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Bismarck und der Kolonialismus (CoRi)


Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen wure am 1. April 1815 in Schönhausen an der Elbe geboren. Von 1871 bis 1890 war er der erste Reichskanzler und wird auch als Architekt des Deutschen Reiches bezeichnet.[1] Laut Jürgen Zimmerer von der Bundeszentrale für politische Bildung sei Bismarck eine zentrale Figur bei der Aufteilung Afrikas im ausgehenden 19. Jahrhundert.[2] Bismarck verstarb am 30. Juli 1898 in Friedrichsruh, Aumühlen.1
== Bismarck und der Kolonialismus ==
Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen wure am 1. April 1815 in Schönhausen an der Elbe geboren. Von 1871 bis 1890 war er der erste Reichskanzler und wird auch als Architekt des Deutschen Reiches bezeichnet.[1] Laut Jürgen Zimmerer von der Bundeszentrale für politische Bildung sei Bismarck eine zentrale Figur bei der Aufteilung Afrikas im ausgehenden 19. Jahrhundert.[2] Bismarck verstarb am 30. Juli 1898 in Friedrichsruh, Aumühlen.[1]


Bismarck wand sich lange gegen den Kolonialismus, wie er in seiner Rede am Vorabend der Reichsgründung betonte: "Einerseits beruhen die Vortheile […] zum größten Theil auf Illusionen. Denn die Kosten, […] übersteigen (…) sehr oft den Nutzen, den das Mutterland daraus zieht, ganz abgesehen davon, daß es schwer zu rechtfertigen ist, die ganze Nation zum Vortheile einzelner Handels- und Gewerbszweige, zu erheblichen Steuerlasten heranzuziehen. […]“.2 Er betonte später seine Meinung nochmals: "So lange ich Reichskanzler bin, treiben wir keine Kolonialpolitik. Wir haben eine Flotte, die nicht fahren kann und wir dürfen keine verwundbaren Punkte […] haben […].".2 Im Jahre 1884 änderte Bismarck seine Meinung aus mehreren Gründen. Zum einen wollte er von innenpolitischen Problemen ablenken, indem er begann, Kolonialismus zu betreiben.[3] Andererseits drängten verschiedene Kaufleute, darunter viele aus Hamburg, Kolonien zu erwerben, um ihr Handelsinteresse zu sichern.[4] Zudem kam es im Jahre 1883 zu kolonialpolitischen Spannungen zwischen den europäischen Großmächten, was für ihn ein weiterer Grund war.[5] Unter der Kanzlerschaft von Bismarck wurden die meisten Kolonien des Deutschen Reiches erworben.[6] Es wurden Togo, Kamerun, Deutsches-Südwestafrika (heutiges Namibia), Deutsch-Ostafrika (heutiges Tansania, Burundi und Rauanda) und die Marshall-Inseln erobert.[7] Diese Gebiete wurden offiziell „Schutzgebiete“ genannt. Der Begriff Schutzgebiet kommt daher, dass das Reich die Oberherrschaft über die Kolonie haben sollte und seinen Schutz über die Tätigkeiten der Gesellschaft ausüben sollte.[8] Burkhard Asmuss vom Deutschen Historischen Museum fasst die Kolonialpolitik folgendermaßen zusammen: „[…] Der Besitz von Kolonien sollte jetzt der deutschen "Weltgeltung" dienen. Der wirtschaftliche Nutzen der deutschen Kolonien war äußerst gering, während die politischen Konsequenzen der deutschen Kolonialpolitik sich als extrem negativ erwiesen. […]“
Bismarck wand sich lange gegen den Kolonialismus, wie er in seiner Rede am Vorabend der Reichsgründung betonte: <blockquote>„Einerseits beruhen die Vortheile […] zum größten Theil auf Illusionen. Denn die Kosten, […] übersteigen (…) sehr oft den Nutzen, den das Mutterland daraus zieht, ganz abgesehen davon, daß es schwer zu rechtfertigen ist, die ganze Nation zum Vortheile einzelner Handels- und Gewerbszweige, zu erheblichen Steuerlasten heranzuziehen. […]“.[2] </blockquote>Er betonte später seine Meinung nochmals:<blockquote>„So lange ich Reichskanzler bin, treiben wir keine Kolonialpolitik. Wir haben eine Flotte, die nicht fahren kann und wir dürfen keine verwundbaren Punkte […] haben […].".[2]</blockquote>Im Jahre 1884 änderte Bismarck seine Meinung aus mehreren Gründen. Zum einen wollte er von innenpolitischen Problemen ablenken, indem er begann, Kolonialismus zu betreiben.[3] Andererseits drängten verschiedene Kaufleute, darunter viele aus Hamburg, Kolonien zu erwerben, um ihr Handelsinteresse zu sichern.[4] Zudem kam es im Jahre 1883 zu kolonialpolitischen Spannungen zwischen den europäischen Großmächten, was für ihn ein weiterer Grund war.[5] Unter der Kanzlerschaft von Bismarck wurden die meisten Kolonien des Deutschen Reiches erworben.[6] Es wurden Togo, Kamerun, Deutsches-Südwestafrika (heutiges Namibia), Deutsch-Ostafrika (heutiges Tansania, Burundi und Rauanda) und die Marshall-Inseln erobert.[7] Diese Gebiete wurden offiziell „Schutzgebiete“ genannt. Der Begriff Schutzgebiet kommt daher, dass das Reich die Oberherrschaft über die Kolonie haben sollte und seinen Schutz über die Tätigkeiten der Gesellschaft ausüben sollte.[8] Burkhard Asmuss vom Deutschen Historischen Museum fasst die Kolonialpolitik folgendermaßen zusammen: „[…] Der Besitz von Kolonien sollte jetzt der deutschen "Weltgeltung" dienen. Der wirtschaftliche Nutzen der deutschen Kolonien war äußerst gering, während die politischen Konsequenzen der deutschen Kolonialpolitik sich als extrem negativ erwiesen. […]“


Bau des Bismarck-Denckmal (RaFr)
== Bau des Bismarck-Denkmals ==


Für das Bismarck-Denkmal wurde 1901 ein Wettbewerb veranstaltet, um einen vollständigen Bauplan zu erhalten. Martin Haller, Camillo Sitte, Paul Wallot, Robert Diez, Georg Treu, Masson und drei Vertreter der Stadt Hamburg waren im Preisgericht und entschieden, dass Hugo Lederer und Emil Schaudt, 2 der 239 Teilnehmer den Besten Bauplan hatten. Sie bekamen den ersten Preis und das Bismarck-Denkmal wurde so gebaut, wie sie es skizziert hatten.


