Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Erzählungen: Lebensentwürfe in der Literatur aus unterschiedlichen historischen Kontexten/Sommerhaus später/Sommerhaus später - Sprache/Sommerhaus später - Das Sommerhaus als Utopie oder Ort gescheiterter Existenz?: Unterschied zwischen den Versionen

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So in etwa stelle ich mir das Sommerhaus vor. Es ist zwar nicht so stark heruntergekommen, ähnelt aber der Form, welche ich mir vorstelle. Um tatsächlich dem Sommerhaus zu entsprechen müssten die Fenster kaputt sein und Fensterläden hinunter hängen. Zudem müsste es Ziegelstein bestehen, undhölzerne Pferdeköpfe müssten an beiden Seiten sein.
 
Stein als Brandstifter?
 
Ich denke das Stein der Brandstifter sein könnte. Nach jeglichen gescheiterten Versuchen das Interesse des/der Ich-Erzählers/-in zurückzugewinnen, entschließt sich Stein nach monatelangen Renovierungsarbeiten, das Haus abzubrennen, was darstellt, dass der/die Ich-Erzähler/-in hättte auf ihn zukommen sollen, und dass Chancen nicht ewig bleiben (vgl. S.153-156).
 
Die Reaktion
 
Der/Die Ich-Erzähler/-in liest den Artikel dreimal (vgl. S.156). Das zeigt, wie schockiert er/sie und und nicht glauben kann was in diesem steht. Als Falk, mit wem er/sie in einer Beziehung zu sein scheint, da sie gemeinsam im Bett liegen (vgl. S156) fragt, was er/sie gelesen hat antwortet sie mit "nichts" (S.156). Das deutet an, dass seine/ihre Gefühle für Stein nicht erloschen sind. Als er/sie dann aufsteht und "stumpfsinnig vor dem Herd herum" (S.156) steht, wird der Schock erneut deutlich.
 
"Später"
 
Das abschließende "später" (S.156), welches die Erzählung beendet, beendet auch die Beziehung des/der Ich-Erzählers/-in mit Stein. Das Verhalten des/der Ich-Erzählers/-in,welches sich im Verlauf der Erzählung verdeutlicht, und zwar alles aufzuschieben und nicht aus eigener Initiative zu handeln, wird mit diesem "später" ( S.156) zusammengefasst. Der/die Ich-Erzählers/-in handelt nämlich, vor allem in Bezug auf die Beziehung mit Stein, nicht von selbst. Er/Sie wartete auf eine klare Einladung Steins, mit ihm in das Haus zu ziehen (vgl. S.155). Das kann man auch so deuten, dass der/die Ich-Erzähler/-in Angst hat, die Postkarten als ein Zeichen zu sehen obwohl er/sie keine sein sollen, und verletzt werden würde, wenn er/sie auf Stein zugeht und abgelehnt wird.
 
'''Das Sommerhaus als Utopie oder als Scheitern einer Existenz?'''
 
Das Sommerhaus spielt in der Erzählung "Sommerhaus, später" eine zentrale Rolle. Als dnen/die Ich_Erzähler/-in durch das Haus führt, wird der runiöse Zustand des Hauses klar. Der/Die Ich_Erzähler/-in beschreibt, dass "es jeden Moment lautlos und plötzlich in sich zusammenfallen" (S,148) könnte. Den meisten Fenstern fehlen die Scheiben, die Veranda ist windschief und es gibt nicht überall Türen (vgl. S.148 f.).
 
In Bezug auf Steins Vorstellungen über eine Zukunft mit dem/der Ich-Erzähler/-in, wird, bei Steins indirektem Angebot mit ihm/ihr das Haus zu renovieren, klar, dass der/die Ich-Erzähler/-in nicht darauf eingehen wird. Anstatt das Angebot anzunehmen, fragt der/die Ich-Erzähler/-in, wieso Stein 80.000 Mark bezahlt hat, nur um dem/der Protagonisten/-in eine Möglichkeit zu zeigen (vgl. S.152). Auch eine Einladung für die gesamte Clique, mit in das Haus zu ziehen, was als Mittel zum Anlocken des/der Ich-Erzählers/-in interpretiert werden kann, wird nicht angenommen (vgl. S.150).
 
Weiter kann die Renovierung des Hauses als Utopie gesehen werden, und als fehlenden Realitätsbezug Steins. Der/Die Ich-Erzähler/-in beschreibt beim Anblick und der Führung durch das Haus, in welch ruinösem Zustand sich dieses befindet. Die Idee Steins, all die kaputten und heruntergekommenen Sachen zu reparieren, macht einen unmöglichen, ja utopischen Schein (vgl. S.148-150).
 
Das Abbrennen des Hauses könnte dann die Zerstörung der gemeinsamen Zukunft, welche sich Stein mit dem/der Ich-Erzähler/-in in dem Haus vorgestellt hat, darstellen.
 
