Generationenkonflikt und Klimakrise/Generationenkonflikt beim set of relevant media zu Klimainformationen: ein Vergleich zwischen "Boomer"-Eltern und "Boomer"-Kinderlosen

Aus ZUM Projektwiki

Einleitung

Die Klimakrise ist kein neues Phänomen. Bereits seit 30 Jahren warnt der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) vor den Folgen des Klimawandels. Seitdem wurde gegen diese in kleinen Schritten vorgegangen, sei es der Austausch von Glühlampen, der Kauf eines Elektroautos, oder die Installation von Fotovoltaikpaneelen[1]. Seit 2018 scheint jedoch ein Wandel in der Medienberichterstattung erfolgt zu sein. Am 20. August 2018 protestierte die damals 15-Jährige Greta Thunberg erstmals vor dem schwedischen Parlament für den Klimaschutz. Folglich entstand die globale soziale Bewegung "Fridays for Future". Im Rahmen dieser Bewegung streiken tausende Schüler und Studenten für den Einsatz möglichst schneller und effizienter Klimaschutz-Maßnahmen.  Als Folge durfte Thunberg vor den Delegierten bei der UN-Klimakonferenz 2018 sprechen und startete mit den Worten „Wir können eine Krise nicht lösen, ohne sie als Krise zu behandeln“ eine große Bewegung. (Thunberg zitiert nach Kromp-Kolb, 2019)[1]. Dies führte zwar dazu, dass der Begriff Klimakrise anstatt des Wortes Klimawandel in den Medien aufgegriffen wurde, jedoch scheint es laut Kromp-Kolb (2019)[1] eher darum zu gehen, ob ein Klimastreik durch Schüler berechtigt sei, anstatt über die Ursachen oder Lösungen der Klimakrise zu berichten.

Da "Fridays for Future" als eine Schülerbewegung bekannt wurde, scheint es so, als würden eher jüngere Menschen sich aktiv mit der Klimadebatte auseinandersetzen. Doch gibt es wirklich einen Generationskonflikt in Bezug zur Klimakrise?

Überschriften wie „Aufstand gegen die Babyboomer - ihr habt auf unsere Kosten gelebt”[2], „Kampf der Generationen? - Demographie und Klimawandel sind nicht generationsneutral” [3] und „Generationskonflikt - Wir können das Klima nicht gegeneinander retten”[4] kursieren in den Medien.

Wenn die medialen Darstellungen zum Generationskonflikt in Bezug auf die Klimakrise korrekt sind, sei davon auszugehen, dass es einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der Ansichten über den Klimawandel und des Relevant Set of Media zwischen den Generationen der Babyboomer und Gen Z gibt. Doch gibt es auch einen Unterschied hinsichtlich des Relevant Set of Media zwischen Boomern mit und Boomern ohne Kinder? Nehmen Kinder Einfluss auf das Medienverhalten ihrer Eltern, die der Generation der Babyboomer angehören?

Im folgenden Wiki wird untersucht, ob es signifikante Unterschiede im Relevant Set of Media in Bezug auf die Klimakrise bei der Generation der Babyboomer jeweils mit und ohne Kinder gibt.

Theorie und vorhandene Studien

Relevant Set of Media

Medien ergänzen sich hauptsächlich in ihren Funktionen und somit gibt es laut Seufert und Wilhelm[5] kaum eine Konkurrenzbeziehung zwischen Medien. Die Schlussfolgerung daraus ist, dass neue Medien bereits existierende Medien niemals vollständig verdrängen könnten. Nach McLuhan[6] ist der Inhalt eines Mediums, immer ein dem Medium vorangegangenes Medium. Dabei wird ein Medium nicht gänzlich ersetzt sondern von einem nächst neueren implementiert und um weitere Funktionen erweitert.

Als Relevant Set bezeichnet man in der Medien-Forschung eine Gruppe von Angeboten, die für die individuelle, regelmäßige Nutzung innerhalb eines Mediums kennzeichnend ist. Hierzu wird in der Operationalisierung der Relevant-Set-Untersuchungen im Fernsehen in der Regel eine Analyse der Sehdauer auf Personenebene durchgeführt. [7]

Medien lassen sich diesbezüglich hinsichtlich der Nutzungsdauer und Nutzungshäufigkeit unterscheiden. Grund für die unterschiedliche Nutzung und das Nutzungsverhalten von Medien sind individuelle Bedürfnisstrukturen. Dabei bedingt die hauptsächliche Verwendung und Funktion eines Mediums die Präferenz und Medienwahl eines Menschen. Somit eignen sich bestimmte Medien besser oder schlechter für die individuelle Bedürfnisbefriedigung. Ein ebenfalls nennenswerter Faktor für das Nutzungsverhalten ist die individuell verfügbare Zeitmenge. Dabei bestimmt die einsetzbare Zeit die Wahl und das Nutzungsverhalten innerhalb eines Mediums.[5]

