Studsemgym-saar/Unterrichtsqualität: Unterschied zwischen den Versionen
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|'''1. Allgegenwärtigkeit''' | |'''1. Allgegenwärtigkeit''' | ||
* Lehrer sollte omnipräsent sein (Augen auf Rückseite, Körperspannung, Wechsel des Standorts, wechselnde Körperhaltung, Blickkontakt) | |||
Standorts, wechselnde Körperhaltung, Blickkontakt) | |||
|'''1. Vorbereitung des Klassen-/Kurs-/…raums''' | |'''1. Vorbereitung des Klassen-/Kurs-/…raums''' | ||
* übersichtlicher und klar strukturierter Raum | |||
* Basisordnung der Tische | |||
* Sitzordnung (Veränderungen sollten leicht möglich sein, um auch kooperatives Lernen zu ermöglichen) | |||
* Schüler haben hindernisfreien Blick auf Tafel, Whiteboard, Leinwand,... | |||
* OHP, Beamer, PC haben festen Platz im Raum | |||
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|'''2. Überschneidung''' | |'''2. Überschneidung''' | ||
* "Multitaskingfähigkeit" des Lehrers | |||
* Störmomente aus Unterricht parallel zum Unterrichtsgeschehen klären oder in Pause auslagern | |||
|'''2. Regeln, Rituale und Routinen''' | |'''2. Regeln, Rituale und Routinen''' | ||
* als struktureller Rahmen und annehmbare Herausforderung für Schüler | |||
* Transparenz der Regeln (mit Schülern erarbeitet oder vorgegeben) | |||
* Kommunikations- und Verhaltensregeln sowie formale Regeln zur Festlegung von Pausen bei Doppelstunden, Erlaubtes und Nichterlaubtes während der Unterrichtszeit, etc. | |||
* frühzeitiges Festlegen der Regeln und deren Konsequenzen | |||
* Bekräftigung des regelkonformen Verhaltens durch Lehrer | |||
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|'''3. Arbeitstempo''' | |'''3. Arbeitstempo''' | ||
* durch gut geplanten Unterricht und zielgerichteten Unterrichtsprozess (vorhandene Medien und Materialien, zeiteffektive und klar strukturierte Methodenwahl, zügiges Austeilen von Arbeitsblättern) | |||
* überflüssige Verzögerungen sollen vermieden werden | |||
Unterrichtsprozess (vorhandene Medien und Materialien, zeiteffektive und klar strukturierte Methodenwahl, zügiges Austeilen von Arbeitsblättern) | |||
|'''3. Festlegung von Konsequenzen''' | |'''3. Festlegung von Konsequenzen''' | ||
* auf Regelverstöße folgen klare Konsequenzen --> Einüben von gewaltfreien Lösungen (Sozialkompetenz) | |||
* Regeln werden mit SuS festgelegt (Transparenz) | |||
--> Einüben von gewaltfreien Lösungen (Sozialkompetenz) | * sachlogische und unmittelbare Konsequenzen, die auf Regelverletzungen folgen | ||
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|'''4. Reibungslosigkeit''' | |'''4. Reibungslosigkeit''' | ||
* stringente und sachlogische Unterrichtsdurchführung | |||
* hoher Lernerfolg durch zielführende und gut strukturierte Gespräche | |||
* Vorbereitung des Unterrichtsablaufes und Antizipation möglicher schülerbezogener Gesprächsverläufe | |||
gut strukturierte Gespräche | |||
Antizipation möglicher schülerbezogener | |||
Gesprächsverläufe | |||
|'''4. Verantwortlichkeit der Schüler''' | |'''4. Verantwortlichkeit der Schüler''' | ||
* Beteiligung der Schüler am Unterricht, um Verantwortung für den eigenen Lernprozess und für den der Gruppen zu übernehmen | |||
* Schüler übernehmen Aufgaben des Lehrers (z.B. inhaltliche oder methodische Entscheidungen, Modarationsleistungen, Visualisierungen) | |||
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|'''5. Gruppenbezug''' | |'''5. Gruppenbezug''' | ||
* Beteiligung der ganzen Klasse am Unterrichtsgeschehen durch Lehrer (Augenkontakt, nonverbale Signale) | |||
Signale) | |||
| rowspan="3" | | | rowspan="3" | | ||
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|'''6. Phasentrennung''' | |'''6. Phasentrennung''' | ||
