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'''Hätte Andres das Verbrechen verhindern können?'''
'''Hätte Andres das Verbrechen verhindern können?'''


In dem Drama "Woyzeck", geschrieben von Büchner, handelt es sich um die Hauptfigur Woyzeck. Dieser bringt im Laufe der Handlung seine Geliebte Marie um. Andres ist dabei Woyzecks Mitbewohner und einziger Freund, und somit auch Zeuge von Woyzecks schizophrenen Ausbrüchen war. Nun stellt sich einem die Frage, ob Andres den Mord an Marie nicht hätte verhindern können? Schließlich wusste dieser von Woyzecks Wahnsinn und auch dessen Problemen und Eifersucht gegenüber dem Tamburmajor. Doch spielte er dies ledigtlich herrunter, betietelte die Stimmen, die sein Kamerad hörte als Fieber und riet ihm Schnaps zu trinken, mit Pulver drin, damit es besser werden würde. Tat er also wissentlich nichts gegen die Aktionen Woyzecks? Schließlich fragte Andres diesen kein einziges Mal was er vor habe, überhörte diese Zeichen jedoch keineswegs willentlich. Sein gutmütiges Auftreten und das alleinige Befolgen von Anweisungen, welches die Rolle des Stadtsoldaten in Büchners Drama wiederspiegelt, erlaubten ihm nicht die Anzeichens von Woyzecks Wahnsinn sinnvoll war zu nehmen. Stadtdessen nimmt er seine Andeutungen auf die leichte Schulter, singt und lebt sein Leben unbeteiligt weiter. Kein Mal gab es im Drama Hinweise darauf, dass Andres tatsächlich verstand und ernst nahm, was Woyzeck zur schau stellte. Hätte er diese Anzeichen nun jedoch erkannt und versucht Woyzeck darauf an zu sprechen, hätte dies warscheinlich auch nicht mehr viel gebracht, da dieser schon zu tief in den Abgründen seiner Psychischen Krankheit steckte. Aus diesem Grund denke ich nicht, dass es für Andres, auch auf Grund von seiner Person, nicht möglich gewesen währe den Mord zu verhindern.
In dem Drama "Woyzeck", geschrieben von Büchner, handelt es sich um die Hauptfigur Woyzeck. Dieser bringt im Laufe der Handlung seine Geliebte Marie um. Andres ist dabei Woyzecks Mitbewohner und einziger Freund, und somit auch Zeuge von Woyzecks schizophrenen Ausbrüchen war. Nun stellt sich einem die Frage, ob Andres den Mord an Marie nicht hätte verhindern können? Schließlich wusste dieser von Woyzecks Wahnsinn und auch dessen Problemen und Eifersucht gegenüber dem Tamburmajor. Doch spielte er dies ledigtlich herrunter, betietelte die Stimmen, die sein Kamerad hörte als Fieber und riet ihm Schnaps zu trinken, mit Pulver drin, damit es besser werden würde. Tat er also wissentlich nichts gegen die Aktionen Woyzecks? Schließlich fragte Andres diesen kein einziges Mal was er vor habe, überhörte diese Zeichen jedoch keineswegs willentlich. Sein gutmütiges Auftreten und das alleinige Befolgen von Anweisungen, welches die Rolle des Stadtsoldaten in Büchners Drama wiederspiegelt, erlaubten ihm nicht die Anzeichens von Woyzecks Wahnsinn sinnvoll war zu nehmen. Stadtdessen nimmt er seine Andeutungen auf die leichte Schulter, singt und lebt sein Leben unbeteiligt weiter. Kein Mal gab es im Drama Hinweise darauf, dass Andres tatsächlich verstand und ernst nahm, was Woyzeck zur schau stellte. Hätte er diese Anzeichen nun jedoch erkannt und versucht Woyzeck darauf an zu sprechen, hätte dies warscheinlich auch nicht mehr viel gebracht, da dieser schon zu tief in den Abgründen seiner Psychischen Krankheit steckte. Aus diesem Grund denke ich nicht, dass es für Andres, auch auf Grund von seiner Person, möglich gewesen währe den Mord zu verhindern.
 