Für das Bismarck-Denkmal wurde 1901 ein Wettbewerb veranstaltet, um einen vollständigen Bauplan zu erhalten.
1903 wurde mit dem Bau angefangen, welcher 453.000 Mark kostete und ,,anstatt des zum abriss freigegebenen Elbpavillon auf einer Anhöhe im alten Elbpark mit dem Blick zum Elbstrom erbaut wurde.‘‘ [9] Der Kopf des Denkmals wurde, mit einem Durchmesser von 1,83 Metern am 28 Juli 1905 von 16 Pferden vom Ottensener Güterbahnhof zum Elbpark gezogen.   


Martin Haller, Camillo Sitte, Paul Wallot, Robert Diez, Georg Treu, Masson und drei Vertreter der Stadt Hamburg waren im Preisgericht und entschieden, dass Hugo Lederer und Emil Schaudt, 2 der 239 Teilnehmer den Besten Bauplan hatten. Sie bekamen den ersten Preis und das Bismarck-Denkmal wurde so gebaut, wie sie es skizziert hatten.  
Nach drei Jahren Arbeit wurde der Bau des Bismarck-Denkmals fertiggestellt.  


1903 wurde mit dem Bau angefangen, welcher 453.000 Mark kostete und ,,anstatt des zum abriss freigegebenen Elbpavillon auf einer Anhöhe im alten Elbpark mit dem Blick zum Elbstrom erbaut wurde.‘‘ [9]  
== Politische Bedeutung ==
Das Bismarck-Denkmal hat eine tiefgreifende politische Bedeutung. Es wurde zu Ehren Otto von Bismarck erbaut, und symbolisiert vor allem seine besondere Rolle bei der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871. Das Denkmal steht für die Vereinigung Deutschlands, und soll ,,Bismarck als starken und Entschlossenen Anführer Darstellen, der Deutschland zu neuer Größe führte.<nowiki>''</nowiki>[10]


Der Kopf des Denkmals wurde, mit einem Durchmesser von 1,83 Metern am 28 Juli 1905 von 16 Pferden vom Ottensener Güterbahnhof zum Elbpark gezogen.   
In den Kriegssjahren 1939-1941 wurde das Denkmal zum Luftschutzraum für max. 950 Personen ausgebaut.<blockquote>,,Der Luftschutzraum war vor allem für Passanten, Besucher der Landungsbrücken und direkte Einwoner vorgesehen‘‘[11]</blockquote>Die Decke und die Trennwände waren mit über 2000 Tonnen Betong eingebaut und entstanden acht Räume in der 15 Meter hohen Trommel der Statue.  


Nach 3 Jahren Arbeit wurde der Bau des Bismarck-Denkmals fertiggestellt
Im Spätsommer 1950 wurde das Bismarck-Denkmal, welches durch Bombeneinwirkung im 2. Weltkrieg beschädigt war, saniert.


1960 wurde das Denkmal kritisch hinterfragt und wurde als Symbol des preußisch-militärischen Erbe Deutschlands dargestellt.


Ebenfalls 1960 wurde das Bismarck-Denkmal unter der Nr. 461 in die Liste der Hamburger Denkmäler eingetragen.
==  Diskussion über das Denkmal ==
Weltweit gibt es in letzter Zeit Protest gegen Denkmäler von Personen, die eine fragwürdige Vergangenheit haben. So gab es in den letzten Jahren auch viele Diskussionen über das Bismarck-Denkmal in Hamburg und wie man mit ihm, im Hinblick auf die Rolle Otto von Bismarcks im deutschen Kolonialismus, umgehen soll.


Unter dem Motto „Bismarck neu kontextualisieren“ lud die Hamburger Behörde für Kultur und Medien am 19. November 2020 zu einer digitalen Podiumsdiskussion ein. Bei dieser Veranstaltung debattierten viele Vertreter von Organisationen, die sich intensiv mit dem Thema der Neukontextualisierung der Bismarckstatue in Hamburg auseinandersetzten.


Politische Bedeutung (Raphael Friedrich)
Außerdem wurden auf drei Veranstaltungen Workshops angeboten. In diesen Workshops wurde über die Veränderungen oder Ergänzungen des Bismarck-Denkmals diskutiert. In diesen Workshops wurde beschlossen, dass ein Ideenwettbewerb stattfinden soll. Bei dem Ideenwettbewerb sollte ein künstlerischer Entwurf gefunden werden, der das Problem löst, wie man mit dem Denkmal im Hinblick auf die Geschichte Bismarcks umgehen kann.
 
 
Das Bismarck-Denkmal hat eine Tiefgreifende Politische Bedeutung.
 
Es wurde zu Ehren Otto von Bismarck erbaut, und symbolisiert vorallem seine besondere Rolle bei der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871.
 
Das Denkmal steht für die Vereinigung Deutschlands, und soll ,,Bismarck als starken und Entschlossenen Anführer Darstellen, der Deutschland zu neuer Größe führte.<nowiki>''</nowiki>[10]
 
In den Kriegssjahren 1939-1941 wurde das Denkmal zum Luftschutzraum für max. 950 Personen ausgebaut.
 