* klar erkennbare Übergänge zwischen einzelnen Unterrichtsphasen (z.B. durch Ansagen oder akustische Hilfsmittel) | |||
(z.B. durch Ansagen oder | |||
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|'''7. Vermeidung vorgetäuschter Mitarbeit''' | |'''7. Vermeidung vorgetäuschter Mitarbeit''' | ||
* Erkennen der Scheinaufmerksamkeit der Schüler und gezielte Integration dieser in Arbeitsprozesse durch Lehrperson | |||
* z.B. durch kooperatives Lernen möglich | |||
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*Überschneidung von Merkmalen der Klassenführung mit Merkmalen der Unterrichtsmethodik | * Überschneidung von Merkmalen der Klassenführung mit Merkmalen der Unterrichtsmethodik | ||
*Fokus auf dem Verhalten/Einfluss der Lehrer*innen | *Fokus auf dem Verhalten/Einfluss der Lehrer*innen | ||
*Schwerpunkt auf der Unterbindung von Unterrichtsstörungen | *Schwerpunkt auf der Unterbindung von Unterrichtsstörungen | ||
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Innerhalb des Perspektivmodells werden Faktoren, die den Unterricht bedingen und beeinflussen, zusammengetragen und als Zusammenhangs- und Wirkungsgefüge dargestellt. Dabei wird Unterricht aus vier verschiedenen Blickwinkeln (Perspektiven) betrachtet, die den Lehrenden bei der Planung, Durchführung und Analyse ihres Unterrichts helfen soll. Dazu zählen die '''Planungsperspektive''' (1), die '''Prozessperspektive''' (2), die '''Lehrperspektive''' (3) und die '''Lernperspektive''' (4). Dabei enthält jede der Perspektiven eine Zielebene sowie weitere Faktoren. Die Planungsperspektive (1) beschäftigt sich mit dem Aufbau der Unterrichtsstunde, wohingegen sich dich Prozessperspektive (2) mit dem konkreten Ablauf der Stunde befasst. Die Lehr- und Lernperspektive (3/4) ist eher auf die personenbezogenen und entwicklungspsychologischen Aspekte ausgerichtet. Dadurch, dass das Modell auf strukturelle Vorgaben weitgehend verzichtet, liegt der Schwerpunkt auf der Individualität der Lehrperson, wodurch die individuelle Kompetenzentwicklung der Lehrenden gefördert werden kann. | Innerhalb des Perspektivmodells werden Faktoren, die den Unterricht bedingen und beeinflussen, zusammengetragen und als Zusammenhangs- und Wirkungsgefüge dargestellt. Dabei wird Unterricht aus vier verschiedenen Blickwinkeln (Perspektiven) betrachtet, die den Lehrenden bei der Planung, Durchführung und Analyse ihres Unterrichts helfen soll. Dazu zählen die '''Planungsperspektive''' (1), die '''Prozessperspektive''' (2), die '''Lehrperspektive''' (3) und die '''Lernperspektive''' (4). Dabei enthält jede der Perspektiven eine Zielebene sowie weitere Faktoren. Die Planungsperspektive (1) beschäftigt sich mit dem '''Aufbau''' der Unterrichtsstunde, wohingegen sich dich Prozessperspektive (2) mit dem konkreten '''Ablauf''' der Stunde befasst. Die Lehr- und Lernperspektive (3/4) ist eher auf die '''personenbezogenen''' und '''entwicklungspsychologischen''' Aspekte ausgerichtet. Dadurch, dass das Modell auf strukturelle Vorgaben weitgehend verzichtet, liegt der Schwerpunkt auf der Individualität der Lehrperson, wodurch die individuelle Kompetenzentwicklung der Lehrenden gefördert werden kann. | ||