Anstatt das Haus aber als Scheitern einer Existenz zu sehen, stellt es eher das Scheitern der einseitigen Beziehung dar. Dadurch, dass das Haus "ein großes, zweistöckiges Gutshaus aus rotem Ziegelstein, [...] ein skelletiertes Giebeldachmit zwei hölzernen Pferdeköpfen zu beiden Seiten" (S.148) kann vermutet werden, dass es sich um einen ehemaligen Frachtbau handelt. In welchem Zustand das Haus bis zu diesem Zeitpunkt war, kann synchron mit der Entwicklung der Beziehung von Stein und dem/der Ich-Erzähler/-in gesehen werden. Der ehemalig gute Zustand, was die häufigen gemeinsamen Autofahrten vermuten lassen (vgl. S.141 f.), ihrer Beziehung, ist nach dessen Ende, wie bei dem Haus verloren gegangen.
 
Der Fakt, dass die Beziehung zwischen Stein und dem/der Protagonisten/-in einseitig von Stein stattfindet, jedenfalls nach dem Schluss ihrer Beziehung, wird schon zu Beginn der Erzählung klar. So ruft nach zwei kontaktlosen Jahren nicht etwa der/die Ich-Erzähler/-in an, sondern Stein (vgl. S.139). Der weitere Verlauf des Telefonats gründet sich ebenfalls auf Steins Willen zu reden. So redet der/die Protagonist/-in lediglich zögerlich mit ihm (vgl. S.139), oder beantwortet seine Fragen nur kurz und knapp (vgl. S.140). Stein schickt die Postkarten an den/die Erzähler/-in auch ohne antworten zu bekommen, sondern nur, damit er/sie sie lesen und in eine Schublade packen kann (vgl. S.155 f.).
 
Das ist allerdings nicht auf eine Bequemlichkeit des/der Erzählers/-in zurückzuführen. Bequemlichkeit nicht, da er/sie hätte garnicht mitkommen müssen, um das Haus zu besichtigen (vgl. S.140).
 
Mangelndes Interesse kann auch nicht der Grund sein. So fällt dem/der Protagonisten/-in nichts ein, wenn Stein auftritt (vgl. S.139), was auf noch immer bestehende Gefühle für ihn hindeutet. Auch als er/sie nach Steins Hand greift, stellt der/die Ich-Erzähler/-in fest, Steins Berührung nicht mehr verlieren zu wollen (vgl. S.149). Zuletzt steht der/die Protagonist/-in "zehn Minuten lang stumpfsinnig vor dem Herd herum" (S.156), nachdem er/sie erfährt, dass das Haus abgebrannt und Stein vermisst ist (vgl. S.156). Das stellt den Schock dar, in welchem sich der/die Ich-Erzählerin zu diesem Zeitpunkt befindet, da er/sie sich Sorgen um Stein macht. [<nowiki/>[[Benutzer:LeWNSG|LeWNSG]]]

Version vom 30. November 2020, 06:17 Uhr

So in etwa stelle ich mir das Sommerhaus vor. Es ist zwar nicht so stark heruntergekommen, ähnelt aber der Form, welche ich mir vorstelle. Um tatsächlich dem Sommerhaus zu entsprechen müssten die Fenster kaputt sein und Fensterläden hinunter hängen. Zudem müsste es Ziegelstein bestehen, undhölzerne Pferdeköpfe müssten an beiden Seiten sein.

Stein als Brandstifter?

Ich denke das Stein der Brandstifter sein könnte. Nach jeglichen gescheiterten Versuchen das Interesse des/der Ich-Erzählers/-in zurückzugewinnen, entschließt sich Stein nach monatelangen Renovierungsarbeiten, das Haus abzubrennen, was darstellt, dass der/die Ich-Erzähler/-in hättte auf ihn zukommen sollen, und dass Chancen nicht ewig bleiben (vgl. S.153-156).

Die Reaktion

Der/Die Ich-Erzähler/-in liest den Artikel dreimal (vgl. S.156). Das zeigt, wie schockiert er/sie und und nicht glauben kann was in diesem steht. Als Falk, mit wem er/sie in einer Beziehung zu sein scheint, da sie gemeinsam im Bett liegen (vgl. S156) fragt, was er/sie gelesen hat antwortet sie mit "nichts" (S.156). Das deutet an, dass seine/ihre Gefühle für Stein nicht erloschen sind. Als er/sie dann aufsteht und "stumpfsinnig vor dem Herd herum" (S.156) steht, wird der Schock erneut deutlich.

"Später"

Das abschließende "später" (S.156), welches die Erzählung beendet, beendet auch die Beziehung des/der Ich-Erzählers/-in mit Stein. Das Verhalten des/der Ich-Erzählers/-in,welches sich im Verlauf der Erzählung verdeutlicht, und zwar alles aufzuschieben und nicht aus eigener Initiative zu handeln, wird mit diesem "später" ( S.156) zusammengefasst. Der/die Ich-Erzählers/-in handelt nämlich, vor allem in Bezug auf die Beziehung mit Stein, nicht von selbst. Er/Sie wartete auf eine klare Einladung Steins, mit ihm in das Haus zu ziehen (vgl. S.155). Das kann man auch so deuten, dass der/die Ich-Erzähler/-in Angst hat, die Postkarten als ein Zeichen zu sehen obwohl er/sie keine sein sollen, und verletzt werden würde, wenn er/sie auf Stein zugeht und abgelehnt wird.

