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=='''Eklektische Didaktik'''==
'''<u>Lehrer als Eklektiker!?</u>'''


===Bausteine einer Eklektischen Didaktik===
'''<u>Wofür werden didaktische Modelle benötigt?</u>'''


*Das didaktisches Dreieck: Das didaktische Dreieck setzt sich aus '''Schüler''', '''Stoff''' und '''Lehrkraft''' zusammen. Die eklektische Didaktik bedient sich dieses Modells, da es die Grundstruktur von Unterricht widerspiegelt. Dabei sollen die drei Faktoren Schüler, Stoff und Lehrkraft gleichsam Beachtung finden und die Abhängigkeiten und Wechselwirkungen untereinander berücksichtigt werden. Aufgrund der vorherrschenden Kritik zur fehlenden Detailliertheit dient es im ekletischen Modell nur als Basis, auf die weiter aufgebaut werden muss.
*die wichtigsten Elemente von Unterricht sollen erfasst werden
*Das didaktisches Sechseck: ...
*es sind theoretische Modelle zum Beschreiben des Unterrichts ...
*ADDIE: ...<br />
**... in seinem Aufbau, seinen Absichten und seinem Ablauf ( = Explikationsmodell)
**... in seiner Planung ( = Handlungsmodell)
*→ bilden eine Mittlerposition zwischen Theorie und Praxis
*Entwicklungsmotor der Allgemeinen Didaktik (1960-1990)


===Planung und Analyse der Lehrprozesse mithilfe der Eklektischen Didaktik===
→ Eklektische Didaktik als Versuch der Generierung eines integrativen Arbeitsmodells


Analyse der Ausgangslage für die Lehr-Lern-Situation: ...


Planung der Lehr-Lern-Situation: ...
'''<u>Die Vielfalt der Modelle</u>'''


Durchführung der Lehr-Lern-Situation: ...
40 didaktische Modelle, die zu vier "Theoriefamilien" reduziert werden können:


Evaluation des Prozesses und des Resultates der Lehr-Lern-Situation: ...
*Bildungstheoretische Ansätze: zentrale Punkte sind Auswahl, Anordnung und Explikation der Inhalte des Unterrichts, Methodenfragen werden nachgeordnet betrachtet
*Lehrtheoretische Ansätze: die Lehrkraft analysiert die Lerngruppe und entscheidet auf dieser Grundlage über Ziele, Inhalte, Methoden und Medien
*Kommunikations- und interaktionstheoretische Ansätze: die Interaktionsstrukturen im Klassenzimmer stehen im Mittelpunkt (Inhaltsdimension und analysierende Perspektive der Lehrkraft sind nachgeordnet)
*Konstruktivistische Ansätze: Lernen ist ein aktiver und konstruierender Prozess, der von Lehrkräften nur angeregt werden kann


===Mehrwert einer Eklektischen Didaktik gegenüber den klassischen Modellen===
[[Datei:Didatische Modelle Wofür?.png|mini]]


Suche nach Gemeinsamkeiten der verschiedenen didaktischen Modelle führt zu einer eklektischen Vorgehensweise.


===Modellierung===
<u>Definition:</u> Als '''Eklektizismus''' (von griech. ''eklektos'', „ausgewählt“) bezeichnet man Techniken und Methoden, die sich unterschiedlicher Systeme bedienen und deren Elemente neu zusammensetzen.
eigenes Modell
 
 
<u>Die Grundlagen eines eklektischen Vorgehens:</u>
 
*'''Offenheit und Toleranz''' gegenüber anderen Auffassungen bzw. Meinungen
*'''Mäßigung und Bescheidenheit''' zur Vermeidung von Konflikten zwischen Anhängern verschiedener Theorien
*'''Transparenz und Offenlegung''' der eigenen Argumente
 
<u>Bausteine einer Eklektischen Didaktik: drei allgemeindidaktische Orientierungs-Verallgemeinerungen</u>
 