Langzeitstudie über die ARD/ZDF-Massenkommunikation

In der ARD-ZDF-Massenkommunikation Langzeitstudie wird der Mediengebrauch und die einhergehende Entwicklung dessen, in einer Laufzeit von über 50 Jahren erfasst. Befragt wurden dabei alle Personen ab einem Alter von 14 Jahren. Wegen der besonderen Dynamik der Medienentwicklung durch das neue Medium Internet stehen besonders 14- bis 29- Jährige im Fokus. Der Fragebogen und die Studie analysieren drei größere Themenbereiche: die Präferenz und Entwicklung der Geräteausstattung von Personen, die Reichweite und Nutzung eines Mediums und die Nutzungsmotive und Images der jeweiligen Medien. Der Mediengebrauch wird anhand der investierten Zeit pro Tag innerhalb der Medien und der investierten Gesamtzeit in allen Medien erfasst. Dabei ist in der Studie die Reihenfolge der nutzungsstärksten Medien in der Gesamtbevölkerung das Fernsehen, das Radio und auf dem dritten Platz das Internet. In der jüngeren Zielgruppe von 14-29 Jahren zeigen sich strukturelle Unterschiede im Vergleich zu der restlichen Gesamtbevölkerung. Fernsehen, Radio und besonders Tageszeitungen sind in Bezug auf die Reichweite und Nutzungsdauer weit weniger ausgeprägt als bei der älteren Zielgruppe. Das Internet landet in der Nutzungsstärke auf dem ersten Platz. Auch bei den Nutzungsmotiven ließen sich jeweils unterschiedliche Motive und unterschiedlich stark ausgeprägte Motive für jedes Medium feststellen, welche die jeweiligen Medien charakterisieren. Ein ausschlaggebendes Nutzungsmotiv war die Glaubwürdigkeit der Medien.[8]

Studie der Vodafone-Stiftung 2019

Eine Studie der Vodafone-Stiftung 2019: "Alles auf dem Schirm", in der es um die Wege der Information junger Menschen zu politischen Themen geht, zeigte, dass die Mehrheit der 14-24-jährigen jungen Erwachsenen ein großes Interesse an politischen Themen hat, und sich regelmäßig informiert. 36% der Teilnehmer informieren sich täglich oder mehrmals täglich, 72% mindestens einmal in der Woche. [9]

Quellen und Vertrauen bei politischen Themen

Eine Minderheit der Teilnehmer informiert sich seltener als einmal im Monat über das politische Geschehen, wobei Probanden mit einem formal höheren Bildungsabschluss sich regelmäßiger informieren, als junge Menschen mit vergleichsweise niedrigem Bildungshintergrund.

Dabei sind der persönliche Austausch, klassische Medien und Nachrichtenportale die Quellen, denen am meisten vertraut wird. Sozialen Medien hingegen werden zwar als Informationsquelle bezüglich politischer Themen genutzt, hingegen nicht als besonders vertrauenswürdig eingeschätzt. YouTube hat dabei mit 6% das höchste Vertrauen, Facebook und Instagram 3% und Twitter lediglich 2%.[9]

Interesse und Informationsquellen Klima

Besonders relevant im Hinblick auf die Klimakrise waren die Befragungen zum Thema "Fridays For Future" (FFF), wobei 51% der Befragten die Bewegung verfolgt. Ingesamt interessieren sich 51% (sehr) stark, 33% weniger stark und 14% gar nicht für das Thema FFF. Dabei ist das Interesse von jungen Frauen (55%) größer als bei jungen Männern (46%). Befragte, die sich täglich über Politik informieren, äußern auch ein stärkeres Interesse an dem Thema.

Die wichtigsten Quellen sind hierbei das persönliche Gespräch, das Fernsehen und Nachrichtenseiten im Internet. [9]

Risikowahrnehmung zur Klimakrise

Risikowahrnehmung wird als die subjektive wahrgenommene Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines bestimmten negativen Ereignisses definiert (Krämer, 2020)[10].

Studie von Tvinnereim, Lægreid, Liu, Shaw, Borick und Lachapelle

In einer Studie von Tvinnereim, Lægreid, Liu, Shaw, Borick und Lachapelle (2020)[11] wird die Tendenz, den Klimawandel für sich selbst als weniger bedrohlich wahrzunehmen als für Menschen in geografisch weiter entfernten Gegenden, untersucht. Dies wird als sogenannter Raumoptimismus bezeichnet. Die Studie zeigte, dass Personen aus neun unterschiedlichen Ländern, den Klimawandel als eine größere Bedrohung für die Welt als für sich selbst sehen[11].

Es stellt sich die Frage, ob es bezüglich der Risikowahrnehmung im Zusammenhang mit der Klimakrise einen signifikanten Unterschied zwischen verschiedenen Generationen gibt.

In folgenden Studien wird der Generationskonflikt in Bezug zur Klima-Risikowahrnehmung detaillierter untersucht:

Darstellung von Ergebnissen aus anderen Studien zu der Thematik

JIM-Studie 2019

Die JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) vom medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest erhebt seit 20 Jahren Daten zur Mediennutzung von Jugendlichen in Deutschland.

