Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Facharbeiten Deutsch: gelungene Beispiele/Wie kann gehörlos eine Erstsprache erworben werden?

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Version vom 24. April 2022, 10:19 Uhr von LiSNSG (Diskussion | Beiträge) (Facharbeit/Lisa Schmitz)
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1.Vorwort

Die Wurzeln der Sprachentwicklung

Wie groß die Sprachentwicklung letztendlich angesehen werden kann, möchte ich wie folgt über den Umweg, an Hand einer Aussage des berühmten Philosophen Immanuel Kant näher bringen. Dieser sagte: „Nichts sehen trennt von den Dingen, aber nicht hören trennt von Menschen.“. Dem kann ich aus meiner Sicht beipflichten, zumal sich automatisch ein Gefühl des „im Abseits stehen“ durch fehlendes Hörvermögen einschleichen kann. Es mag sich die Frage aufwerfen, „was hat das mit Sprache zu tun?“. Lassen sie es mich erklären: Es hat bestimmt schon jeder einmal den Begriff „taubstumm“ gehört. Hierzu sei anzumerken, dass kein Kind taubstumm zur Welt kommt! Vielmehr verhält es sich so, dass eine angeborene Taubheit nicht zur Sprachentwicklung führt. Dies ist so weil keine Resonanz auf Grund des fehlenden Hörvermögens erfolgt. Ebenso lässt es sich auf jemanden beziehen, der bereits die Sprache erworben hat und im im Laufe seines Lebens das Gehör verliert. In diesem Fall würde aufgrund der fehlenden Resonanz sich die bereits erworbene Sprache schlichtweg zurückbilden und sich entweder in einer undeutlichen Aussprache bemerkbar machen oder im schlimmsten Fall zur Stummheit führen. Also fehlendes Hörvermögen ist gleich Taub und fehlendes Sprachvermögen ist gleich Stumm und dies in Verbindung führt zur Taubstummheit. Was ich damit ausdrücken möchte ist, dass das Sprachverstehen letztendlich von einem „guten Hörvermögen“ abhängig ist und diese zwei Komponenten unabdingbar miteinander verbunden sind! Demzufolge ist eine der Wurzeln der Sprachentwicklung das Hören bzw. die Versorgung der Gehörlosen mit Cochleaimplantat.

Gehörlos - viel mehr als „nur“ nichts hören!

Jährlich kommt unter tausend Geburten ein taubes Kind zur Welt. In ganz Deutschland leben etwa 80.000 Gehörlose, davon leben ca. 40.000 mit einem CI. Schätzungen zur Folge, werden in Deutschland etwa jährlich um die 5000 CI‘s implantiert. Doch ob die Gehörlosigkeit überhaupt entdeckt wird und vor allem wann sie entdeckt wird, hängt von der Klinik ab, in der das Kind geboren wird. Nicht alle Kliniken führten direkt nach der Geburt einen Hörtest durch. Erst seit 2009 werden in Deutschland alle Neugeborenen auf ihr Hörvermögen getestet. Wenn es zu einem auffälligen Ergebnis kommt, muss daraufhin der Patient nachuntersucht werden1. Nachdem die Familien erfahren haben, dass ihr Kind gehörlos ist, stehen sie vor neuen Herausforderungen. Es stellen sich Fragen mit denen sie sich vorher nicht auseinandergesetzt haben. Sie stehen vor ganz neuen Dimensionen, einem neuen Gebiet; was machen wir jetzt, wie können wir dem Kind helfen, wird es zurecht kommen, werden wir ihm gerecht kommen und einige Fragen mehr.

Die Frage ob das Kind die Sprache erlernen kann indem es operiert werden soll, hängt von mehreren Faktoren ab; alternativ dazu bliebe die Gebärdensprache. Außerdem gibt es bei der Entscheidung für die Operation noch weitere Einschränkungen, denn nicht alle Kinder/Patienten können ein Implantat bekommen, da dazu bestimmte Voraussetzungen gegeben sein müssen. Ein Cochlea Implantat kann z.B. nicht zum Einsatz kommen, wenn die Hörschnecke nicht ausreichend ausgebildet ist, dann ist die Operation nicht möglich, da die Elektroden nicht eingeführt werden können, etc.

Ein weiterer schwieriger Punkt ist für die Eltern die Entscheidung, ob eine OP durchgeführt werden soll oder nicht. Wurde sich für die Operation entschieden, folgt auf diese eine Erstanpassung in einer spezialisierten Klinik. Dort wird das CI so eingestellt, dass der Patient möglichst behutsam an die Töne herangeführt wird. Hier beginnt beim Patienten die Hör- und Sprachentwicklung. Ab diesem Zeitpunkt ist ebenso ein Sprachtraining notwendig. Zu Beginn gibt es eine intensive ambulante Reha, doch damit ist es nicht getan, denn CI-Träger sind ihr Leben lang auf Nachsorge angewiesen.

Da dieses Thema auch mich und meine Familie betrifft und die Aktualität sehr hoch ist und auch immer hoch bleiben wird, habe ich beschlossen meine Facharbeit über das Thema der Gehörlosigkeit in Verbindung mit dem Erstspracherwerb zu verfassen.

Auf diesem Gebiet gibt es verschiedene Situationen die man untersuchen kann. Es gibt Patienten, welche seit ihrer Geburt Gehörlos sind und erst im späteren Alter ihre CI‘s bekommen haben. Dann gibt es Patienten die erst später gehörlos wurden und dann ein Implantat bekommen haben. Zudem gibt es noch die Zielgruppe die sich für die Gebärdensprache entschieden haben und abschließend gibt es noch den Fall, dass sie direkt im frühen Lebensalter ihre CI‘s bekommen haben. Im weiteren Verlauf meiner Facharbeit werde ich mich allerdings auf zwei Fälle beschränken, eine Probandin, welche zeitnah ihrer Geburt mit einem CI versorgt wurde und eine die von Geburt an gehörlos ist, aber erst im späteren Alter eine CI Versorgung bekommen hat. Zur Stützung wurden die Probandinnen zu diesem Thema interviewt, mit dem Ziel herauszufinden wie der Spracherwerb bei verschiedenen Situationen/Fällen sich unterscheidet, bzw. wobei es Probleme gibt, und was zu beachten ist. Doch um diese Frage genau und ausführlich klären zu können, muss zunächst definiert werden was überhaupt ein CI ist und wie dieses funktioniert.

2. CI

Das Cochlea-Implantat ist eine Innenohrprothese, es besteht zum einen aus einem externen Teil, dem Sprachprozessor und aus einem internen Teil, dem Implantat.

Das CI dient dazu, die Funktion der Cochlea (lateinisch für Schnecke) einzunehmen. Der aufgenommene Schall wird in elektrische Pulse umgewandelt, dadurch wird der Hörnerv im Innenohr angeregt. Dieser Vorgang wird vom Gehirn als akustisches Ereignis wahrgenommen.