 
 
'''Lyrik im Expressionimus: Collage'''
 
[[Datei:Lyrik im Expressionsmus - Collage.jpg|thumb|Collage: Lyrik im Expressionismus.]]
[[Datei:Quellen zur Collage „Lyrik im Expressionismus“.jpg|thumb|Quellen zur Collage „Lyrik im Expressionismus“]]'''Gedichtanalyse "Der Gott der Stadt" von Georg Heym'''
 
Das Gedicht "Der Gott der Stadt", geschrieben von Georg Heym im Jahre 1910 wirkt auf den ersten Blick eher düster. Es handelt von dem lyrischen ich, welches abends bei stürmischem Wetter auf einem Häuserblock sitzt und voll Wut die Stadt unter sich beobachtet.
 
"Der Gott der Stadt" hat fünf Strophen mit jeweils vier Versen. Die erste Strophe beschreibt die Situation des lyrischen ichs. Es sitzt hoch oben auf einem Häuserblock, beobachtet die Stadt und fühlt sich wütend und einsam. In der zweiten Strophe wird genauer auf die Aussicht eingegangen. Der Leser erfährt,dass es abends ist, und dass das lyrische ich einen Ausblick auf eine sehr große Stadtfläche hat. Kirchenglocken erklingen. Strophe drei beschreibt die Stadt, in der viele Menschen unterwegs sind, Musik gespielt wird und der Rauch der Fabriken in der Luft hängt. Die vierte Strophe des Gedichts geht wieder auf das lyrische ich ein. Es wird nacht, wärend dieses immernoch zornig dort sitzt. Die letzte Strophe des Gedichts beschreibt nun, wie das lyrische ich seine Faust hebt und daraufhin ein Feuer in der Stadt ausbricht, bis der Morgen wieder angebrochen ist.
 
Durch eine Vielzahl von negativ belegten Worten schafft es der Autor des Gedichts die Grundstimmung dieses zu verdüstern. Einsamkeit und Wut, die explizit im Gedicht benannt wurden, wurden so nochmals durch Worte wie "schwarz" (V. 2) und "verirrn" (V. 4) verdeutlicht. Im Laufe des Gedichts wird klar, dass sich das Lyrische ich der Stadt überlegen fühlt. So sitzt es beispielsweise "breit" auf einem Häuserblock (V. 1), wärend die großen Städte um ihn her "knien" (V. 6). Hierbei handelt es sich außerdem um eine Personifikation. Die Höhe des lyrischen ichs wird außerdem durch weitere Faktoren betont. Des öfteren wird nämlich beschrieben, dass sich das Wetter auf der selben Ebene befindet wie es ("Die Winde lagern schwarz um seine Stirn" (V. 2); "Das Wetter schwält in seien Augenbrauen" (V. 13), was das lyrische ich nicht nur körperlich, sondern auch geistig von der Stadt unter diesem trennt. Auch durch Verse wie "Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer" (V. 8) wird diese Distanz deutlich. Es wirkt, als gehöre das lyrische ich nicht zu der Stadt. Dies wird vor allem in der dritten Strophe klar. Normalerweise positive Begebenheiten wie "Tanz" und "Musik" (V. 9) sowie das dasein von "Millionen" Menschen (V. 10) werden hier mit abwertenden Adjektiven wie "dröhnt" (V. 9) und "laut" (V. 10) beschrieben und sogar mit dem "Schlote[n] Rauch, d[en] Wolken der Fabrik" (V. 11) gleichsesetzt. Auch die Kirche wird eher negativ dargestellt. So scheint sie ein unangenehmer, zu großer Teil der Stadt für das lyrische ich zu sein ("Der Kirchenglocken ungeheure Zahl" V. 7), wärend die schon genannten Wolken der Fabrik mit "Duft von Weihrauch"  (V. 12) verglichen werden. Von Anfang bis Ende des Gedichts scheint sich außerdem die Wetterlage drastisch zu ändern. Wärend die Winde anfangs nämlich nur "lagern" (V. 2), so fangen sie schon baldan zu "wog[en]" (V. 8) und zu "ziehn" (V. 12), wärend gleich darauf von "flattern[den] Stürme[n]" (V. 15) und "sträub[endem] Haupthaar" (V. 16) die Rede ist. Gegen Ende des Gedichts "braust" (V. 19) es dann schließlich. Dies zeigt auch den Gemütszustand des lyrischen ichs auf, wessen "Wut" (V. 3) sich nun nämlich zu "Zorn" (V. 16) umgewandelt hat. Der Ausbruch dieses Zorns wird durch die letzte Strophe deutlich. Hier wird beschrieben wie ein Feuer ausbricht und die Stadt zerstört ("Ein Meer von Feuer jagt durch eine Straße. Und der Glutqualm braust und frisst sie auf" (V. 18ff), nachdem das lyrische ich seine "Fleischerfaust" (V. 17) schüttelt. Diese Beschreibung der Geste erinnert an einen Aufruf, ein Zeichen an andere um etwas zu beginnen, so wie es oft in Aufständen oder kriegerischen Szenerien eingesetzt wird.
 
