Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Dramenanalysen/B.Brecht: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui

Aus ZUM Projektwiki

Wer war Bertolt Brecht? Annäherung an den Autor

Lebensdaten
Lebenslauf
Intention
Werk


Wie lebte und arbeitete der Schriftsteller im Exil? Hintergründe zum Arturo U

Die politische Situation in Deutschland und im Exil
Brechts Theaterkonzept
Das epische Theater


Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui: Das Werk

Inhalt
Der Prolog - Der Zusammenhang zwischen Gangsterstück und Nazihandlung

Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.[1]


Zeilen Inhalt Funktion /Erwartungen
1-14 • Im ersten Teil kündigt der „Ansager

“eine große historische

Gangsterschau" (Z. 4) an; daraufhin

wird die Handlung vorgestellt:

• Versicherung, es handle sich um die

Wahrheit

• das Dockshilfeskandal

• Dogsboroughs Geständnis;

• Uis Aufstieg

• Speicherbrandprozess,

• Mord an Dullfeet,

• Zustand der Justiz,

• Ermordung Romas,

• Eroberung von Cicero

• Erwartet wird dass das

Publikum sich für

Gangstergeschichten

interessiert

15-46 • Vorstellung der Figuren des Stücks

• Charakterisierung der Figuren, teilweise

negativ dargestellt wird.

• Erklärung der Existenz der Gangster

• Die Gangster gibt es als Züchtigung

des Himmels für das Böse Z.41

• Der „Ansager“ schlüpft in die Rolle des

Priesters

• Durch die negativen

Aussagen des

Ansagers über die

Figuren wird dieser

bereits am Anfang in

seiner Wahrnehmung

beeinflusst.

• Die Welt die hier

dargestellt wird soll

wohl gleich wie die

reale Welt sein:

„unserer

Gangsterwelt“ Z.16)

47-60 • Erwähnung von Figuren aus der

Geschichte, die Stellvertreten für das

Böse sind (Richard III).

• Behauptung die Gangstergeschichte

werde „im Großen Stil“ und

wahrheitsgetreu dargestellt.

• Da es aber eine Gangstergeschichte sei,

kenne sie schon jeder

• Metapher : Richard III

steht als Synonym für

das böse dar.

• Einstellung des

Publikums auf ein

Genre


Der parabelhafte Zusammenhang zwischen dem vorgestellten Gangsterstück und der eigentlich gemeinten Nazihandlung wird im Prolog durch zahlreiche Anspielungen hergestellt: figürliche (Giri, Givola), historische (Baisse, Wirtschaftskrise), politische (Richard III.).

Der Weg zur Macht: Eine Handlungsübersicht

Szene 1 - 6: Arturos Weg zur Macht [FabNNSG]

In den Szenen 1 bis 6 wird der Weg von Ui zur Macht deutlich. Dies erkennt man an folgenden Stellen:

Ui verspricht dem Trust, den Umsatz zu verdoppeln (S.12)

Bevor er seinen Plan, sich in das Karfiolgeschäft einzumischen umsetzten kann, braucht er erstmal Rückendeckung von wichtigen Personen. „Erst brauch ich selber Schutz. Vor Polizei und Richter muss ich erst geschützt sein, eh ich andre schützen kann. `s geht nur von oben“ (S.27).

Er nutzt Chancen, die er bekommt, und versucht daraus zu profitieren. So auch als er erfährt, dass Dogsborough krumme Geschäfte macht. „Jetzt riech ich Geschäfte“ (S.33).

Er schildert Dogsborough seinen Plan: „Ich bin entschlossen, ihn zu schützen. Gegen jeden Übergriff. Wenn´s sein muss, mit Gewalt.“ (S.38). Dabei soll Dogsborough ihn schützen, weil Ui sonst keine Chance hat. „Wenn sie mich nicht retten, bin ich aus“ (S.39). Als Dogsborough dies nicht will, erpresst Ui ihn mit seinem Wissen über die Reederei: „Ich werd Sie bloßstellen! Die Beweise hab ich!“ (S.40).

Beim Untersuchungsprozess deckt Ui Dogsborough, indem er Zeugen ermorden lässt und die Schuld auf andere schiebt. Ui wird als Verteidiger für Dogsborough eingestellt (Szene 6).


Szene 7-9: Uis Erprobung und Festigung der Macht [MeDNSG]

In Szene 7 zeigt sich, dass Ui auch anhand seines Auftretens und Redens an Aufmerksamkeit und Ansehen gelangen will, letztlich seine potenzielle Macht erproben will: „Und da es unvermeidlich sein wird, bei dem oder jenem Anlass ein paar Worte zu äußern, … wenn‘ s einmal politisch wird, will ich Stunden nehmen“ (S. 54).