 

2.1. Wie funktioniert das CI

1. Das Mikrofon des CI-Audioprozessors nimmt die Schallsignale auf.

2. Der Prozessor verarbeitet diese Signale und wandelt sie in ein spezielles elektrisches Puls muster um.

3. Dieses Pulsmuster wird zur Spule und anschließend induktiv (durch die Haut) zum Implantat gesendet.

4. Das Implantat leitet das Pulsmuster an die Elektroden in der Cochlea weiter.

5. Der Hörnerv empfängt diese Pulse und erzeugt selbst neue elektrische Pulse (Aktionspotentiale), die er an das Hörzentrum ins Gehirn leitet. Das Gehirn interpretiert diese Signale als akustisches Ereignis2.

3. Voraussetzung des Erstspracherwerbs bei Gehörlosen

In 90 % der Fälle wachsen Kinder hörend in einer rein lautsprachlichen Umgebung auf, somit schlägt bei ihnen der Weg der Lautsprache ein. Der Weg des Erstspracherwerbs durch die Lautsprache verläuft jedoch bei Gehörlosen anders, da allein die Art des Hörens ganz anders ist. Aus diesem Grund müssen einige Faktoren beim Spracherwerb beachtet werden. Bevor diese geklärt werden, wird zunächst der Begriff des Erstspracherwerbs, anhand des Spracherwerbsmodells von Jerome Bruner, definiert.

3.1. Theoriemodell von Jerome Bruner

Jerome Bruner vertritt die Meinung, des interaktionistischen Modells. Dieses besagt, dass eine wechselseitige Kommunikation stattfindet und, dass das Kind durch Handeln und Wiederholung lernt. Dabei ist sowohl die Umwelt, als auch das Individuum aktiv. Der Hauptpunkt dieser Theorie besagt, dass der Spracherwerb niemals ohne Interaktion stattfinden kann. Wenn keine Interaktion stattfindet kann dies im schlimmsten Fall dazu führen, dass das Kind die Sprache nie erlernen wird. Außerdem vertritt Bruner den Gedanken, dass die Kultur mit der Sprache einhergeht. Nach seiner Ansicht lernen Kinder parallel zu dem Ausdruck der Worte, auch die Werte und Normen, die hinter dem Ausdruck stecken3.

3.1.1. Bezug zwischen dem Erstspracherwerb Gehörloser und Bruners Theorie

„Unter pädagogischem Aspekt werden Menschen als schwerhörig bezeichnet, deren Schädigung des Hörorgans die Wahrnehmung akustischer Reize so beeinträchtigt, dass sie Lautsprache mit Hilfe von Hörhilfen aufnehmen und ihr eigenes Sprechen - wenn auch mitunter nur eingeschränkt - über die auditive Rückkopplung kontrollieren können“ „Als gehörlos bezeichnet man Menschen bei denen vor Abschluss des Lautspracherwerbs eine so schwere Schädigung des Gehörs vorliegt, dass eine Funktionstüchtigkeit hochgradig bis total beeinträchtigt ist. Infolgedessen kann sich die Lautsprache nicht natürlich auf auditiv imitativem Weg entwickeln4.“

Der Erstspracherwerb der Gehörlosen lässt sich optimal in Verbindung mit dem Theoriemodell von Jerome Bruner in Verbindung bringen, da der Stellenwert der Interaktion bei Gehörlosen sehr stark ausgeprägt ist. Es muss miteinander „gehandelt“ werden! Man muss sich auf den anderen verlassen können, dass er mit einem kommuniziert und dabei bestimmte Bedingungen beachtet. Diese Bedingungen werden im folgenden näher ausgeführt.

3.2. Was sollten Hörende bei der Kommunikation mit Gehörlosen beachten

Wenn es, nach der Implantation, um den ersten Kontakt mit der Sprache geht, ist es für die Bezugspersonen besonders wichtig Geduld zu haben. Denn der Erstspracherwerb bedarf gegenüber Hörenden an viel mehr Aufmerksamkeit,Wiederholung, Arbeitsintensität, Training und vor allem Zeit. Dies liegt u.a. daran, dass Hörende ihren ersten Kontakt mit dere Sprache bereits im Mutterleib erfahren bzw. wahrnehmen. Taube hingegen kennen keinen Ton!

Während ein hörendes Kind ca. 10-50 Wiederholungen eines Wortes zum Erlernen braucht, braucht das hörgeschädigte Kind in etwa 100-1000. Dabei ist es jedes mal auf´s Neue wichtig langsam und deutlich zu sprechen; zur Unterstützung hilft es mit den Fingern auf die Mundbewegung zu zeigen, damit das Kind diese in Verbindung mit dem gehörten nachvollziehen kann. Dies führt dann auch zur Kompetenz des Lippenlesens, welches dem Kind bis ins hohe Alter eine starke Sicherheit gibt. Ebenso spielen Mimik und Gestik eine wichtige Rolle. Auch im späteren Verlauf ist einer der wichtigsten Punkte, dass man immer zum Gehörlosen gewendet sein sollte, wenn man mit ihm kommuniziert. Man selbst hält es vielleicht nicht für besonders belangvoll, doch für den Hörgeschädigten ist es enorm wichtig, da er darin seine Sicherheit hat. Zum einen versteht er sie besser, da sie näher zu ihm gerichtet sind, und andererseits hat er somit noch die Absicherung ihrer Lippen, da er auf ihre Lippen schauen und das gesprochene lesen (Lippenlesen) kann...

Doch zu diesem Punkt selber, sind noch weitere Punkte zu beachten, unter anderem sollte sichergestellt sein, dass der Mund nicht verdeckt ist, durch zum Beispiel einen Schal, denn somit würde ihm die Chance genommen werden die Lippen lesen zu können. Außerdem ist es empfehlenswert dem Gehörlosen gegenüber Hochdeutsch zu sprechen da z.B. Dialekte das Ablesen deutlich erschweren. Eine große Rolle spielen auch Mimik, Gestik, und Bewegungen, da diese beim kommunizieren vieles unterstützen. Ebenso wichtig ist der bestehende Augenkontakt, da dieser ebenfalls nötige Sicherheit ausstrahlt. Was häufig falsch eingeschätzt wird, ist das laute Sprechen. Der Gedanke an sich ist nicht verkehrt, allerdings verzieht man dabei seine Mimik und dies kann zur Verwirrung führen. dementsprechend sollte dies nur in Maßen gemacht werden. Wenn der Gehörlose sie trotz dieser Punkte nicht versteht, schreiben sie ihm auf was sie ihm sagen wollten, dann kann sichergestellt werden, dass keine Missverständnisse vorliegen. Wenn sie mit dem Gehörlosen kommunizieren wollen, er aber nicht reagiert, liegt das in den meisten Fällen daran, dass er sie nicht gehört hat. Somit weiß er auch nicht, dass sie mit ihm Kommunizieren wollen, dass heißt gehen sie direkt zu ihm und tippen sie ihn an. Sie machen damit optimal auf sich aufmerksam und er weiß definitiv, dass sie ihn meinen.

3.2.1. Was müssen Gehörlose bei der Kommunikation mit Hörenden beachten

Bei den Gehörlosen ist das Wichtigste, dass sie ihre Behinderung akzeptieren und sie zu ihr stehen. Wenn sie das geschafft haben ist es von enormer Bedeutung, dass sie ihren Kommunikationspartner darauf hinweisen, dass sie taub sind und es vorkommen kann, dass sie nicht alles verstehen. Deshalb empfiehlt es sich den Partner zu bitten deutlich zu sprechen. Ebenso ist es wichtig, Bescheid zu sagen wenn nicht alles verstanden wurde, denn der Gesprächspartner weiß nicht, dass sie es nicht verstanden haben. Man kann sie von vornherein darauf hinweisen, dass wenn es zum Beispiel sehr windig draußen ist, oder viele Nebengeräusche sind, es für sie sehr schwierig ist, ihren Partner zu verstehen.

