Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Erzählungen: Lebensentwürfe in der Literatur aus unterschiedlichen historischen Kontexten/Die Marquise von O

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Figurenanalyse Mutter: 



DIe Mutter (auch Obristin von G, oder Frau von G), ist eine Vertrauensperson der Marquise, die sich im laufe der Novelle immer weiter entwickelt. Ihr gelingt die Versöhnung des Vaters mit der Tochter und gegen Ende wird sie sich auch ihrer Fehler gegenüber der Marquise bewusst und gesteht sich diese ein.(S. 39 Z. 33 ff) Sie hält die Familie so zusammen und stellt sich im Laufe der Novelle über den Obristen.


Sie ist die Frau von Herr von G, dem Obristen. Daher hält sie den Adelstitel Obristin inne.

Über das Aussehen oder ein genaues Alter erfährt man nichts. Da sie aber erwachsene Kinder hat und von der Marquise gepflegt wird, ist sie vermutlich bereits älter.


Die Mutter würde die Marquise gerne wieder verheiraten und probiert sie anfangs vom Graf F zu überzeugen (S. 20 Z. 24ff).

Anscheinend mischt sie sich gerne in die Angelegenheiten anderer Familienmitglieder ein, da ihr der Ruf ihrer Familie sehr wichtig scheint.

Vermutlich möchte sie deshalb dass ihre Tochter heiratet. Sie hat ein mütterliches Gefühl für die Marquise, obwohl sie aufgrund der Schwangerschaft enttäuscht ist: Die Marquise fällt in Ohmacht nachdem ihre Schwangerschaft bestätigt wurde, die Mutter hilft ihr trotz Enttäuschung wieder schnell auf die Beine (S. 25)


DIe Obristin hat eine spezielle Beziehung zu ihrer Tochter. Zunächst zweifelt sie an der Schwangerschaft ihrer Tochter, doch ihre mütterlichen Instinkte sind an vielen Stellen schwerwiegender als ihre Zweifel.Zusätzlich zeigt sie eine starke Emontionalität ihrer Tochter gegenüber, welche die Wichtigkeit dieser Beziehung für die Mutter darlegt. (vgl. S.28 Z. 24).Nach der Annonce in der Zeitung, fährt die Mutter zur Marquise um diese auf die Wahrheit dieser zu testen. Nachdem sie erfährt, dass die Marquise nicht gelogen hat, ist sie dieser gegenüber sehr demütig, woraufhin sie sich sehr emotional entschuldigt (vgl. S. 41 Z. 23-27). Sie will alles tun, damit die Tochter ihr verzeiht "ich will keine andre Ehre mehr, als deine Schande; wenn du mir nur wieder gut wirst" (S. 42 Z. 6-7).

Ihre Gefühle für ihre Familie wirken stärker als der rationale Wille.

Die Mutter ist eine sehr traditionelle Frau am Anfang. Sie ist sehr sauer, als sie erfährt, dass die Tochter außerehelich schwanger geworden ist(S. 28 Z. 32),  obwohl sie zunächst noch zur Versöhnung bereit ist (vgl. S.28 Z.30-31)Sie wirft die Tochter sofort aus dem Haus raus. Dies lässt auf einen impulsiven Charakter schließen.(S. 28 Z. 32) Allerdings führt das tyrannische Verhalten des Vaters (Rauswurf der Marquise vgl. S.29 Z.24-26) dazu, dass sie selbstkritisch über ihre Rolle als Mutter nachdenkt und sich gegen den Willen des Obristen stellt (S.36 Z. 10-15)Dieses Verhalten zeigt sich erneut als sie, ohne es den Obristen wissen zu lassen, zur verstoßenen Marquise reist.  Daraus lässt sich schließen, da sich die Mutter ihren Handlungen bewusst wird und reflektirend ihr Verhalten ändert, sie eine Entwicklung durchläuft und somit als ein mehrdimensionaler Charakter bezeichnet werden kann.


Die Mutter weicht der Tochter am Ende nicht mehr von der Seite und unterstützt sie, als ihr Vergewaltiger auftaucht. (S. 46 Z. 14-15)


Frau von G entspricht zum Schluss der Novelle nicht zeitgenössischen Vorstellungen einer Frau, da sie sich im Gegensatz zu dem Familienvater zur Konfliktdämpfung beitragen kann