„Wenn ich stehe, wünsche ich, dass man nicht auf zwei Leute hinter mir, sondern auf mich schaut.“ (Szene 7, S. 56). Er probt das Gehen, Stehen, Sitzen und das Reden. Kurz darauf übt er das Reden aus. Auf einer Versammlung von Gemüsehändlern spricht er zu diesen. Im Laufe seiner Rede erprobt Ui, wie sehr und auf welche Art und Weise er die Gemüsehändler beeinflussen kann. Da seine Worte vorerst nicht ausreichten, greift Arturo Ui zu gewalttätigen Vergehen, wie dem plötzlichen Speicherbrand. Er bemerkt, dass er die Leute in eine aussichtslose Lage bringen muss, damit diese auf ihn zurückkommen. In den Momenten, in denen Arturo Ui bemerkt, dass die Leute sich nun, aufgrund von Hilflosigkeit, auf seine Seite begeben und keinen anderen Weg mehr gehen können, festigt sich das Machtgefühl und sein Wille mehr und mehr. Auch der Speicherbrandprozess verläuft nach den Plänen und den Willen von Uis Leuten. Beispielsweise zeigt sich an manchen Stellen, dass der Richter oft mehr Verständnis für die Seite von Uis Leuten zeigt: „Herrn Giris Empörung ist dem Gericht sehr verständlich“ (Szene 9, S. 77). Auch bei Verkündigung des Urteils scheint der Richter von den Leuten Uis beeinflusst zu sein, denn keinerlei Beweise, die für die Schuld des Angeklagten sprechen, konnten bestätigt werden. Dennoch fällt der Richter das Urteil, den Angeklagten für schuldig zu erklären. Auch hierbei bestätigt sich für Ui, dass er scheinbar an immer mehr Kontrolle über das Geschehen und die Menschen in Chicago gelangt.


Szene 10-12: Uis Ausübung der Macht [LiSNSG]

Zwischen den Szenen 10 bis 12 zeigt sich die Ausübung der Macht von Arturo Ui.

Gleich zu Beginn der 10. Szene, auf Seite 78 schreibt Dogsborough sein Testament, in dem er Ui und seine Leute erheblich belastet; er gesteht sein eigenes Mitwissen über diese Taten und seine eigene Korruptheit („Ich… aus Gier nach Reichtum und aus Angst…“). Hier wäre Macht/Widerstand gegen Ui von Dogsborough aus noch möglich gewesen. Aber in der fort folgenden Szene, auf S. 79 f, wird von den Leuten des Uis dafür gesorgt, dass dieser Fall nie eintreten wird. Denn Givola verfasst ein zweites Testament im Namen Dogsboroughs, in dem er Ui als Nachfolger benennt. Dort fällt auf das Arturo Ui seine Macht extrem ausübt denn er nutzt die Fälschung von Dokumenten zum eigenen Vorteil.

Ebenso in dieser Szene, auf S. 80, wird seine Sorge bzw. Vorsicht um seine Macht deutlich. Dies lässt sich an folgenden Zitat belegen: „Was ist mit Giri? Ich trau ihm nicht.“, daran wird deutlich, dass er sich sicher sein und er nicht möchte, dass ihm bzw. seinem Aufstieg irgendwas in die Quere kommt. Wie er aktiv seine Macht ausübt lässt sich mit folgenden Zitaten, auf S. 83 und S. 85 belegen: „Der Brand war ein Erfolg! Die Läden zahlen. Dreißig Prozent für etwas Schutz. In weniger als einer Woche wurde ein ganzer Stadtteil auf Knie gezwungen. Keine Hand erhebt sich mehr gegen uns. Und ich hab weitere und größre Pläne.“ + „Ging ich heran an diese Stadt und hab Sie auf die Knie gezwungen.“ Er übt aber nicht nur die Macht aus, sondern nutzt er sie ebenso aus, wie es sich auf Seite 85 erkennen lässt: „Und ich sag, was verdient wird; denn Verdienen kommt nach dem Dienen!“ Aber die Macht die er hat und die er ausübt, die sind ihm bei weitem nicht genug für ihn, denn er möchte seine Macht ausweiten bzw. möchte er immer mehr an Macht, dies lässt sich auf an dem Zitat auf S. 86 erkennen: „Wir sind durch mit Chicago. Ich will mehr haben.“ Ihm reicht seine Macht nicht mehr und will immer mehr“. Auch stellt er in seiner Machtposition dar, dass es sich nicht lohnt, sich gegen ihn aufzulehnen, denn er wird immer Mächtiger sein. Das lässt sich auch in Szene 12, auf Seite 97, beweisen: „Widerstand ist zwecklos. Ich werd euch lehren, gegen mich aufzumucken!“.