3.3 Faktoren beim Spracherwerb, bei späterer Versorgung mit dem CI

Im Groben und Ganzen sind auch in diesem Fall die Faktoren zu beachten, wie sie schon in Punkt 3.2. und 3.2.1. beschrieben wurden. Allerdings gibt es dort noch besondere Sachen die erschwerend zum Spracherwerb hinzukommen können.

Gehörlose, die erst später ihre CI Versorgung bekommen haben, stehen noch einmal vor ganz anderen Hürden, als die die direkt versorgt wurden. Eines der Probleme die sich erschwerend ergeben ist, dass je älter der Patient ist, alles aktiv wahrnimmt und es kein schleichender Prozess ist, welcher nicht direkt wahrgenommen wird. Der Patient weiß was passiert, was passieren kann und spürt selber die Fortschritte oder auch wenn keine Fortschritte stattfinden. Dort sind wir auch schon an einem weiteren Punkt angelangt, dem Punkt der Erwartungen. Oftmals sind die Erwartungen zu groß auf einen schnellen und direkten Erfolg. Dabei wird schnell vergessen, das der Prozess des Spracherwerbs Schritt für Schritt stattfindet und dementsprechend auch seine Zeit braucht. Die zu hohen Erwartungen dazu führen dann dazu dass man enttäuscht wird, da die gewünschten Ziele nicht direkt erreicht worden sind. Dies endet dann wiederum im Nachlass der Motivation. Die Motivation bzw. der Wille zu lernen sind aber die wichtigsten Punkte, ohne die der Erwerb der Sprache mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht optimal gelingen wird. Denn mit höherer Motivation, strengt man sich mehr an und erlangt somit in den meisten Fällen auch bessere Ziele, so ist das auch beim Spracherwerb der Gehörlosen. Wenn aber schlussendlich die Motivation des Patienten verloren geht führt dies dazu, dass die Hartnäckigkeit am arbeiten/erlangen des Spracherwerbs nachlässt und somit können dann wiederum die Ziele, die eigentlich erreichbar gewesen wären, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr erreicht werden. Somit gerät man dann in einen Teufelskreis. Das Ziel, welches dann nicht erreicht wurde, führt erneut zum Motivations-verlustes und somit dazu, dass der Patient nicht konstant weiterarbeitet, weil er keine greifbaren Ergebnisse sieht.

Ratsam ist es die Erwartungen ein wenig runterzuschrauben und die Chance zum hören und sprechen als etwas besonderes anzusehen. Man sollte sich mehr auf die kleinen Erfolge fokussieren und sich darüber freuen. Denn mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

4. Auswertung der Interviews

Um noch näher an die Thematik des Spracherwerbs zu gelangen, wurden zwei Probanden, verschiedener Generationen, zu ihrem Spracherwerb, so wie dem weiteren Verlauf der Sprache, interviewt. Im folgenden werden die Interviews ausgewertet:

Die erste befragte Probandin ist 16 Jahre alt und hat ihre CI’s im Alter von 1 1/2 und 2 Jahren erhalten. Den Prozess des Spracherwerbs hat sie selber nicht aktiv wahrgenommen, es war mehr ein schleichender Prozess für sie. Da sie es von vorne rein nicht anders kannte, war es für sie, so wie es ist, völlig normal und sie hat es automatisch ohne Fragen mitgemacht. Was bei dem Prozess des Spracherwerbs aber beachtet werden musste, war der immense Zeitaufwand, denn in diesen Prozess des Spracherwerbs muss viel Zeit investiert werden um gute Ergebnisse zu erlangen. Dies kann in Zusammenhang mit der Sprachgewöhnung eines Hörenden im Mutterleib verglichen werden, da der Hörende dort die ersten Töne wahrnimmt, sowie der fehlenden 2 Jahre des Spracherwerbs. Heutzutage fühlt sie sich sehr sicher und auch sehr wohl mit der Lautsprache, sie fühlt sich akzeptiert und auch integriert von ihrem Umfeld. Wenn sie irgendwo neu ist und sie das Gefühl hat, dass sie einiges nicht wegen undeutlicher Aussprache o. Störgeräuschen versteht, so sagt sie ihrem Gegenüber kurz über ihre Situation Bescheid, und dann wird ihr aber in den meisten Fällen entgegengekommen. Die Probandin hat für kurze Zeit angefangen, die Gebärdensprache zu erlernen, doch dann ergab sich für sie das Problem, dass der Realitätsbezug fehlte und sie somit das Gelernte nicht umsetzten konnte, dementsprechend hörte sie wieder auf.

Probleme beim Sprachverstehen ergeben sich bei ihr, wenn man ihr gegenüber hektisch oder undeutlich spricht, ebenso wie wenn ihr Gegenüber nuschelt. Hilfreich ist für sie die Mimik des Gegenübers, denn sie schenkt dem gesprochenen den Ausdruck.Das Lippenlesen ist für sie eine Sicherheit, die sie hat, wenn es zum Beispiel viele Störgeräusche gibt, wenn die Umstände hingegen eher ruhig sind, so ist der Gebrauch des Lippenlesens eher seltener. Außerdem macht sie noch darauf aufmerksam, dass in den meisten Fällen das Verstehen eines neuen Wortes nicht vom Wort abhängt, sondern von dem, der das Wort vermittelt. Häufig kommt dieses Problem bei ihr in der englischen Sprache vor. Das Problem welches sich ihr ergibt, ist dass alleine das Mundbild ein ganz anderes ist, sowie zusätzlich noch die Aussprache. Dementsprechend kann dort auch schlecht auf die Sicherheit des Lippenlesens zurückgegriffen werden. Besonders schwierig wird es wenn noch zusätzlich sehr schnell gesprochen wird.

Technische Hilfsmittel braucht sie zum Sprachverständnis kaum. Diese kommen bei ihr nur zur Unterstützung bei technischen Geräten zum Einsatz. Während der noch immer aktuellen Coronapandemie kam es zu Beginn zu kleinen Schwierigkeiten bezüglich der Kommunikation, mittlerweile hat sie sich aber an die Gegebenheiten angepasst. Auch sie ist, wie viele Gehörlose, der Ansicht, dass es zwei verschiedene Welten gibt, die der Hörenden und die der Gehörlosen.

Abschließend lässt sich zu der Probandin sagen, dass ihre Kommunikationsfähigkeit und die Qualität des Gesprochenen sehr gut ist, sie plädiert aber nochmal explizit darauf, dass das gute Ergebnis auf den Erstspracherwerb zurückzuführen ist, denn dieser bildet die Basis zum heutigen Verständnis.

