Studsemgym-saar/Unterrichtsqualität: Unterschied zwischen den Versionen
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!Evertson et al. (2008) und Eichhorn (2011) | !Evertson et al. (2008) und Eichhorn (2011) | ||
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|'''1. Allgegenwärtigkeit''' | |'''1. Allgegenwärtigkeit (Whithitness)''' | ||
*Lehrer sollte omnipräsent sein (Augen auf Rückseite, Körperspannung, Wechsel des Standorts, wechselnde Körperhaltung, Blickkontakt) | *Lehrer sollte omnipräsent sein (Augen auf Rückseite, Körperspannung, Wechsel des Standorts, wechselnde Körperhaltung, Blickkontakt) | ||
*dem allgegenwärtigen Lehrer entgeht nichts. | *dem allgegenwärtigen Lehrer entgeht nichts. | ||
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*OHP, Beamer, PC haben festen Platz im Raum | *OHP, Beamer, PC haben festen Platz im Raum | ||
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|'''2. Überschneidung''' | |'''2. Überschneidung (Overlapping)''' | ||
*"Multitaskingfähigkeit" des Lehrers (mehrere Vorgänge gleichzeitig abwickeln) | *"Multitaskingfähigkeit" des Lehrers (mehrere Vorgänge gleichzeitig abwickeln) | ||
*Bedienen der vorhandenen Medien parallel zum normalen Unterrichtsgespräch | *Bedienen der vorhandenen Medien parallel zum normalen Unterrichtsgespräch | ||
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*Regeln sollten mit den SuS besprochen werden oder entwickelt werden | *Regeln sollten mit den SuS besprochen werden oder entwickelt werden | ||
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|'''3. Arbeitstempo''' | |'''3. Arbeitstempo (Momentum)''' | ||
*durch gut geplanten Unterricht und zielgerichteten Unterrichtsprozess (vorhandene Medien und Materialien, zeiteffektive und klar strukturierte Methodenwahl, zügiges Austeilen von Arbeitsblättern) sollten Lernprozesse in einer gewissen Geschwindigkeit reibungslos stattfinden | *durch gut geplanten Unterricht und zielgerichteten Unterrichtsprozess (vorhandene Medien und Materialien, zeiteffektive und klar strukturierte Methodenwahl, zügiges Austeilen von Arbeitsblättern) sollten Lernprozesse in einer gewissen Geschwindigkeit reibungslos stattfinden | ||
*überflüssige Verzögerungen sollen vermieden werden | *überflüssige Verzögerungen sollen vermieden werden | ||
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*sachlogische und unmittelbare Konsequenzen, die auf Regelverletzungen folgen | *sachlogische und unmittelbare Konsequenzen, die auf Regelverletzungen folgen | ||
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|'''4. Reibungslosigkeit''' | |'''4. Reibungslosigkeit (Smoothness)''' | ||
*stringente und sachlogische Unterrichtsdurchführung | *stringente und sachlogische Unterrichtsdurchführung | ||
*hoher Lernerfolg durch zielführende und gut strukturierte Gespräche | *hoher Lernerfolg durch zielführende und gut strukturierte Gespräche | ||
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*Schüler übernehmen Aufgaben des Lehrers (z.B. inhaltliche oder methodische Entscheidungen, Modarationsleistungen, Visualisierungen) | *Schüler übernehmen Aufgaben des Lehrers (z.B. inhaltliche oder methodische Entscheidungen, Modarationsleistungen, Visualisierungen) | ||
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|'''5. Gruppenbezug''' | |'''5. Gruppenbezug (Group Focus)''' | ||
*Beteiligung der ganzen Klasse am Unterrichtsgeschehen durch Lehrer (Augenkontakt, nonverbale Signale) | *Beteiligung der ganzen Klasse am Unterrichtsgeschehen durch Lehrer (Augenkontakt, nonverbale Signale) | ||
| rowspan="3" | | | rowspan="3" | | ||
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|'''6. Phasentrennung''' | |'''6. Phasentrennung (Managing Transitions)''' | ||
*klar erkennbare Übergänge zwischen einzelnen Unterrichtsphasen, auch für Schüler nachvollziehbar (z.B. durch Ansagen oder akustische Hilfsmittel) | *klar erkennbare Übergänge zwischen einzelnen Unterrichtsphasen, auch für Schüler nachvollziehbar (z.B. durch Ansagen oder akustische Hilfsmittel) | ||
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|'''7. Vermeidung vorgetäuschter Mitarbeit''' | |'''7. Vermeidung vorgetäuschter Mitarbeit (Avoiding Mock Participation)''' | ||
*Erkennen der Scheinaufmerksamkeit der Schüler und gezielte Integration dieser in Arbeitsprozesse durch Lehrperson | *Erkennen der Scheinaufmerksamkeit der Schüler und gezielte Integration dieser in Arbeitsprozesse durch Lehrperson | ||
*z.B. durch kooperatives Lernen möglich | *z.B. durch kooperatives Lernen möglich | ||
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*nicht nur die Rolle der Lehrer*innen steht im Vordergrund, sondern auch die Verantwortlichkeit der Schüler*innen | *nicht nur die Rolle der Lehrer*innen steht im Vordergrund, sondern auch die Verantwortlichkeit der Schüler*innen | ||
*Entscheidend für eine effiziente Klassenführung: klare und transparente Kommunikation der Regeln, Beteiligung der Schüler*innen am Unterrichtsgeschehen, Übernahme über Verantwortung der eigenen Lernprozesse durch die Schüler*innen selbst | *Entscheidend für eine effiziente Klassenführung: klare und transparente Kommunikation der Regeln, Beteiligung der Schüler*innen am Unterrichtsgeschehen, Übernahme über Verantwortung der eigenen Lernprozesse durch die Schüler*innen selbst | ||
*Diese Merkmale | *Diese Merkmale beziehen sich eher auf das Lernumfeld und überunterrichtliche Aspekte, wie Regularien und Vorbereitung des Lernfeldes. Die inhaltliche, unterrichtliche Dimension wird nicht behandelt | ||
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Version vom 5. Mai 2020, 12:46 Uhr
Vergleich Modelle der Klassenführung
Im Folgenden sollen die Merkmale erfolgreicher Klassenführung nach Kounin (überarb. 2006) und nach Evertson/Emmer/Worsham (2008) sowie Eichhorn (2011) verglichen werden, wobei die hier dargestellten Merkmale erfolgreicher Klassenführung letzterer Autoren als Ergänzung zu denen von Kounin zu verstehen sind.