Szene 13-17: Uis Ausweitung der Macht [JaHNSG]

Die Szenen 13 bis 17 stellen die Ausweitung von Uis Macht dar.

Ui versucht, die Freundschaft und das Vertrauen der beiden Dulfeets mit Worten wie: „Ich zieh mitunter auch die Reichen an.“ (S. 105) und "Gewalt verabscheut keiner mehr als ich" zu erlangen. Dadurch möchte er sich selbst in ein gutes Licht stellen und seinen positiven Einfluss auf Menschen zeigen. Nach dem Tod Dulfeets will Arturo Ui Betty Dullfeet für sich gewinnen, um so an noch mehr Macht zu gelangen. Da sich Betty und ihr verstorbener Mann jedoch für die Freiheit Ciceros aussprechen und somit auch gegen Uis Lust nach Macht und Gewalt, versucht dieser Betty durch „Mein Plan ist eisern! Schutz für Cicero.“ (S. 114) zu manipulieren und dadurch seinen eigentlichen Plan zu verbergen. Um Cicero nun unter seine Macht zu ziehen, behauptet Arturo Ui bei der Volksversammlung: „Sein (Dogsboroughs) Testament liegt jedermann zur Einsicht vor“ (S. 120). Dieses hatte Ui aber in Szene 11 fälschen lassen, damit es so aussieht, als ob Dogsborough ihn zu seinem Nachfolger ernannt hat, um so das Vertrauen des Volkes zu erlangen. Ein weiterer Schachzug um seine Macht auszuweiten ist, dass alle Bewohner dazu gezwungen werden, bei der Versammlung für Ui zu stimmen (vgl. S. 121), denn Gegner werden sofort erschossen. Das zeigt deutlich, dass Arturo Ui zu allem bereit ist, um seine Gegner aus dem Weg zu schaffen, da diese sonst eine große Gefahr für seine Machtausweitung darstellen würden. Der Zwang und die Gewaltanwendung erinnern sehr stark an eine Diktatur.


Fazit:

Was nicht gezeigt wird….

ein Szenenüberblick

Figurencharakterisierungen
Clark

Clark ist gemeinsam mit Flake, Caruther, Butcher und Mulberry einer der Bosse des Karfioltrusts. Auch sein Geschäft ist derzeitig von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise betroffen, weshalb er anfangs ebenfalls auf die Anleihe Dogsboroughs angewiesen ist. Doch auch obwohl er sein Geschäft versucht zu retten, ist er zunächst dagegen, den Dogsborough um eine Anleihe zu bitten.

Das erste Mal trifft Clark auf Ui, als er sich gemeinsam mit den anderen Teilhabern des Karfioltrusts im Stadthaus befindet. Gerade hatten sie erfahren, dass Sheet getötet wurde. Als Ui seinen Tod als Selbstmord bezeichnet, scheint Clark schon skeptisch zu reagieren: „Der Sheet ist tot. Hast du ́s denn nicht gehört?“ (Szene 6, S.49), „Ach, sie sprachen nicht mit Sheet?“. Er scheint zu vermuten, dass Arturo Ui die Schuld an Sheets Tod trägt. Im Landhaus zeigt sich zusätzlich, dass Clark sich bei der Untersuchung gegen Dogsborough auf seine seite richtet und somit gegen Uis. Als Ui Dogsborough aufgrund beschuldigt, nimmt Clark ich in Schutz: „Man wirft hier einem unbescholtenen Mann Bestechung vor!“ (Szene 6, S. 52).

Auch bei dem Gespräch mit Frau Dullfeet richtet sich Clark gegen Ui. Er betont hier wiederum, dass bei allen bisherigen Verbechen Ui oder seine Leute mit beteiligt werden. Dabei zeigt er auch Verständnis gegenüber Frau Dullfeet, als sie erzählt, dass ihr Ehemann weiterhin gegen Roma kämpfen wird (vgl. Szene 11, S. 93) .

