Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Die Mitte der Welt/Unsere Rezensionen

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,,Die Mitte der Welt‘‘ ist ein Roman aus dem Jahr 1998 von Andreas Steinhöfel. Es ist eine Geschichte des siebzehnjährigen Phil, der zwischen Familiengeheimnissen und dem eigenen Erwachsenwerden versucht seinen Platz in der Welt zu finden. Es handelt über die Probleme des Erwachsenwerdens, Pubertät, Neid und Eifersucht, Freundschaft und (homosexuelle) Liebe. Der Roman wurde mit dem Buxtehuder Bullen ausgezeichnet und für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Das Buch wurde außerdem schon in acht weitere Sprachen übersetzt. Zu allererst muss ich sagen, dass ich das Cover nicht gerade wirklich passend zum Roman finde. Abgesehen davon, dass es die nachdenkliche Stimmung wiedergibt. Um ehrlich zu sein, konnte mich das Buch leider nicht immer so mitreißen, wie ich es eigentlich erhofft hatte. Im Grunde kann ich nicht ganz sagen, ob ich es noch einmal lesen würde, da es mich einerseits an manchen Stellen wirklich animiert hat weiterzulesen aber andererseits auch an manch anderen Stellen nicht. Mir waren einige Kapitel einfach zu überfüllt mit mir erscheinenden unwichtigen Informationen, die kaum einen wichtigen Bezug zu einer späteren Handlung hatten. Die Geschichte beginnt mit Glass´ Auswanderung aus Amerika nach Deutschland und der Geburt der Zwillinge (Phil und Dianne) vor dem Haus ihrer Schwester im Wald. Der Rest des Romans ist ein Wechselspiel aus Phils gegenwärtigen Erlebnissen und Szenen aus seiner Vergangenheit. Diesen Schreibstil mochte ich  nicht immer während ich das Buch gelesen habe, da es einfach ein hin- und herspringen zwischen den Handlungen war. Die vergangenen Erlebnisse waren zudem nicht chronologisch geordnet und verursachen bestimmt ab und zu Verwirrung bei dem einen oder anderen Leser. Manchmal erzählt Phil von einer Erinnerung aus dem Kleinkindalter, dann wieder von etwas, das viel später passiert ist und umgekehrt. Aus meiner jetzigen Sicht, da ich das Buch zu Ende gelesen habe, finde ich diesen Wechsel doch auch klug gewählt, zumal die Vergangenheitsgeschehnisse immer aus der vorhergehenden Szene entspringen und in irgendeiner Form damit verbunden sind. Was mich sehr überrascht hat, dass die Homosexualität von Phil gar nicht so thematisiert wird, wie ich es eigentlich erwartet hatte. Sie ist im Roman eher nebensächlich. Durch den sogenannten ,,Tuntentest‘‘ ist für Glass und Tereza (beste Freundin von Glass) ohnehin schon früh klar, das Phil homosexuell ist. Es wird die ganze Zeit über sehr offen und vollkommen normal behandelt. Wirklich spannend wird die Geschichte allerdings erst gegen Ende, wenn Glass endlich auf die vielen neugierigen Fragen von Phil auf dessen Vater antwortet und sich Dianne ihrem Bruder öffnet und viele weitere Ereignisse aus der Vergangenheit geklärt werden. Ich finde man merkt, dass sich Andreas Steinhöfel viel Mühe gegeben hat, den Leser das Gefühl zu vermitteln, Phil wirklich auf seinem zeitweisen nicht ganz einfachem Weg durch die Pubertät, auf dem er nicht nur schöne Momente durchlebt, zu begleiten. Dass die ungewöhnliche Familiengeschichte aus der Perspektive Phils geschildert wird, verleiht dem Leseerlebnis eine intensive Nähe. Im Großen und Ganzen ein empfehlenswertes Buch, dass zum Nachdenken anregt, ob es vielleicht auch große Geheimnisse in der eigenen Familiengeschichte gibt. Eine spannende Geschichte und starke Hauptpersonen.

Rezension von: DaBNSG


In dem Jugendroman „Die Mitte der Welt“ von Andreas Steinhöfel aus dem Jahr 1998 geht es um den 17 jährigen Phil, der mit seiner Mutter Glass und Zwillingsschwester Dianne in einem alten Haus lebt. Er durchlebt in diesem vom Carlsen Verlag verlegtem Buch die Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens.

Zum Teil handelt es sich hierbei um eine Liebesgeschichte, aber auch Freundschaft, Familie und die damit einhergehenden Probleme spielen eine wichtige Rolle.

Die Idee des Autors, die Geschichte in einem bestimmten Zeitrahmen (einem halben Jahr) zu erzählen, allerdings immer wieder Rückblicke des Protagonisten in dessen Kindheit einzubauen, war meiner Meinung nach sehr innovativ. Es war ebenfalls sehr passend, die Geschichte in der ersten Person zu erzählen.

Der Autor hat mit seinem Schreibstil außerdem einen Sinn für subtilen Humor bewiesen, was ich sehr zu schätzen weiß.

Die einzelnen Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet, mit der Zeit kamen sie einem real vor, auch wenn teilweise ungewöhnliche Persönlichkeiten in der Handlung vorkamen.

Allerdings hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass einige der Charaktere die immer gleichen Stereotypen verkörpern, wie zum Beispiel Glass die „schlechte“ Mutter mit den vielen Beziehungen, oder Kat die vorlaute beste Freundin, die ihn mit seinem Freund betrügt.

Doch dies stellt einen nur kleinen Mangel an einem durchaus spannenden Buch dar.

Insgesamt handelt es sich hierbei um ein interessantes Buch, dem besonders durch den Schreibstil des Autors der Charme verliehen wird.

Ich würde das Buch Jugendlichen empfehlen, die gerne und viel lesen und auch eher von nachdenklicher Natur sind. Leuten, die eher selten oder fast nie lesen, würde ich nicht unbedingt dieses Buch zum Einstieg empfehlen.

Rezension von: GrNNSG