Generell kann der Eindruck entstehen, dass Transparenz in der Planung zwangsläufig zu Klarheit im Prozess führt. Dies ist aber ein Trugschluss. Der Einbezug von Evaluation und Feedback führt erst zu der Notwendigkeit einer Überprüfung und sorgt für prozessuale Kompetenzerweiterung auf Seiten der Schülerinnen und Schüler sowie auf Seiten der Lehrerinnen und Lehrer, da die unterrichtliche Praxis und die Planung und Vorbereitung unter ständiger Qualitätsprüfung stehen. | Generell kann der Eindruck entstehen, dass Transparenz in der Planung zwangsläufig zu Klarheit im Prozess führt. Dies ist aber ein Trugschluss. Der Einbezug von Evaluation und Feedback führt erst zu der Notwendigkeit einer Überprüfung und sorgt für prozessuale Kompetenzerweiterung auf Seiten der Schülerinnen und Schüler sowie auf Seiten der Lehrerinnen und Lehrer, da die unterrichtliche Praxis und die Planung und Vorbereitung unter ständiger Qualitätsprüfung stehen. | ||
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Version vom 30. April 2020, 17:19 Uhr
Vergleich Modelle der Klassenführung
Im Folgenden sollen die Merkmale erfolgreicher Klassenführung nach Kounin (überarb. 2006) und nach Evertson/Emmer/Worsham (2008) sowie Eichhorn (2011) verglichen werden, wobei die hier dargestellten Merkmale erfolgreicher Klassenführung letzterer Autoren als Ergänzung zu denen von Kounin zu verstehen sind.
Kounin (überarb. 2006) | Evertson et al. (2008) und Eichhorn (2011) |
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1. Allgegenwärtigkeit
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1. Vorbereitung des Klassen-/Kurs-/…raums
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2. Überschneidung
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2. Regeln, Rituale und Routinen
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3. Arbeitstempo
|
3. Festlegung von Konsequenzen
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4. Reibungslosigkeit
|
4. Verantwortlichkeit der Schüler
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5. Gruppenbezug
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6. Phasentrennung
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7. Vermeidung vorgetäuschter Mitarbeit
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übergeordneter Vergleich der Modelle | |
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Das Perspektivmodell in seiner Gesamtschau
Innerhalb des Perspektivmodells werden Faktoren, die den Unterricht bedingen und beeinflussen, zusammengetragen und als Zusammenhangs- und Wirkungsgefüge dargestellt. Dabei wird Unterricht aus vier verschiedenen Blickwinkeln (Perspektiven) betrachtet, die den Lehrenden bei der Planung, Durchführung und Analyse ihres Unterrichts helfen soll. Dazu zählen die Planungsperspektive (1), die Prozessperspektive (2), die Lehrperspektive (3) und die Lernperspektive (4). Dabei enthält jede der Perspektiven eine Zielebene sowie weitere Faktoren. Die Planungsperspektive (1) beschäftigt sich mit dem Aufbau der Unterrichtsstunde, wohingegen sich dich Prozessperspektive (2) mit dem konkreten Ablauf der Stunde befasst. Die Lehr- und Lernperspektive (3/4) ist eher auf die personenbezogenen und entwicklungspsychologischen Aspekte ausgerichtet. Dadurch, dass das Modell auf strukturelle Vorgaben weitgehend verzichtet, liegt der Schwerpunkt auf der Individualität der Lehrperson, wodurch die individuelle Kompetenzentwicklung der Lehrenden gefördert werden kann.
Generell kann der Eindruck entstehen, dass Transparenz in der Planung zwangsläufig zu Klarheit im Prozess führt. Dies ist aber ein Trugschluss. Der Einbezug von Evaluation und Feedback führt erst zu der Notwendigkeit einer Überprüfung und sorgt für prozessuale Kompetenzerweiterung auf Seiten der Schülerinnen und Schüler sowie auf Seiten der Lehrerinnen und Lehrer, da die unterrichtliche Praxis und die Planung und Vorbereitung unter ständiger Qualitätsprüfung stehen.
Unterrichtsqualität - FAQ
Hier können Fragen zu Unterrichtsqualität allgemein, zu Planung, Durchführung sowie Reflexion von Unterricht gestellt und gemeinsam beantwortet werden.