Insgesamt scheint Clark als ein seriöser und kluger Geschäftsmann. Im Verlaufe des Dramas lässt sich vermuten, dass Clark den Plänen Uis Stück für Stück auf die Schliche kommt, weshalb er bereits bei dem ersten Aufeinandertreffen mit Arturo Ui zu zweifeln scheint. Dennoch kann er sich ihm nicht entgegensetzen. Somit besteht sein weiteres Schicksal darin, Arturo Ui zu „gehorchen“ , da dieser immer mächtiger wird, weshalb es für Clark und die anderen Geschäftsleute vom Karfioltrust um so schwieriger wird aus Uis Hand zu gelangen.

Clark trifft insofern Mitschuld an Arturo Uis Machtaufstieg, indem er die Pläne Uis erahnen konnte, jedoch keinen Widerstand leistete. Stattdessen handelte er zum Vorteil seiner wirtschaftlichen Interessen.

Benutzer:JoBENSG , Benutzer:MeDNSG

Sheet

Sheet ist eine Nebenfigur und ist am Anfang des Stücks im Besitz einer Reederei. In der 2. Szene wird er von Flake überredet diese billig zu verkaufen (vgl.S.20). Während sie über den Verkauf verhandeln laufen Ui und seine Gangster an ihnen vorbei (vgl.S.18). Diese Begegnung war die einzige von Sheet und Ui. Er tritt nur noch in Szene 6 auf in der er tot in einem Hotel aufgefunden wurde (vgl.S.45). Es wird von einigen Personen vermutet er habe sich selbst umgebracht (vgl.S.92), andere glauben er wurde ermordet. Später beschuldigt Dogsborough die Gangster in seinem Testament Sheet ermordet zu haben (vgl.S.79). Sheet hinterlässt eine Frau (vgl.S.18) und wurde als schweigsamer (vgl.S.45), aber ehrlicher Geschäftsmann beschrieben (vgl.S.50).
Benutzer: AmKöNSG JaHNSG MaBNSG


Sheet hat seine Reederei Zugunsten von Ui an Uis Leute verkauft, jedoch wusste er zu diesem Zeitpunkt nicht, dass er mit diesem Verkauf Arturo Ui unterstützt. Im weiteren Verlauf wird Sheet von Uis Leuten ermordet, dies trägt dazu bei, dass die Mehrheit der Leute eingeschüchtert wird und sich nicht mehr traut sich gegen Ui aufzulehnen. Auf Grund des Verkaufs der Reederei, hat Sheet indirekt Schuld daran, dass Uis Plan der Machtergreifung beginnen konnte. (LiSNSG und AniBNSG)


Bowl

Die Figur Bowl in dem Stück Arturo Ui, ist eine männliche Rolle. Er ist verheiratet mit eine Frau und sie haben gemeinsam eine sechsjährige Tochter (vgl. Szene 8, S.66). Bowl arbeitete für Sheet, als der Prokurist im Karfioltrust, bis dieser von Dogsborough gefeuert wurde. ,, Der Dogsborough hat mich gefeuert.‘‘ (Szene 4, S.31)

In Szene 4 ab der Seite 30 tritt die Figur das erste Mal auf, Giri, einer von Uis Leuten, bringt ihn mit zu Roma und Ui. Sie beginnen ein Gespräch und Bowl berichtet ihnen über seinen Rauswurf, von Dogsborough aus der Reederei. Dabei erzählt er Ui und seinen Leuten, dass Dogsborough die Reederei seit Anfang September besitzt (vgl. Szene 4, S.31). Durch Bowl erfahren sie nun, dass Butcher vom Kafioltrust, Dogsborough die Reederei von Sheet verkaufte. ,,Bowl war dabei als Butcher vom Karfioltrust selbst dem alten die Aktienmehrheit überstellte.‘‘ (Szene 4, S.31). Daraufhin ist Roma und vor allem Ui verblüfft, die diese Informationen über den Dogsborough und seine krummen Geschäfte, in dieser Szene das erste mal erfahren. ,,Das ist korrupt! Bei Gott! Der Dogsborough hat Dreck am Stecken!‘‘ (Szene 4, S.32)

Ui und seine Leute sind Bowl für diese Informationen sehr dankbar, Ui er ahnt nun was ihn machtvolles bevorsteht ,,Jetzt rieche ich Geschäfte!‘‘ (Szene 4,S. 33). Mit dieser Aussagen hat er auch Recht, wie man es auch im späteren Verlauf erfährt, nutzt er diese Informationen von Bowl, über die Zusammenarbeit des Dogsboroughs und dem Karfioltrust und verwendet sie gegen Dogsborough und zu seinem Vorteil. ,, Von ihnen als einem Verbrecher! […] Ich werde Sie bloßstellen! Die Beweise habe ich! […] Sheets Reederei sind Sie!‘‘ (Szene 5, S.40)

Auch Giri spricht am Ende der Szene, Bowl, seinen Dank aus und nachdem dieser seiner erwartende Belohnung anspricht, erwidert Giri, ihm diese auf jeden Fall noch zu geben (Vgl. Szene 4, S. 33).