,,Der Luftschutzraum war vor allem für Passanten, Besucher der Landungsbrücken und direkte Einwoner vorgesehen‘‘[11]
 
Die Decke und die Trennwände waren mit über 2000 Tonnen Betong eingebaut und entstanden 8 Räume in der 15 Meter hohen Trommel der Statue.
 
Im Spätsommer 1950 wurde das Bismarck-Denkmal, welches durch Bombeneinwirkung im 2. Weltkrieg beschädigt war, Saniert
 
1960 wurde das Denkmal Kritisch hinterfragt und wurde als Symbol des preußischmilitärischen Erbe Deutschlands dargestellt.
 
Auch 1960 wurde, dass Bismarck-Denkmal unter Nr. 461 in die Liste der Hamburger Denkmäler eingetragen.
 
 
 
 
Diskussion über das Denkmal (Johannes Schmid)
 
Weltweit gibt es in letzter Zeit Protest gegen Denkmäler von Personen, die eine fragwürdige Vergangenheit haben.
 
So gab es in den letzten Jahren auch viele Diskussionen über das Bismarck-Denkmal in Hamburg und wie man mit ihm, im Hinblick auf die Rolle Otto von Bismarcks im deutschen Kolonialismus, umgehen soll.
 
Unter dem Motto „Bismarck neu kontextualisieren“ lud die hamburger Behörde für Kultur und Medien am 19. November 2020 zu einer digitalen Podiumsdiskussion ein. Bei dieser Veranstaltung debattierten viele Vertreter von Organisationen, die sich intensiv mit dem Thema der Neukontextualisierung der Bismarckstatue in Hamburg auseinandersetzten.
 
Außerdem wurden auf drei Veranstaltungen Workshops angeboten. In diesen Workshops wurde über die Veränderungen oder Ergänzungen des Bismarck-Denkmals diskutiert. In dies Workshops wurde beschlossen, dass ein Ideenwettbewerb stattfinden soll. Bei dem Ideenwettbewerb sollte ein künstlerischer Entwurf gefunden werden, der das Problem löst, wie man mit dem Denkmal im Hinblick auf die Geschichte Bismarcks umgehen kann.


Einige Menschen waren empört darüber, dass das Bismarck-Denkmal für mehrere Millionen Euro restauriert werden sollte. So auch das „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ was es auch in ihrem „Aufruf der Intervention Bismarck-Denkmal & Decolonize Hamburg“ deutlich machte. Dort schrieb es: „Bismarck war nicht nur ein bedeutender Nutznießer und Mitspieler im deutschen Kolonialismus, er war auch verantwortlich für die Sozialistengesetze von 1890, in denen er versuchte gegen die gewerkschaftliche und sozialistische Bewegung vorzugehen. […] Keine Huldigung des deutschenationalen Reichskanzlers in Hamburg!“[12]
Einige Menschen waren empört darüber, dass das Bismarck-Denkmal für mehrere Millionen Euro restauriert werden sollte. So auch das „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ was es auch in ihrem „Aufruf der Intervention Bismarck-Denkmal & Decolonize Hamburg“ deutlich machte. Dort schrieb es: „Bismarck war nicht nur ein bedeutender Nutznießer und Mitspieler im deutschen Kolonialismus, er war auch verantwortlich für die Sozialistengesetze von 1890, in denen er versuchte gegen die gewerkschaftliche und sozialistische Bewegung vorzugehen. […] Keine Huldigung des deutschenationalen Reichskanzlers in Hamburg!“[12]


Ein Großteil der Bürger und Bürgerinnen sprachen sich allerdings nicht gegen die Restaurierung aus und lehnten einen Abriss der Statue ab. Sie finden es wichtig an die Vergangenheit zu erinnern und aus ihr zu lernen. Dazu äußerte sich auch der kulturpolitische Sprecher der hamburger CDU Eckard Graage: „Ich halte es für richtig und wichtig, sich mit der deutschen Vergangenheit auseinander zu setzen. Hierzu gehört, dass das Erinnern wachgehalten wird und dass Denkmale […] bestehen bleiben und so einen Anstoß zur kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit geben. […]“ [13]
Ein Großteil der Bürger und Bürgerinnen sprachen sich allerdings nicht gegen die Restaurierung aus und lehnten einen Abriss der Statue ab. Sie finden es wichtig an die Vergangenheit zu erinnern und aus ihr zu lernen. Dazu äußerte sich auch der kulturpolitische Sprecher der Hamburger CDU Eckard Graage: <blockquote>„Ich halte es für richtig und wichtig, sich mit der deutschen Vergangenheit auseinander zu setzen. Hierzu gehört, dass das Erinnern wachgehalten wird und dass Denkmale […] bestehen bleiben und so einen Anstoß zur kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit geben. […]“ [13]</blockquote>Viele Bürger und Bürgerinnen wünschen sich allerdings Aufklärung über die Statue, z. B. durch eine Infotafel, die bei der Statue angebracht wird und über die Person Bismarcks und dessen Vergangenheit auch im Zusammenhang mit dem Kolonialismus informiert.        
 
Viele Bürger und Bürgerinnen wünschen sich allerdings Aufklärung über die Statue z. B. durch eine Infotafel, die bei der Statue angebracht wird und über die Person Bismarcks und dessen Vergangenheit auch im Zusammenhang mit dem Kolonialismus informiert.        


