Benutzer:Klara WWU-6/Von der Randfunktion zur Integralfunktion: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Box|partielle Integration|...|Kurzinfo}}
==Diagnoseaufgaben==


Die partielle Integration ist eine Methode, die die Integration von Produkten zweier Funktionen ermöglicht. Sie beruht auf der Produktregel und wird daher auch Produktintegration genannt. Dabei ist es von Vorteil, wenn die eine Funktion leicht abzuleiten und die andere leicht zu integrieren ist. Allgemein definiert man die Formel der partiellen Integration so:
{ Welche Integrationsmethode wurde bei dieser Rechnung verwendet?
<math> \int x \cdot cos(x) dx = [x \cdot sin(x)] - \int 1 \cdot sin(x) dx </math> }


<math> \int f'(x)*g(x)\,dx = [f(x) * g(x)] - \int f(x)*g'(x)\,dx </math>


Dabei ist <math> \int f'(x)*g(x)\,dx </math> das ursprüngliche Integral.


<span style="Color: green"> <math> f'(x) </math> ist die leicht zu integrierende Funktion. </span>
<br />


<span style="Color: Purple"> <math> g(x) </math> ist die leicht abzuleitende Funktion.</span>
==Infoboxen==


===Beispiel===
{{Box|partielle Integration |Die partielle Integration ist eine Methode, die die Integration von Produkten zweier Funktionen ermöglicht. Sie beruht auf der Produktregel und wird daher auch Produktintegration genannt. Dabei ist es von Vorteil, wenn die eine Funktion leicht abzuleiten und die andere leicht zu integrieren ist.
Die Beispiel-Funktion lautet: <math>h(x) = e^x * x</math>


<span style="color: green"> <math> e^x </math> lässt sich leicht integrieren. Also <math> f(x)=e^x </math> und  <math> f'(x)=e^x </math> </span>
Allgemein definiert man die Formel der partiellen Integration so:<math> \int f'(x)*g(x)\,dx = [f(x) * g(x)] - \int f(x)*g'(x)\,dx </math>  


<span style="color: Purple"> <math> x </math> lässt sich leicht ableiten. Also <math> g(x)=x </math> und <math> g'(x)=1 </math> </span>
Dabei ist <math> \int f'(x)*g(x)\,dx </math> das ursprüngliche Integral.


Nun müssen unsere Funktionen und deren Ableitungen in die oben genannte Formel eingesetzt werden:
<math> f'(x) </math> ist die leicht zu integrierende Funktion.


<math> \int f'(x)*g(x)\,dx = [f(x) * g(x)] - \int f(x)*g'(x)\,dx </math>
<math> g(x) </math> ist die leicht abzuleitende Funktion.|}}


<math> \int e^x*x\,dx = [e^x * x] - \int e^x*1\,dx = [e^x * x] - [e^x] = e^x * (x-1) </math>
Falls du eine ausführliche Erklärung mit einem Beispiel benötigst,[[klicke hier.]]


Die integrierte Funktion bzw. Stammfunktion von  <math>h(x) = e^x * x</math> lautet somit:
'''Beispiel zur partielle Integration :<math>h(x) = e^x * x</math>'''


<math> H(x) = e^x * (x-1) </math>
<math> e^x </math> lässt sich leicht integrieren. Also <math> f(x)=e^x </math> und  <math> f'(x)=e^x </math>  


<math> x </math> lässt sich leicht ableiten. Also <math> g(x)=x </math> und <math> g'(x)=1 </math>


{{Box| Integration durch Substitution| …| Kurzinfo}}
Nun müssen unsere Funktionen und deren Ableitungen in die oben genannte Formel eingesetzt werden: <math> \int f'(x)*g(x)\,dx = [f(x) * g(x)] - \int f(x)*g'(x)\,dx </math>
<math> \int e^x*x\,dx = [e^x * x] - \int e^x*1\,dx = [e^x * x] - [e^x] = e^x * (x-1) </math>