In diesem Gespräch, erkennt man Bowls Stimmung, die durch die öfteren Verwendung von Kraftausdrücken, sehr verärgert und aufgebracht wirkt ,, […] Bis dieser Hund….‘‘ (Szene 4, S. 31). ,,[…] Hund!‘‘ (Szene 4, S.32). Doch diese Kraftausdrücke, widmet er Dogsborough, aus einem aber angemessenen Grund, seiner Feuerung. Demnach wirkt er in Gegenwart zu Ui, sehr gereizt zu diesem Thema, dennoch nicht direkt zu Ui. Er beklagt und beschwert sich über Dogsborough und sieht somit nicht Ui sondern Dogsborough als Feid, und vertraut demnach alles was er weiß, Ui und seinen Leuten an. Auch Ui verhält sich äußerst neutral zu Bowl, kurz hinterfragt er seine Aussagen, doch nicht lange (vgl. Szene 4, S. 32), er ist begeistert von den Neuigkeiten und freut sich. Seinen Dank spricht er persönlich nicht aus, doch man merkt es ihm an (vgl. Szene 4, S.33).

Im weiteren Verlauf des Stückes erfährt man jedoch, dass Bowl, der unmittelbar als Zeuge gegen Dogsborough aussagen wollte, von Ui ermordet wird, da er sonst seinen ,,Plan‘‘ gefährdet hätte (vgl. Szene 6. S. 52ff.). Benutzer:PaWNSG Benutzer:DuSNSG


Fazit: Bowl ist sauer und frustriert wegen Dogsborouh, da er ihn gefeuert hat und berichtet Ui aus diesem Grund über Dogsboroughs krummen Geschäfte. Damit verhilft er Ui bei seinem Machtaufstieg, weil dieser durch die Informationen über Dogsboroughs Korruption etwas in der Hand hat und damit Geschäfte machen kann. Bowl trägt also eine Mitschuld bei Uis Machtausbreitung, da er eine entscheidende interne Information preisgibt, die Dogsborough angreifbar macht. Ui sichert sich dabei vor der Polizei und der Justiz ab und beginnt seine Macht auf die Grünzeughändler auszuweiten.

Benutzer:LuJNSG Benutzer:FabNNSG Benutzer:SaBNSG

Hook

Hook ist ein Gemüsehändler, dieser steht mit Arturo Ui und seinen Leuten in Verbindung, da Ui die Macht bzw. die Gewalt über den Handel haben möchte und Hook selber ein Händler ist. Arturo Ui möchte unbedingt ein Handel mit den Gemüsehändlern haben und trifft sich deshalb immer wieder mit ihnen, um sein Ziel zu erreichen. Später bietet Arturo Ui dem Karfioltrust seine Schutz an, verlangt dafür aber 30% des Gewinnumsatzes. Hook kritisierte (daraufhin) Arturo Ui bzw. sein Vorschlag und kurze Zeit darauf brennt sein Speicher. Dieser Speicherbrand wurde von den Leuten des Arturo Ui verursacht. [LiSNSG]

Durch den Speicherbrand werden Uis Kritiker eingeschüchtert, weshalb Ui seine Macht ungehindert ausüben und ausweiten kann. [JaHNSG] [AmKöNSG]


O‘Casey

Die Figur O´Casey ist der Leiter der Untersuchungen gegen Dogsborough. Er steht als Kritiker und Gegner Ui´s dar und tritt nur einmal im Stück auf.