Quellen:[14]
Quellen:[14]


Zukünftige Nutzung:
== Zukünftige Nutzung ==
 
Über die zukünftige Nutzung des Denkmals gibt es unterschiedliche Meinungen und Ideen. Laut der Künstlerin Hannemarie Jokinnen im NDR "Hamburgs Bismarck-Denkmal: Worum geht es bei der Diskussion?" gab es eine Ideensammlung unter dem Motto "Bismarck neu denken" der Stadt zur Umnutzung oder Information über die Statue, die Jury erklärte aber keinen der 78 Vorschlägen als geeignet. Das verstehen viele Gegner des Denkmals nicht.[15] Da das Denkmal aber seit 1960 unter Denkmalschutz steht, ist eine Umgestaltung sehr schwierig, da keine größeren Veränderungen vorgenommen werden dürfen. Die Jury selbst sagt, dass eine Umgestaltung aufgrund der vielen Vorgaben nahezu unmöglich ist. Unter den Vorschlägen war zum Beispiel ein Kletterpark auf die Statue oder eine Bemalung mit Texten von kolonialisierten Menschen.[16] Wie der NDR im Januar 2024 berichtete, sollen nach der erfolglosen Ideensammlung nun Schüler sich dazu Gedanken machen. Die Stadt möchte dabei mit Schulen ein "kolionales Erinnerungskonzept" entwickeln. Dabei sollen diese Materialien gleich in den Schulunterricht integriert werden.[17] (Bilder siehe unten)
Über die zukünftige Nutzung des Denkmals gibt es unterschiedliche Meinungen und Ideen. Laut der Künstlerin Hannemarie Jokinnen im NDR "Hamburgs Bismarck-Denkmal: Worum geht es bei der Diskussion?" gab es eine Ideensammlung unter dem Motto "Bismarck neu denken" der Stadt zur Umnutzung oder Information über die Statue, die Jury erklärte aber keinen der 78 Vorschlägen als geeignet. Das verstehen viele Gegner des Denkmals nicht.[15] Da das Denkmal aber seit 1960 unter Denkmalschutz steht ist eine Umgestaltung sehr schwierig, da keine größeren Veränderungen vorgenommen werden dürfen. Die Jury selbst sagt, dass eine Umgestaltung aufgrund der vielen Vorgaben nahezu unmöglich ist. Unter den Vorschlägen war zum Beispiel ein Kletterpark auf die Statue oder eine Bemalung mit Texten von kolonialisierten Menschen.[16] Wie der NDR im Januar 2024 berichtete, sollen nach der erfolglosen Ideensammlung nun Schüler sich dazu Gedanken machen. Die Stadt möchte dabei mit Schulen ein "kolionales Erinnerungskonzept" entwickeln. Dabei sollen diese Materialien gleich in den Schulunterricht integriert werden.[17] (Bilder siehe unten)
 
Unter der Statue befinden sich vor dem zweiten Weltkrieg ausgebaute Schutzräume für 955 Leute. Nach der Sanierung der Statue entstand ein Plan für ein Museum in den Luftschutzräumen der bis jetzt aber noch nicht verwirklicht wurde. In den Räumen befinden sich Wandmalereien aus der damaligen Zeit wie zum Beispiel ein Reichsadler, Eichenkränze, Hakenkreuze und Inschriften. Die Räume wurden im Zuge der Renovierungsarbeiten 2019/2020 gereinigt und teilweise abgestützt. Die Bismarck-Stiftung hat zusammen mit dem Verein "unter Hamburg e.v." einen virtuellen Rundgang dort erstelllt. Auch CDU Kulturbeauftragter Eckhard Graage äußert sich auf der Webseite der CDU dazu und sagt:"Ich halte es für richtig und wichtig, sich mit der deutschen Vergangenheit außeinander zu setzen. Hierzu gehört, dass das Erinnern wachgehalten wird und dass Denkmale, die in einer anderen Epoche mit einem anderen Zeitgeist errichtet wurden, bestehen bleiben und so einen Anstoß zur kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit geben. Eine seriöse […] Ausstellung zu Bismarck […] mindestens im Sockelgeschoss des Denkmals, halte ich deshalb für sinnvoll. […]"[18] Der Pfarrer Ulrich Henscher hingegen schlägt im Podcast "Zeitfragen" vor, Otto von Bismarck das Schwert abzunehmen und dessen Kopf abzunehmen. Diesen will er dann vor dem Denkmal aufstellen und die Menschen über Bismarcks Taten aufklären.[19] In einigen Quellen taucht auch immer wieder die Forderung nach dem Abriss des Denkmals auf wie zum Beispiel im Artikel der Taz. Hamburgs Senator Carsten Brosda der SPD findet auch das es wichtig ist auf die Geschichte des Denkmals hinzuweisen wie er in diesem Bericht von NDR 90,3 sagt:"Wichtig ist aber, dass wir das durch etwas ergänzen, das im öffentlichen Raum einfach klarmacht, dass dieser Bismarck eine Geschichte hat und für eine autoritäre und koloniale Tradition steht, die aber Teil unserer Geschichte ist und zu der wir uns verhalten müssen." Damit weißt er auf einen Vorschlag hin der immer wieder fällt und zwar die Statue in Ruhe lassen aber sie durch ein eventuelles Museum in oder an der Statue zu ergänzen und Infotafeln aufhängen. Der NDR berichtet, dass zusätzlich zu dem Projekt mit den Schulen auch eine Dauerausstellung im Hamburger Stadtmuseum und im deutschen Hafenmuseum entstehen soll und Infotafeln aufgehängt werden sollen. Ulf Morgenstern von der Bismarck-Stiftung "kann sich nicht vorstellen, den steinernen Reichskanzler ganz unkomentiert stehen zu lassen." wie der Deutschlandfunk berichtet. Genaue Ideen werden aber nicht genannt. Der Historiker Jürgen Zimmerer sagt im Deutschlandfunk, dass es das Beste wäre, das Denkmal verfallen zu lassen meint aber im selben Bericht das "ich bin auch der Meinung, man soll Denkmäler nicht einfach räumen, die sind ja auch historische Quellen […]" Seine Ideen sind also entweder das Denkmal verfallen zu lassen, sagt aber auch dass Denkmäler erhalten werden müssen und würde über das Denkmal informieren.
 