Bei dem Metrum des Gedichts hamdelt es sich um einen reinen, durchgängigen Jambus, wärend das Reimschema aus ebenfalls reinen Kreuzreimen besteht. Diese durchgängigkeit unterstützt die Aussagekraft des Gedichts. Wie auch die Wut des lyrischen ichs ist die Form dieses undurchbrechbar, sie wird einfach weiter geführt, egal was kommt. Auch die Kadenzen weisen auf diese Ausdruckskraft hin. So handelt es sich in Strophe eins, zwei, drei und fünf durchgängig um betonte, also weibliche Kadenzen. In Strophe vier jedoch wird dieses schema von zwei unbetonten Kadenzen unterbrochen, welche sich in Vers 13 und 15 befinden. Warum?

Aktuelle Version vom 24. Mai 2024, 09:17 Uhr

Schule: Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss

Seminar: Nelly-Sachs-Gymnasium

Projekt: Iphigenie auf Tauris

Projekt: Woyzeck

Mein Arbeitsschwerpunkt:


Betreuende Lehrkraft: MaFlo



Arbeitsauftrag:

  1. Worüber spricht deine Figur?
  2. - er antwortet dem Hauptmann mit "Ja, Herr Hauptmann" (Z.9,19)
  3. - als der Hauptmann ihn nach dem Wetter fragt, sagt er, dass es windig sei (Z.24)
  4. - er spricht über seinen Sohn und sagt, dass es Gott egal ist, dass dieser nicht gesegnet ist (Z.1f)
  5. - er spricht über seinen sotialen Stand, dass dieser Gesellschaftlich nicht akzeptiert ist und kein Geld bringt (Z.8ff)
  6. - er spricht darüber, dass er selbst im Himmel noch arbeiten müsste (Z.12f)
  7. - er sagt, dass er nicht tugendhaft sein kann, da er arm ist (Z.23ff)
  8. Warum tut sie das?
  9. - er fühlt sich dem Hauptmann untergeben, da dieser sein Vorgesetzter ist
  10. - er will seinen unehelichen Sohn rechtfertigen
  11. - er will die abwertende Behandlung der Gesellschaft gegenüber ihm bzw. anderen armen thematisieren
  12. Welche Haltung zeigt deine Figur gegenüber dem jeweils anderen?
  13. - unterwürfig
  14. - gehorsam ("Jawohl, Herr Hauptmann")
  15. - steht ihm zu Verfügung und erfüllt seine Wünsche
  16. Welche Aspekte ergeben sich daraus für einen dramatischen Konflikt? Woyzecks äußere Handlung steht im Gegensatz zu seinen inneren Gefühlen
  17. —> fühlt sich gedemütigt und abwertend behandelt, unterwirft sich dem Hauptmann trotzdem

Woyzeck:

- einfacher Stadtsoldat (unterster militärischer Rang), lebt in einer Kaserne, muss sich sein Bett teilen; gesellschaftlich ganz unten.

