Generationenkonflikt und Klimakrise/Risikowahrnehmung: Unterschied zwischen den Versionen

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Für die Beurteilung eines Risikos spielt der Erwartungswert E(X) der Zufallsvariablen eine große Rolle: Er berechnet sich aus <math>E(X)=\sum_{i=1}^Np_{i}x_{i}</math>
Für die Beurteilung eines Risikos spielt der Erwartungswert E(X) der Zufallsvariablen eine große Rolle: Er berechnet sich aus <math>E(X)=\sum_{i=1}^Np_{i}x_{i}</math>


wobei xi die insgesamt N diskreten Werte sind, welche die Zufallsvariable X annehmen kann, und pi die Wahrscheinlichkeit, mit der der i-te Wert eintritt. In der Versicherungsmathematik ist etwa pi die Wahrscheinlichkeit, das ein PKW aus einer bestimmten Risikogruppe verunfallt mit einem Schaden der Höhe xi. Aus diese weise lässt sich der Schadens-Erwarungswert für einen PKw aus einer Risikogruppe abschätzen - Versicherungsprämien sollten aus Sicht der Versicherung über diesem Erwartungswert liegen, damit sie im Schnitt Geld verdienen kann.
wobei xi die insgesamt N diskreten Werte sind, welche die Zufallsvariable X annehmen kann, und pi die Wahrscheinlichkeit, mit der der i-te Wert eintritt. In der Versicherungsmathematik ist etwa pi die Wahrscheinlichkeit, das ein PKW aus einer bestimmten Risikogruppe verunfallt mit einem Schaden der Höhe xi. Aus diese Weise lässt sich der Schadens-Erwarungswert für einen PKw aus einer Risikogruppe abschätzen - Versicherungsprämien sollten aus Sicht der Versicherung über diesem Erwartungswert liegen, damit sie im Schnitt Geld verdienen kann.


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Version vom 29. April 2020, 17:28 Uhr

Erste Studien und Theorien zur Risikowahrnehmung wurden in der kognitiven Psychologie bzw. der Psychologie der Informationsverarbeitung entwickelt. Bis heute findt man vor allem in Lehrbüchern aus diesen Bereichen auch Einführungen zur Risikowahrnehmung. Wichtige (empirisch fundierte) Annahme, die in entsprechende Theorien einfleißt, ist dass Menschen Informationen vereinfachen nicht vollkommen rational Informationen verarbieten. sie nutzen dabei Heuristiken (i.e. Faustregeln) umd Information zu strukturieren und zu vereinfachen, was zu systematischen Fehlern ("Biases") führen kann. Dieser Ansatz wurde insbesondere von Kahneman und Tversky vorangetrieben - eher mit der Vorstellung, dass Biases eben Fehlern seien, die aus Heuristiken resultieren.[1] Auf der anderen Seite stellt die ABC-Gruppe um Gigerenzer die Vorteile von Heuristiken dar, die einfach und schnell seien und damit den Umgang in komplizierten oder komplexen Umwelten ermöglicht.[2]

"In der entscheidungstheoretischen Literatur wird oft ein Unterschied zwischen Entscheiden unter Risiko und Entscheiden unter Unsicherheit gemacht (Knight 1921). Bei Entscheidungen unter Risiko sind definitionsgemäß die Wahrscheinlichkeiten, mit denen die Konsequenzen eintreten, bekannt bzw. objektiv vorgegeben (beispielsweise ein Glücksspiel, bei dem man mit p = 0,50 einen Gewinn von 100 € erhält). Bei Entscheidungen unter Unsicherheit sind die Wahrscheinlichkeiten nicht oder nur vage bekannt und müssen subjektiv geschätzt werden (beispielsweise eine Wette, bei der man 100 € gewinnt, falls Borussia Dortmund das nächste Spiel gewinnt)." (Jungermann, Pfister und Fischer, 2017, S. 171)[3]

Für die Beurteilung eines Risikos spielt der Erwartungswert E(X) der Zufallsvariablen eine große Rolle: Er berechnet sich aus

wobei xi die insgesamt N diskreten Werte sind, welche die Zufallsvariable X annehmen kann, und pi die Wahrscheinlichkeit, mit der der i-te Wert eintritt. In der Versicherungsmathematik ist etwa pi die Wahrscheinlichkeit, das ein PKW aus einer bestimmten Risikogruppe verunfallt mit einem Schaden der Höhe xi. Aus diese Weise lässt sich der Schadens-Erwarungswert für einen PKw aus einer Risikogruppe abschätzen - Versicherungsprämien sollten aus Sicht der Versicherung über diesem Erwartungswert liegen, damit sie im Schnitt Geld verdienen kann.


  1. Tversky, A.,Kahneman, D. (1974) Judgment under Uncertainty: Heuristics and Biases, Science(185), 4157, 1124–1131.
  2. Gigerenzer, G., Todd, P. M., & The ABC Research Group. (1999). Evolution and cognition. Simple heuristics that make us smart. Oxford University Press.
  3. Jungermann, H., Pfister, H.-R., Fischer, K. (2017). Die Psychologie der Entscheidung (4. Auflage). Berlin, Heidelberg: Springer.