Unter der Statue befinden sich vor dem zweiten Weltkrieg ausgebaute Schutzräume für 955 Leute. Nach der Sanierung der Statue entstand ein Plan für ein Museum in den Luftschutzräumen, der bis jetzt aber noch nicht verwirklicht wurde. In den Räumen befinden sich Wandmalereien aus der damaligen Zeit, wie zum Beispiel ein Reichsadler, Eichenkränze, Hakenkreuze und Inschriften. Die Räume wurden im Zuge der Renovierungsarbeiten 2019/2020 gereinigt und teilweise abgestützt. Die Bismarck-Stiftung hat zusammen mit dem Verein "unter Hamburg e.v." einen virtuellen Rundgang dort erstelllt. Auch CDU Kulturbeauftragter Eckhard Graage äußert sich auf der Webseite der CDU dazu und sagt:"Ich halte es für richtig und wichtig, sich mit der deutschen Vergangenheit außeinander zu setzen. Hierzu gehört, dass das Erinnern wachgehalten wird und dass Denkmale, die in einer anderen Epoche mit einem anderen Zeitgeist errichtet wurden, bestehen bleiben und so einen Anstoß zur kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit geben. Eine seriöse […] Ausstellung zu Bismarck […] mindestens im Sockelgeschoss des Denkmals, halte ich deshalb für sinnvoll. […]"[18] Der Pfarrer Ulrich Henscher hingegen schlägt im Podcast "Zeitfragen" vor, Otto von Bismarck das Schwert abzunehmen und dessen Kopf abzunehmen. Diesen will er dann vor dem Denkmal aufstellen und die Menschen über Bismarcks Taten aufklären.[19] In einigen Quellen taucht auch immer wieder die Forderung nach dem Abriss des Denkmals auf wie zum Beispiel im Artikel der Taz. Hamburgs Senator Carsten Brosda der SPD findet auch das es wichtig ist auf die Geschichte des Denkmals hinzuweisen wie er in diesem Bericht von NDR 90,3 sagt:<blockquote>"Wichtig ist aber, dass wir das durch etwas ergänzen, das im öffentlichen Raum einfach klarmacht, dass dieser Bismarck eine Geschichte hat und für eine autoritäre und koloniale Tradition steht, die aber Teil unserer Geschichte ist und zu der wir uns verhalten müssen." </blockquote>Damit weißt er auf einen Vorschlag hin, der immer wieder fällt und zwar die Statue in Ruhe lassen, aber sie durch ein eventuelles Museum in oder an der Statue zu ergänzen und Infotafeln aufhängen. Der NDR berichtet, dass zusätzlich zu dem Projekt mit den Schulen auch eine Dauerausstellung im Hamburger Stadtmuseum und im deutschen Hafenmuseum entstehen soll und Infotafeln aufgehängt werden sollen. Ulf Morgenstern von der Bismarck-Stiftung "kann sich nicht vorstellen, den steinernen Reichskanzler ganz unkommentirt stehen zu lassen“, wie der Deutschlandfunk berichtet. Genaue Ideen werden aber nicht genannt. Der Historiker Jürgen Zimmerer sagt im Deutschlandfunk, dass es das Beste sei, das Denkmal verfallen zu lassen, meint aber im selben Bericht, dass er der Meinung sei „man soll Denkmäler nicht einfach räumen, die sind ja auch historische Quellen […]". Seine Ideen sind also entweder, das Denkmal verfallen zu lassen, er sagt aber auch, dass Denkmäler erhalten werden müssen und würde über das Denkmal informieren.


Meine Quellen: <nowiki>https://www.bismarck-stiftung.de/2020/04/30/virtueller-rundgang-durch-das-hamburger-bismarck-denkmal/</nowiki>,  <nowiki>https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Hamburgs-umstrittener-Koloss-Das-Bismarck-Denkmal-an-der-Elbe,bismarckdenkmal186.html</nowiki>, <nowiki>https://cduhh.de/mit-dem-bismarck-denkmal-die-erinnerung-an-die-vergangenheit-wachhalten/</nowiki>, <nowiki>https://www.deutschlandfunkkultur.de/kopf-ab-stacheldraht-wie-hamburg-mit-dem-bismarck-denkmal-umgehen-sollte-dlf-kultur-5c62126d-100.html</nowiki>, <nowiki>https://www.ndr.de/kultur/kunst/hamburg/Hamburgs-Bismarck-Denkmal-Worum-geht-es-bei-der-Diskussion,bismarck356.html</nowiki>, <nowiki>https://taz.de/Kontextualisierung-des-Bismarck-Denkmals/!5947947/</nowiki>, <nowiki>https://www.ndr.de/geschichte/Blick-in-die-Katakomben-des-Bismarck-Denkmals,bismarckdenkmal236.html</nowiki>
Meine Quellen: <nowiki>https://www.bismarck-stiftung.de/2020/04/30/virtueller-rundgang-durch-das-hamburger-bismarck-denkmal/</nowiki>,  <nowiki>https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Hamburgs-umstrittener-Koloss-Das-Bismarck-Denkmal-an-der-Elbe,bismarckdenkmal186.html</nowiki>, <nowiki>https://cduhh.de/mit-dem-bismarck-denkmal-die-erinnerung-an-die-vergangenheit-wachhalten/</nowiki>, <nowiki>https://www.deutschlandfunkkultur.de/kopf-ab-stacheldraht-wie-hamburg-mit-dem-bismarck-denkmal-umgehen-sollte-dlf-kultur-5c62126d-100.html</nowiki>, <nowiki>https://www.ndr.de/kultur/kunst/hamburg/Hamburgs-Bismarck-Denkmal-Worum-geht-es-bei-der-Diskussion,bismarck356.html</nowiki>, <nowiki>https://taz.de/Kontextualisierung-des-Bismarck-Denkmals/!5947947/</nowiki>, <nowiki>https://www.ndr.de/geschichte/Blick-in-die-Katakomben-des-Bismarck-Denkmals,bismarckdenkmal236.html</nowiki>

