Studsemgym-saar/Unterrichtsqualität: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 32: | Zeile 32: | ||
auslagern | auslagern | ||
|'''2. Regeln, Rituale und Routinen''' | |'''2. Regeln, Rituale und Routinen''' | ||
- als | - als Struktur und annehmbare Herausforderung für Schüler | ||
- Transparenz der Regeln (mit Schülern erarbeitet oder vorgegeben) | - Transparenz der Regeln (mit Schülern erarbeitet oder vorgegeben) | ||
Zeile 110: | Zeile 110: | ||
*Klassenführung dann effizient, wenn Lehrer*innen alle Schüler*innen erreichen | *Klassenführung dann effizient, wenn Lehrer*innen alle Schüler*innen erreichen | ||
| | | | ||
* Schwerpunkt auf vorausplanendem Handeln | *Schwerpunkt auf vorausplanendem Handeln | ||
* nicht nur die Rolle der Lehrer*innen steht im Vordergrund, sondern auch die Verantwortlichkeit der Schüler*innen | *nicht nur die Rolle der Lehrer*innen steht im Vordergrund, sondern auch die Verantwortlichkeit der Schüler*innen | ||
* Entscheidend für eine effiziente Klassenführung: klare und transparente Kommunikation der Regeln, Beteiligung der Schüler*innen am Unterrichtsgeschehen, Übernahme über Verantwortung der eigenen Lernprozesse durch die Schüler*innen selbst | *Entscheidend für eine effiziente Klassenführung: klare und transparente Kommunikation der Regeln, Beteiligung der Schüler*innen am Unterrichtsgeschehen, Übernahme über Verantwortung der eigenen Lernprozesse durch die Schüler*innen selbst | ||
|} | |} |
Version vom 30. April 2020, 09:39 Uhr
Vergleich Modelle der Klassenführung
Im Folgenden sollen die Merkmale erfolgreicher Klassenführung nach Kounin (überarb. 2006) und nach Evertson/Emmer/Worsham (2008) sowie Eichhorn (2011) verglichen werden, wobei die hier dargestellten Merkmale erfolgreicher Klassenführung letzterer Autoren als Ergänzung zu denen von Kounin zu verstehen sind.
Kounin (überarb. 2006) | Evertson et al. (2008) und Eichhorn (2011) |
---|---|
1. Allgegenwärtigkeit
- Lehrer sollte omnipräsent sein (Augen auf Rückseite, Körperspannung, Wechsel des Standorts, wechselnde Körperhaltung, Blickkontakt) |
1. Vorbereitung des Klassen-/Kurs-/…raums
- übersichtlicher und klar strukturierter Raum - Basisordnung der Tische - Sitzordnung (Veränderungen leicht möglich, für kooperatives Lernen geeignet) - Schüler haben guten Blick auf Tafel - OHP, Beamer, PC haben festen Platz |
2. Überschneidung
- "Multitaskingfähigkeit" des Lehrers - Störmomente aus Unterricht z.B. in Pause auslagern |
2. Regeln, Rituale und Routinen
- als Struktur und annehmbare Herausforderung für Schüler - Transparenz der Regeln (mit Schülern erarbeitet oder vorgegeben) - Kommunikations- und Verhaltensreglen sowie andere Regeln - frühzeitiges Festlegen der Regeln und deren Konsequenzen - Bekräftigung des regelkonformen Verhaltens durch Lehrer |
3. Arbeitstempo
- durch gut geplanten Unterricht und zielstrebigen Unterrichtsprozess (vorhandene Medien und Materialien, zeiteffektive und klar strukturierte Methodenwahl, zügiges Austeilen von Arbeitsblättern) |
3. Festlegung von Konsequenzen
- auf Regelverstöße folgen klare Konsequenzen - sachlogisch und unmittelbar |
4. Reibungslosigkeit
-stringente und sachlogische Unterrichtsdurch- führung -hoher Lernerfold durch zielführende und gut strkturierte Gespräche - Vorbereitung des Unterrichtsablaufes und Antizipation möglicher schülerbezogener Gesprächsverläufe |
4. Verantwortlichkeit der Schüler
- Beteildigung der Schüler am Unterricht, um Verantwortung für den eigenen Lernprozess und für den der Gruppen zu übernehmen - Schüler übernehmen Aufgaben des Lehrers (z.B. inhaltliche oder methodische Entscheidungen, Modarationsleistungen, Visualisierungen) |
5. Gruppenbezug
- Beteildigung der ganzen KLasse am Unterrichts- geschehen durch Lehrer (Augenkontakt, nonverbale Signale) |
|
6. Phasentrennung
klre Übergänge zwischen einzelnen Unterrichtspahsen (z.B. durch Ansagen oder akktustische Hilfsmittel) | |
7. Vermeidung vorgetäuschter Mitarbeit
- Erkennen der Scheinaufmerksamkeit der Schüler und gezielte Integration dieser in Arbeitsprozesse durch Lehrperson | |
übergeordneter Vergleich der Modelle | |
|
|
Das Perspektivmodell in seiner Gesamtschau
Innerhalb des Perspektivmodells werden Faktoren, die den Unterricht bedingen und beeinflussen, zusammengetragen und als Zusammenhangs- und Wirkungsgefüge dargestellt. Dabei wird Unterricht aus vier verschiedenen Blickwinkeln (Perspektiven) betrachtet, die den Lehrenden bei der Planung, Durchführung und Analyse ihres Unterrichts helfen soll. Dazu zählen die Planungsperspektive (1), die Prozessperspektive (2), die Lehrperspektive (3) und die Lernperspektive (4). Dabei enthält jede der Perspektiven eine Zielebene sowie weitere Faktoren. Die Planungsperspektive (1) beschäftigt sich mit dem Aufbau der Unterrichtsstunde, wohingegen sich dich Prozessperspektive (2) mit dem konkreten Ablauf der Stunde befasst. Die Lehr- und Lernperspektive (3/4) ist eher auf die personenbezogenen und entwicklungspsychologischen Aspekte ausgerichtet. Dadurch, dass das Modell auf strukturelle Vorgaben weitgehend verzichtet, liegt der Schwerpunkt auf der Individualität der Lehrperson, wodurch die individuelle Kompetenzentwicklung der Lehrenden gefördert werden kann.
Unterrichtsqualität - FAQ
Hier können Fragen zu Unterrichtsqualität allgemein, zu Planung, Durchführung sowie Reflexion von Unterricht gestellt und gemeinsam beantwortet werden.