Psychologie im Umweltschutz/Social Media: Besteht ein genderspezifischer Zusammenhang zwischen Umweltbewusstsein und Filterblasen auf Social Media?

Aus ZUM Projektwiki
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Einleitung

Manch einem scheint es während er sein Social Media Feed durchscrollt, als ob die Welt immer nachhaltiger wird. Andere wiederum haben noch nie etwas von der Bewegung "Fridays for Future" oder dem Begriff "Zero Waste" gehört. Wir alle befinden uns in einer Filterblase, die unsere Wirklichkeit bestimmt. Alle Nutzer von Social Media sind von diesem Phänomen betroffen, sich dessen aber selten bewusst. Sofern der Nutzer nach einem nachhaltigen Post gesucht hat oder diesen sogar geliked hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass ihm weitere Posts zu diesem Thema vom Algorithmus vorgeschlagen werden. Wenn er diese Beiträge nun wieder positiv bewertet und sich länger anschaut, wird sein Feed immer mehr solcher Beiträge beinhalten. Dadurch wird seine Filterblase um dieses Thema erweitert und andere Meinungen treten in den Hintergrund. Es macht sogar fast den Eindruck, als ob es andere Meinungen in den sozialen Medien gar nicht mehr geben würde.

Charlotte_weise, mirellativegal, louisadellert, violettaverissimo, Pia Kraftfutter, corinna_fee, janaklar und viele weitere - Die Anzahl von weiblichen Sinnfluencern scheint unendlich groß, wohingegen man nach männlichen nachhaltigen Influencer erstmal suchen muss und selbst diese oft eher eine weibliche Zielgruppe ansprechen. Männliche Freunde berichten, von ihrem Freundeskreis nur belächelt zu werden, wenn sie im Restaurant einmal das vegetarische Gericht bestellen. Das Umweltbewusstsein scheint also ebenfalls vom Geschlecht abhängig zu sein. So zeigt auch eine Statistik, das 56,1% der Umweltschützer in Deutschland weiblich sind und lediglich 43,9% männlich, obwohl die Geschlechterverteilung in der deutschen Bevölkerung nahezu gleichmäßig ist (IfD Allensbach, 2020).[1]

Aus diesem Grund wird in dieser Studie untersucht, inwiefern ein vom Geschlecht abhängiger Zusammenhang zwischen dem Umweltbewusstsein und der Filterblase auf Social Media existiert. Dazu wird im Folgenden zunächst der theoretische Hintergrund und die Entwicklung der Methode herausgearbeitet, um danach die Ergebnisse darzustellen und diese kritisch zu reflektieren.

Theorie

Um eine Forschungsfrage und die dazugehörigen Hypothesen zu formulieren, wurde die bereits vorhandene Literatur zum Thema Umweltbewusstsein und Filterblasen durchgearbeitet.

Filterblasen auf Social Media

Social Media
Abb. 1: Prognose zum Anteil der Nutzer von Instagram weltweit bis 2022.

Social Media beschreibt Webseiten und Apps, in welchen eine Vernetzung und Kommunikation zwischen Internetnutzern stattfindet. Eine wesentlich Rolle spielt dabei die Interaktivität von Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen (Social Media, o.D.)[2].  “Soziale Interaktion zwischen Nutzern sowie kollaboratives Schreiben prägen den Online-Dialog, die sogenannte Many-to-many-Kommunikation. Nutzer erstellen Inhalte (User Generated Content), über die ein permanenter, zeitlich unbegrenzter Austausch mit anderen stattfindet” (Online Marketing, 2013)[3].

Social Media wird hauptsächlich dafür genutzt, Beziehungen zu Freunden zu pflegen und neue Freundschaften zu knüpfen. Dies geschieht hauptsächlich in der Öffentlichkeit. Nutzer posten Inhalte, welche für einen anderen Personenkreis sichtbar und größtenteils gut zugänglich sind. Gleichzeitig werden die Inhalte meist zeitunabhängig angeboten. Dadurch besteht eine “hohe Transparenz von Daten, Vernetzungen und Handlungen” (Schmidt & Taddicken, 2016, S.5)[4].

Die wichtigsten Social Media Netzwerken sind: Instagram, Facebook, Twitter, Snapchat, TikTok, VKontakte (Russland), Renren (China), WeChat (China), sowie die ältesten Formen von Blogs (Online Marketing, 2013)[3].

Instagram zählt zu den erfolgreichsten Social Media Plattformen. Der erste Instagram Post wurde 2010 veröffentlicht. Seit dem ist die Nutzerzahl von Instagram ständig am steigen. Des weiteren wird die Anzahl der Instagram Nutzer, laut einer Prognose von eMarketer (2019)[5] weiter zunehmen. Der Grundgedanke von Instagram war es Fotomaterial zu posten. „Instagram ist eine kostenlose und einfache Möglichkeit, dein Leben mit anderen zu teilen und auf dem Laufenden zu bleiben“ (Instagram, 2015 zitiert nach Faßmann & Moss, 2016, S.13)[6].

Jeder Instagram- Nutzer erstellt sich einen individuellen User Account. Dieser besteht aus einem Profilbild und einer Biographie. In der Biographie kann der Nutzer Informationen zu seiner Person angeben und gleichzeitig auch noch Links zu dessen Website hinzufügen.

Des Weiteren besteht der User Account aus einem Feed, wo sich die geposteten Beiträge des Users befinden (Online Marketing, 2013)[3].

Gleichzeitig kann ein User bei Instagram Fotos und Videos anderer Accounts liken und kommentieren sowie den Account abonnieren. Seit 2015 kann nach Personen, Orten und Hashtags gesucht werden. Seit 2013 ist es möglich andere Nutzer oder Accounts auf Posts zu markieren( Faßmann & Moos, 2016)[6]. Mit den Jahren kamen immer mehr neue Funktionen dazu. Somit ist es mittlerweile möglich über “Instagram Direct” mit anderen User zu chatten. Ebenfalls können User Videos als kurzes Reel oder ein längeres Video (IGTV) hochladen. Die neuste Funktion ist der Instagram Shop, der die Plattform weiterhin kommerzieller macht.

Sinnfluencer

Mit dem Wachsen der Social Media Plattformen kam es zu einem weiteren Phänomen: der Etablierung sogenannter Influencer. „Ein Influencer ist eine Person, die mit ihrem Handeln andere Personen beeinflusst“ (Hedemann, 2014)[7].

Wohingegen klassische Influencer meist für konventionelle Produkte werben wie Make-Up, Fast Fashion oder Technik, ist in den letzten Jahren eine Zunahme von sogenannten „Sinnfluencern“ zu beobachten. Da dieser Begriff noch recht neu ist, gibt es noch keine einheitliche wissenschaftliche Definition. Einen groben Überblick bietet die Seite Utopia: „Sinnfluencer sind sozusagen die „grünen“ Influencer. Das heißt, sie empfehlen nachhaltige Produkte und berichten, wie solche nachhaltigen Produkte ihr Leben beeinflussen.“ (Schulz, 2019)[8].

Aber nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch Themen wie Feminismus und Politik werden von Sinnfluencern behandelt. Sie haben jedoch alle gemeinsam, dass Kooperationspartner meist mit Bedacht ausgewählt werden und dabei Standards wie faire Produktion und Nachhaltigkeit bedacht werden (Dauer, 2020)[9].

Filterblasen

Wir leben in einer Filterblase, ob wir wollen oder nicht (IONOS, 2020)[10]. Als Urheber der Filterblase wird Eli Pariser bezeichnet. Er verwendet den Begriff der Filterblase das erste Mal in seinem Buch „Filter Bubble: wie wir im Internet entmündigt werden“, welches er 2011 schrieb. „Demnach bezeichnet die Filter Bubble eine auf Algorithmen basierende Art der Selektion im Onlinebereich, die Verhaltensdaten (z.B. Klickverläufe) von einzelnen Usern oder von User Clustern extrahiert und Aussagen über Kundenpräferenzen ermöglicht. Auf diese Weise wird Konsumentenverhalten vorhergesagt. Anschließend können darauf abgestimmte Informationen bereitgestellt werden“ (Pariser, 2011, S.9 zitiert nach Klug, 2018, S.4)[11].

Pariser beschreibt in seinem Buch, dass der Konsument zum einen alleine in seiner Filterblase ist, aber es noch andere Konsumenten gibt, welche den gleichen Beziehungsrahmen teilen (2011, S.17)[12]. Der neue Mensch lebt in einer Gesellschaft als einzelner, aber gleichzeitig auch als vernetzter Mensch (Filipovic´, 2013, S.195)[13].

