Julius-Echter-Gymnasium/Latein/Kapitel 24-28

Aus ZUM Projektwiki


Das Perfekt

In diesem Lernpfad lernst du die Perfektbildung, sowie die Geschichte von Herkules und Pompeji kennen.

Wenn du dir jetzt nicht mehr sicher bist, wie du das Perfekt bildest, kannst du dies noch einmal wiederholen.


<popup name= Grammatik>

Das Perfekt wird immer verwendet, wenn eine Handlung bereits vorbei ist. Im Deutschen wird es sowohl mit Imperfekt als auch mit Perfekt übersetzt.


Beispiel: laudavi → ich lobte

→ ich habe gelobt


Bildung: Die Perfektform wird aus  Perfektstamm + Perfektendung gebildet.

Es gibt verschiedene Arten der Perfektbildung:


  • v-Perfekt:  Präsensstamm +  v -> meistens Verben der a- und i- Konjugation
 lauda -  v -
 audi -  v -
Bsp: laudare, laudo, laudavi
audire, audio, audivi


  • u-Perfekt:  Präsensstamm ohne e +  u -> meistens Verben der e-Konjugation
 mon -  u -
Bsp: monere, moneo, monui


Da aber nicht alle Verben einer Konjugation mit demselben Perfekt gebildet werden, musst du diese anhand der 3.Stammform lernen. Die 3.Stammform ist dabei immer 1. Person, Singular, Perfekt. Die folgenden Perfektformen treten bei allen Konjugationen gleichermaßen auf.


  • s-Perfekt: Tempuszeichen - s - , manchmal - x - (= cs)
man - s -
du - x -
Bsp: manere, maneo, mansi
ducere, duceo, duxi


  • Dehnungsperfekt: Der Stammvokal wird in der Aussprache  gedehnt und manchmal zusätzlich verändert.
v ī d -
c ē p-
Bsp: videre, video, vīdi
capere, capio, cēpi


  • Reduplikationsperfekt:  Verdopplung des Wortanfangs, wobei der anlautende Konsonant mit einem Bindevokal vor den Präsensstamm gesetzt wird.
 ce - cid -
Bsp: cadere, cado, cecidi


  • Perfekt ohne Stammveränderung: Der Perfektstamm entspricht dem Präsensstamm. Zeit ist nicht immer eindeutig bestimmbar.
comprehend - → comprehend -
Bsp: comprehendere, comprehendo, comprehendi


Die  Perfektendungen lauten:

Singular Plural
1.Person -i -imus
2.Person -isti -istis
3.Person -it -erunt

Diese werden dann an den Perfektstamm angehängt und sind für alle Konjugationen gleich.

Beispiel:  lauda - v - isti


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Im Anschluss findest du hier ein paar Übungen zum Perfekt, um dein gelerntes Wissen anzuwenden. Wenn du nicht weiter kommst, kannst du dir die Grammatik noch einmal durchlesen.


Zuerst eine einfache Aufgabe für den Anfang. Ordne die Wörter den passenden Perfektformen zu.

u-Perfekt vetuimus debuistis tacui
v-Perfekt delevisti flevimus complevit
s-Perfekt misit auxi traxerunt


Hier musst du auch auf die bereits gelernten Stammformen zurückgreifen.



Finde das Lösungswort durch Einsetzen der passenden Form. Achte darauf, mit welchem Perfekt das jeweilige Verb gebildet wird.



Begleite nun Marcus und seinen Großvater nach Rom. Erkennst du die fehlenden Wörter und kannst sie richtig zuordnen?



Übersetze vom Deutschen ins Lateinische!



Für die Übersetzungen sind Vokabeln eine wichtige Voraussetzung. Diese kannst du im Anschluss wiederholen und festigen.

Finde die richtige Übersetzung!

sol Sonne
nisi wenn nicht
malus schlecht
curare pflegen
flere weinen
timor Angst
enim nämlich
scribere schreiben
mons Berg

Ordne die Vokabeln passend zu!



Interessierst du dich auch für die Geschichte von Pompeji und von Herkules?

Dann findest du hier einige spannende Fakten dazu.


<popup name= Sachwissen>   Die Abenteuer des Herkules:

Herkules war bei der Göttin Juno in Ungnade gefallen. Daraufhin ließ sie ihn dem Wahnsinn verfallen, so dass er seine 12 Kinder ins Feuer warf. Um sich von seiner Schuld zu befreien, musste er 12 Jahre dem König Eurystheus dienen, der ihm 12 Aufgaben stellte.