Die zweite Probandin hingegen, ist 29 und hat erst mit 8 Jahren ihr erstes CI bekommen, 11 Monate später bekam sie schließlich ihr zweites CI. Das erste mal die neuen Töne und Geräusche zu hören, war für sie sehr ungewohnt und überforderte sie zunächst, da ihr Kopf vieles verarbeiten musste. Trotz des relativ späten Alters der Implantation, kam es zu einem guten Sprachverständnis und auch ihre Sprache verbesserte sich. Vor dem Lautspracherwerb hatte auch sie keinen Kontakt mit der Gebärdensprache. Erst im Alter von 18 Jahren lernte sie die Gebärdensprache. Sie persönlich zieht die Gebärdensprache der Lautsprache vor. Für sie ist die Gebärdensprache wie eine „Seelensprache“. Mit Gestik, Mimik und Gebärdensprache kann sie ihre Gefühle und Emotionen besser ausdrücken. Demzufolge ist die Gebärdensprache bei ihr auch von hohem Gebrauch. Ein weiterer Grund dafür ist auch, dass sie in ihrem persönlichen Umfeld viele Kontakte mit Gebärdensprache hat. Probleme ergeben sich bei ihr, wenn mehrere Personen gleichzeitig sprechen. Außerdem ist es für sie problematisch feine Wortendungen zu unterscheiden, dort brachte sie das Beispiel „Juli/Juni“. Generell hat sie trainiert ihrem gegenüber mehr in die Augen zu schauen, als auf die Lippen, aber wenn es zu viele Störgeräusche gibt muss auch sie auf das Lippenlesen zurückgreifen. Dieser Prozess geschieht automatisch. Leichte Schwierigkeiten hat auch sie bei der englischen Sprache, ebenso kann sie manche Buchstaben nicht richtig aussprechen, dies lässt sich aber auf einen angeborenen Sprachfehler zurückführen. Hilfsmittel nutzt sie unter anderem beim Telefonieren, dies erleichter ihr das Verstehen. Ein allgemeines Problem, welches sich ihr ergibt ist, dass sie vom hören schnell ermüdet. Zu der aktuellen Corona Pandemie, sagt auch sie, dass es sehr anstrengend ist alles zu verstehen. Ebenso ist auch sie der Ansicht, dass es die zwei Welten gibt, bzw. vielmehr zwei Kulturen.

4.1. Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Nach Betrachtung der Aussagen lassen sich folgende Gemeinsamkeiten und Unterschiede feststellen. Keiner der Probanden erlernte vor der Lautsprache die Gebärdensprache. Allerdings erwarb die 2. Probandin nach der Lautsprache, die Gebärdensprache und fasste den Entschluss, dass sie sich dort wohler fühlt und sich besser ausdrücken kann. Beide haben Schwierigkeiten mit Fremdsprachen. Eine weitere Übereinstimmung ist, dass Beiden die Mimik und Gestik sehr wichtig ist. Ebenso achten Beide bei Störgeräuschen auf die Lippen des Gegenübers. Ein letzter Punkt in dem sie sich unterscheiden ist der, dass die Probandin, die erst später mit einem CI versorgt wurde, schon vom alleinigen Hören schneller müde wird. Dies hängt damit zusammen, dass das Hören von ihr (seit Beginn) aktiver wahrgenommen wird und es dadurch mit Anstrengung verbunden ist. Zwar ist das Hören auch für die Probandin die zeitnah versorgt wurde anstrengend, aber vielmehr dann, wenn sie neue bzw. neue komplexe Informationen aufnehmen muss. Ebenso sprechen beide, mit Überzeugung, von den zwei Welten. Darauf wird im weiteren Verlauf der Arbeit näher eingegangen.

4.2. Resümee

Findet die Implantation eher statt, und macht der Patient früher die Erfahrung mit der Sprache, kann er sich somit auch wohler und sicherer in der Lautsprache fühlen als jemand der erst später mit einem CI versorgt wurde, womit eine bessere Identifizierung mit der Lautsprache möglich ist. Nichtsdestotrotz ist, egal in welchem Alter die Implantation stattfand, die Mimik, die Aussprache und das Mundbild von hoher Bedeutung. Das Wichtigste ist aber, dass man dem Prozess des Spracherwerbs Zeit schenkt, damit dieser optimal gelingt.

5. Corona-Zeiten und die CI-Träger

„Ohne Mundbild ist Alles doof.“5

Corona - Corona verlangt uns allen viel ab. Doch für Gehörlose ist es eine besonders schwierige Situation. Denn Dinge, die ihrer Sicherheit dienen, ihr Schlüssel zum Verstehen, verschwinden seit der Krise völlig. Das ablesen der Lippen, die Nähe zum besseren Verstehen und die Mimik zur Unterstützung. All diese Punkte wurden ihnen mit der Krise genommen. Jetzt ist für sie nicht nur Corona das Problem, sondern erschwerend auch noch die Kommunikation.

All diese Punkte lassen sich auf den Spracherwerb zurückführen, denn wenn es Schwierigkeiten bei dem Erwerb der Sprache gab und die grundlegende Sicherheit des Sprachverständnis nicht vorhanden ist, ist die ganze Situation nochmal umso verzwickter.

Durch den Mund-Nasen-Schutz leidet die Akustik, eine gute Akustik wird aber dringendst gebraucht, da es in den meisten Fällen viele Störgeräusche gibt, doch durch den Mund-Nasen-Schutz wird das Verstehen, für den Probanden deutlich erschwert. Auch die Mimik spielt eine sehr wichtige Rolle, denn diese unterstützt das Gesprochene indem sie ihm den Ausdruck verleiht; doch auch diese wird durch den Mund-Nasen-Schutz, verdeckt.

Häufig kommt einem das Bedürfnis, sein Gegenüber zu bitten, ob er seine Maske abnehmen kann, doch dann kommt gleich der Gedanke „widerspricht dies der Maskenpflicht?“, nimmt der Gesprächspartner dies auf sich, nur um einem Hörgeschädigten zu helfen? Aus diesen Gründen wurde von vielen Hörgeschädigten auf einen Appell der Politik gehofft „Bitte nehmen sie die Maske ab, wenn sie mit Hörgeschädigten sprechen.6

Im weiteren Verlauf der Corona-Pandemie wurde der Weg der Videokonferenzen eingeschlagen. Ein Weg einer sehr guten Lösung, nicht nur für die Hörenden, sondern auch vielmehr für die Gehörlosen. Voraussetzungen dafür sind jedoch gute Lichtverhältnisse, ein gut erkennbares Mundbild und eine deutliche Aussprache. Wenn diese Faktoren gegeben sind, dann steht dem „bestmöglichen“ Verstehen nichts mehr im Weg. Für den Gehörlosen ist somit sichergestellt, dass er die Lippen einigermaßen vernünftig ablesen kann.

Und auch wegen dem bestehenden Problem der Maskenpflicht wurde eine gute Lösung gefunden. Die Coronaschutzverordnung ergänzt beim §2 Punkt 10, Passagen die zugunsten der Gehörlosen sind. Es geht in den Passagen um die Mund-Nasen-Bedeckung und um das Abstandsgebot. Der Paragraph trat mit dem 30. Mai 2020 erstmals ein.