Aktuelle Version vom 19. Juli 2024, 22:28 Uhr


Bismarck und der Kolonialismus

Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen wure am 1. April 1815 in Schönhausen an der Elbe geboren. Von 1871 bis 1890 war er der erste Reichskanzler und wird auch als Architekt des Deutschen Reiches bezeichnet.[1] Laut Jürgen Zimmerer von der Bundeszentrale für politische Bildung sei Bismarck eine zentrale Figur bei der Aufteilung Afrikas im ausgehenden 19. Jahrhundert.[2] Bismarck verstarb am 30. Juli 1898 in Friedrichsruh, Aumühlen.[1]

Bismarck wand sich lange gegen den Kolonialismus, wie er in seiner Rede am Vorabend der Reichsgründung betonte:

„Einerseits beruhen die Vortheile […] zum größten Theil auf Illusionen. Denn die Kosten, […] übersteigen (…) sehr oft den Nutzen, den das Mutterland daraus zieht, ganz abgesehen davon, daß es schwer zu rechtfertigen ist, die ganze Nation zum Vortheile einzelner Handels- und Gewerbszweige, zu erheblichen Steuerlasten heranzuziehen. […]“.[2]

Er betonte später seine Meinung nochmals:

„So lange ich Reichskanzler bin, treiben wir keine Kolonialpolitik. Wir haben eine Flotte, die nicht fahren kann und wir dürfen keine verwundbaren Punkte […] haben […].".[2]

Im Jahre 1884 änderte Bismarck seine Meinung aus mehreren Gründen. Zum einen wollte er von innenpolitischen Problemen ablenken, indem er begann, Kolonialismus zu betreiben.[3] Andererseits drängten verschiedene Kaufleute, darunter viele aus Hamburg, Kolonien zu erwerben, um ihr Handelsinteresse zu sichern.[4] Zudem kam es im Jahre 1883 zu kolonialpolitischen Spannungen zwischen den europäischen Großmächten, was für ihn ein weiterer Grund war.[5] Unter der Kanzlerschaft von Bismarck wurden die meisten Kolonien des Deutschen Reiches erworben.[6] Es wurden Togo, Kamerun, Deutsches-Südwestafrika (heutiges Namibia), Deutsch-Ostafrika (heutiges Tansania, Burundi und Rauanda) und die Marshall-Inseln erobert.[7] Diese Gebiete wurden offiziell „Schutzgebiete“ genannt. Der Begriff Schutzgebiet kommt daher, dass das Reich die Oberherrschaft über die Kolonie haben sollte und seinen Schutz über die Tätigkeiten der Gesellschaft ausüben sollte.[8] Burkhard Asmuss vom Deutschen Historischen Museum fasst die Kolonialpolitik folgendermaßen zusammen: „[…] Der Besitz von Kolonien sollte jetzt der deutschen "Weltgeltung" dienen. Der wirtschaftliche Nutzen der deutschen Kolonien war äußerst gering, während die politischen Konsequenzen der deutschen Kolonialpolitik sich als extrem negativ erwiesen. […]“

Bau des Bismarck-Denkmals

Für das Bismarck-Denkmal wurde 1901 ein Wettbewerb veranstaltet, um einen vollständigen Bauplan zu erhalten. Martin Haller, Camillo Sitte, Paul Wallot, Robert Diez, Georg Treu, Masson und drei Vertreter der Stadt Hamburg waren im Preisgericht und entschieden, dass Hugo Lederer und Emil Schaudt, 2 der 239 Teilnehmer den Besten Bauplan hatten. Sie bekamen den ersten Preis und das Bismarck-Denkmal wurde so gebaut, wie sie es skizziert hatten.

1903 wurde mit dem Bau angefangen, welcher 453.000 Mark kostete und ,,anstatt des zum abriss freigegebenen Elbpavillon auf einer Anhöhe im alten Elbpark mit dem Blick zum Elbstrom erbaut wurde.‘‘ [9] Der Kopf des Denkmals wurde, mit einem Durchmesser von 1,83 Metern am 28 Juli 1905 von 16 Pferden vom Ottensener Güterbahnhof zum Elbpark gezogen.   

Nach drei Jahren Arbeit wurde der Bau des Bismarck-Denkmals fertiggestellt.

Politische Bedeutung

Das Bismarck-Denkmal hat eine tiefgreifende politische Bedeutung. Es wurde zu Ehren Otto von Bismarck erbaut, und symbolisiert vor allem seine besondere Rolle bei der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871. Das Denkmal steht für die Vereinigung Deutschlands, und soll ,,Bismarck als starken und Entschlossenen Anführer Darstellen, der Deutschland zu neuer Größe führte.''[10]

In den Kriegssjahren 1939-1941 wurde das Denkmal zum Luftschutzraum für max. 950 Personen ausgebaut.

,,Der Luftschutzraum war vor allem für Passanten, Besucher der Landungsbrücken und direkte Einwoner vorgesehen‘‘[11]

Die Decke und die Trennwände waren mit über 2000 Tonnen Betong eingebaut und entstanden acht Räume in der 15 Meter hohen Trommel der Statue.

Im Spätsommer 1950 wurde das Bismarck-Denkmal, welches durch Bombeneinwirkung im 2. Weltkrieg beschädigt war, saniert.

1960 wurde das Denkmal kritisch hinterfragt und wurde als Symbol des preußisch-militärischen Erbe Deutschlands dargestellt.

Ebenfalls 1960 wurde das Bismarck-Denkmal unter der Nr. 461 in die Liste der Hamburger Denkmäler eingetragen.

Diskussion über das Denkmal

Weltweit gibt es in letzter Zeit Protest gegen Denkmäler von Personen, die eine fragwürdige Vergangenheit haben. So gab es in den letzten Jahren auch viele Diskussionen über das Bismarck-Denkmal in Hamburg und wie man mit ihm, im Hinblick auf die Rolle Otto von Bismarcks im deutschen Kolonialismus, umgehen soll.