Die Integration durch Substitution ist eine weitere Methode der Integration, welche auf der Kettenregel beruht. Dabei muss eine Verknüpfung zweier Funktionen innerhalb dieses Integrals vorhanden sein. Allgemein wird ihre Formel folgendermaßen definiert:  
Die integrierte Funktion bzw. Stammfunktion von  <math>h(x) = e^x * x</math> lautet somit:<math> H(x) = e^x * (x-1) </math>


<math> \int_a^b f(g(x))*g'(x)\, dx = \int_{g(a)}^{g(b)} f(z)\, dx </math>


====Vorgehen====
{{Box|Integration durch Substitution|Die Integration durch Substitution ist eine weitere Methode der Integration, welche auf der Kettenregel beruht. Dabei muss eine Verknüpfung zweier Funktionen innerhalb dieses Integrals vorhanden sein. Allgemein wird ihre Formel folgendermaßen definiert:<math> \int_a^b f(g(x))*g'(x)\, dx = \int_{g(a)}^{g(b)} f(z)\, dx </math>


'''Vorgehen:'''
#Zunächst wird die innere Funktion <math> g(x) </math> dieser verknüpften Funktion durch eine Variable z ersetzt. Also <math> z = g(x) </math>
#Zunächst wird die innere Funktion <math> g(x) </math> dieser verknüpften Funktion durch eine Variable z ersetzt. Also <math> z = g(x) </math>
#Die Gleichung wird nach x abgeleitet. Also <math> z = g(x)  \Longrightarrow  dz = g'(x) dx </math>
#Die Gleichung wird nach x abgeleitet. Also <math> z = g(x)  \Longrightarrow  dz = g'(x) dx </math>
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#Die nach dx umgeformte Gleichung und die neuen Grenzen werden nun in das Integral eingesetzt.
#Die nach dx umgeformte Gleichung und die neuen Grenzen werden nun in das Integral eingesetzt.
#Nun folgt das normale Integrationsverfahren.
#Nun folgt das normale Integrationsverfahren.
#Resubstitution: Zuletzt wird für z wieder die Funktion <math> g(x) </math> eingesetzt.
#Resubstitution: Zuletzt wird für z wieder die Funktion <math> g(x) </math> eingesetzt.|}}
 
 
{{Box|Beispiel für Integration durch Substituion|Die zu integrierende Funktion lautet: <math> h(x)=e^{2x} </math>


====Beispiel====
Die zu integrierende Funktion lautet: <math> h(x)=e^{2x} </math>
Zu bestimmen: <math> H(x) = \int_a^b e^{2x}\, dx </math>
Zu bestimmen: <math> H(x) = \int_a^b e^{2x}\, dx </math>
#Die innere Funktion ist <math> g(x) = 2x = z </math>
#Die innere Funktion ist <math> g(x) = 2x = z </math>
#Ableitung der Funktion: <math> g'(x)=2 *dx=dz </math>
#Ableitung der Funktion: <math> g'(x)=2 *dx=dz </math>
Zeile 57: Zeile 57:
#Die Funktion <math> g(x) </math> für die Variable <math> z </math> ersetzen: <math> \frac{1}{2} \left [  e^z\right ]^{g(b)}_{g(a)} = \frac{1}{2} \left [  e^{2x}\right ]^{g(b)}_{g(a)} </math>
#Die Funktion <math> g(x) </math> für die Variable <math> z </math> ersetzen: <math> \frac{1}{2} \left [  e^z\right ]^{g(b)}_{g(a)} = \frac{1}{2} \left [  e^{2x}\right ]^{g(b)}_{g(a)} </math>


Siw integrierte Funktion bzw. Stammfunktion von <math> h(x)=e^{2x} </math> lautet:
Sie integrierte Funktion bzw. Stammfunktion von <math> h(x)=e^{2x} </math> lautet: <math> H(x) = \frac{1}{2} * e^{2x} </math>|}}
<math> H(x) = \frac{1}{2} * e^{2x} </math>
 
 
 
 
==Aufgaben==
 
{{Box| Übung 1| Wie lautet die Stammfunktion dieser Funktionen?| Üben}}
 
a) <math> f(x) = x*sin(2x) </math>
 
{{Lösung versteckt| Nutze die partielle Integration| Tipp 1| Tipp 1}}
 
{{Lösung versteckt| Setze die leicht abzuleitende Funktion <math> g(x)=x </math> und die leicht zu integrierende Funktion <math> f'(x)=sin(2x)</math>| Tipp 2| Tipp 2}}
 