#<u>Das didaktische Dreieck</u>
#*eines der bekanntesten allgemeindidaktischen Modellierungen (unbekannten Ursprungs)
#*besteht aus '''Lehrkraft''' (Redner), '''Schüler''' (Zuhörerschaft) und '''Stoff''' (Sache, über die gesprochen wird) die sich gegenseitig beeinflussen bzw. voneinander abhängen
#*Einbettung des Unterrichts in einen Kontexkt (z.B. gesellschaftliche, politische und kulturelle Bedingungen)
#*Schwäche: wenige Details, nicht tiefgreifend
#*Stärke: stellt die Grundstruktur von Unterricht dar
#<u>Das didaktische Sechseck</u>
#*dient nicht nur zur Beobachtung, sondern auch der Analyse von Lehr-Lern-Prozessen
#*enthält '''sechs Perspektiven''', die sich aus der grundsätzlichen Frage der Allgemeinen Didaktik ergeben:
#**Zielperspektive (Wer und wozu?)
#**Inhaltsperspektive (Was?)
#**Methodenperspektive (Wie, mit wem und von wem?)
#**Raumperspektive (Wo?)
#**Zeitperspektive (Wann?)
#*diese Perspektiven beeinflussen sich gegenseitig und hängen voneinander ab (Wechselwirkung)
#*sie kennzeichnen die "zentralen Dimensionen des Unterrichts"
#<u>ADDIE</u>
#*Fokus auf den Prozess des Unterrichtens (Gegensatz zu didaktisches Dreieck/ Sechseck)
#*steht für die wichtigsten '''Handlungsschritte''' des Unterrichtens (aus Sicht der Lehrkraft):
#**1. Schritt: "Analyze" (Lernvoraussetzungen, Rahmenvorgaben,...)
#**2. Schritt: "Design" (Lernziele, Medien und Methoden, Festlegung der Lernschritte,...)
#**3. Schritt: "Develop" (Auswahl notwendiger Materialien auf Grundlage von Schritt 1 und 2)
#**4. Schritt: "Implement" (Umsetzung des Unterrichts in einer konkreten Situation)
#**5. Schritt: "Evaluate" (Evaluation des durchgeführten Unterrichts)
#***
 
 
'''<u>Das eklektische Modell in Verbindung mit seinen Theorieelementen:</u>'''
 
*Analyse der Ausgangslage für die Lehr-Lern-Situation
**orientiert sich vorwiegend am didaktischen Dreieck (Lehrkraft - Schüler - Stoff- Kontext)
**es bestehen Wechselwirkungen zwischen der Lehrkraft (und ihren Zielen und Wünschen), dem Schüler (und seinem Vorwissen und seiner Vorerfahrung), sowie dem Unterrichtsstoff
**weiter sind gesellschaftliche und politische Bedingungen bei der Analyse zu beachten
*Planung der Lehr-Lern-Situation
**orientiert sich vorwiegend am didaktischen Sechseck
**Wechselwirkungen zwischen Zielen, Inhalte, Methoden, Medien, Raum und Zeit
*Durchführung der Lehr-Lern-Situation
**orientiert sich vorwiegend am didaktischen Dreieck
**Wechselwirkungen zwischen Lehrperson (v.a. hinsichtlich der Rolle der Lehrkraft im Unterricht), dem Schüler (v.a. mit dem Blick auf die Schüleraktivierung und dem  Grad der Selbstständigkeit) und dem Unterrichtsstoff
*Evaluation der Lehr-Lern-Situation
**hinsichtlich des Prozesses: Evaluierung der Durchführung/des Ablaufs
**hinisichtlich des Resultates: erneute Betrachtung der Ausgangslage mithilfe des didaktischen Dreiecks
 
 
'''<u>Fazit</u>'''
 
*Versuch eines integrativen Arbeitsmodells aus Vielfalt der didaktischen Modelle
*Versuch Einheit didaktischer Modelle zu generieren
*Möglichkeit Lernprozesse grundlegend zu analysieren und zu planen
*Verknüpfung von bestehenden Theoriefamilien mit empirischer Bildungsforschung
 
[[Kategorie:Studsemgym-saar]]

Aktuelle Version vom 7. März 2020, 14:53 Uhr

Lehrer als Eklektiker!?

Wofür werden didaktische Modelle benötigt?

  • die wichtigsten Elemente von Unterricht sollen erfasst werden
  • es sind theoretische Modelle zum Beschreiben des Unterrichts ...
    • ... in seinem Aufbau, seinen Absichten und seinem Ablauf ( = Explikationsmodell)
    • ... in seiner Planung ( = Handlungsmodell)
  • → bilden eine Mittlerposition zwischen Theorie und Praxis
  • Entwicklungsmotor der Allgemeinen Didaktik (1960-1990)

→ Eklektische Didaktik als Versuch der Generierung eines integrativen Arbeitsmodells


Die Vielfalt der Modelle

40 didaktische Modelle, die zu vier "Theoriefamilien" reduziert werden können:

  • Bildungstheoretische Ansätze: zentrale Punkte sind Auswahl, Anordnung und Explikation der Inhalte des Unterrichts, Methodenfragen werden nachgeordnet betrachtet
  • Lehrtheoretische Ansätze: die Lehrkraft analysiert die Lerngruppe und entscheidet auf dieser Grundlage über Ziele, Inhalte, Methoden und Medien
  • Kommunikations- und interaktionstheoretische Ansätze: die Interaktionsstrukturen im Klassenzimmer stehen im Mittelpunkt (Inhaltsdimension und analysierende Perspektive der Lehrkraft sind nachgeordnet)
  • Konstruktivistische Ansätze: Lernen ist ein aktiver und konstruierender Prozess, der von Lehrkräften nur angeregt werden kann
Didatische Modelle Wofür?.png

Suche nach Gemeinsamkeiten der verschiedenen didaktischen Modelle führt zu einer eklektischen Vorgehensweise.

