Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Die Mitte der Welt/Textstellen: Unterschied zwischen den Versionen

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Textstelle S. 381
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=== Textstelle S. 381 ===
… „Ich habe es ihr in den Tee verabreicht, in kleinen Dosen, damit sie es nicht schmeckt“, sagt Dianne. „Falls es überhaupt etwas zu schmecken gab. Ich habe es nie probiert.“ Sie klappt das Herbarium zu, stellt es an seinen angestammten Platzt ins Regal zurück und bleibt dort stehen. Ich sehe ihren Hinterkopf und ihren Rücken, der leicht gebeugt ist, wie in Erwartung von Schlägen. Ihre Arme sind zu beiden Seiten ausgestreckt, die Hände klammern sich an ein paar Buchrücken. „So einfach ist das“, höre ich sie leise sagen. „Jetzt weißt du, warum Glass mich hasst.“ „Sie hasst dich nicht.“ Meine eigene Stimme klingt plötzlich wie die eines Fremden. Ich weiß nicht, was mich tiefer getroffen hat, Diannes Geständnis oder die fast nüchterne Beiläufigkeit, mit der die es abgelegt hat. Ich fühle mich, als hätte man meinen Körper mit einem Messer ausgehöhlt …  
… „Ich habe es ihr in den Tee verabreicht, in kleinen Dosen, damit sie es nicht schmeckt“, sagt Dianne. „Falls es überhaupt etwas zu schmecken gab. Ich habe es nie probiert.“ Sie klappt das Herbarium zu, stellt es an seinen angestammten Platzt ins Regal zurück und bleibt dort stehen. Ich sehe ihren Hinterkopf und ihren Rücken, der leicht gebeugt ist, wie in Erwartung von Schlägen. Ihre Arme sind zu beiden Seiten ausgestreckt, die Hände klammern sich an ein paar Buchrücken. „So einfach ist das“, höre ich sie leise sagen. „Jetzt weißt du, warum Glass mich hasst.“ „Sie hasst dich nicht.“ Meine eigene Stimme klingt plötzlich wie die eines Fremden. Ich weiß nicht, was mich tiefer getroffen hat, Diannes Geständnis oder die fast nüchterne Beiläufigkeit, mit der die es abgelegt hat. Ich fühle mich, als hätte man meinen Körper mit einem Messer ausgehöhlt …  


Die Stelle, an der Dianne ihrem Bruder erzählt, dass sie ihr Geschwisterkind ermordet hat, und dabei fast sogar ihre eigene Mutter, hat mich persönlich tief getroffen. Wie ich finde versprüht Familie, und vor allem Familienzuwachs, Liebe. Dass diese Liebe auch Schmerz oder in diesem Fall Eifersucht mit sich bringen kann ist verständlich, aber dass ein zwölfjähriges Mädchen rein aus Eifersucht dazu fähig ist, solche Dinge zu tun, hat mich unfassbar geschockt.
Die Stelle, an der Dianne ihrem Bruder erzählt, dass sie ihr Geschwisterkind ermordet hat, und dabei fast sogar ihre eigene Mutter, hat mich persönlich tief getroffen. Wie ich finde versprüht Familie, und vor allem Familienzuwachs, Liebe. Dass diese Liebe auch Schmerz oder in diesem Fall Eifersucht mit sich bringen kann ist verständlich, aber dass ein zwölfjähriges Mädchen rein aus Eifersucht dazu fähig ist, solche Dinge zu tun, hat mich unfassbar geschockt.


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=== Textstelle S. 385 ===
… Aber selbst als ich längst wieder in Visible bin, als ich die Axt aus dem Holzschuppen geholt habe und damit brüllend auf die für Nicholas gezimmerte Vitrine einschlage, bis alle Kraft meine Arme verlässt und der Boden mit tausend Splittern übersät ist, sehe ich noch immer den gestreckten, durchgebogenen Rücken und den Hinterkopf dieses Mädchens, das rittlings auf Nicholas sitzt und das sich sehr langsam, als wolle es ihn nicht verletzen, mit vorsichtigen, kreisförmigen Bewegungen der Hüften auf und ab bewegt, und ich sehe den in den Nacken geworfenen Kopf mit den schwarzem Haaren, Kats schwarzen Haaren, die gestern noch blond gewesen sind…
… Aber selbst als ich längst wieder in Visible bin, als ich die Axt aus dem Holzschuppen geholt habe und damit brüllend auf die für Nicholas gezimmerte Vitrine einschlage, bis alle Kraft meine Arme verlässt und der Boden mit tausend Splittern übersät ist, sehe ich noch immer den gestreckten, durchgebogenen Rücken und den Hinterkopf dieses Mädchens, das rittlings auf Nicholas sitzt und das sich sehr langsam, als wolle es ihn nicht verletzen, mit vorsichtigen, kreisförmigen Bewegungen der Hüften auf und ab bewegt, und ich sehe den in den Nacken geworfenen Kopf mit den schwarzem Haaren, Kats schwarzen Haaren, die gestern noch blond gewesen sind…