Des Weiteren beschreibt Pariser die Filterblase als unsichtbar. Viele Personen wissen nicht, dass sie in einer Filterblase leben. Zudem ist es fast unmöglich zu erkennen, wie die Filterblase aufgebaut und vorgefasst ist. Der Mensch entscheidet nicht selbst, ob er in die Filterblase beitreten möchte- im Gegenteil, die Entscheidung wird über den Kopf des Benutzers hinweg getroffen. Ebenso geschieht die „Filterauswahl“ ohne den Nutzer (Pariser, 2011, S.18)[12]. Dadurch wird laut Pariser dem Konsumenten die Entscheidung genommen, wie dieser leben möchte. Durch den Beitritt in die Filterblase wird entschieden, was der Nutzer kennenlernt und was nicht (2011, S.24)[12].

Aufgrund dessen, dass die Filterblase diese Entscheidungen für den Nutzer trifft, sucht der Nutzer nicht mehr eigenständig seine sozialen Kontakte aus. Im Gegenteil, das Empfehlungssystem der sozialen Medien schlägt dem Nutzer neue Bekannte und Freunde vor, welche zu dessen Filter passen (Zweig, 2017, S. 324)[14].

Dadurch, dass der Mensch seine sozialen Kontakte nicht mehr selbst aussucht, wirkt sich dies negativ auf die Gesellschaft aus. Das Hauptproblem ist, dass der Konsument in seiner Filterblase lediglich Bestätigung für seine Meinung bekommt. Es wird nicht wahrgenommen, dass es auch noch andere Meinungen gibt (IONOS, 2020)[10]. Pariser bezeichnet dieses Phänomen als „Informationsdiät“ (2011, S. 22)[12]. Dabei werden die individuellen Erfahrungen durch Filter geformt und es wird festgelegt, wer welche Informationen konsumiert. Dadurch erreichen ihn andere Meinungen und Informationen nicht.

Echokammer

Die Echokammer beschreibt ein ähnliches Phänomen wie die Filterblase. Sie bezieht sich hauptsächlich auf die Meinungsbildung.  Innerhalb der Echokammer wird die Meinung des Users permanent bestätigt. Dieser erhält den Eindruck, dass seine Meinung der Meinung der Mehrheit entspricht. Dadurch entsteht eine verzerrte Realitätsansicht (Zweig, 2017)[14].

Wörtlich entspricht eine Echokammer einem Raum, in welchem ein starker Nachhall erzeugt wird. In diesem Raum gibt es nur die Meinung des Konsumenten, andere Einflüsse sind nicht vorhanden. Echokammern entstehen innerhalb von Filterblase, in welchen die Meinung „durch das Echo der anderen Mitglieder innerhalb der Blase nur verstärkt wird“ (IONOS, 2020, Absatz 5)[10]. Dadurch wird die Meinung nicht mehr durch einen anderen Standpunkt ausgeglichen oder eingeschränkt.

Umweltbewusstsein

Umweltbewusstsein ist "das Wissen um die vom Menschen ausgehende Gefährdung der natürlichen Umwelt, um die Bedeutung einer intakten Umwelt" (Duden, o.D.)[15]. Es kann sowohl als eindimensionales als auch mehrdimensionales Konzept verstanden werden. Bei eindimensionalen Konzepten wird beispielsweise das Umweltbewusstsein lediglich als Werthaltung verstanden. Mehrdimensionale Konzepte bestehen häufig aus den Komponenten Umweltwissen, Umwelteinstellung und Umweltverhalten. Einstellungen wiederum lassen sich in die drei Bereiche kognitiv (Wissen und rationale Bewertungen), affektiv (Betroffenheit und evaluative Gefühlsäußerungen) und konativ (Verhaltensintentionen und gelegentlich offenes Verhalten) unterteilen (Neugebauer, 2004)[16]. Auffällig ist wiederum, dass ein großes Umweltwissen sich nicht unbedingt in einem umweltfreundlichen Verhalten widerspiegelt. Dies hängt unter anderem mit einer gewissen Resignation gut informierter Personen zusammen.

Es gibt aber auch sehr viele Variablen, die einen Einfluss auf das Umweltbewusstsein von Individuen haben. Exemplarisch sollen hier die Variablen Umweltbewusstsein und Medienkonsum genauer untersucht werden.

Umweltbewusstsein und Geschlecht

Viele Studien gehen von einem höheren Umweltbewusstsein von Frauen aus, was jeweils unterschiedlich begründet wird.

Besonders in den Punkten emotionale Betroffenheit und umweltbewusstes Verhalten schneiden Frauen besser ab (vgl. Preisendörfer / Franzen 1996, S. 227 & Homburg / Matthies 1998, S. 150, zitiert nach Neugebauer, 2004)[16], wohingegen Männer durchschnittlich über ein höheres Umweltwissen verfügen (Schahn, 2003)[17]. Auch Davidson und Freudenburg fanden in einer Zusammenfassung bereits erschienener Studien Evidenz für die These, dass Frauen mehr Sorgen über die Umwelt haben, was unter anderem mit einer größeren generellen Sorge über Gesundheits- und Sicherheitsthemen zusammenhängt (1996)[18].

Eine Assoziation von nachhaltigem Verhalten mit Femininität und ein daraus resultierender Stereotyp führen oft zu nachhaltigeren Konsumentscheidungen von weiblichen Konsumenten. Männer verhalten sich eher nicht nachhaltig, um dem männlichen Idealbild zu entsprechen und nicht zu feminin zu wirken, was zu einem Ausschluss aus einer sozialen Gruppe führen könnte. Da Kaufentscheidungen ein Indikator für eine soziale Identität sein können, zeigt sich auch hier dieses Phänomen (Tucho & Walcher, 2020; Brough et al., 2016)[19][20]. Auch Bio-Produkte, welche umweltfreundlicher als die konventionelle Variante sind, werden häufiger von Frauen gekauft. Denn Bio wird ebenfalls häufig mit Femininität assoziiert und Frauen verfügen über ein größeres Wissen über solche Produkte (do Prado & Moraes, 2020)[21]. Außerdem besteht ein größerer CO2-Fußabdruck bei Männern, welcher vor allem auf die Bereiche Transport, Restaurantbesuche und Alkohol zurückzuführen sind (Räty & Carlsson-Kanyama, 2010)[22].

Umweltbewusstsein und Medien

Umweltbewusstsein wird entwickelt durch Umweltwissen und Umwelteinstellungen, die zu Verhaltensintentionen führen (Walter, 2019)[23]. Social Media kann sowohl Informationen als auch bestimmte Werte an seine Nutzer vermitteln und somit einen Einfluss auf das individuelle Umweltbewusstsein nehmen.

Massenmedien haben eine große Bedeutung als Wissensquelle für Umweltprobleme, wobei der Fokus eher auf globalen als lokalen Problemen liegt. Jedoch ist es eher zweifelhaft, dass sich dies tatsächlich auf ein größeres Umweltbewusstsein der Bevölkerung auswirkt (Schulz, 2003)[24].

Anders sieht es bei Social Media aus, dessen Besonderheit die Interaktion zwischen den Nutzern ist. Es wird genutzt, um Kampagnen zu unterstützen und Menschen auf der ganzen Welt zu Umweltthemen in Kontakt zu bringen. Außerdem können alle  Menschen auch ohne wissenschaftlichen Hintergrund selbst gesammelte Daten, beispielsweise über das Klima im Heimatort, über Social Media teilen (Mallick & Bajpai, 2019)[25].

Social Media wird immer wichtiger für die weltweite Umweltbewegung und junge Menschen, die so mehr über Umweltprobleme lernen und konkrete Handlungsempfehlungen bekommen, wie sie beispielsweise ihren CO2-Fußabdruck verringern können. In einer Studie zeigten Nutzer, die sich zuvor in einer Facebook Gruppe über nachhaltige Themen ausgetauscht hatten, ein überdurchschnittliches Wissen über Umweltthemen und ein umweltfreundlicheres Verhalten. Zudem motivierte die Teilnahme in einer Gruppe von Gleichgesinnten viele Probanden dazu, ihren negativen Einfluss auf die Umwelt weiter zu verringern (Robelia et al., 2011)[26]. Leissner geht sogar von einem generellen positiven Zusammen der Social Media Nutzung mit einem grünen Lebensstil aus, vor allem wenn diese zu Informationszwecken genutzt werden (2020)[27].

Forschungsfrage und Hypothesen

Die Forschungsfrage der vorliegenden Studie lautet "Besteht ein genderspezifischer Zusammenhang zwischen dem Umweltbewusstsein und der Filterblase auf Social Media?"