{{Lösung versteckt| <math> F(x)= \frac{sin(2x)}{4} - \frac{x*cos(2x)}{2} + C </math>|Lösung anzeigen|Lösung verbergen}}
 
 
 
b) <math> f(x)=x*e^{x^2} </math>
 
{{Lösung versteckt| Nutze die Integration durch Substitution| Tipp 1| Tipp 1}}
 
{{Lösung versteckt| Setze die innerer Funktion <math> g(x)=x^2 = z </math> und leite sie nach x ab| Tipp 2| Tipp 2}}
 
{{Lösung versteckt| <math> \int x*e^z\, \frac{dz}{2x} = \int \frac{e^z}{2}\, dz = \frac{1}{2} \int e^z\, dz </math>| Tipp 3| Tipp 3}}
 
{{Lösung versteckt| <math> F(x)= \frac{e^{x^2}}{2} + C </math>|Lösung anzeigen|Lösung verbergen}}
 
 
 
c) <math> f(x)= \frac{e^x}{a-e^x} </math>
 
{{Lösung versteckt| Nutze die Integration durch Substitution| Tipp 1| Tipp 1}}
 
{{Lösung versteckt| Setze die innerer Funktion <math> g(x)= a-e^x = z </math> und leite sie nach x ab| Tipp 2| Tipp 2}}
 
{{Lösung versteckt| <math> F(x)= - ln(|a-e^x|) + C </math>|Lösung anzeigen|Lösung verbergen}}
 
 
 
<iframe src="https://learningapps.org/watch?v=p0v4crp2j20" style="border:0px;width:100%;height:500px" webkitallowfullscreen="true" mozallowfullscreen="true"></iframe>
 
 
 
 
{{Box| Textaufgabe: Zahn-Logo für eine Praxis| In einer Zahnarztpraxis soll ein neues Logo entworfen werden. Dazu wurde die nebenstehende Zeichnung angefertigt, welche durch die Funktionen <math> f(x)=- \frac{x}{2} + 2 </math> und <math> g(x)= x^4- \frac{15}{4} * x^2 - 1 </math> das Zahnlogo bildet. Dabei entspricht eine Längeneinheit in dem Graphen 1 cm. Nun soll dieses Logo mit einer Dicke von 1 mm aus Silber (<math> 1 cm^2 </math> Silber wiegt 10,5 g) produziert werden. Wie schwer wird das Logo dann werden?| Üben}}
 
{{Lösung versteckt| Zuerst muss die Fläche des Logos berechnet werden. Dazu wird dieses Integral genötigt: <math> \int_{-2}^2 f(x) + g(x)\, dx </math>|Tipp 1|Tipp 1}}
 
{{Lösung versteckt| Hast du daran gedacht, alle Einheiten einheitlich anzupassen? Die Dicke von 1 mm muss auf jeden Fall noch in cm umgerechnet werden.| Tipp 2| Tipp 2}}
 
{{Lösung versteckt| Wenn du die Fläche des Logos <math>A_{Logo} </math> wie in Tipp 1 berechnet hast, kannst du das <math>V_{Logo}</math> nun durch das Produkt von <math>A_{Logo} </math> und der Dicke (beachte Tipp 2!) berechnen| Tipp 3| Tipp 3}}
 
{{Lösung versteckt|<math>A_{Logo} = 3,2 cm^2 </math>
 
<math>V_{Logo}= A_{Logo} * Dicke_{Logo} = 3,2 {cm}^2 * 0,1 cm = 0,32 {cm}^3  </math>
 
<math>V_{Logo}*Gewicht_{Silber}= 0,32 [{cm}^3] * 10,5 [g] = 3,36 [g] </math> 
 
Das fertige Logo aus Silber wiegt 3,36 g.| Lösungsweg + Lösung anzeigen| Lösungsweg + Lösung ausblenden}}
 