Der ergänzte Paragraph lautet wie folgt:

„Die Mund-Nase-Bedeckung kann vorübergehend abgelegt werden, wenn das zur Ermöglichung einer Dienstleistung oder ärztlichen Behandlung oder aus anderen Gründen (z.B. Kommunikation mit einem gehörlosen oder schwerhörigen Menschen, zur Einnahme von Speisen und Getränken in Zügen des Personenverkehrs) zwingend erforderlich ist.7

6. Phänomen der zwei Welten

Um nochmal auf das Vorwort zurückzukommen, zitiere ich erneut den berühmten Philosophen Immanuel Kant. Dieser sagte: „Nichts sehen trennt von den Dingen, aber nicht hören trennt von Menschen.“.

Dieser Satz lässt sich mit dem Phänomen der zwei Welten in Verbindung bringen, von denen oftmals bei Gehörlosen gesprochen wird. Denn es wird von einer Trennung der Menschen gesprochen. Es kommt zu Kulturen und Gruppenbildungen bzgl. der Sprachentwicklung, wenn es unterschiedliche Erfahrungen und Einflüsse in den verschiedenen Leben gibt. Gehörlose haben in ihrem Leben andere Erfahrungen, Erlebnisse und Geschichten erlebt, als die Hörenden.

Da die Kulturen nicht direkt miteinander interagieren und aufeinander eingehen, führt dies dazu, dass die Welten aneinander vorbei leben und keiner der beiden Kulturen, die wirklichen Werte der jeweils Anderen wissen. Dadurch das die Gehörlosen und die Hörenden ein anderes Empfinden haben, andere Bedürfnisse und andere Interaktionsmuster führt dies zur Abgrenzung. Wenn die zwei Kulturen mehr in Verbindung geraten würden, würde daraus eventuell folgen, dass es von beiden Seiten mehr Verständnis, Toleranz und vor allem Akzeptanz geben würde.

Die Differenzierung lässt sich am besten anhand des Gehörlosen zeigen, welcher nie die Lautsprache erworben hat. Denn dieser kennt nur die Welt der Gehörlosen und er kann sich nicht mit der Welt der Hörenden identifizieren. Somit kommt es dann zur vorhanden Grenze. Dies lässt sich eins zu eins auf den hörenden Menschen beziehen, denn dieser ist mit der Lautsprache groß geworden und kann, für sich, mit der Welt der Gehörlosen nichts anfangen.

Wenn hingegen die Lautsprache direkt zu Beginn bei einem Gehörlosen erworben wurde, folgt daraus der Schritt zur Vereinigung der beiden Welten. Dabei kann die Person selber entscheiden welche der Kulturen sie persönlich mehr ausleben möchte.

Aus persönlichen Erfahrungen kann ich sagen, dass ich (als Gehörlose, die die Lautsprache erworben hat) mich in beiden Welten sehr wohl fühle, obwohl ich persönlich die der Hörenden bevorzuge. Nichts desto trotz ist es ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man in die Welt der Gehörlosen eintritt. In den meisten Fällen fühlt man sich direkt wohl und gut aufgehoben, es ist ein sehr familiäres Beisammensein auch wenn man sich noch nicht allzu lange kennt, es wird direkt auf einen eingegangen und keiner wird außen vorgelassen. Das hängt damit zusammen, dass man weiß, dass auch die anderen eine ähnliche Geschichte haben wie man selber und sie das Ganze verstehen und nachempfinden können. Es ist eine ganz andere Akzeptanz und Toleranz als die in der hörenden Welt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Erwerb der Lautsprache, bei Gehörlosen, ebenso dafür sorgt, das man jeweils mit einem Fuß in der Welt der Gehörlosen steht sowie auch in der Welt der Hörenden. Dies bedeutet, dass der Erwerb der Lautsprache auch einen Teil dazu beipflichtet, dass sich die beiden Welten vereinigen bzw. sich näher kommen.

7. Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse

Nach Betrachtung der Untersuchungsergebnisse, lässt sich festhalten, dass gehörlose Kinder, durch die Cochlea Implantation, die Chance erhalten, am sozialen Leben teilhabe zu haben und ebenso wird ihnen der Zugang zum Erwerb der Lautsprache gewehrt.

Beim Erwerb der Lautsprache ist von besonderer Bedeutung, dass Zeit und Geduld gewahrt wird. Auch von hoher Bedeutung ist die Aufmerksamkeit. Was nicht in Vergessenheit geraten darf ist, dass es immer noch ein gehörloses Kind ist und die Sprachentwicklung langsamer stattfindet, da es an viel mehr Intensität bedarf. Für die bestmögliche Förderung und einen gelingenden Spracherwerb, verlangt es an einer engen Zusammenarbeit zwischen den Eltern und dem Fachpersonal. Damit der Spracherwerb optimal gelingt, muss viel beachtet werden. Die Hauptaufgabe für den gelingenden Spracherwerb liegt somit bei der Bezugsperson. Denn diese muss sehr viel investieren, damit der Proband fortschritte zeigt. Man muss sich im Kopf behalten, dass es kein Prozess von heute auf morgen ist. Außerdem ist von hoher Wichtigkeit zu wissen, dass die Kommunikation in Form einer Interaktion stattfinden muss, denn nur so lernt das Kind optimal und der Wille am lernen entwickelt sich wünschenswert, denn das Kind merkt, es wird auf mich eingegangen.

Wenn diese Punkte alle beachtet werden, steht in den meisten Fällen einem gelingenden Spracherwerb nichts mehr im Wege. Abweichungen gibt es beim Alter, der Motivation/ dem Willen, der Hilfe...

Kinder die früh mit einem CI versorgt werden, zeigen in den meisten fällen, eine schneller und bessere Sprachentwicklung, als Patienten die erst später implantiert wurden. Da die früh implantierten Kinder von Anfang an nichts anderes kennen und mit einem hörenden Umfeld in regen Kontakt sind, fällt es ihnen leichter, denn sie haben seit Anfang an die Erfahrung mit der Sprache.

Wenn der Spracherwerb optimal umgesetzt wird, ist ein Vergleich mit normal hörenden Kindern möglich. Und der zeitliche Verlauf kann dem der normal hörenden gleich gesetzt werden, allerdings muss dies in Relation, zum Implantations-Alter, gesehen werden. Was auch dafür spricht, dass die Kinder früh implantiert werden, ist die erhöhte Sensibilität für sprachliches lernen.

Patienten die wiederum erst später mit einem CI versorgt werden, nehmen den Prozess aktiver wahr und somit bedarf es auch seitens der Kinder mehr Motivation und Anstrengung, dies führt dazu, dass es auch für sie schwieriger ist, alleine auch des Alters wegen. Zwar können auch sie einen guten Spracherwerb erlangen, doch ist dieser Prozess für alle Betroffene Anstrengender, als es sowieso schon ist.

Außerdem nimmt auch im höheren Alter die Schwierigkeit des Grammatikerwerbs zu. Aus diesen Gründen liegt der Fokus bei ihnen darauf, ihnen eine besser Sprachproduktion, Sprachwahrnehmung, Richtungshören und das hören von Warnsignalen zu ermöglichen und nicht darauf ihnen das perfekte Sprechen beizubringen.