Da wie bereits im Theorieteil erläutert das Umweltbewusstsein vom Social Media Konsum abhängig ist und sich Menschen auf Social Media Plattformen in Filterblasen befinden liegt es nahe, dass sich umweltbewusste Menschen entsprechend ihrer Interessen auch dort über nachhaltige Themen informieren. Somit ist ein positiver Zusammenhang zwischen den beiden Bereichen stark zu vermuten.

H1: Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen dem Umweltbewusstsein und einer nachhaltigen Filterblase auf Social Media.

Viele erwähnte Studien wie beispielsweise von Brough et al. (2016) [20]oder Räty & Carlsson-Kanyama (2010)[22] gehen von einem umweltbewussteren Verhalten von Frauen aus. Diese Hypothese soll auch in der vorliegenden Studie bestätigt werden.

H2: Frauen sind umweltbewusster als Männer.

Wenn Frauen umweltbewusster sind und ein Zusammenhang zwischen dem Umweltbewusstsein und der Filterblase auf Social Media besteht, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Filterblase von Frauen nachhaltiger ist. Daraus wird die letzte Hypothese abgeleitet.

H3: Frauen befinden sich eher in einer nachhaltigen Filterblase.


Methode

Als Methode wurde ein quantitative Querschnittsanalyse in Form eines Online-Fragebogen gewählt, der auf der Plattform SoSciSurvey hochgeladen wurde. Im Folgenden wird die Entwicklung dieses Fragebogens erläutert und auf die Durchführung sowie die Stichprobe eingegangen.

Fragebogenentwicklung

Passend zu der entwickelten Fragestellung "Besteht ein genderspezifischer Zusammenhang zwischen dem Umweltbewusstsein und der Filterblase auf Social Media?" und den dazugehörigen Hypothesen wurde ein Fragebogen entwickelt, der aus den Teilen Skala zur Erfassung des Umweltbewusstseins, Skala zur Erfassung einer nachhaltigen Filterblase sowie allgemeinen Fragen und Soziodemografika besteht.

Skala zur Messung von zentralen Kenngrößen des Umweltbewusstseins vom Umweltbundesamt

Um das Umweltbewusstsein zu erfassen wurde auf die "Weiterentwicklung einer Skala zur Messung von zentralen Kenngrößen des Umweltbewusstseins" vom Umweltbundesamt zurückgegriffen (Geiger & Holzhauer, 2020)[28]. Dabei wurde die Version von 2016 genutzt. Das Ziel derselben war, ein einheitliches Messinstrument für Forschungen des Umweltbundesamts und weitere wissenschaftliche Zwecke in der Umweltforschung zur Verfügung zu stellen.

Die Skala besteht aus den drei Bestandteilen Umweltaffekte (positive und negative Betroffenheit), Umweltkognitionen (Bewertungen) und Umweltverhalten. Diese entsprechen dem Drei-Komponenten-Modell der Einstellung. Auf den Faktor Umweltwissen wurde bei dieser Befragung bewusst verzichtet, da dieser unter anderem nicht einem raschhomogenen Antwortmuster folgt .

Kenngröße Umweltaffekte
  1. Es beunruhig mich, wenn ich daran denke, in welchen Umweltverhältnissen zukünftige Generationen wahrscheinlich leben müssen.
  2. Der Klimawandel bedroht auch die Lebensgrundlagen hier in Deutschland.
  3. Berichte über Umweltprobleme wie die Abholzung der Wälder oder das Artensterben empören mich.
  4. Die Umweltproblematik wird stark übertrieben.
  5. Eine nachhaltige Entwicklung bedeutet auch mehr Lebensqualität und Gesundheit für alle.
  6. Konsequenter Umweltschutz wird sich zukünftig positiv auf die Wirtschaft auswirken.
  7. Ich freue mich über Initiativen, die nachhaltige Lebensweisen einfach ausprobieren (z.B. Ökodörfer, SlowFood-Bewegung).
  8. Ich ärgere mich über den Ausbau der erneuerbaren Energien (z.B. Windkraft-, Sonnenenergie-, oder Biogasanlagen).
Kenngröße Umweltkognition
  1. Wir brauchen in Zukunft mehr Wirtschaftswachstum, auch wenn das die Umwelt belastet.
  2. Es gibt natürlich Grenzen des Wachstums, die unsere industrialisierte Welt längst erreicht hat.
  3. Für die Umweltprobleme in anderen Ländern sind wir nicht verantwortlich.
  4. Zugunsten der Umwelt sollten wir bereit sein, unseren derzeitigen Lebensstandard einzuschränken.
  5. Ein gutes Leben hat für mich nichts mit Umwelt und Natur zu tun.
  6. Jeder einzelne trägt Verantwortung dafür, dass wir nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt hinterlassen.
  7. Es sollte fairen Handel zwischen den reichen Ländern dieser Erde und den Entwicklungsländern geben.
  8. Wir sollten nicht mehr Ressourcen verbrauchen als nachwachsen können.
Kenngröße Umweltverhalten
  1. Ich kaufe Lebensmittel aus kontrolliert biologischem Anbau.
  2. Zu den Hauptmahlzeiten esse ich Fleisch.
  3. Für meinen Arbeits-oder Einkaufsweg benutze ich das Fahrrad oder ÖPNV.
  4. Ich heize meine Wohnung im Winter so, dass man ohne Pullover nicht friert.
  5. Ich kaufe energie-effiziente Haushaltsgeräte (A++ oder A+ Energieeffizienzsiegel).
  6. Ich wähle beim Ein kaufen Produkte mit Umweltsiegel (z.B. blauer Engel, EU Biosiegel oder EU Ecolabel).
  7. Ich benutze Dinge so lange wie möglich, anstatt sie durch eine neuere Varianten zu ersetzten.
  8. Ich spende Geld für Umwelt-oder Naturschutzgruppen.
  9. Ich engagiere mich aktiv für den Umwelt- und Naturschutz
Praktische Umsetzung und Gütekriterien

Es wurde auf einen bereits vorhandenen Fragebogen zurückgegriffen, da dieser bereits im praktischen Kontext erprobt wurde und hinsichtlich Gütekriterien untersucht wurde. In einer empirischen Feldstudie mit 507 Probanden wurde die aktualisierte Skala von 2018 in einem Fragebogen getestet.

Dabei wurden zur Validierung auch soziodemografische Daten abgefragt, wie das Geschlecht oder Soziale Milieus. Die Ergebnisse zeigen wie bereits in anderen Studien belegt, einen höheren Skalenwert bei Frauen und als umweltbewusst geltenden Milieus wie insbesondere dem Kritisch-Kreativen-Milieu. Außerdem erreichten Probanden, die bei einer offenen Frage nach den wichtigsten Problemen in Deutschland eine Antwort gaben, die in einem Kontext mit der Umweltproblematik steht, einen höheren Skalenwert auf. Im Punkt Alter gab es keine signifikanten Ergebnisse.

Die Itemschwierigkeit ist mit zumeist leichteren Items in der Kategorie affektiv-kognitiv und schwereren konativen Items als eine gute Mischung zu bewerten. Außerdem weisen die Items eine hohe Korrelation untereinander auf.

Aus diesen Gründen, erscheint die Verwendung der Skala zur Messung von zentralen Kenngrößen des Umweltbewusstseins vom Umweltbundesamt für die vorliegende eigene Studie als sinnvoll.

Skala zur Erfassung einer nachhaltigen Filterblase (selbst entwickelt)

Zur Erfassung der nachhaltigen Filterblase wurden 10 Fragen formuliert:

  1. Auf Social Media habe ich das Gefühl, die Menschen achten immer mehr auf einen nachhaltigen Lebensstil.
  2. Mir ist es wichtig, mich auch auf Social Media über Umweltthemen zu informieren.
  3. Ich folge sogenannten “Sinnfluencern” (Influencer, die einen Mehrwert bieten).
  4. In meinem Feed lassen sich kaum nachhaltige Inhalte finden.
  5. Ich folge Accounts, die sich für den Umweltschutz einsetzen.
  6. Durch meinen Social Media Konsum bekomme ich neuen Input, wie ich mein Leben nachhaltiger gestalten kann.
  7. Auf Social Media kann ich gut über umweltrelevante Themen informiert bleiben.
  8. Ich bevorzuge es, auf Social Media Menschen zu folgen, die nachhaltige Werte vertreten.
  9. Mir ist es egal, wenn Influencer für unnachhaltige Marken werben.
  10. Ich entfolge Influencern/Freunden auf Social Media wenn sie dauerhaft umweltschädliches Verhalten zeigen.