 
<iframe src="https://learningapps.org/watch?v=pa1tk2o5v20" style="border:0px;width:100%;height:500px" webkitallowfullscreen="true" mozallowfullscreen="true"></iframe>

Aktuelle Version vom 4. Mai 2020, 06:23 Uhr

Diagnoseaufgaben

{ Welche Integrationsmethode wurde bei dieser Rechnung verwendet? }



Infoboxen

partielle Integration

Die partielle Integration ist eine Methode, die die Integration von Produkten zweier Funktionen ermöglicht. Sie beruht auf der Produktregel und wird daher auch Produktintegration genannt. Dabei ist es von Vorteil, wenn die eine Funktion leicht abzuleiten und die andere leicht zu integrieren ist.

Allgemein definiert man die Formel der partiellen Integration so:

Dabei ist das ursprüngliche Integral.

ist die leicht zu integrierende Funktion.

ist die leicht abzuleitende Funktion.

Falls du eine ausführliche Erklärung mit einem Beispiel benötigst,klicke hier.

Beispiel zur partielle Integration :

lässt sich leicht integrieren. Also und

lässt sich leicht ableiten. Also und

Nun müssen unsere Funktionen und deren Ableitungen in die oben genannte Formel eingesetzt werden:

Die integrierte Funktion bzw. Stammfunktion von lautet somit:


Integration durch Substitution

Die Integration durch Substitution ist eine weitere Methode der Integration, welche auf der Kettenregel beruht. Dabei muss eine Verknüpfung zweier Funktionen innerhalb dieses Integrals vorhanden sein. Allgemein wird ihre Formel folgendermaßen definiert:

Vorgehen:

  1. Zunächst wird die innere Funktion dieser verknüpften Funktion durch eine Variable z ersetzt. Also
  2. Die Gleichung wird nach x abgeleitet. Also
  3. und dann nach dx umgeformt:
  4. Falls im Integral die Grenzen a und b angegeben wurden, müssen diese durch Einsetzen in die Gleichung angepasst werden: neue untere Grenze neue obere Grenze
  5. Die nach dx umgeformte Gleichung und die neuen Grenzen werden nun in das Integral eingesetzt.
  6. Nun folgt das normale Integrationsverfahren.
  7. Resubstitution: Zuletzt wird für z wieder die Funktion eingesetzt.


Beispiel für Integration durch Substituion

Die zu integrierende Funktion lautet:

Zu bestimmen:

  1. Die innere Funktion ist
  2. Ableitung der Funktion:
  3. Umformen nach dx:
  4. Anpassung der alten Grenzen
  5. Einsetzen in das Integral:
  6. Integration:
  7. Die Funktion für die Variable ersetzen:
Sie integrierte Funktion bzw. Stammfunktion von lautet:



Aufgaben

Übung 1
Wie lautet die Stammfunktion dieser Funktionen?

a)

Nutze die partielle Integration
Setze die leicht abzuleitende Funktion und die leicht zu integrierende Funktion


b)

Nutze die Integration durch Substitution
Setze die innerer Funktion und leite sie nach x ab


c)

Nutze die Integration durch Substitution
Setze die innerer Funktion und leite sie nach x ab




Textaufgabe: Zahn-Logo für eine Praxis
In einer Zahnarztpraxis soll ein neues Logo entworfen werden. Dazu wurde die nebenstehende Zeichnung angefertigt, welche durch die Funktionen und das Zahnlogo bildet. Dabei entspricht eine Längeneinheit in dem Graphen 1 cm. Nun soll dieses Logo mit einer Dicke von 1 mm aus Silber ( Silber wiegt 10,5 g) produziert werden. Wie schwer wird das Logo dann werden?
Zuerst muss die Fläche des Logos berechnet werden. Dazu wird dieses Integral genötigt:
Hast du daran gedacht, alle Einheiten einheitlich anzupassen? Die Dicke von 1 mm muss auf jeden Fall noch in cm umgerechnet werden.
Wenn du die Fläche des Logos wie in Tipp 1 berechnet hast, kannst du das nun durch das Produkt von und der Dicke (beachte Tipp 2!) berechnen

Das fertige Logo aus Silber wiegt 3,36 g.