Seine Aufgabe ist es, Dogsboroughs Korruption aufzudecken und nachzuweisen, dass der von der Stadt Chicago ausgegebene Kredit zu falschen Zwecken angewandt worden und somit verschwunden ist. Er verfolgt die Frage, welche Rolle Sheets Reederei spielt. „Wer ist die Reederei ?“ ( S. 46 Szene 6). Bei dieser Verhandlung gerät O`Casey in Kontakt mit Ui und seinen Leuten, da diese Dogsborough, den Angeklagten schützen. Dieser wird geschützt, da er Ui immer weiter zu mehr Macht verhelfen kann. Die Zeugen, die Dogsboroughs Korruption aufdecken und die Angelegenheit aufklären könnten, wurden von Uis Leuten ermordet (vgl. S. 53 Szene 6). Da diese Tat nicht nachweisbar ist, befindet sich O`Casey als Ermittler in einer vergehenden Rolle. Dies lässt sich daran belegen, dass Doughsborough das Gerichtsverfahren gewinnt „Meinen Glückwunsch, Dogsborough!“ ( S.53 Szene 6).Da gegen das Beherrschen des Gerichtsverfahrens und die Macht von Ui und seinen Leuten keine weitere Chance für O`Casey besteht, werden er und seine Rolle im Verlaufe des Stückes nutzlos und unbedeutend (vgl S.53 Szene 6).

Benutzer:LuJNSG Benutzer:SaBNSG Benutzer:FabNNSG


Ignatius Dullfeet

Ignatius Dullfeet ist ein Geschäftsmann aus Cicero, mit dem Arturo Ui zusammen arbeiten möchte. Er ist verheiratet mit seiner Frau Betty Dullfeet. Da er ein erfolgreicher Geschäftsmann in Cicero ist, kommt er in Kontakt mit Arturo Ui und seinen Leuten Giri und Givola. Ui möchte das Grünzeuggeschäft von Cicero übernehmen und bietet Dullfeet Schutz für seine Geschäfte an (vgl. S.101 Z. 15). Gegenüber Ui und seinen Leuten reagiert Dullfeet misstrauisch, da er Verdacht schöpft, dass sie etwas gewaltsames planen (vgl. S.99 Z.1ff.,S.100 Z.12,17, S.101 Z.6). Aus diesem Grund lehnt er das Angebot von Ui ab. Da diese Ablehnung Ui nicht gepasst hat, lässt er Dullfeet ermorden und versucht dann seine Witwe Betty Dullfeet für sich zu gewinnen.

Benutzer: NiPNSG AkDiNSG LeoBNSG

Betty Dullfeet

Betty Dullfeet ist die Frau von Ignatius Dullfeet, welcher in Cicero sehr mächtig ist. Als sie das erste Mal auf Ui trifft, ist sie von der Richtigkeit seiner Handlungen überzeugt. Sie spricht sich dafür aus, dass Ui in keiner Weise für den Tod von Sheet schuldig ist, sondern sieht die Schuld bei Roma (vgl. S. 95). Sie kritisiert Ui zu diesem Zeitpunkt nur hinsichtlich seiner Freundschaft mit Roma. Das nächste Mal begegnet Betty Dullfeet Ui, als dieser sie und ihren Mann im Blumenladen Givolas antrifft. Zu Beginn dieser Szene vertraut Betty immer noch auf das Gute in Ui (vgl. S.103), während ihr Mann hingegen schon starke Bedenken hat und davon spricht sich gegen Ui zu stellen. Jedoch merkt man, dass Betty ihrem Mann beisteht (vgl. S. 106) und dass sie keine Gewalt möchte (vgl. S. 107). Auch hier zeigt sich, dass sie in Ui keinen Feind sieht, sondern eher ein Freund und Verbündeten (vgl. S. 109). Betty bekommt gar nicht mit, dass während sie sich mit Ui unterhält, ihr Mann hintergangen wird und schon fast sein Todesurteil gefällt wird. Als Nächstes trifft Betty Ui auf der Beerdigung ihres Mannes. Hier scheint sie zum ersten Mal begriffen zu haben, dass Ui kein guter Mensch ist und sie weiß, dass er ihren Mann umgebracht hat (vgl.S. 114). Betty ist wütend und empört wegen Uis Taten (vgl. S.114ff). Sie spricht sich gegen ihn aus und kündigt an ihm niemals zur Seite zu stehen (vgl. S.118). Während Betty mit Ui spricht, leidet sie sehr unter dem Tod ihres Mannes (vgl. S. 117). Das letzte Mal trifft Betty auf Ui, als dieser die Gemüsehändler in Cicero mit einer Ansprache überreden will ihm zu vertrauen. Sie dient hierbei als eine Art Zeugin, die ihre Erfahrungen mit Ui schildert. Es wird deutlich, dass seit ihrem letzten Auftritt sich etwas geändert haben muss, denn sie unterstützt Ui jetzt und wehrt sich nicht mehr gegen ihn.(AniBNSG)


  1. B. Brecht: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui. 1. Auflage. Edition Suhrkamp, 1965, S. 124.