Bei der Formulierung der Fragen war es wichtig, die Fragen unter 2 Aspekten zu betrachten. Zum einen wurde der Inhalt „Was soll in Erfahrung gebracht werden“ (Korsnick & Presser, 2010, S.264)[29] bestimmt- in diesem Fall wie nachhaltig die Filterblase der Probanden ist. Dafür wurden 10 Fragen entwickelt um verschiedene Punkte des Verhaltens der Probanden auf Social Media und die Wirkung von Social Media auf den Probanden im Bezug auf nachhaltige Inhalte zu erfragen.

Zum anderen wurde die Form, „Wie soll es in Erfahrung gebracht werden“ (Korsnick & Presser, 2010, S.264)[29] festgelegt. Genutzt wurde eine 4-Punkt Likert-Skala mit 10 Fragen. Aufgrund dessen, dass die Meinung des Probanden mehrstufig gemessen werden kann und dieser seine Meinung differenziert angeben kann, eignet sich die 4-Punkt Likert Skala. Es wurde eine gerade Anzahl an Antwortmöglichkeiten verwendet, damit die Probanden keine neutrale Meinung abgeben können, sondern sich für einen Standpunkt entscheiden müssen. Die Antwortmöglichkeiten wurden symmetrisch und in einer unipolaren Darstellung formuliert (stimme überhaupt nicht zu; stimme eher nicht zu; stimme eher zu; stimme voll und ganz zu). Bei der Formulierung der Fragen wurde darauf geachtet, dass ebenfalls reverscodierte Fragen vorhanden sind. Diese dienen der Überprüfung der Aufmerksamkeit der Probanden. Die Auswahlmöglichkeiten der 4-Punkt Likert-Skala sind vollständig und schließen sich gegenseitig aus. Des Weiteren handelt es sich bei den Fragen der Likert-Skala, um indirekte Fragen. Die Vorteile von indirekten Fragen sind, dass diese einfach zu beantworten sind und als Ergebnis häufig „ehrliche“ Antworten herauskommen. Zudem wird mithilfe einer indirekten Frage die Interpretation des Konstrukts erleichtert (Moosbrugger & Kelava, 2012, S.63)[30]. Dazu kommt, dass die Fragen präzise formuliert sind, sodass dem Probanden das Beantworten leichtfällt, egal welchen Bildungsstand oder welchen sozialen Status dieser aufweist. Dementsprechend wurde die Sprache angepasst und unbekannte Fachtermini vermieden. Um zu vermeiden, dass die Probanden bei der Beantwortung der Fragen beeinflusst werden, wurden nicht wertende Fragen verwendet.

Bei der Reihenfolge der Likert-Skala wurde darauf geachtet, dass sich ähnelnde Fragen nicht nacheinander abgefragt werden. Zudem wurden reverscodierte Items nicht nacheinander abgefragt.

Die erste Frage zielt darauf ab, herauszufinden, ob die Probanden das Gefühl haben, dass ihnen auf Social Media ein nachhaltiger Lebensstil präsentiert wird. Dadurch soll der Proband bewusst darauf aufmerksam gemacht werden, dass es Personen gibt, welche einen nachhaltigen Lebensstil vermitteln. Gleichzeitig soll es diesen zum Nachdenken anregten, ob er solchen Personen folgt oder nicht, was dementsprechend ein Indikator für eine nachhaltige Filterblase sein kann.

Im zweiten Item wird abgefragt, ob sich die Probanden auf Social Media über Umweltthemen informieren. Diese Frage dient dazu, herauszufinden, ob die Probanden soziale Netzwerke als Informationsquelle für Umweltthemen nutzten. Durch die Aussage „mir ist es wichtig“, wird nochmals abgefragt, ob es dem Probanden bewusst wichtig ist, sich über Umweltthemen informiert. Zudem wird mit Item sieben ergänzend gefragt, ob der Proband über Social Media gut über umweltrelevante Themen informiert bleibt. Somit stellen beide Items zum einen heraus, ob Social Media als Informationsquelle genutzt wird und zum anderen wie gut und aktuell deren Informationen sind.

Die Fragen drei, vier, fünf und acht stellen heraus, ob in dem Feed des Probanden nachhaltige Post angezeigt werden und ob sich diese für nachhaltige Accounts und Posts interessieren. Mit dem Erfragen von Frage drei, soll herausgestellt werden, ob der Proband Sinnfluencern folgt. (Definition Sinnfluencer!). Frage vier ist revers codiert, um zu überprüfen, ob der Proband wirklich aufmerksam den Fragebogen ausfüllt und ob dieser sich für nachhaltige Themen auf Social Media interessiert.

Item sechs untersucht, ob Proband die ihm auf sozialen Medien vorgelebte nachhaltige Lebensweise auf dessen Alltag übernimmt. Damit lässt sich herausstellen, wie effektiv das Werben für einen nachhaltigen Lebensstil von den Followern umgesetzt wird.

In Frage neun und zehn wird untersucht, wie sich der Proband verhält, wenn sich jemand umweltschädlich verhält und ob es der Proband als stören empfinden, wenn jemand für unnachhaltige Marken wirbt. Damit soll herausgestellt werden, wie der Proband auf unnachhaltige Ereignisse reagiert.

Anschließend an die 4-Punkt Likert-Skala wurden 5 verschiedene Instagram Posts abgebildet. Dabei wurde darauf geachtet, dass abwechselt ein nachhaltiger und ein nicht nachhaltiger Post angezeigt wurden. Dazu wurden die Probanden mit Hilfe der bereits zuvor genutzten 4-Punkt Likert-Skala befragt. Zudem wurde darauf geachtet, dass möglichst unterschiedliche Formen von nachhaltigen und nicht nachhaltigen Posts genutzt werden, damit für jeden der Probanden ein „passender“ Post dabei ist. Die Frage lautete: „Könnte dieser Beitrag oder ein ähnlicher in deinem Feed auftauchen?“ und die Antwortmöglichkeiten lauten: „Stimme überhaupt nicht zu; stimme eher nicht zu; stimme eher zu; stimme voll und ganz zu“.


Als erstes wurde ein Post der Influencerin „iisabelsophie“[31] ausgewählt. Diese sitzt vor ihrem Plastikmüll der vergangenen Woche. Es ist auffällig wenig Plastikmüll. Damit sollte geprüft werden, ob die Probanden einen nachhaltigen Post angezeigt bekommen.


Abb. 2: Influencerin iisabellsophie mit ihrem Plastikmüll aus einer Woche


Als zweites wurde ein Post von „simondesue“[32] abgebildet. Simon sitzt auf seinem neuen Sportwagen und bedankt sich für das günstige Benzin. Dieser Post vermittelt einen umweltschädlichen Lifestyle. Somit handelt es sich bei diesem Post um eine nicht nachhaltige Abbildung.

Abb. 3: Influencer simondesue vor seinem Sportwagen


Als drittes wurde ein Post von „greenpeace.de“[33] ausgewählt, welcher einen Wald mit der Aufschrift „Stoppt die Rodung! #DanniBleibt“ anzeigt. Dadurch das Greenpeace für Umweltschutz steht, lässt sich vermuten, dass Nutzer denen dieser Post angezeigt werden könnte, einen nachhaltigen Lebensstyle anstreben.


Abb. 4: Aufruf von greenpeace.de zum Stoppen der Rodung des Waldes


Als viertes wurde ein Post von „verouture“[34] ausgewählt. Zu sehen ist „verouture“, welche lächelnd am Rhein sitzt und ihren zuvor bei McDonalds getätigten Einkauf an Speisen und Getränken zu sich nimmt. McDonalds ist ein Beispiel für eine Fast-Food-Kette. Fast-Food-Ketten verursachen viel Plastikmüll und achten wenig auf eine nachhaltige Landwirtschaft beziehungsweise eine artgerechte Tierhaltung. Deshalb handelt es sich bei diesem Post um einen nicht nachhaltigen Post.


Abb. 5: Influencerin verouture mit McDonalds Menü am Rhein mit Blick auf den Kölner Dom


Als fünftes wurde ein Post von „junglueck“[35] abgebildet. Dieser zeigt eine Werbung von nachhaltig verpackten und natürlichen Naturkosmetik Produkten. Somit handelt es sich um einen nachhaltigen Post.


Abb. 6: Verschiedene Naturkosmetik von junglueck
Allgemeine Fragen und Soziodemografika

Zunächst wurde die Filterfrage "Nutzt du mindestens einmal die Woche Social Media?" gestellt. Filterfragen schließen einen Teil des Fragebogens -in dieser Studie alles was nach der Filterfrage folgt- für den Teil der Probanden aus, für den diese Fragen nicht relevant sind (Raithel, 2008, S.71)[36]. Da nur regelmäßige Nutzer eine konkrete Aussage darüber treffen können, welche Inhalte Ihnen angezeigt werden und somit in welcher Filterblase sie sich befinden, werden alle anderen Probanden direkt an das Ende des Fragebogens geleitet.