- unehelicher Vater eines kleinen Kindes

- mit Marie zusammen

- materiell abhängig vom Hauptmann, ihm unterlegen

- Dienstleister

- übt Kritik



Arbeitsauftrag: "Übersetzt" die Szene 8 ("Beim Doktor") möglichst textnah in modernes Hochdeutsch.

Beim Doktor

Woyzeck. Der Doktor.


Doktor: Da bin ich aber entteuscht, Woyzeck! Du hast dein Wort nicht gehalten!

Woyzeck: Was meinen Sie?

Doktor: Ich habs gesehen, Woyzeck, Sie haben auf der Straße an die Wand gepinkelt wie ein Hund. Und trotzdem bekommen Sie drei Groschen am Tag. Woyzeck, ich bin enttäuscht von Ihnen. Die Menschen heutzutage sind schlechter als damals.

Woyzeck: Aber Herr Docktor! Ich musste eben Mal!

Doktor: Sie mussten Mal, Sie mussten Mal, alles Ausreden! Habe ich nicht bewiesen, dass der Musculus constrictor vesicae vom Menschen kontrolliert werden kann? Woyzeck, Sie sind Herr über Ihren Körper. Das Geschäft nicht unterdrücken zu können- Schüttelt den Kopf, legt die Hände auf den Rücken und geht auf und ab. -Haben Sie schon ihre Erbsen gegessen, Woyzeck? Nur Erbsen, cruciferae, nichts anderes! Ich werde eine Revolution in der Wissenschaft hervorrufen. Harnstoff 0, 10, salzsaures Ammonium, Hyperoxydul- Woyzeck, ich möchte, dass Sie jetzt noch einmal versuchen zu pinkeln.

Woyzeck: Jetzt kann ich nicht, Herr Doktor.

Doktor wütend: Aber an die Wand pinkeln! Sogar schriftlich habe ichs hier, in der Hand! Ich habs gesehen, habe gerade aus dem Fenster geschaut und habe es geöffnet um mir das Niesen anzuschauen.- Tritt auf ihn zu: -Nein, Woyzeck, ich bin nicht wütend, Ärger ist nicht gesund sondern unwissenschaftlich. Ich bin ruhig, ganz ruhig, mein Puls ist ganz normal im Sechzigerbereich. Ich sage ihnen das hier ganz kalt. Denn wer ärgert sich schon über einen Menschen! Es wäre besser gewesen wären Sie ein Proteus, dann würden Sie es verstehen! Aber Woyzeck, Sie hätten Nicht an die Wand pinkeln sollen.

Woyzeck: Wissen Sie, Herr Doktor, manchmal ist es ein bisschen wie als hätte das ganze einen Charakter oder eine Art Struktur. Aber die Natur ist was anderes, wissen Sie, wenn man mal Muss- Er knackt die Fingerknöchel -es ist als würde, wie soll ich sagen, zum Beispiel ...

Doktor: Woyzeck philosophiert wieder.

Woyzeck flüstert: Herr Doktor, haben Sie schon Mal etwas von der doppelten Natur gehört? Als die Sonne hoch am Himmel stand und es aussah, als würde dort Feuer sein, habe ich eine schreckliche Stimme gehört!

Doktor: Woyzeck, Sie haben eine Aberratio.

Woyzeck legt den Finger auf die Nase: In den Schwämmen steckts, Herr Doktor. Haben Sie schon gesehen, welche Figuren die Schwämme, die auf dem Boden wachsen, bilden? Wenn das jemand lesen könnte!