7.1 Relevanz der Ergebnisse

Es lässt sich schlussfolgern, dass je früher eine Implantation und eine intensive Förderung der Eltern stattfindet, desto deutlicher und vielseitiger ist der Spracherwerb. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Nachsorge da es ansonsten zum Qualitätsverlust der Sprache kommen kann. Unter Beachtung all dieser Punkte sollte einem optimalen Spracherwerb nichts im Wege stehen. Die Relevanz ist daher von hoher Bedeutsamkeit, da ohne Umsetzung keine Lautsprache erfolgen kann.

7.2 Ausblick auf die Zukunft

Da sich sowohl die Technik als auch die Ärzte immer weiter entwickeln, wird es in Zukunft vielleicht schon ganz neue Erkenntnisse und Verfahren zur Sprachentwicklung für die Gehörlosen geben. Auch die Kliniken leisten einen großen Beitrag, zum Thema der Gehörlosigkeit, denn heutzutage wird direkt nach der Geburt ein Hörscreening durchgeführt,womit schließlich auch die Behandlungsmöglichkeiten früher umsetzbar sind. Durch diese Faktoren, wird der Erstspracherwerb in Zukunft in den meisten Fällen erfolgversprechender sein, denn die Patienten haben den direkten Zugang zur Sprache und somit auch zum Spracherwerb. Doch egal wie weit die Technik auch fortgeschritten sein wird, reicht dies nicht alleine aus, denn dies ist nur der „Schubser“ in die richtige Richtung, danach ist man selber bzw. vielmehr seine Bezugspersonen dafür verantwortlich wie der Spracherwerb verläuft. Das ist genau gesagt die eine Sache die sich nie ändern wird, das ist ein Prozess in den viel Zeit und Intensität investiert werden muss, damit die Chance auf den bestmöglichen Spracherwerb und die bestmögliche sprachliche Kompetenz gegeben sein kann.Außerdem sieht man, dass die Gehörlosigkeit nicht komplett mit dem CI verschwindet, denn eingeschränkt ist man immer noch. Deutlich wurde das an der Corona-Pandemie, da es dort das Problem mit dem verdeckten Mundbild gibt. Ich denke, dass dort in Zukunft auch an weiteren Lösungen gearbeitet wird, damit diese Hilfslosigkeit, wie sie während der Pandemie herrschte, nicht nochmal auftaucht. Ein weiterer Punkt welcher in Zukunft beachtet werden sollte, ist der, dass auch Menschen, die erst im höheren Alter Ertauben, frühzeitiger operiert werden sollten, denn je länger sie warten, desto mehr bildet sich die erworbene Sprache zurück. Dies hat zur Folge, dass die Aussprache undeutlicher wird. Es kommt zu überhäuften Sprachauffälligkeiten, da wenn man nichts mehr hört, man auch automatisch keine Rückkopplung mehr erhält.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das CI den Menschen durch die Möglichkeit, die Sprache zu erwerben, viele Chancen für den späteren Lebensweg gibt (wenn dort angesetzt wird und man mit dem Patienten, für die Sprachentwicklung arbeitet) und es die Voraussetzung für ein nahezu barrierefreies Leben, schafft. Die Qualität der Sprache sinkt jedoch mit zunehmenden Alter, daher sollte der Patient frühestmöglich mit dem CI versorgt werden.

Literaturverzeichnis

· Bruner, Jerome, Wie das Kind sprechen lernt Mit einem Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe und einem Nachwort zur zweiten Auflage von Theo Herrmann, Verlag: Hans Huber, 2002

· Dr. Zeh, Roland, Leben mit Cochlea Implantat & Hörgerät-Schnecke, Juni 2020, 108

· Leonhardt, Annette, Einführung in die Hörgeschädigtenpädagogik, Verlag: München,1999, 1.Auflage

· Leonhardt, Annette, Einführung in die Hörgeschädigtenpädagogik, Verlag:München, 2002, 2. Auflage

· Leben mit Cochlea Implantat & Hörgerät-Schnecke, März 2020, 107

· Leben mit Cochlea Implantat & Hörgerät-Schnecke, Juni 2020, 108

· recht.NRW.de, Historische SGV. NRW, §2 (Fn 2) Abstandsgebot, Mund-Nasen-Bedeckung, 10

· Sächsisches Cochlea Implant Centrum- Funktionsweise eines CI


Anhang

A) Fragebogen Probandin 1

1. Wie alt bist du?

· 16

2. Wann hast du dein CI bekommen?

· mit 1 1/2 das erste und mit 2 das zweite

3. Wie war es das erste mal was zu hören?

· ich war noch zu klein um dies aktiv wahrzunehmen, dementsprechend war es für mich von vorne rein normal, da ich es nicht anders kannte

4. Wie war das sprechen lernen (was wurde besonders beachtet, gab es Komplikationen dabei?)?

· Meine Eltern haben großen Wert auf Sorgfalt gelegt und haben dementsprechend alles dafür getan, dass ich optimal das Sprechen erlerne, sie haben Sachen sehr oft wiederholt, damit ich sie verstehe. Außerdem haben sie dem Prozess sehr viel Zeit gewidmet, damit das best mögliche erreicht werden konnte. Nur aus diesem Grund spreche und verstehe ich heute so, wie ich es kann. Dies hab ich alles meinen Eltern zu verdanken.

· Das wichtigste beim Erwerb der Sprache ist die Geduld und der Wille zum lernen und dies wurde optimal von meiner Familie gefördert.

5. Hast du, vor dem Spracherwerb, die Gebärdensprache erlernt?

· Nein, ich wurde relativ zeitnah nach dem Befund der Gehörlosigkeit implantiert und danach wurde die Lautsprache erlernt.

6. Wenn die Gebärdensprache erlernt wurde, worin fühlst du dich sicherer (Lautsprache oder Gebärdensprache)?

· Da ich die Gebärdensprache nicht erlernt habe, fühle ich mich in der Lautsprache sicherer.

7. Welche Sprache ziehst du persönlich vor (Lautsprache oder Gebärdensprache)?

· Ich persönlich ziehe die Lautsprache vor, ich habe mal kurzfristig versucht die Gebärdensprache zu erlernen, doch da in meinem engen Umfeld nur die Lautsprache von Gebrauch ist , fehlte der Realitätsbezug und somit habe ich dann aufgehört.

8. Hast du eine Zweitsprache (Englisch...) erlernt, wenn ja, hast du Schwierigkeiten damit, sie zu verstehen?

· Ja, ich habe Englisch Unterricht in der Schule. Ein großes Problem ist, die Sätze immer vollständig zu verstehen, da unter anderem das Mundbild ein ganz anderes ist, ebenso wie die Aussprache.

· Das größte Problem ist aber das, wenn englisch über technische Mittel abgespielt wird, dann kann ich mich auf nichts fokussieren, außer das Gehörte und dort kommt es häufig vor, dass ich kaum bis gar nichts verstehe und ich somit dann auch nicht mitkomme.

9. Fokussierst du dich stark aufs Lippenlesen?

· Wenn ein normales Gespräch stattfindet ohne große Störgeräusche, dann kaum bis gar nicht.

· Wenn ein Gespräch zum Beispiel draußen stattfindet, bei offenen Fenstern, oder wenn es viele Störgeräusche gibt, dann fokussiere ich mich relativ stark auf das Lippenlesen, denn das gibt eine Sicherheit und du kannst das Gehörte zur Bestätigung „ablesen“.