Zusätzlich wurden noch drei allgemeine Fragen zur Wahrnehmung der eigenen Filterblase eingebaut. Da nicht allen Probanden klar ist, was der Begriff "Filterblase" bedeutet, wurde folgende Definition den Fragen vorangestellt: "Der Begriff der Filterblase kommt aus der digitalen Welt und beschreibt das Phänomen, dass Webseite und Plattformen mit Hilfe entsprechender Algorithmen den Einzelnen nur oder hauptsächlich Informationen und Meinungen einblenden, die mit den bisherigen Ansichten und Interessen weitgehend übereinstimmen"(Filterblase, 2017) [37].

  1. Wie sehr glaubst du, dass dich dein Social Media Feed beeinflusst?
  2. Wie sehr bist du dir bewusst, dass du dich in einer Filterblase befindest?
  3. Wie sehr richtest du dein Social Media Profil nach deinen eigenen Interessen aus?

Es wurde eine 4-stufige Skala mit den Abstufungen "sehr", "etwas", "wenig", und "gar nicht" gewählt. Da auch bei anderen Items eine Skala mit 4 Abstufungen gewählt wurde, wirkt der Fragebogen einheitlicher. Außerdem kann man mit einer Skala mit einer geraden Anzahl von Skalenpunkten eine Tendenz zur Mitte vermeiden, die von Probanden häufiger als Ausweichoption benutzt wird (Moosbrugger & Kelava, 2012, S. 53 f.)[30].

Am Ende des Fragebogens wurden einige Soziodemografika wie Alter, Geschlecht, Einkommen und höchster Bildungsabschluss abgefragt. Außerdem erschien es sinnvoll, nach den Social Media Plattformen zu fragen, welche von den Probanden genutzt werden. Als Optionen wurden Instagram, Facebook, YouTube, Snapchat, TikTok, LinkedIn, Xing, Twitch, Twitter, Reddit und sonstige vorgegeben. Mehrfachantworten waren zugelassen, da viele Menschen mehr als eine Plattform regelmäßig nutzen. Nach dem Trichterprinzip, welches besagt, dass unverfängliche Fragen jeweils zuerst abgefragt werden sollten, werden diese Fragen am besten am Ende des Fragebogens abgefragt, da so am Anfang die Auskunftsbereitschaft höher ist und auch für solche Fragen keine hohe kognitive Leistung notwendig ist (Aschemann-Pilshofer, B., & Premsberger, E. , 2001, S. 18)[38].

Durchführung

Die Umfrage wurde mithilfe eines auf SoSciSurvey erstellten Fragebogens durchgeführt. Die Feldphase fand vom 17.11.2020 bis 8.12.2020 statt, wobei die meisten Teilnehmer bereits am 17.11. zu verzeichnen waren. Verteilt wurde die Umfrage im Familien- und Freundeskreis der Autoren. Die Beendigungsquote lag bei 72%.

Stichprobe

Abb. 7: Verteilung des Alters in der Stichprobe

Nach der Datenbereinigung, bei der unvollständige und inkonsistente Datensätze gelöscht wurden, konnten die Daten von 140 Probanden für die weitere Analyse verwendet werden.

89 Probanden waren weiblich (64%), 48 männlich (34%) und 3 (2%) haben keine Angaben gemacht. Die Spannweite des Alters betrug 14 bis 74 Jahre. Der Altersdurchschnitt lag bei 31,32 Jahren und der Median bei 24 Jahren. Es ist also eine eher rechtsschiefe Altersverteilung in Abb. 7 zu erkennen. Die Verteilung der Bildungsabschlüsse ist Abb. 8 zu entnehmen.

Abb. 8: Verteilung der formalen Bildung der befragten Probanden

Ergebnisse

Im Folgenden werden die Gütekriterien der Skala zur Erfassung nachhaltiger Filterblasen untersucht. Anschließend werden die Mittelwerte der verschiedenen Items angegeben. Daraufhin werden die Hypothesen überprüft und weitere interessante Erkenntnisse aufgezeigt. Zu beachten ist, dass revers codierte Items im Sinne des Konstruktes umcodiert wurden.

Gütekriterien der Skala zur Erfassung nachhaltiger Filterblasen

Da bislang keine Skala zur Erfassung einer nachhaltigen Filterblase existiert hat, wurde eine eigene entwickelt. Diese wird im Folgenden auf ihre Gütekriterien untersucht, um herauszufinden, ob sie das Konstrukt adäquat misst und gegebenenfalls für weitere Studien verwenden werden kann.

Reliabilität
Abb. 9: Reliabilität

„Unter Reliabilität wird die Genauigkeit einer Messung verstanden. Ein Testverfahren ist perfekt reliabel, wenn die damit erhaltenen Testwerte frei von zufälligen Messfehlern sind“ (Moosbrugger & Kelava, 2012, S. 120)[30]. Die selbst entwickelte Skala soll das Konstrukt der nachhaltigen Filterblase erfassen, d.h. dass alle Items möglichst das gleiche Merkmal messen sollen. Die interne Konsistenz, also die Korrelation zwischen Item und Gesamtwert der Skala, als Schätzung der Reliabilität des Testverfahrens wird mit Cronbachs α angegeben (Moosbrugger & Kelava, 2012, S. 130 f.)[30]. Dieser Wert sollte über 0,7 liegen. In diesem Fall lag die Alpha Reliabilität bei 0,8144, sodass von einer guten Reliabilität auszugehen ist und die verschiedenen Items der Skala das Konstrukt der nachhaltigen Filterblase erfassen können.


Trennschärfe

Die Trennschärfe misst die Korrelation zwischen den einzelnen Itemwerten und dem gesamten Testwert der jeweiligen Probanden. Ein Item sollte also von einem Probanden mit einem hohen gesamten Testwert mit einer hohen Ausprägung beantwortet werden und umgekehrt. Eine Trennschärfe zwischen 0,4 und 0,7 ist als gut zu bewerten (Moosbrugger & Kelava, 2012, S. 84 ff.)[30].

Abb. 10: Trennschärfe

Die Items “Auf Social Media habe ich das Gefühl, die Menschen achten immer mehr auf einen nachhaltigen Lebensstil”, “In meinem Feed lassen sich kaum nachhaltige Inhalte finden”, “Mir ist es egal, wenn Influencer für unnachhaltige Marken werben”, “Ich entfolge Influencern/ Freunden auf Social Media wenn sie dauerhaft umweltschädliches Verhalten zeigen” und die Instagramposts “Auto”, “Mc Donalds” und “Naturkosmetik” weisen lediglich eine Trennschärfe zwischen 0 und 0,4 auf. Dies könnte daran liegen, dass das Konstrukt der nachhaltigen Filterblase eventuell aus mehreren Faktoren besteht. Auffällig ist auch, dass insbesondere revers codierte Items eine geringere Trennschärfe aufweisen, was daran liegen könnte, dass einige Probanden diese Items nicht gut genug gelesen haben. Eine besonders geringe Trennschärfe hat der Instagrampost zum Thema McDonalds, da Fast Food vielleicht noch nicht als besonders umweltschädlich eingeordnet wird und eventuell auch von nachhaltigen Influencern konsumiert wird, was dann im Feed der Probanden auftauchen könnte.  Die Items differenzieren also nur teilweise ähnlich wie der Gesamttest.

Objektivität
Abb. 11: Objektivität

“Ein Test ist dann objektiv, wenn er dasjenige Merkmal, das er misst, unabhängig von Testleiter und Testauswerter misst. Außerdem müssen klare und anwenderunabhängige Regeln für die Ergebnisinterpretation vorliegen” (Moosburger & Kelava, 2012, S. 8)[30]. Somit haben die Testleiter keinen Verhaltensspielraum bei der Durchführung, der Auswertung und der Interpretation des Testes.

Um die Objektivität zu bestimmen, wurde ein Objektvergleich angewendet, indem die Stichproben per Zufall in zwei gleichgroße Teile geteilt wurden, bei denen den Probanden abwechselnd entweder der Wert 1 oder 2 zugeordnet wurde. Anschließend wurden deren Mittelwerte unabhängig voneinander mit einem t-Test bestimmt. Daraus wurde der p-value bestimmt. Dieser gibt die Wahrscheinlichkeit an, bei einer gleichmäßigen Verteilung der Mittelwerte in den beiden Gruppen eine Stichprobe wie diese zu erhalten.

Das Signifikanzniveau wurde auf 0,05 festgelegt. Alle p-value Werte, die sich oberhalb des Signifikanzniveaus befinden, werden als objektiv  angesehen. Aufgrund dessen, dass sich die Werte des Tests alle oberhalb von der gewählten Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,05 befinden, lässt sich aussagen, dass es sich um einen objektiven Test handelt.