1. Aufgabe:

Herkules sollte dem König das Fell des  Nemeischen Löwen bringen. Doch als er ihn mit Pfeilen beschoss, bemerkte er, dass der Löwe unverwundbar war, da diese an seinem Fell abprallten. Also trieb er den Löwen mit seiner Keule in eine Felsspalte, verschloss diese auf einer Seite und erwürgte ihn. Er häutete den Löwen mit dessen eigenen Krallen, denn nur diese konnten ihn verletzen. Aus dem Fell des Löwen machte sich Herkules einen Mantel, der ihn fast unverwundbar machte. Als der König Eurystheus Herkules mit dem Fell des Löwen kommen sah, erschrak er so über dessen Kraft, dass er sich vor ihm versteckte und sich weigerte, ihn zu empfangen.

Tableaux du temple des muses - tirez du cabinet de feu Mr. Fauereau, conseiller du roy en sa Cour des aydes, and grauez en tailles-douces par les meilleurs maistres de son temps, pour representer les (14773423085).jpg
Herkules im Kampf gegen die Hydra




2. Aufgabe: Herkules nächster Auftrag war die  Hydra zu erlegen. Durch brennende Pfeile lockte er sie aus ihrem Versteck und versuchte zuerst, ihre neun Köpfe mit einer Keule zu erschlagen. Doch kaum hatte er einen Kopf zerschmettert, wuchsen zwei neue nach. Da kam ihm die Idee, die enthaupteten Hälse mit einer Fackel auszubrennen, so dass ihr keine neuen Köpfe mehr nachwachsen konnten. Zum Schluss schlug er der Hydra auch noch das unsterbliche Haupt ab. Ihren Rumpf spaltete Herkules in zwei Teile und tauchte seine Pfeile in ihr Gift, sodass seine Pfeile seitdem unheilbare Wunden schlugen.




3. Aufgabe:

Herkules sollte als nächstes die  Kerynitische Hirschkuh lebend fangen und zum König Eurystheus nach Mykene bringen. Er jagte sie ein ganzes Jahr lang, bis er sie nach unterschiedlichen Angaben entweder, als sie schlief, mit einem Netz abwarf oder indem er ihre beiden Vorderfüße mit einem Pfeil durchschoss und sie somit fesselte. Auf seinem Rückweg nach Mykene begegnete er Diana und Apollo, die erzürnt waren. Doch er erzählte den Göttern, dass er dies im Auftrag von Eurystheus tat. Daraufhin erkannte Diana die Absicht des Königs, dass sie Herkules aus Rache umbringen würde. Herkules versprach ihr, die Hirschkuh freizulassen, sobald er seinen Auftrag erfüllt hat.


4. Aufgabe: Der nächste Auftrag des Herkules war es den  Erymanthischen Eber lebend zu fangen, um dessen Zerstörung Einhalt zu gebieten, da dieser viele Gebiete verwüstete. Dazu trieb Herkules den Eber aus dem Gebüsch, in dem er hauste, auf ein Schneefeld. Dort ermüdete dieser rasch, sodass Herkules ihn ergreifen konnte.


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Herkules schießt mit giftigen Pfeilen auf die Stymphalischen Vögel

5. Aufgabe: Als nächstes musste Herkules die  Ställe des Augias ausmisten, in denen 3000 Rinder standen und die schon seit 30 Jahren nicht mehr ausgemistet worden sind. Somit galt die Aufgabe als unlösbar, sodass Augias Herkules dafür sogar ein Zehntel seiner Rinder versprach. Doch Herkules brach die Fundamente des Stalles an einer Seite auf und leitete die Flüsse Alpheios und Peneios durch den Stall, wodurch dieser gereinigt wurde. Augias wollte ihm zuerst seinen Lohn verweigern, gestand ihn Herkules aber schließlich doch zu.


6. Aufgabe: Anschließend bekam Herkules die Aufgabe die  Stymphalischen Vögel zu vertreiben. Das Problem dabei war, dass die Vögel eiserne Schnäbel, Klauen und Flügel hatten und zudem ihre metallenen Federn als Pfeile abschossen. Von Athene bekam er zwei Klappern, mit denen er sich vor den Federn schützte, indem er sie als Schilde benutzte. Außerdem konnte er damit die Vögel aufscheuchen, um sie dann mit seinen giftigen Pfeilen abzuschießen. Nachdem er einige getötet hatte, floh der Rest.