Kounin (überarb. 2006) | Evertson et al. (2008) und Eichhorn (2011) |
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1. Allgegenwärtigkeit (Whithitness)
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1. Vorbereitung des Klassen-/Kurs-/…raums
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2. Überschneidung (Overlapping)
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2. Regeln, Rituale und Routinen
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3. Arbeitstempo (Momentum)
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3. Festlegung von Konsequenzen
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4. Reibungslosigkeit (Smoothness)
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4. Verantwortlichkeit der Schüler
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5. Gruppenbezug (Group Focus)
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6. Phasentrennung (Managing Transitions)
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7. Vermeidung vorgetäuschter Mitarbeit (Avoiding Mock Participation)
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übergeordneter Vergleich der Modelle | |
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Das Perspektivmodell in seiner Gesamtschau
Innerhalb des Perspektivmodells werden wesentliche Faktoren, die den Unterricht bedingen und beeinflussen, zusammengetragen und als Zusammenhangs- und Wirkungsgefüge dargestellt. Dabei wird Unterricht aus vier verschiedenen Blickwinkeln (Perspektiven) betrachtet, die den Lehrenden bei der Planung, Durchführung und Analyse ihres Unterrichts helfen sollen. Dazu zählen die Planungsperspektive (1), die Prozessperspektive (2), die Lehrperspektive (3) und die Lernperspektive (4). Dabei enthält jede der Perspektiven eine Zielebene sowie weitere Faktoren (Konstituenten).
Die vier Prüfsteine können als konkretes Beurteilungsinstrument für Unterrichtserfolg herangezogen werden. Die Planungsperspektive (1) beschäftigt sich mit dem Aufbau der Unterrichtsstunde (Kompetenzzuwachs, strukturelle Bedingungen, Inhalt, Methoden und Medien), wohingegen sich die Prozessperspektive (2) mit dem konkreten Ablauf der Stunde aus der Sicht kommunikationstheoretischer Erkenntnisse befasst (individuelle) Entwicklung von Schüler und Klasse, Kommunikation und Interaktion). Die Lehr- und Lernperspektive (3/4) ist eher auf die personenbezogenen und entwicklungspsychologischen Aspekte ausgerichtet. Dadurch, dass das Modell auf strukturelle Vorgaben weitgehend verzichtet, liegt der Schwerpunkt auf der Individualität der Lehrperson, wodurch die individuelle Kompetenzentwicklung der Lehrenden gefördert werden kann. Durch die Individualität wird auch die Lehrerpersönlichkeit und der individuelle Unterricht ,eher gefördert. Generell kann der Eindruck entstehen, dass Transparenz in der Planung zwangsläufig zu Klarheit im Prozess führt. Dies ist aber ein Trugschluss. Der Einbezug von Evaluation und Feedback führt erst zu der Notwendigkeit einer Überprüfung und sorgt für prozessuale Kompetenzerweiterung auf Seiten der Schülerinnen und Schüler sowie auf Seiten der Lehrerinnen und Lehrer, da die unterrichtliche Praxis und die Planung und Vorbereitung unter ständiger Qualitätsprüfung stehen.
Das Perspektivmodell kann zudem insofern die individuelle Kompetenzentwicklung im Bereich des Classroom Managements schulen, als eine jede Lehrkraft mithilfe des Modells Bereiche identifizieren kann, an denen sie weiterarbeiten muss, denn wie das Modell zeigt, sind alle Perspektiven Gelingensfaktoren für Unterricht und so vernetzt, dass eine Stärkung in einem Bereich auch die gesamte Klassenführung positiv beeinflussen kann.
Das Modell zeigt außerdem auf, dass zwischen Planung und Durchführung von Unterricht immer die Lern- und Lehrperspektive zwischengeschaltet ist.
Konkret kann durch die Planungsperspektive die Kompetenzentwicklung im Bereich CRM gefördert werden, da durch Transparenz die Möglichkeit geboten wird, dass ein geregeltes Unterrichtsgeschehen ablaufen kann. Zudem wird die Kompetenzentwicklung auch durch die Prozessperspektive gefördert. Denn durch die Klarheit über die Verhaltensweisen der Schülerinnen und Schüler können Unterrichtsstörungen vorgebeugt werden bzw. kann die Lehrperson im Unterricht angemessen auf sie reagieren. Darüber hinaus ist die Lehr- und Lernperspektive von besonderer Bedeutung für die Kompetenzentwicklung im Bereich CRM, da durch Feedback und Evaluation bewusst wird, welche Maßnahmen im Unterricht funktionieren. Daher entwickelt sich das CRM ständig weiter.
Unterrichtsqualität - FAQ
Hier können Fragen zu Unterrichtsqualität allgemein, zu Planung, Durchführung sowie Reflexion von Unterricht gestellt und gemeinsam beantwortet werden.