Itemschwierigkeit
Abb. 12: Itemschwierigkeit

Die Itemschwierigkeit bezieht sich auf dem Anteil der “richtigen” Antworten auf eine gestellte Frage im Zusammenhang des Konstrukts. Es ist wichtig, Items in verschiedenen Schwierigkeitsstufen im Test zu verwenden (Moosburger & Kelava, 2012)[30].

Ein Item wird als “leicht” bezeichnet, wenn dieses einen hohen Schwierigkeitsindex aufzeigt, also wenn nur wenige Probanden den höchsten Wert im Sinne des Konstruktes erreichen. In diesem Test wurden Items zwischen (2,86% bis 12,68%) als leichte Items herausgestellt. Die Items mit einem niedrigen Schwierigkeitsindex werden als “schwere” Items bezeichnet. Diese liegen bei dem vorliegenden Test zwischen 18,71% bis 51,43 %.

Im vorliegenden Test herrscht eine gute Mischung der Itemschwierigkeiten. Es sind 8 leichte und 7 schwere Items genutzt worden. Dadurch lässt sich aussagen, dass der Test genügend Schwierigkeitsstufen besitzt, um das Konstrukt darzustellen. Somit lässt sich die Zusammenstellung aus leichten und schwierigen Items als optimal bewerten.

Mittelwerte

Skala zur Messung von zentralen Kenngrößen des Umweltbewusstseins
Abb. 13: Mittelwerte und Standardabweichung der Skala vom Umweltbundesamt
Wohingegen die meisten Probanden Thesen wie “Der Klimawandel bedroht auch die Lebensgrundlagen hier in Deutschland” (3,5357), “Jeder einzelne trägt Verantwortung dafür, dass wir nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt hinterlassen” (3,6643) und “Es sollte fairen Handel zwischen den reichen Ländern dieser Erde und den Entwicklungsländern geben” (3,6071)  zustimmen konnten, fällt die Zustimmung zu den Thesen “Ich spende Geld für Umwelt- oder Naturschutzgruppen” (1,7571) und “Ich engagiere mich aktiv für den Umwelt- und Naturschutz” (1,7914) deutlich geringer aus. Das könnte daran liegen, dass es ein größeres Engagement bedarf, sich wirklich aktiv zu engagieren und Geld zu spenden, als lediglich Bio-Lebensmittel zu kaufen.


Die Standardabweichung ist beim Item “Für meinen Arbeits- oder Einkaufsweg benutze ich das Fahrrad oder ÖPNV” (1,0661) am höchsten, was wahrscheinlich an weiteren Anfahrtswegen und einem schlechten Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in ländlichen Regionen liegt. Des Weiteren herrscht eine größere Streuung bei der Verantwortlichkeit für die Umweltprobleme anderer (0,9046), dem Fleischkonsum (0,9595) -welcher von persönlichen Ernährungspräferenzen abhängig ist- und dem Heizen im Winter (0,9496) -was mit dem individuellen Kälteempfinden zusammenhängt. Bei diesen Variablen spielen also noch weitere Faktoren wie der Wohnort oder Gesundheit eine Rolle.

Abb. 14: Mittelwerte und Standardabweichung der Komponenten des Umweltbewusstseins

Die Skala zum Umweltbewusstsein lässt sich in die 3 Unterkategorien “Umweltaffekt”, “Umweltkognition” und “Umweltverhalten” unterteilen. Auch bei dieser Erhebung bestätigen sich die Ergebnisse von Geiger & Holzhauer, dass durchschnittlich bei den Komponenten Affekt und Kognition ein höherer Wert als beim Verhalten erreicht wird (2020).

Skala zur Erfassung einer nachhaltigen Filterblase

Die Mittelwerte zur Abfrage der Filterblase liegen zwischen 2,1357 und 2,6572. Am geringsten stimmten die Probanden der Frage zu, ob sie Sinnfluencern folgen (2,1357). Das könnte daran liegen, dass einige Nutzer nur ihren Freunden folgen und dadurch im Allgemeinen nur wenigen Personen des öffentlichen Lebens beziehungsweise Influencern. Zudem enthält dieses Item die zweithöchste Standardabweichung mit 1,0608. Diese stellt heraus, dass die Meinungen der Probanden bei diesem Item stark voneinander abweichen.

Den höchsten Mittelwert im Sinne des Konstruktes erhielt das Item “Mir ist es egal, wenn Influencer für unnachhaltige Marken werben” mit einem Mittelwert von 2,6572. Da es sich um ein revers codiertes Item handelt, kreuzen die Probanden bei diesem Item einen besonders geringen Wert an. Das heißt, es ist ihnen nicht egal, wenn Influencer für unnachhaltige Marken werben.

Abb. 15: Mittelwerte und Standardabweichung einer nachhaltigen Filterblase

Die höchste Standardabweichung liegt beim Item “Ich entfolge Influencern/Freunden auf Social Media, wenn sie dauerhaft umweltschädliches Verhalten zeigen” vor. Die Standardabweichung betrug 1,0726. Damit lässt sich herausstellen, dass sich dabei die Meinung der Probanden teilt. Ein möglicher Grund dafür wäre, dass manche Probanden viel Wert auf die Nachhaltigkeit der geposteten Inhalte legen. Anderen Probanden ist es im Gegensatz dazu egal, was die anderen posten.

Beim Item “Auf Social Media habe ich das Gefühl, die Menschen achten immer mehr auf einen nachhaltigen Lebensstil” unterschieden sich die Angaben der Probanden am wenigsten (Standardabweichung 0,6714). Die Probanden gaben im Durchschnitt an, dass sie eher das Gefühl haben, dass die Menschen auf Social Media auf einen nachhaltigen Lebensstil achten.


Bei der Abfrage, ob der Feed der Probanden den angezeigten Post enthalten könnte, ist anzumerken, dass viele Probanden angegeben haben, dass ihr Feed den Post von „simondesue“ eher weniger enthalten könnte. Sie lehnen es mit einem Mittelwert von 3,15 ab. Dies könnte am überwiegenden Anteil der Frauen in der Stichprobe liegen. Typischerweise interessieren sich Frauen weniger für Autos. Somit bekommen sie diese auch nur seltener in ihrem Instagram Feed angezeigt.

Abb. 16: Mittelwerte und Standardabweichung der abgefragten Bilder

Auffällig ist, dass die größte Standardabweichung (1,0819) beim Post zur geschlechtsneutralen Naturkosmetik auftritt. Dabei unterscheiden sich die Meinungen der Probanden sehr stark. Dies könnte daran liegen, dass Männer im Allgemeinen weniger Kosmetikposts angezeigt bekommen als Frauen.

Am wenigsten wird den Probanden ein sehr nachhaltiger Post der Influencerin „iisabelsophie“ angezeigt. Hierbei gaben die Probanden an, dass ihnen so ein Post “eher nicht” angezeigt wird (Mittelwert 2,1214). Aufgrund dessen, dass “iisabelsophie” sich sehr tiefgreifend mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt, spricht dies nur eine kleine Gruppe von Instagram Usern an und weniger die breite Masse.

Allgemeine Fragen
Bei den Fragen: “Wie sehr bist du dir bewusst, dass du dich in einer Filterblase befindest?” und
Abb. 17: Mittelwerte und Standardabweichung der Zusatz Fragen zur Filterblase
“Wie sehr richtest du dein Social Media Profil nach deinen eigenen Interessen aus?” gaben die Probanden an, dass sie sich eher weniger bewusst sind, dass sie in einer Filterblase leben (Mittelwert 1,9286) und dass sich ihr Social Media Profil nicht hauptsächlich nach ihren eigenen Interessen ausrichtet (Mittelwert 1,8786).

Zusätzlich wurden die genutzten Plattformen der Probanden abgefragt, wobei Mehrfachantworten zugelassen waren. Instagram und YouTube liegen weit vorne und werden jeweils von 102 Probanden (72,85%) genutzt. Darauf folgen Facebook (64 Probanden, 45,71%) und Snapchat (60 Probanden, 42,85%), die in den letzten Jahren eher an Bedeutung verloren haben. Die besonders bei jüngeren Menschen beliebte App TikTok wird von 31 Probanden (22,14%) verwendet. Alle anderen Social Media Plattformen haben eine eher geringe Bedeutung.


Hypothesenüberprüfung

Im Folgenden werden die bereits aufgestellten Hypothesen mit statistischen Testverfahren überprüft.