Doktor: Woyzeck, Sie haben die größte Aberratio mentalis partialis der zweiten Form, sehr stark ausgeprägt. Woyzeck, Sie kriegen eine Zulage! Die Zweite Form ist, wenn man eine wirre Idee hat aber noch einen allgemein vernünftigen Zustand. -Sie machen noch alles wie immer? Rasieren Sie den Hauptmann noch?

Woyzeck: Jawohl.

Doktor: Essen Sie ihre Erbsen?

Woyzeck: Immer, Herr Doktor. Meine Frau bekommt das Geld für die Menage.

Doktor: Tun Sie ihren Dienst?

Woyzeck: Jawohl.

Doktor: Sie sind ein interessanter Fall. Ein Versuchskaninchen, Woyzeck. Sie bekommen eine Zulage, bleiben Sie so fleißig wie vorher. Zeigen Sie mir einmal wie hoch Ihr Puls ist.



Arbeitsauftrag: Stelle die Lebensverhältnisse des gemeinen Volkes in Stichpunkten herraus.

- Kinder müssen schon früh arbeiten gehen und werden dabei krank

—> Morgens 5 bis Abends 9

—> Lungenhusten, Gebeugter Rücken, krumme Beine, giftige Dämpfe


- Eltern können Kinder nicht ernähren

—> Viele Kindermorde

—> Sie haben selber nicht genug


- Menschen leben in engen Räumen zusammen, haben keinen Platz

—> 2500 in einem Haus für 400 Personen


- Armendirektion hilft selten Menschen unter 60 Jahren

—> Junge Mütte wurden vor der Hilfe nach Muttermilch untersucht (weil dann haben sie ja essen)



Arbeitsauftrag: Was versteht man unter Pauperismus und welche Umstände sind dafür verantwortlich?

Als Pauperismus beschreibt man die "massenhafte Verelendung" der Gesellschaft. Dies zeigt sich in Hungersnot und Geldnot unter dem Volk. Ausgelöst wurde dies durch die Abschaffung der Zünfte, weshalb die Handwerkergesellschaft überbesetzt wurde. Aus diesem Grund wurden weitere Arbeiter entlassen. Zu dieser Zeit wurde keine Lösung für den Pauperismus gefunden.

Quelle: Ernst Dronke, Elendsviertel in Berlin (1846)


War Woyzeck geistig zurechnungsfähig während der Tötung Maries?

Woyzeck stand während der Tötung Maries nicht unter Einfluss seiner Schizophrenie, erst danach, in der Aufregung der Vertuschung des Mordes, zeigt diese sich wieder deutlicher.

Schon vor dem Mord, in Szene 19, schien Woyzeck zwar unschlüssig, jedoch nicht geistig verwirrt. Er zog Marie von ihren Freunden auf der Straße weg und drängte zu gehen, wusste jedoch selber nicht genau, wohin ("Weiß ich's?"). Dies und sein bemüht höfliches Verhalten in Szene 20, die Bitte, dass Marie bleiben solle, sowie sein Versuch durch Fragen nach der Beziehung der beiden ihren Beziehungsstand zu klären, lassen mich schließen, dass Woyzeck weder die Tat genau an diesem Tag durchführen wollte, jedoch mit der Möglichkeit gerechnet hat, sondern eher der Hoffnung war, es nicht tun zu müssen, noch unter einem Schizophrenen Schub litt, da er anscheinend überlegt vor ging. Weil Marie Auf seine Frage hin, wie lange ihre Beziehung nochdauern würde, ausweichend reagierte, erkannte er, dass es mit den beiden vorbei war, und beschloss erst in diesem Moment, dass es wohl nötig währe Marie zu töten. Von diesem Moment an lässt er immer wieder einzelne andeutende Sätze fallen, die für seinen inneren Entschluss sprechen ("Wenn man kalt ist, so friert man nicht mehr").