Das Sommerhaus als Utopie oder als Scheitern einer Existenz?

Das Sommerhaus spielt in der Erzählung "Sommerhaus, später" eine zentrale Rolle. Als dnen/die Ich_Erzähler/-in durch das Haus führt, wird der runiöse Zustand des Hauses klar. Der/Die Ich_Erzähler/-in beschreibt, dass "es jeden Moment lautlos und plötzlich in sich zusammenfallen" (S,148) könnte. Den meisten Fenstern fehlen die Scheiben, die Veranda ist windschief und es gibt nicht überall Türen (vgl. S.148 f.).

In Bezug auf Steins Vorstellungen über eine Zukunft mit dem/der Ich-Erzähler/-in, wird, bei Steins indirektem Angebot mit ihm/ihr das Haus zu renovieren, klar, dass der/die Ich-Erzähler/-in nicht darauf eingehen wird. Anstatt das Angebot anzunehmen, fragt der/die Ich-Erzähler/-in, wieso Stein 80.000 Mark bezahlt hat, nur um dem/der Protagonisten/-in eine Möglichkeit zu zeigen (vgl. S.152). Auch eine Einladung für die gesamte Clique, mit in das Haus zu ziehen, was als Mittel zum Anlocken des/der Ich-Erzählers/-in interpretiert werden kann, wird nicht angenommen (vgl. S.150).

Weiter kann die Renovierung des Hauses als Utopie gesehen werden, und als fehlenden Realitätsbezug Steins. Der/Die Ich-Erzähler/-in beschreibt beim Anblick und der Führung durch das Haus, in welch ruinösem Zustand sich dieses befindet. Die Idee Steins, all die kaputten und heruntergekommenen Sachen zu reparieren, macht einen unmöglichen, ja utopischen Schein (vgl. S.148-150).

Das Abbrennen des Hauses könnte dann die Zerstörung der gemeinsamen Zukunft, welche sich Stein mit dem/der Ich-Erzähler/-in in dem Haus vorgestellt hat, darstellen.

Anstatt das Haus aber als Scheitern einer Existenz zu sehen, stellt es eher das Scheitern der einseitigen Beziehung dar. Dadurch, dass das Haus "ein großes, zweistöckiges Gutshaus aus rotem Ziegelstein, [...] ein skelletiertes Giebeldachmit zwei hölzernen Pferdeköpfen zu beiden Seiten" (S.148) kann vermutet werden, dass es sich um einen ehemaligen Frachtbau handelt. In welchem Zustand das Haus bis zu diesem Zeitpunkt war, kann synchron mit der Entwicklung der Beziehung von Stein und dem/der Ich-Erzähler/-in gesehen werden. Der ehemalig gute Zustand, was die häufigen gemeinsamen Autofahrten vermuten lassen (vgl. S.141 f.), ihrer Beziehung, ist nach dessen Ende, wie bei dem Haus verloren gegangen.

Der Fakt, dass die Beziehung zwischen Stein und dem/der Protagonisten/-in einseitig von Stein stattfindet, jedenfalls nach dem Schluss ihrer Beziehung, wird schon zu Beginn der Erzählung klar. So ruft nach zwei kontaktlosen Jahren nicht etwa der/die Ich-Erzähler/-in an, sondern Stein (vgl. S.139). Der weitere Verlauf des Telefonats gründet sich ebenfalls auf Steins Willen zu reden. So redet der/die Protagonist/-in lediglich zögerlich mit ihm (vgl. S.139), oder beantwortet seine Fragen nur kurz und knapp (vgl. S.140). Stein schickt die Postkarten an den/die Erzähler/-in auch ohne antworten zu bekommen, sondern nur, damit er/sie sie lesen und in eine Schublade packen kann (vgl. S.155 f.).

Das ist allerdings nicht auf eine Bequemlichkeit des/der Erzählers/-in zurückzuführen. Bequemlichkeit nicht, da er/sie hätte garnicht mitkommen müssen, um das Haus zu besichtigen (vgl. S.140).

Mangelndes Interesse kann auch nicht der Grund sein. So fällt dem/der Protagonisten/-in nichts ein, wenn Stein auftritt (vgl. S.139), was auf noch immer bestehende Gefühle für ihn hindeutet. Auch als er/sie nach Steins Hand greift, stellt der/die Ich-Erzähler/-in fest, Steins Berührung nicht mehr verlieren zu wollen (vgl. S.149). Zuletzt steht der/die Protagonist/-in "zehn Minuten lang stumpfsinnig vor dem Herd herum" (S.156), nachdem er/sie erfährt, dass das Haus abgebrannt und Stein vermisst ist (vgl. S.156). Das stellt den Schock dar, in welchem sich der/die Ich-Erzählerin zu diesem Zeitpunkt befindet, da er/sie sich Sorgen um Stein macht. [LeWNSG]