10. Wo gibt es Schwierigkeiten beim Lippenablesen (schnelles Sprechen, Dialekt...)?

· Das größte Problem bei mir ist, wenn Leute hektisch und undeutlich sprechen, ein weiteres Problem ist, wenn Leute nuscheln.

11. Gibt es bis heute Buchstaben für dich, die schwierig auszusprechen sind?

· Meines Erachtens nach, gibt es keine Buchstaben die, für mich, schwierig auszusprechen sind.

12. Kannst du Wortendungen gut hören, oder erschließt du sie mehr?

· Es kommt auch da stark auf die Umgebung an, wenn es sonst relativ ruhige Umstände sind, dann versteh ich diese meistens relativ gut.

13. Kannst du gut zwischen Buchstaben unterscheiden, die sich sehr ähnlich anhören (ch/sch; d/t; m/n...)?

· Siehe Punkt 12

14. Verwendest du Hilfsmittel im Alltag (Mikrofon..), wenn ja wie wichtig sind dir diese?

· Ich verwende Hilfsmittel eher wenig, da ich mich dann eher auf das Lippenlesen fokussiere, wenn aber etwas von einem technischen Gerät abgespielt wird, dann verwende ich Hilfsmittel, um es etwas besser zu verstehen.

15. Wird dir im Alltag entgegengekommen?

· In meinen direkten Umfeld wird mir entgegengekommen, wenn ich irgendwo neu bin, muss ich sagen, dass ich Taub bin, dann wird mir in den meisten Fällen aber auch entgegengekommen.

16. Fühlst du dich integriert im Umfeld?

· Ja, ich fühle mich integriert, ich habe nicht das Gefühl, dass ich „anders“ behandelt werde.

17. Sprichst du häufig die Gebärdensprache?

· Nein

18. Sprichst du häufiger Gebärdensprache oder Lautsprache?

· Lautsprache

19. Wie schätzt du selber deine Kommunikationsfähigkeit ein (Lautsprache)?

· Ich schätze meine Kommunikationsfähigkeit als sehr gut ein, dies hängt aber auch damit zusammen, dass meine Eltern von vornherein sehr dahinter waren, dass ich Sachen gut verstehe und auch gut kommunizieren kann.

20. Was macht dir besondere Schwierigkeiten (neue Wörter, Dialekt, undeutliches Mundbild...)?

· Neue Wörter an sich sind nicht das Problem, aber die Person die das neue Wort sagt, sollte deutlich sprechen und auch ein bisschen langsamer, oder das Wort wiederholen, sonst kann ich das neue Wort nicht verstehen.

· Das neue Wort ist nicht das Problem, solange es gut vermittelt wird.

21. Benutzt du schriftliches zur Hilfe?

· Eigentlich nicht, ich bitte dann eher darum, dass es nochmal wiederholt wird. Wenn die Person aber von vornherein mit schreibt, erleichtert dies einiges, da dann nichts falsches verstanden werden kann.

22. Ist dir Gestik und Mimik wichtig beim sprechen?

· Mimik ist mir wichtiger als Gestik, da die Mimik im Gesicht stattfindet und somit kann man dies direkt mit dem Mundbild den Augen und dem Ausdruck in Verbindung bringen.

23. Hattest du Probleme mit der Verständigung, während Corona?

· Zu Beginn hatte ich leichte Probleme mit der aktuellen Corona Situation, da die Leute Masken tragen und somit das Mundbild verdeckt ist, doch wenn ich in dieser Situation ein Problem habe, versuche ich mein gegenüber darauf anzusprechen, ob er lauter sprechen kann und noch deutlicher. Denn wenn er deutlicher und lauter spricht, kann dies in Kombination ein wenig, dass verdeckte Mundbild ersetzen.

24. Es wird häufig von zwei Welten gesprochen (die hörende Welt und die der Gehörlosen) würdest du dem zustimmen, oder siehst du das anders?

· Ich stimme dem definitiv zu. Ich bin der Meinung, dass es eine „Über-“ Welt gibt und diese in zwei Unterwelten eingeteilt ist. Die der Gehörlosen und die der Hörenden.

· Wenn man als Gehörloser in die Welt der Gehörlosen geht, gehört man direkt dazu, es ist wie eine große Familie, man kennt sich nicht, aber es ist direkt ein friedliches miteinander egal ob jung oder alt.

· In der hörenden Welt wird man zwar auch akzeptiert, aber es ist trotzdem ein ganz anderes Gefühl. Ich denke dieses Gefühl kann man nicht nachvollziehen, wenn man nicht selber in einer ähnlichen Situation ist bzw. direkter Verwandter ist.

25. Möchtest du noch etwas zu deinem Spracherwerb sagen?

· Direkt was sagen möchte ich nicht, aber ich möchte an dieser Stelle nochmal meinen Eltern danken, die mich so immens bei meinem Erwerb der Sprache unterstützt haben. Denn ohne sie stünde ich heute nicht da, wo ich heute stehe.

· Ich denke, dass die direkte Familie bei dem Spracherwerb, der Gehörlosen, das wichtigste ist, damit dies optimal gelingt. Es sind die direkten Verwandten, man fühlt sich geborgen und sicher und das ist die beste Atmosphäre um etwas zu erreichen, was sich auch redlich lohnt.

B) Fragebogen Probandin 2

1. Wie alt bist du?

29 Jahre alt, Anfang März erreiche ich die 30er-Grenze…

2. Mit wann hast du dein CI bekommen?

Im Alter von 8 Jahren habe ich mein erstes CI bekommen, elf Monate später kam das Zweite dazu.

3. Wie war es das erste mal was zu hören?

Ungewohnt und so neu, auch etwas überfordert, weil ich auf einmal Geräusche und Töne wahrgenommen hatte, die ich zuvor mit Hörgeräten nie gehört hatte. Mein Kopf musste vieles verarbeiten und das Hören neu erlernen.

4. Wie war das sprechen lernen (was wurde besonders beachtet, gab es Komplikationen dabei?)?

Dank der CI‘s haben sich mein Sprachverständnis und somit auch die Sprache deutlich verbessert, deswegen kam nach dem 1. CI relativ schneller das zweite CI dazu, weil meine Eltern und ich die deutlichen Verbesserungen im Sprach- und Hörverständnis gespürt hatten. Komplikationen gab es nicht.

5. Hast du, vor dem Spracherwerb, die Gebärdensprache erlernt?

Nein. Die Gebärdensprache erlernte ich erst im Alter von 18 Jahren durch meine erste Teilnahme am Lehrgang der deutschen Gehörlosen-Nationalmannschaft der Leichtathleten im Spätsommer 2010.

6. Wenn die Gebärdensprache erlernt wurde, worin fühlst du dich sicherer (Lautsprache oder Gebärdensprache)?

Ist Situations- und Tagesform abhängig… Gebärdensprache ist wie eine Seelensprache für mich, da kann ich mit Mimik, Gestik und Gebärden meine Emotionen klarer ausdrücken. Wenn ich bspw. einen Vortrag halte, greife ich aufgrund von Erfahrungen auf die Lautsprache zurück. Aber ich fühle mich eigentlich in beiden Sprachen wohl.