H1

Zunächst soll die Hypothese “Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen dem Umweltbewusstsein und einer nachhaltigen Filterblase auf Social Media” untersucht werden. Dazu wurde der Korrelationskoeffizient nach Bravais/ Pearson angewendet. Wie in Abb. X zu sehen ist, korrelieren die beiden Konstrukte stark positiv mit 0,73. Eine Person, die einen höheren Score beim Umweltbewusstsein erzielte, befindet sich also eher in einer nachhaltigen Filterblase und umgekehrt. Demnach kann die 1. Hypothese nicht falsifiziert werden und es ist wahrscheinlich, dass es wirklich einen positiven Zusammenhang gibt.

Abb. 18: Überprüfung der 1. Hypothese

Wenn man sich die einzelnen Komponenten des Konstruktes Umweltbewusstsein anschaut, weist die Komponente “Verhalten” die größte Korrelation mit der nachhaltigen Filterblase mit einem Wert von 0,65 auf. Ein Grund dafür könnte sein, dass Nutzer, die sich in einer nachhaltigen Filterblase auf Social Media befinden, durch die ihnen angezeigten Inhalte neuen Input bekommen, wie sie ihr Leben nachhaltiger gestalten können, also dass das Umweltbewusstsein von der Filterblase abhängig ist. Andererseits kann es auch genau gegensätzlich sein, dass Menschen, die sich für nachhaltige Themen interessieren, auch nach Tipps für ein umweltbewusstes Leben auf Social Media suchen und somit in einer nachhaltigen Filterblase sind, also dass die Filterblase vom Umweltbewusstsein abhängig ist.

H2
Abb. 19: Überprüfung der 2. Hypothese

Die Hypothese “Frauen sind umweltbewusster als Männer” wird im Folgenden getestet. Dafür wurde ein einseitiger t-Test für unabhängige Stichproben angewendet. Die H0 Hypothese, die widerlegt werden soll, lautet in diesem Fall, dass Männer einen höheren Mittelwert aufweisen als Frauen. Die Alternativhypothese H1, für die Evidenz gesammelt werden soll, ist, dass Frauen durchschnittlich ein höheres Umweltbewusstsein haben.

Die H0 Hypothese kann weder für das Umweltbewusstsein insgesamt, noch für eine der Komponenten abgelehnt werden. Dennoch ist bei Frauen ein nicht signifikanter höherer Mittelwert zu erkennen. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist im Wesentlichen auf die Komponente Kognition zurückzuführen, wo die H0 Hypothese mit einem p-value von 0,05355 fast abgelehnt werden konnte. Bei der Komponente Motivation weisen sogar Männer einen leicht höheren Durchschnittswert auf. Dieses Ergebnis widerspricht den von Neugebauer dargestellten Befunden, dass Frauen eher im Bereich emotionale Betroffenheit und Verhalten besser abschneiden (2004)[16]. Die Hypothese, dass Frauen umweltbewusster sind als Männer, kann also in dieser Studie nicht bestätigt werden. Dies könnte allerdings auch daran liegen, dass in der Umfrage Männer eher unterrepräsentiert waren und die befragten Männer ähnliche nachhaltige Interessen aufwiesen wie eine der Autorinnen.

H3
Abb. 20: Überprüfung der 3. Hypothese

Abschließend wird die dritte Hypothese “Frauen befinden sich eher in einer nachhaltigen Filterblase” überprüft. Dazu wurde ein einseitiger T-Test für unabhängige Stichproben durchgeführt. Die abzulehnende H0-Hypothese ist in diesem Fall, dass der Mittelwert von Frauen in einer nachhaltigen Filterblase niedriger ist als der bei Männern. Die Alternativhypothese H1 lautet, dass der Mittelwert von Frauen in einer nachhaltigen Filterbase höher ist als der bei Männern.

Nach Bestimmung des p-values von 0,0042 lässt sich die H0-Hypothese ablehnen, da sich der p-value unterhalb der Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,05 befindet. Dadurch lässt sich aussagen, dass der Mittelwert von Frauen in der nachhaltigen Filterblase nicht niedriger ist als der der Männer. Somit konnte Evidenz für die Hypothese, dass Frauen sich eher in einer nachhaltigen Filterblase befinden, gesammelt werden. Ein Grund dafür könnte sein, dass es mehr weibliche Sinnfluencer als männliche gibt. Des Weiteren sind viele Posts zu nachhaltigen Themen eher auf die Interessen von Frauen zugeschnitten, wie zum Beispiel Fair Fashion oder Naturkosmetik.

Weitere Erkenntnisse

Des Weiteren wurde untersucht, ob Nutzer, die sich bewusst sind, dass sie sich in einer Filterblase auf Social Media befinden, eher in einer nachhaltigen Filterblase sind. Dazu wurde eine Bravais/ Pearson Korrelation angewendet. Diese ergab, dass zwischen der Frage "Wie sehr bist du dir bewusst, dass du dich in einer Filterblase befindest?" und dem Gesamtscore der nachhaltigen Filterblase eine Korrelation von -0,12 besteht. Demnach sind sich eher Menschen in einer nicht nachhaltigen Filterblase bewusst, dass sie sich in einer solchen befinden. Mit einem p-Wert von 0,089 war dieses Ergebnis jedoch nicht signifikant.

Abb. 21: Vergleich der Mittelwerte der nachhaltigen Filterblase von verschiedenen Social Media Plattformen

Außerdem erschien es interessant, die Social Media Plattformen untereinander hinsichtlich einer nachhaltigen Filterblase der Nutzer zu vergleichen. Dafür wurden die Mittelwerte der Skala zur Erfassung einer nachhaltigen Filterblase bei den sechs am häufigsten genannten Plattformen untersucht. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es auch Mehrfachantworten gab.

Am meisten sind die Nutzer von Instagram (2,5286) und Facebook (2,5211) in einer nachhaltigen Filterblase. Wohingegen Nutzer von Twitter (2,2893) eher weniger nachhaltige Inhalte konsumieren. Dies könnte daran liegen, dass Twitter als Kurznachrichtenplattform eher weniger Möglichkeiten bietet für fundierte nachhaltige Inhalte und eher für Meinungen und Statusupdates verwendet wird. Jedoch liegen die Mittelwerte im Allgemeinen sehr nah beieinander, was daran liegen kann, dass die Plattformen jeweils eine breite Zielgruppe ansprechen und es viele verschiedene Inhalte gibt.

Diskussion

Im Folgenden werden die Vorgehensweise und die Ergebnisse dieser Studie kritisch reflektiert, die Erkenntnisse in die Praxis übertragen und ein Ausblick für die Entwicklung des Themenfeldes gegeben.

Reflektion und Limitationen

2 von 3 auf der Grundlage der theoretischen Fundierung aufgestellten Hypothesen konnten bestätigt werden. Dafür erwies sich die Skala zur Messung von zentralen Kenngrößen des Umweltbewusstseins vom Umweltbundesamt als gute Wahl. Die Ergebnisse aus dieser Studie konnten in der vorliegenden Studie bestätigt werden. Es sollte jedoch bei einer weiteren Studie darauf geachtet werden, die aktuellere Version von 2018 zu nutzen. Auch die selbst entwickelte Skala zur Erfassung einer nachhaltigen Filterblasen schnitt hinsichtlich der Gütekriterien gut ab, wobei die Validität nicht überprüft werden konnte und die Trennschärfe bei einigen Items keine optimalen Werte aufwies. Zudem erwies sich die Plattform Instagram für die Beispielposts als gute Wahl, da sich später bestätigte, dass der größte Teil der Probanden diese Plattform regelmäßig nutzt.

Bei der Durchführung gab es keine größeren Probleme. Es konnten genug Probanden rekrutiert werden und der Online-Fragebogen funktionierte mit Ausnahme der Filterfrage. Dadurch, dass ein falsches Beantworten der Filterfrage nicht zu einem Abbruch der Befragung führte, was auf ein technisches Problem zurückzuführen ist, ist eine höhere Abbruchquote zu verzeichnen und einige Datensätze konnten bei der Auswertung nicht verwendet werden.

Die Stichprobe ist mit 140 Probanden zu klein. Außerdem waren Frauen mit ⅔ stark überrepräsentiert. Zudem wurden mehr junge als alte Menschen befragt, jedoch ist auch davon auszugehen, dass die Zielgruppe der Social Media Nutzer eher jünger ist. Alle Bildungsabschlüsse sind vertreten, jedoch Akademiker bzw. Abiturienten etwas überrepräsentiert. Es ist also nur von einer eingeschränkten Repräsentativität der Stichprobe auszugehen, was am Umfeld der Autorinnen lag.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Studie gute Erkenntnisse über den genderspezifischen Zusammenhang zwischen dem Umweltbewusstsein und einer nachhaltigen Filterblase auf Social Media lieferte, auch wenn an einigen Stellen Verbesserungsbedarf besteht.