Als ich die Textstelle gelesen habe war ich richtig enttäuscht von Nicholas und vor allem von Kat, ich wusste zwar irgendwie schon vorher, dass sie etwas eigen und egoistisch ist, aber das hätte ich ihr echt nicht zugetraut, dass sie Phil so etwas antuen würde. Vor allem da sie und Phil sich schon Jahren lang kennen. Ich konnte mir richtig gut vorstellen, was in diesem Moment in seinem Kopf wohl abgegangen sein muss. Alleine die Vorstellung zu erfahren, bzw. sogar selbst zu sehen, wie mein Freund mit meiner Besten Freundin, die ich schon seit Jahren kenne, schläft, tut schon weh.  Da nicht nur eine Person, sondern zwei Personen, die zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben gehören, mich betrügen. Wäre ich an seiner Stelle gewesen hätte ich wohl anfangs kaum anders reagiert, wie er. Jedoch verstehe ich nicht, wie er so lange warten konnte, um Nicholas endlich darauf anzusprechen und Kat hat er ja soweit man weiß auch nicht drauf angesprochen. Würde mir so etwas passieren, dann würde ich direkt am nächsten Tag zu den beiden gehen und die auf den Vorfall ansprechen.
Als ich die Textstelle gelesen habe war ich richtig enttäuscht von Nicholas und vor allem von Kat, ich wusste zwar irgendwie schon vorher, dass sie etwas eigen und egoistisch ist, aber das hätte ich ihr echt nicht zugetraut, dass sie Phil so etwas antuen würde. Vor allem da sie und Phil sich schon Jahren lang kennen. Ich konnte mir richtig gut vorstellen, was in diesem Moment in seinem Kopf wohl abgegangen sein muss. Alleine die Vorstellung zu erfahren, bzw. sogar selbst zu sehen, wie mein Freund mit meiner Besten Freundin, die ich schon seit Jahren kenne, schläft, tut schon weh.  Da nicht nur eine Person, sondern zwei Personen, die zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben gehören, mich betrügen. Wäre ich an seiner Stelle gewesen hätte ich wohl anfangs kaum anders reagiert, wie er. Jedoch verstehe ich nicht, wie er so lange warten konnte, um Nicholas endlich darauf anzusprechen und Kat hat er ja soweit man weiß auch nicht drauf angesprochen. Würde mir so etwas passieren, dann würde ich direkt am nächsten Tag zu den beiden gehen und die auf den Vorfall ansprechen.


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Version vom 16. Juni 2020, 18:07 Uhr


Textstelle S. 381

… „Ich habe es ihr in den Tee verabreicht, in kleinen Dosen, damit sie es nicht schmeckt“, sagt Dianne. „Falls es überhaupt etwas zu schmecken gab. Ich habe es nie probiert.“ Sie klappt das Herbarium zu, stellt es an seinen angestammten Platzt ins Regal zurück und bleibt dort stehen. Ich sehe ihren Hinterkopf und ihren Rücken, der leicht gebeugt ist, wie in Erwartung von Schlägen. Ihre Arme sind zu beiden Seiten ausgestreckt, die Hände klammern sich an ein paar Buchrücken. „So einfach ist das“, höre ich sie leise sagen. „Jetzt weißt du, warum Glass mich hasst.“ „Sie hasst dich nicht.“ Meine eigene Stimme klingt plötzlich wie die eines Fremden. Ich weiß nicht, was mich tiefer getroffen hat, Diannes Geständnis oder die fast nüchterne Beiläufigkeit, mit der die es abgelegt hat. Ich fühle mich, als hätte man meinen Körper mit einem Messer ausgehöhlt …

Die Stelle, an der Dianne ihrem Bruder erzählt, dass sie ihr Geschwisterkind ermordet hat, und dabei fast sogar ihre eigene Mutter, hat mich persönlich tief getroffen. Wie ich finde versprüht Familie, und vor allem Familienzuwachs, Liebe. Dass diese Liebe auch Schmerz oder in diesem Fall Eifersucht mit sich bringen kann ist verständlich, aber dass ein zwölfjähriges Mädchen rein aus Eifersucht dazu fähig ist, solche Dinge zu tun, hat mich unfassbar geschockt.

Erstellt von: SoGNSG

Textstelle S. 385

… Aber selbst als ich längst wieder in Visible bin, als ich die Axt aus dem Holzschuppen geholt habe und damit brüllend auf die für Nicholas gezimmerte Vitrine einschlage, bis alle Kraft meine Arme verlässt und der Boden mit tausend Splittern übersät ist, sehe ich noch immer den gestreckten, durchgebogenen Rücken und den Hinterkopf dieses Mädchens, das rittlings auf Nicholas sitzt und das sich sehr langsam, als wolle es ihn nicht verletzen, mit vorsichtigen, kreisförmigen Bewegungen der Hüften auf und ab bewegt, und ich sehe den in den Nacken geworfenen Kopf mit den schwarzem Haaren, Kats schwarzen Haaren, die gestern noch blond gewesen sind…

Als ich die Textstelle gelesen habe war ich richtig enttäuscht von Nicholas und vor allem von Kat, ich wusste zwar irgendwie schon vorher, dass sie etwas eigen und egoistisch ist, aber das hätte ich ihr echt nicht zugetraut, dass sie Phil so etwas antuen würde. Vor allem da sie und Phil sich schon Jahren lang kennen. Ich konnte mir richtig gut vorstellen, was in diesem Moment in seinem Kopf wohl abgegangen sein muss. Alleine die Vorstellung zu erfahren, bzw. sogar selbst zu sehen, wie mein Freund mit meiner Besten Freundin, die ich schon seit Jahren kenne, schläft, tut schon weh.  Da nicht nur eine Person, sondern zwei Personen, die zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben gehören, mich betrügen. Wäre ich an seiner Stelle gewesen hätte ich wohl anfangs kaum anders reagiert, wie er. Jedoch verstehe ich nicht, wie er so lange warten konnte, um Nicholas endlich darauf anzusprechen und Kat hat er ja soweit man weiß auch nicht drauf angesprochen. Würde mir so etwas passieren, dann würde ich direkt am nächsten Tag zu den beiden gehen und die auf den Vorfall ansprechen.

Erstellt von: LuKNSG