Dies spricht für eine geistige Zurechnungsfähigkeit Woyzecks während der Tötung Maries.


Hätte Andres das Verbrechen verhindern können?

In dem Drama "Woyzeck", geschrieben von Büchner, handelt es sich um die Hauptfigur Woyzeck. Dieser bringt im Laufe der Handlung seine Geliebte Marie um. Andres ist dabei Woyzecks Mitbewohner und einziger Freund, und somit auch Zeuge von Woyzecks schizophrenen Ausbrüchen war. Nun stellt sich einem die Frage, ob Andres den Mord an Marie nicht hätte verhindern können? Schließlich wusste dieser von Woyzecks Wahnsinn und auch dessen Problemen und Eifersucht gegenüber dem Tamburmajor. Doch spielte er dies ledigtlich herrunter, betietelte die Stimmen, die sein Kamerad hörte als Fieber und riet ihm Schnaps zu trinken, mit Pulver drin, damit es besser werden würde. Tat er also wissentlich nichts gegen die Aktionen Woyzecks? Schließlich fragte Andres diesen kein einziges Mal was er vor habe, überhörte diese Zeichen jedoch keineswegs willentlich. Sein gutmütiges Auftreten und das alleinige Befolgen von Anweisungen, welches die Rolle des Stadtsoldaten in Büchners Drama wiederspiegelt, erlaubten ihm nicht die Anzeichens von Woyzecks Wahnsinn sinnvoll war zu nehmen. Stadtdessen nimmt er seine Andeutungen auf die leichte Schulter, singt und lebt sein Leben unbeteiligt weiter. Kein Mal gab es im Drama Hinweise darauf, dass Andres tatsächlich verstand und ernst nahm, was Woyzeck zur schau stellte. Hätte er diese Anzeichen nun jedoch erkannt und versucht Woyzeck darauf an zu sprechen, hätte dies warscheinlich auch nicht mehr viel gebracht, da dieser schon zu tief in den Abgründen seiner Psychischen Krankheit steckte. Aus diesem Grund denke ich nicht, dass es für Andres, auch auf Grund von seiner Person, möglich gewesen währe den Mord zu verhindern.


Lyrik im Expressionimus: Collage

Collage: Lyrik im Expressionismus.
Quellen zur Collage „Lyrik im Expressionismus“

Gedichtanalyse "Der Gott der Stadt" von Georg Heym

Das Gedicht "Der Gott der Stadt", geschrieben von Georg Heym im Jahre 1910 wirkt auf den ersten Blick eher düster. Es handelt von dem lyrischen ich, welches abends bei stürmischem Wetter auf einem Häuserblock sitzt und voll Wut die Stadt unter sich beobachtet.

"Der Gott der Stadt" hat fünf Strophen mit jeweils vier Versen. Die erste Strophe beschreibt die Situation des lyrischen ichs. Es sitzt hoch oben auf einem Häuserblock, beobachtet die Stadt und fühlt sich wütend und einsam. In der zweiten Strophe wird genauer auf die Aussicht eingegangen. Der Leser erfährt,dass es abends ist, und dass das lyrische ich einen Ausblick auf eine sehr große Stadtfläche hat. Kirchenglocken erklingen. Strophe drei beschreibt die Stadt, in der viele Menschen unterwegs sind, Musik gespielt wird und der Rauch der Fabriken in der Luft hängt. Die vierte Strophe des Gedichts geht wieder auf das lyrische ich ein. Es wird nacht, wärend dieses immernoch zornig dort sitzt. Die letzte Strophe des Gedichts beschreibt nun, wie das lyrische ich seine Faust hebt und daraufhin ein Feuer in der Stadt ausbricht, bis der Morgen wieder angebrochen ist.