Implementation in die Praxis

Um den positiven Zusammenhang zwischen dem Umweltbewusstsein und einer nachhaltigen Filterblase auf Social Media zu nutzen, sollten mehr nachhaltige Beiträge gepostet werden. Wenn mehr Umweltbewusstsein erreicht werden soll, bieten Social Media Plattformen eine gute Ausgangsbasis. Denn Menschen in einer nachhaltigen Filterblase handeln umweltbewusster. Diese Erkenntnis könnte genutzt werden, um das Umweltbewusstsein der Menschen zu stärken. Demnach sind nachhaltige Post sehr effektiv, um das Handeln der Nutzer dieser Filterblasen positiv zu beeinflussen. Des Weiteren sollten User darauf verzichten, unnachhaltige Beiträge zu posten. Vielmehr sollten nachhaltige Postings verbreitet und geteilt werden. Dadurch würde Schritt für Schritt ein verbessertes Umweltbewusstsein der User erreicht.

Des Weiteren sollten beispielsweise das Umweltministerium und Umweltorganisationen wie Greenpeace mehr durch nachhaltige Werbung auf Social Media vertreten sein. Dadurch würden mehr User zum Nachdenken angeregt werden. Ebenfalls würde sich der Umgang der User mit dem Thema Nachhaltigkeit verstärkt zum Positiven entwickeln.

Durch die Herausstellung, dass Frauen sich eher in einer nachhaltigen Filterblase befinden, könnte in Zukunft dafür gesorgt werden, dass mehr nachhaltige Posts für Männer als Zielgruppe geteilt werden. Dadurch könnte erreicht werden, dass die Anzahl der Männer in den nachhaltigen Filterblasen zunimmt. Gleichzeitig würde damit auch der Gesamtanteil der Bevölkerung an nachhaltig handelnden Bürgern zunehmen.

Ausblick und Forschung in der Zukunft

Die Relevanz der Filterblasen wird in der Zukunft weiter zunehmen. Des Weiteren wird ebenfalls die Beeinflussung über soziale Medien immer weiter ansteigen.

Dies lässt sich zum einen darauf stützen, dass laut einer Statistik von We are Social (2021)[39] die Anzahl der aktiven Social Media Nutzer sich, wie in den vergangenen Jahren, auch zukünftig stetig steigern wird. Dadurch können immer mehr User durch die Filterblasen beeinflusst werden.

Aber eins wird sich in Zukunft ändern: Es wird ein größerer Fokus auf die eigentliche Aufgabe von sozialen Netzwerken gelegt, nämlich User zu vernetzen. Es soll wieder ein größerer Fokus auf Qualität der Follower gelegt werden, also dass diese auch mit den Beiträgen interagieren, zum Beispiel diese kommentieren oder teilen. Des Weiteren werden die Anzahl der Likes und Follower weniger relevant werden (Müller, 2020)[40]. Ergänzend wird die Individualisierung der Filterblasen in Zukunft immer relevanter werden (Stark et al., 2019)[41]. Demnach sollen die Filterblasenarten kleiner werden, um diese individueller auf den User anzupassen.

Eli Pariser (2011)[12] hat die Befürchtung, dass in Zukunft jeder Mensch in seiner eigenen digitalen Filterblase lebt. Aufgrund dessen wird der Mensch nur noch Inhalte innerhalb seiner Filterblase konsumieren, welche ihm die Algorithmen der entsprechenden Plattformen als vorgefilterte Auswahl vorgeben. Damit stellt er den Personalisierungseffekt der Filterblasen in den Vordergrund. Dementgegen wurde durch Studien, die genau den Personalisierungseffekt der Filterblasen untersucht haben, herausgestellt, dass die Effekte, welche Pariser beschrieben hat, in einem deutlich geringeren Maß ausfallen, als zuvor angenommen (Dylko et al., 2017, zitiert nach Stark et al., 2019, S. 6)[41]. Deswegen lässt sich die Vorstellung von Eli Pariser, in welcher der Mensch in einer abgeschotteten Filterblase lebt, zurückweisen (Stark et al. 2019)[41].

Im Bezug auf die Echokammer lässt sich herausstellen, dass diese auch nur eine geringere Wirkung hat als angenommen. Das Problem ist, dass eine Echokammer von einem möglichst homogenen Netzwerk ausgeht. Dies ist in sozialen Netzwerken aber nicht der Fall. Sie dienen der Vernetzung von vielen verschiedenen Freundes- und Bekanntenkreisen und ihre Aufgabe ist es, diese geknüpften Kontakte zu pflegen (Stark et al., 2019)[41]. Uli Gleich (2019 zitiert nach Stark et al.,2019)[41] zeigte mit seiner Studie, dass die Gruppenidentität und dadurch die Angst vor Einsamkeit sehr wirkungsvolle Einflussfaktoren für die Entstehung und Bildung von Echokammern sind. Diese Phänomene lassen sich sowohl offline, also im wahren sozialen Leben der Mensch beobachten, als auch im Leben in sozialen Netzwerken.

Die Relevanz des Umwelt- und Klimaschutzes hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Des Weiteren hat das Problembewusstsein der Jugendlichen im Anbetracht des Umwelt- und Klimaschutzes zugenommen (Umweltbundesamt, 2020)[42]. Daraus lässt sich schließen, dass auch in Zukunft vermehrt das Bewusstsein und die Relevanz des Themenbereiches Klimawandel zunehmen wird.

Zum einen zeichnet sich die zunehmende Relevanz des Themas Umweltbewusstsein vor allem durch die “Fridays for Future” Bewegung aus. Diese hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Relevanz gewonnen. Mittlerweile finden in 100 Staaten Demonstrationen von “Fridays for Future” statt. Auf der anderen Seite ist durch die Rekordergebnisse der Grünen bei der Europawahl 2019 ein deutlich gesteigertes Interesse am Umweltbewusstsein durch die Wähler zu betrachten. Dadurch wird Umwelt zu einem “Mainstream-Thema” (Die wichtigsten Megatrends unserer Zeit, 2021)[43].

Zudem könnte man in Zukunft noch erforschen, ob man mit einer konkreten Änderung der Filterblase eine Verhaltensänderung oder Einstellungsänderungen erreichen kann. Ebenfalls wäre es interessant zu untersuchen, wie genau sich welche Eigenschaft der Filterblase auf das Umweltbewusstsein des Menschen auswirkt. Ergänzend dazu könnte erforscht werden, wieso sich mehr Frauen in einer nachhaltigen Filterblase befinden und was verändert werden müsste, um mehr Männer für nachhaltige Filterblasen zu gewinnen.

In Zukunft müsste eine größere Stichprobe als n=140 gewählt werden. Diese sollte auch sowohl im Alter als auch im Geschlecht möglichst ausgeglichen sein. Ebenfalls sollten die Kausalitäten näher untersucht werden, ob eine nachhaltige Filterblase vom Umweltbewusstsein abhängt oder andersherum, um die Forschungsergebnisse zur Optimierung der Filterblasen und des umweltbewussten Handelns zu nutzen.

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Prognose zum Anteil der Nutzer von Instagram weltweit bis 2022

Abbildung 2: Influencerin iisabellsophie mit ihrem Plastikmüll aus einer Woche

Abbildung 3: Influencer simondesue vor seinem Sportwagen

Abbildung 4: Aufruf von greenpeace.de zum Stoppen der Rodung des Waldes

Abbildung 5: Influencerin verouture mit McDonalds Menü am Rhein mit Blick auf den Kölner Dom

Abbildung 6: Verschiedene Naturkosmetik von junglueck

Abbildung 7: Verteilung des Alters in der Stichprobe

Abbildung 8: Verteilung der formalen Bildung der befragten Probanden

Abbildung 9: Reliabilität

Abbildung 10: Trennschärfe

Abbildung 11: Objektivität

Abbildung 12: Itemschwierigkeit

Abbildung 13: Mittelwerte und Standardabweichung der Skala vom Umweltbundesamt

Abbildung 14: Mittelwerte und Standardabweichung der Komponenten des Umweltbewusstseins

Abbildung 15: Mittelwerte und Standardabweichung einer nachhaltigen Filterblase

Abbildung 16: Mittelwerte und Standardabweichung der abgefragten Bilder

Abbildung 17: Mittelwerte und Standardabweichung der Zusatz Fragen zur Filterblase

Abbildung 18: Überprüfung der 1. Hypothese

Abbildung 19: Überprüfung der 2. Hypothese

Abbildung 20: Überprüfung der 3. Hypothese

Abbildung 21: Vergleich der Mittelwerte der nachhaltigen Filterblase von verschiedenen Social Media Plattformen

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