Definition: Als Eklektizismus (von griech. eklektos, „ausgewählt“) bezeichnet man Techniken und Methoden, die sich unterschiedlicher Systeme bedienen und deren Elemente neu zusammensetzen.


Die Grundlagen eines eklektischen Vorgehens:

  • Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Auffassungen bzw. Meinungen
  • Mäßigung und Bescheidenheit zur Vermeidung von Konflikten zwischen Anhängern verschiedener Theorien
  • Transparenz und Offenlegung der eigenen Argumente

Bausteine einer Eklektischen Didaktik: drei allgemeindidaktische Orientierungs-Verallgemeinerungen

  1. Das didaktische Dreieck
    • eines der bekanntesten allgemeindidaktischen Modellierungen (unbekannten Ursprungs)
    • besteht aus Lehrkraft (Redner), Schüler (Zuhörerschaft) und Stoff (Sache, über die gesprochen wird) die sich gegenseitig beeinflussen bzw. voneinander abhängen
    • Einbettung des Unterrichts in einen Kontexkt (z.B. gesellschaftliche, politische und kulturelle Bedingungen)
    • Schwäche: wenige Details, nicht tiefgreifend
    • Stärke: stellt die Grundstruktur von Unterricht dar
  2. Das didaktische Sechseck
    • dient nicht nur zur Beobachtung, sondern auch der Analyse von Lehr-Lern-Prozessen
    • enthält sechs Perspektiven, die sich aus der grundsätzlichen Frage der Allgemeinen Didaktik ergeben:
      • Zielperspektive (Wer und wozu?)
      • Inhaltsperspektive (Was?)
      • Methodenperspektive (Wie, mit wem und von wem?)
      • Raumperspektive (Wo?)
      • Zeitperspektive (Wann?)
    • diese Perspektiven beeinflussen sich gegenseitig und hängen voneinander ab (Wechselwirkung)
    • sie kennzeichnen die "zentralen Dimensionen des Unterrichts"
  3. ADDIE
    • Fokus auf den Prozess des Unterrichtens (Gegensatz zu didaktisches Dreieck/ Sechseck)
    • steht für die wichtigsten Handlungsschritte des Unterrichtens (aus Sicht der Lehrkraft):
      • 1. Schritt: "Analyze" (Lernvoraussetzungen, Rahmenvorgaben,...)
      • 2. Schritt: "Design" (Lernziele, Medien und Methoden, Festlegung der Lernschritte,...)
      • 3. Schritt: "Develop" (Auswahl notwendiger Materialien auf Grundlage von Schritt 1 und 2)
      • 4. Schritt: "Implement" (Umsetzung des Unterrichts in einer konkreten Situation)
      • 5. Schritt: "Evaluate" (Evaluation des durchgeführten Unterrichts)


Das eklektische Modell in Verbindung mit seinen Theorieelementen:

  • Analyse der Ausgangslage für die Lehr-Lern-Situation
    • orientiert sich vorwiegend am didaktischen Dreieck (Lehrkraft - Schüler - Stoff- Kontext)
    • es bestehen Wechselwirkungen zwischen der Lehrkraft (und ihren Zielen und Wünschen), dem Schüler (und seinem Vorwissen und seiner Vorerfahrung), sowie dem Unterrichtsstoff
    • weiter sind gesellschaftliche und politische Bedingungen bei der Analyse zu beachten
  • Planung der Lehr-Lern-Situation
    • orientiert sich vorwiegend am didaktischen Sechseck
    • Wechselwirkungen zwischen Zielen, Inhalte, Methoden, Medien, Raum und Zeit
  • Durchführung der Lehr-Lern-Situation
    • orientiert sich vorwiegend am didaktischen Dreieck
    • Wechselwirkungen zwischen Lehrperson (v.a. hinsichtlich der Rolle der Lehrkraft im Unterricht), dem Schüler (v.a. mit dem Blick auf die Schüleraktivierung und dem Grad der Selbstständigkeit) und dem Unterrichtsstoff
  • Evaluation der Lehr-Lern-Situation
    • hinsichtlich des Prozesses: Evaluierung der Durchführung/des Ablaufs
    • hinisichtlich des Resultates: erneute Betrachtung der Ausgangslage mithilfe des didaktischen Dreiecks


Fazit

  • Versuch eines integrativen Arbeitsmodells aus Vielfalt der didaktischen Modelle
  • Versuch Einheit didaktischer Modelle zu generieren
  • Möglichkeit Lernprozesse grundlegend zu analysieren und zu planen
  • Verknüpfung von bestehenden Theoriefamilien mit empirischer Bildungsforschung