7. Aufgabe: Der nächste Auftrag war den  kretischen Stier, der von Raserei geschlagen war, zu bändigen und ihn zu Eurystheus zu bringen. Nachdem König Minos seine Erlaubnis gegeben hatte, dass Herkules den Stier mitnehmen darf, bändigte Herkules diesen, brachte ihn zu Eurystheus nach Mykene und ließ ihn wieder frei.


8. Aufgabe: Herkules sollte als nächstes die  Rosse des Diomedes zu Eurystheus bringen. Zuerst verfütterte er den menschenfressenden Pferden ihren Stalldiener und konnte sie durch diese Ablenkung von ihren Ketten befreien. Anschließend warf er ihnen Diomedes selbst zum Fraß vor, woraufhin sie zahm wurden, sodass Herkules sie wegführen konnte.


9. Aufgabe:

Als nächstes musste Herkules für Admete, die Tochter des Eurystheus, den  Zaubergürtel der Amazonenkönigin Hippolyte rauben, den sie von ihrem Vater Mars bekommen hatte. Zuerst wollte Hippolyte ihm den Gürtel freiwillig geben, doch um das zu verhindern mischte sich Juno unter die Amazonen und verbreitete das Gerücht, dass Herkules Hippolyte entführen wolle. Um das zu verhindern griffen die Amazonen die Schiffe des Herkules an. Dieser nahm allerdings einige Amazonen gefangen und tauschte sie schließlich gegen den Zaubergürtel ein und kehrte damit nach Griechenland zurück.


10. Aufgabe: Herkules sollte nun die Herde  roter Stiere von Geryon rauben. Dazu musste er zuerst den Hirten und den zweiköpfigen Hund Orthos, ein Bruder des Zerberus töten. Geryon, dem von dem Überfall berichtet wurde, eilte herbei und forderte Herkules zum Kampf heraus. Dieser traf Geryon mit einem in dem Blut der Hydra getränktem Pfeil. Juno, die gekommen war, um Geryon zu unterstützen, verwundete er ebenfalls und schlug sie in die Flucht.


11. Aufgabe:

Eurystheus befahl Herkules drei  goldene Äpfel aus dem Garten der Hesperiden zu holen, die einem ewige Jugend verleihen. Diese wurden jedoch von den Hesperiden und dem Drachen Ladon bewacht. Herkules bat Atlas, den Vater der Hesperiden, für ihn die Äpfel zu holen und bot an, währenddessen selbst das Himmelsgewölbe zu tragen, das Atlas Aufgabe war. Atlas willigte ein, tötete den Drachen und brachte Herkules die Äpfel, wollte aber zunächst die Last nicht wieder übernehmen. Doch als Herkules ihn bat, das Himmelsgewölbe nur kurz zu tragen, um sich angenehmer hinzustellen, ließ Atlas sich von der List täuschen. Atlas nahm den Himmel wieder auf seine Schultern, sodass Herkules mit den Äpfeln davonziehen konnte.

Herkules mit dem Höllenhund Zerberus


12. Aufgabe: Eurystheus beauftragte Herkules zum Schluss den Höllenhund  Zerberus zu ihm zu bringen. Pluto, der Herrscher der Unterwelt, erlaubte Herkules, Zerberus für kurze Zeit mitzunehmen. Seine einzige Bedingung war, dass Herkules keine Waffen dazu benutzen darf. Nachdem also Herkules den Höllenhund überwältigt hatte, brachte er ihn zu Eurystheus in die Oberwelt.





 Pompeji

Ausbruch des Vesuvs


Das wohl Bekannteste, dass man über Pompeji weiß ist der  Vesuvausbruch und die damit verbundene Zerstörung von Pompeji. Es gab viel Warnzeichen, doch Keiner hatte wirklich damit gerechnet. Am  24. August 79 n.Chr. war es schließlich so weit. Der Himmel verdunkelte sich und es regnete Asche und Bimssteine vom Himmel. Manche flüchteten vor Panik, andere versteckten sich in ihren Häusern. Dennoch kam ein drittel der Bevölkerung um. Doch es war noch nicht vorbei. Am nächsten Tag gab es einen zweiten Ausbruch, wobei Lavamassen in die Häuser eindrangen und es keinen Ausweg gab. Hierbei starb ein noch größerer Teil, jedoch wird davon ausgegangen das viele Menschen noch flüchten konnten. Die Stadt aber wurde verschüttet und geriet für Jahrhunderte in Vergessenheit. Über 1500 Jahre lag Pompeji unter einer 25 Meter mächtigen Decke aus vulkanischer Asche und Bimsstein vergraben.



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