Unter dem Motto „Bismarck neu kontextualisieren“ lud die Hamburger Behörde für Kultur und Medien am 19. November 2020 zu einer digitalen Podiumsdiskussion ein. Bei dieser Veranstaltung debattierten viele Vertreter von Organisationen, die sich intensiv mit dem Thema der Neukontextualisierung der Bismarckstatue in Hamburg auseinandersetzten.

Außerdem wurden auf drei Veranstaltungen Workshops angeboten. In diesen Workshops wurde über die Veränderungen oder Ergänzungen des Bismarck-Denkmals diskutiert. In diesen Workshops wurde beschlossen, dass ein Ideenwettbewerb stattfinden soll. Bei dem Ideenwettbewerb sollte ein künstlerischer Entwurf gefunden werden, der das Problem löst, wie man mit dem Denkmal im Hinblick auf die Geschichte Bismarcks umgehen kann.

Einige Menschen waren empört darüber, dass das Bismarck-Denkmal für mehrere Millionen Euro restauriert werden sollte. So auch das „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ was es auch in ihrem „Aufruf der Intervention Bismarck-Denkmal & Decolonize Hamburg“ deutlich machte. Dort schrieb es: „Bismarck war nicht nur ein bedeutender Nutznießer und Mitspieler im deutschen Kolonialismus, er war auch verantwortlich für die Sozialistengesetze von 1890, in denen er versuchte gegen die gewerkschaftliche und sozialistische Bewegung vorzugehen. […] Keine Huldigung des deutschenationalen Reichskanzlers in Hamburg!“[12]

Ein Großteil der Bürger und Bürgerinnen sprachen sich allerdings nicht gegen die Restaurierung aus und lehnten einen Abriss der Statue ab. Sie finden es wichtig an die Vergangenheit zu erinnern und aus ihr zu lernen. Dazu äußerte sich auch der kulturpolitische Sprecher der Hamburger CDU Eckard Graage:

„Ich halte es für richtig und wichtig, sich mit der deutschen Vergangenheit auseinander zu setzen. Hierzu gehört, dass das Erinnern wachgehalten wird und dass Denkmale […] bestehen bleiben und so einen Anstoß zur kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit geben. […]“ [13]

Viele Bürger und Bürgerinnen wünschen sich allerdings Aufklärung über die Statue, z. B. durch eine Infotafel, die bei der Statue angebracht wird und über die Person Bismarcks und dessen Vergangenheit auch im Zusammenhang mit dem Kolonialismus informiert.        

Quellen:[14]

Zukünftige Nutzung

Über die zukünftige Nutzung des Denkmals gibt es unterschiedliche Meinungen und Ideen. Laut der Künstlerin Hannemarie Jokinnen im NDR "Hamburgs Bismarck-Denkmal: Worum geht es bei der Diskussion?" gab es eine Ideensammlung unter dem Motto "Bismarck neu denken" der Stadt zur Umnutzung oder Information über die Statue, die Jury erklärte aber keinen der 78 Vorschlägen als geeignet. Das verstehen viele Gegner des Denkmals nicht.[15] Da das Denkmal aber seit 1960 unter Denkmalschutz steht, ist eine Umgestaltung sehr schwierig, da keine größeren Veränderungen vorgenommen werden dürfen. Die Jury selbst sagt, dass eine Umgestaltung aufgrund der vielen Vorgaben nahezu unmöglich ist. Unter den Vorschlägen war zum Beispiel ein Kletterpark auf die Statue oder eine Bemalung mit Texten von kolonialisierten Menschen.[16] Wie der NDR im Januar 2024 berichtete, sollen nach der erfolglosen Ideensammlung nun Schüler sich dazu Gedanken machen. Die Stadt möchte dabei mit Schulen ein "kolionales Erinnerungskonzept" entwickeln. Dabei sollen diese Materialien gleich in den Schulunterricht integriert werden.[17] (Bilder siehe unten)

Unter der Statue befinden sich vor dem zweiten Weltkrieg ausgebaute Schutzräume für 955 Leute. Nach der Sanierung der Statue entstand ein Plan für ein Museum in den Luftschutzräumen, der bis jetzt aber noch nicht verwirklicht wurde. In den Räumen befinden sich Wandmalereien aus der damaligen Zeit, wie zum Beispiel ein Reichsadler, Eichenkränze, Hakenkreuze und Inschriften. Die Räume wurden im Zuge der Renovierungsarbeiten 2019/2020 gereinigt und teilweise abgestützt. Die Bismarck-Stiftung hat zusammen mit dem Verein "unter Hamburg e.v." einen virtuellen Rundgang dort erstelllt. Auch CDU Kulturbeauftragter Eckhard Graage äußert sich auf der Webseite der CDU dazu und sagt:"Ich halte es für richtig und wichtig, sich mit der deutschen Vergangenheit außeinander zu setzen. Hierzu gehört, dass das Erinnern wachgehalten wird und dass Denkmale, die in einer anderen Epoche mit einem anderen Zeitgeist errichtet wurden, bestehen bleiben und so einen Anstoß zur kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit geben. Eine seriöse […] Ausstellung zu Bismarck […] mindestens im Sockelgeschoss des Denkmals, halte ich deshalb für sinnvoll. […]"[18] Der Pfarrer Ulrich Henscher hingegen schlägt im Podcast "Zeitfragen" vor, Otto von Bismarck das Schwert abzunehmen und dessen Kopf abzunehmen. Diesen will er dann vor dem Denkmal aufstellen und die Menschen über Bismarcks Taten aufklären.[19] In einigen Quellen taucht auch immer wieder die Forderung nach dem Abriss des Denkmals auf wie zum Beispiel im Artikel der Taz. Hamburgs Senator Carsten Brosda der SPD findet auch das es wichtig ist auf die Geschichte des Denkmals hinzuweisen wie er in diesem Bericht von NDR 90,3 sagt:

"Wichtig ist aber, dass wir das durch etwas ergänzen, das im öffentlichen Raum einfach klarmacht, dass dieser Bismarck eine Geschichte hat und für eine autoritäre und koloniale Tradition steht, die aber Teil unserer Geschichte ist und zu der wir uns verhalten müssen."