7. Welche Sprache ziehst du persönlich vor (Lautsprache oder Gebärdensprache)?

Gebärdensprache.

8. Hast du eine Zweitsprache (Englisch...) erlernt, wenn ja, hast du Schwierigkeiten damit, sie zu verstehen?

Ja, ich habe in der Schule Englisch und Französisch gehabt. In Französisch hatte ich meines persönlichen Erachtens nach weniger Schwierigkeiten als in Englisch. In der Realschule war ich trotz der Hörschädigung die Beste im Wahlpflichtfach Französisch und hatte im Abitur Englisch neben Sport als Leistungskurs.

9. Fokussierst du dich stark aufs Lippenlesen?

Nein, ich habe so trainiert, dass ich meinem Gegenüber mehr ins Gesicht bzw. in die Augen schaue. Ist aber die Umgebung so laut oder störend, dann schaue ich automatisch auf die Lippen bzw. lese ich von den Lippen ab (z.B. Disco, Bahnhof, …).

10. Wo gibt es Schwierigkeiten beim Lippenablesen (schnelles Sprechen, Dialekt...)?

Wenn das Mundbild nicht klar und deutlich ausgeprägt ist. Vor allem erschwert das Tragen von medizinischen Masken in Corona-Zeiten natürlich das Lippenlesen. Probleme gibt es auch, wenn das Gegenüber einen Vollbart trägt, der vor allem die obere Lippe deutlich abdeckt.

11. Gibt es bis heute Buchstaben für dich, die schwierig auszusprechen sind?

Ich habe eine angeborene Sprachstörung, manchmal atme ich beim Sprechen falsch oder kann auch bestimmte Buchstaben wie „Str“, „R“ nicht gut aussprechen.

12. Kannst du Wortendungen gut hören, oder erschließt du sie mehr?

Teils, teils.

13. Kannst du gut zwischen Buchstaben unterscheiden, die sich sehr ähnlich anhören (ch/sch; d/t; m/n...)?

Auch teils, teils. Bekanntes Beispiel im Alltag – der Unterschied zwischen Juni und Juli. Meistens frage ich nach, ob mein Gegenüber Juno oder Julei statt Juni und Juli meint.

14. Verwendest du Hilfsmittel im Alltag (Mikrofon..), wenn ja wie wichtig sind dir diese?

Ich habe bis zur 12. Klasse im Abitur Hilfsmittel wie Mikrofon und FM-Anlage genutzt, aber vor dem Abitur freiwillig darauf verzichtet. Mich hat die technische Abhängigkeit sehr gestört. Aber heute bin ich für das Hilfsmittel über Funk zum Telefonieren sehr dankbar, weil es mir das Verstehen am Telefon sehr erleichtert. In meinem Job ist das Telefonieren in manchen Situationen unabdingbar.

15. Wird dir im Alltag entgegengekommen?

Ja, meistens. Und wenn nicht, dann fordere ich aktiv ein oder weise meinen Gegenüber auf meine Hörschädigung hin.

16. Fühlst du dich integriert im Umfeld?

Ja.

17. Sprichst du häufig die Gebärdensprache?

Ja, ich habe einige gehörlosen Freunde und mein Partner ist auch schwerhörig. Wenn wir beide unsere Hörhilfen ablegen, kommunizieren wir über Gebärdensprache.

18. Sprichst du häufiger Gebärdensprache oder Lautsprache?

Oje, privat ist es mehr Lautsprache, aber beruflich gemischt, weil ich ja in einem Gehörlosen-Sportverband arbeite.

19. Wie schätzt du selber deine Kommunikationsfähigkeit ein (Lautsprache)?

Meiner Meinung nach, sehr gut. Ich kann mich sowohl lautsprachlich als auch schriftlich sehr gut ausdrücken.

20. Was macht dir besondere Schwierigkeiten (neue Wörter, Dialekt, undeutliches Mundbild...)?

Wenn mehrere Menschen gleichzeitig reden, vor allem bei Diskussionen, egal, ob privat, beruflich oder auf einem Geburtstag. Ich stelle oft fest, dass ich vom Hören her sehr schnell müde werde, wenn ich auf einer Veranstaltung von nur Hörenden gehe oder einen ganzen Tag unter Hörenden unterwegs war.

21. Benutzt du schriftliches zur Hilfe?

Bei beruflichen Veranstaltungen ja, da werden mir beispielsweise die Präsentation vorab als Vorbereitung zugeschickt.

22. Ist dir Gestik und Mimik wichtig beim sprechen?

Sehr wichtig, denn sie drücken die Emotionen viel besser aus und ich kann mein Gegenüber besser einschätzen.

23. Hattest du Probleme mit der Verständigung, während Corona?

Ja, wegen der Maskentragepflicht. Es ist ein Supergau für alle Gehörlosen und

hörgeschädigten Personen. Ich muss mich als Schwerhörige vor allem mehr

anstrengen, dass ich mein Gegenüber verstehen kann.

24. Es wird häufig von zwei Welten gesprochen (die hörende Welt und die der Gehörlosen) würdest du dem zustimmen, oder siehst du das anders?

Ich stimme zu, ich sage auch, dass ich in zwei Kulturen aufgewachsen bin und mich so entscheiden kann, welche ich mehr leben möchte und welche nicht.

25. Möchtest du noch etwas zu deinem Spracherwerb sagen

Ich bin fest überzeugt, dass durch ein verbessertes Hörvermögen die Aussprache und die Sprachmelodie deutlich verbessert werden. Denn das Ohr ist ein nicht zuunterschätztes Organ, über das viele wichtigen, akustischen Informationen aufgenommen werden, für die Gehörlose und Hörgeschädigte wesentlich sind. Fällt das akustische Organ weg fällt dann unsere Entwicklung um viele Jahre zurück, die im späteren Leben schwer aufzuholen sind. Informationen hinsichtlich der Aussprache, Sprachmelodie und zur Erweiterung des eigenen Wortschatzes sind unabdingbar, um nicht mit hohen Barrieren in der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben tagtäglich konfrontiert zu werden. Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, ob er eine Cochlea-Implantation anstrebt oder als Gehörloser seiner Kultur und Gebärdensprache treu bleiben möchte.


1  Leonhardt, Annette, Einführung in die Hörgeschädigtenpädagogik,Verlag: München,1999, 1.Auflage

2   Sächsisches Cochlea Implant Centrum- Funktionsweise eines CI

3  Bruner, Jerome, Wie das Kind sprechen lernt Mit einem Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe und

einem Nachwort zur zweiten Auflage von Theo Herrmann, Verlag: Hans Huber, 2002

4  Leonhardt, Annette, Einführung in die Hörgeschädigtenpädagogik, Verlag:München, 2002, 2. Auflage

5  Leben mit Cochlea Implantat & Hörgerät-Schnecke, Juni 2020, 108

6  Dr. Zeh, Roland, Leben mit Cochlea Implantat & Hörgerät-Schnecke, Juni 2020, 108

7  recht.NRW.de, Historische SGV. NRW, §2 (Fn 2) Abstandsgebot, Mund-Nasen-Bedeckung, 10


1  Leben mit Cochlea Implantat & Hörgerät-Schnecke, März 2020, 107