Durch eine Vielzahl von negativ belegten Worten schafft es der Autor des Gedichts die Grundstimmung dieses zu verdüstern. Einsamkeit und Wut, die explizit im Gedicht benannt wurden, wurden so nochmals durch Worte wie "schwarz" (V. 2) und "verirrn" (V. 4) verdeutlicht. Im Laufe des Gedichts wird klar, dass sich das Lyrische ich der Stadt überlegen fühlt. So sitzt es beispielsweise "breit" auf einem Häuserblock (V. 1), wärend die großen Städte um ihn her "knien" (V. 6). Hierbei handelt es sich außerdem um eine Personifikation. Die Höhe des lyrischen ichs wird außerdem durch weitere Faktoren betont. Des öfteren wird nämlich beschrieben, dass sich das Wetter auf der selben Ebene befindet wie es ("Die Winde lagern schwarz um seine Stirn" (V. 2); "Das Wetter schwält in seien Augenbrauen" (V. 13), was das lyrische ich nicht nur körperlich, sondern auch geistig von der Stadt unter diesem trennt. Auch durch Verse wie "Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer" (V. 8) wird diese Distanz deutlich. Es wirkt, als gehöre das lyrische ich nicht zu der Stadt. Dies wird vor allem in der dritten Strophe klar. Normalerweise positive Begebenheiten wie "Tanz" und "Musik" (V. 9) sowie das dasein von "Millionen" Menschen (V. 10) werden hier mit abwertenden Adjektiven wie "dröhnt" (V. 9) und "laut" (V. 10) beschrieben und sogar mit dem "Schlote[n] Rauch, d[en] Wolken der Fabrik" (V. 11) gleichsesetzt. Auch die Kirche wird eher negativ dargestellt. So scheint sie ein unangenehmer, zu großer Teil der Stadt für das lyrische ich zu sein ("Der Kirchenglocken ungeheure Zahl" V. 7), wärend die schon genannten Wolken der Fabrik mit "Duft von Weihrauch" (V. 12) verglichen werden. Von Anfang bis Ende des Gedichts scheint sich außerdem die Wetterlage drastisch zu ändern. Wärend die Winde anfangs nämlich nur "lagern" (V. 2), so fangen sie schon baldan zu "wog[en]" (V. 8) und zu "ziehn" (V. 12), wärend gleich darauf von "flattern[den] Stürme[n]" (V. 15) und "sträub[endem] Haupthaar" (V. 16) die Rede ist. Gegen Ende des Gedichts "braust" (V. 19) es dann schließlich. Dies zeigt auch den Gemütszustand des lyrischen ichs auf, wessen "Wut" (V. 3) sich nun nämlich zu "Zorn" (V. 16) umgewandelt hat. Der Ausbruch dieses Zorns wird durch die letzte Strophe deutlich. Hier wird beschrieben wie ein Feuer ausbricht und die Stadt zerstört ("Ein Meer von Feuer jagt durch eine Straße. Und der Glutqualm braust und frisst sie auf" (V. 18ff), nachdem das lyrische ich seine "Fleischerfaust" (V. 17) schüttelt. Diese Beschreibung der Geste erinnert an einen Aufruf, ein Zeichen an andere um etwas zu beginnen, so wie es oft in Aufständen oder kriegerischen Szenerien eingesetzt wird.

Bei dem Metrum des Gedichts hamdelt es sich um einen reinen, durchgängigen Jambus, wärend das Reimschema aus ebenfalls reinen Kreuzreimen besteht. Diese durchgängigkeit unterstützt die Aussagekraft des Gedichts. Wie auch die Wut des lyrischen ichs ist die Form dieses undurchbrechbar, sie wird einfach weiter geführt, egal was kommt. Auch die Kadenzen weisen auf diese Ausdruckskraft hin. So handelt es sich in Strophe eins, zwei, drei und fünf durchgängig um betonte, also weibliche Kadenzen. In Strophe vier jedoch wird dieses schema von zwei unbetonten Kadenzen unterbrochen, welche sich in Vers 13 und 15 befinden. Warum?