Damit weißt er auf einen Vorschlag hin, der immer wieder fällt und zwar die Statue in Ruhe lassen, aber sie durch ein eventuelles Museum in oder an der Statue zu ergänzen und Infotafeln aufhängen. Der NDR berichtet, dass zusätzlich zu dem Projekt mit den Schulen auch eine Dauerausstellung im Hamburger Stadtmuseum und im deutschen Hafenmuseum entstehen soll und Infotafeln aufgehängt werden sollen. Ulf Morgenstern von der Bismarck-Stiftung "kann sich nicht vorstellen, den steinernen Reichskanzler ganz unkommentirt stehen zu lassen“, wie der Deutschlandfunk berichtet. Genaue Ideen werden aber nicht genannt. Der Historiker Jürgen Zimmerer sagt im Deutschlandfunk, dass es das Beste sei, das Denkmal verfallen zu lassen, meint aber im selben Bericht, dass er der Meinung sei „man soll Denkmäler nicht einfach räumen, die sind ja auch historische Quellen […]". Seine Ideen sind also entweder, das Denkmal verfallen zu lassen, er sagt aber auch, dass Denkmäler erhalten werden müssen und würde über das Denkmal informieren.

Meine Quellen: https://www.bismarck-stiftung.de/2020/04/30/virtueller-rundgang-durch-das-hamburger-bismarck-denkmal/,  https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Hamburgs-umstrittener-Koloss-Das-Bismarck-Denkmal-an-der-Elbe,bismarckdenkmal186.html, https://cduhh.de/mit-dem-bismarck-denkmal-die-erinnerung-an-die-vergangenheit-wachhalten/, https://www.deutschlandfunkkultur.de/kopf-ab-stacheldraht-wie-hamburg-mit-dem-bismarck-denkmal-umgehen-sollte-dlf-kultur-5c62126d-100.html, https://www.ndr.de/kultur/kunst/hamburg/Hamburgs-Bismarck-Denkmal-Worum-geht-es-bei-der-Diskussion,bismarck356.html, https://taz.de/Kontextualisierung-des-Bismarck-Denkmals/!5947947/, https://www.ndr.de/geschichte/Blick-in-die-Katakomben-des-Bismarck-Denkmals,bismarckdenkmal236.html

Im Anhang sind einige Ideen zur Umnutzung aufgeführt:

https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fwww.monopol-magazin.de%2Fbismarck-denkmal-hamburg-wettbewerb-schneekugel-mit-reichskanzler&psig=AOvVaw27V8nx6uuj9JhILiWL2MuP&ust=1720680160997000&source=images&cd=vfe&opi=89978449&ved=0CBQQjhxqFwoTCMi6vaDvm4cDFQAAAAAdAAAAABAE

https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fwww.abendblatt.de%2Fhamburg%2Farticle230401918%2FBismarck-Denkmal-Hamburg-Wettbewerb-SPD-Farbschmiereien-Lichtschwert-Kuenstler.html&psig=AOvVaw0CG2UPiYl_fsExmS2OIS9B&ust=1720680337615000&source=images&cd=vfe&opi=89978449&ved=0CBQQjhxqFwoTCMDUxvfvm4cDFQAAAAAdAAAAABAJ


[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Otto_von_Bismarck

[2] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/202989/bismarck-und-der-kolonialismus/

[3] https://studyflix.de/geschichte/bismarcks-ausenpolitik-5343

[4] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/202989/bismarck-und-der-kolonialismus/

[5] https://www.dhm.de/lemo/kapitel/kaiserreich/aussenpolitik/kolonialpolitik.html

[6] https://www.dhm.de/lemo/kapitel/kaiserreich/aussenpolitik/kolonialpolitik.html

[7] https://simpleclub.com/lessons/geschichte-deutsches-reich

[8] https://forhistiur.net/2000-01-richter/#Str2_4

[9] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bismarck-Denkmal_(Hamburg)

[10] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bismarckdenkmal

[11] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bismarck-Denkmal_(Hamburg)

[12] https://www.hbgr.org/7212-aufruf-der-intervention-bismarck-denkmal-decolonize-hamburg

[13] https://cduhh.de/mit-dem-bismarck-denkmal-die-erinnerung-an-die-vergangenheit-wachhalten/

[14] https://www.hamburg.de/bkm/koloniales-erbe/16110360/projekte/ ; https://youtu.be/zdLQMev1Y-Q?feature=shared; https://kolonialismus.blogs.uni-hamburg.de/2021/11/26/bismarck-in-hamburg-deutschlands-hoechstes-kolonialdenkmal/#_ftn1; https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Hamburgs-umstrittener-Koloss-Das-Bismarck-Denkmal-an-der-Elbe,bismarckdenkmal186.html; https://www.ndr.de/kultur/kunst/hamburg/Hamburgs-Bismarck-Denkmal-Worum-geht-es-bei-der-Diskussion,bismarck356.html

[15] https://www.ndr.de/kultur/kunst/hamburg/Hamburgs-Bismarck-Denkmal-Worum-geht-es-bei-der-Diskussion,bismarck356.html

[16] https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Hamburgs-umstrittener-Koloss-Das-Bismarck-Denkmal-an-der-Elbe,bismarckdenkmal186.html

[17] https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Hamburgs-umstrittener-Koloss-Das-Bismarck-Denkmal-an-der-Elbe,bismarckdenkmal186.html

[18] https://cduhh.de/mit-dem-bismarck-denkmal-die-erinnerung-an-die-vergangenheit-wachhalten/

[19] https://www.deutschlandfunkkultur.de/kopf-ab-stacheldraht-wie-hamburg-mit-dem-bismarck-denkmal-umgehen-sollte-dlf-kultur-5c62126d-100.html