Shell Jugendstudie 2019

Begriffserklärungen

Kohorten

Nach Menning und Hoffmann (2009)[12] bezeichnet man als Geburtskohorten einzelne Geburtsjahrgänge, bzw. Gruppen von Geburtsjahrgängen. Mitglieder einer bestimmten Kohorte wachsen aufgrund ihres gemeinsamen Geburtszeitraums unter einheitlichen historischen Bedingungen auf und erleben dementsprechend verschiedene, gesellschaftliche Ereignisse oder Perioden im gleichen Altersabschnitt ihres Lebens. Die Größe einer einzelnen Kohorte hängt nicht nur von der Geburtenrate des jeweiligen Jahrgangs ab, sondern auch von weiteren Faktoren, wie der Säuglings- und Kindersterblichkeit oder der Sterblichkeit im mittleren und höheren Erwachsenenalter ab. Im Zusammenhang von verschiedenen Alterkohorten wird dementsprechend von Altersunterschieden gesprochen. Dementsprechend beschreiben Altersunterschiede Differenzen innerhalb der Alter von Individuen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Soweit zu der Definition von Geburtskohorten nach Menning und Hoffmann (2009).

Generationen

Als Generationen werden die Angehörigen einer Kohorte bezeichnet, die das Bewusstsein einer gemeinsamen Identität entwickelt haben. Lüscher et al. (2009)[13] betonen in ihrer Definition von Generation v.a. die sozialen Beziehungen zwischen den Angehörigen von verschiedenen Generationen, sowie innerhalb einer Generation, die durch das Bewusstsein der Generationenzugehörigkeit und der sich daraus ergebenden Gemeinsamkeiten und Differenzen geprägt sind. Generationenunterschiede weisen demnach auf Unterschiede in der Denk- und Lebensweise von Angehörigen verschiedener Generationen hin.

Häufig genutzte Generationsbegriffe sind u.a. verwandtschaftliche (genealogische) Generationen innerhalb einer Familie, die durch die zeitlichen Abstände der Geburten von Großeltern, Eltern, Kindern, etc. Bestimmt werden, sozial-kulturell-historische Generatioen, die sich durch das gemeinsame Erleben historischer Ereignisse zusammengehörig fühlen und gemeinsame Werten, Anschauungen und Lebensstile aufweisen, oder auch ökonomische Generationen, die sich aufgrund von gemeinsamen Chancen und Risiken der materiellen Lebensperspektiven definieren. [12]

Baby-Boomer

Der aus der Nachkriegszeit resultierende Babyboom ist ein einzigartiges, demografisches Phänomen des 20. Jahrhunders. Die Alterskohorte der Babyboomer bildet weltweit die geburtenstärksten Jahrgänge und hat im Zuge dessen - trotz variierender Größe in den einzelnen Ländern - überall einen prägenden Einfluss auf die Gesellschaft. In die Geburtskohorte der Babyboomer fallen all die Menschen, die zwischen 1946 und 1964 geboren wurde. Gerade jetzt, da die Babyboomer das mittlere Erwachsenenalter erreicht haben und in absehbarer Zeit in das Ruhestandsalter kommen, resultieren aus diesem Phänomen eine Vielzahl an Konsequenzen und Herausforderungen, denen sich soziale Institutionen, aber auch die gesamte Gesellschaft stellen muss. [12]

Fragestellung und Hypothesen

Die zentrale Fragestellung, die sich aus den theoretischen Überlegungen und den Ergebnissen bisheriger Studien ergibt, lautet schließlich: "Welche Unterschiede bestehen zwischen Babyboomern mit bzw. ohne Kinder in Bezug auf ihre Einstellung sowie ihr Nutzungsverhalten gegenüber verschiedenen Medien, insbesondere vor dem Hintergrund der Klimadebatte?"

Aus der Fragestellung leiten sich einzelne Hypothesen ab, welche mithilfe der erhobenen Ergebnisse später diskutiert und bewertet werde sollen. Folgende Hypothesen werden untersucht:

  • H1: Die insgesamte, durchschnittliche Nutzungszeit für Medien liegt bei Babyboomern mit Kindern höher als bei Babyboomern ohne Kinder.
  • H2: Babyboomer mit Kindern weisen eine höhere durchschnittliche Nutzungszeit für soziale Netzwerke auf, als Babyboomer ohne Kinder.
  • H3: Babyboomer mit Kindern äußern ihre Meinung in den Medien häufiger als Babyboomer ohne Kinder.
  • H4: Es bestehen keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf das Vertrauen in soziale Netzwerke zwischen Babyboomern mit Kindern und Babyboomern ohne Kinder.
  • H5: Babyboomer ohne Kinder empfinden größere Zuversicht in Bezug auf die Klimasituation als Babyboomer mit Kindern.
  • H6: Babyboomer mit Kindern empfinden die Klimasituation als größere Bedrohung als Babyboomer ohne Kinder.

Methoden

Gewinnung der Stichprobe

Für die Befragung wurden zur Alterseinschränkung Teilnehmer zwischen 10 und 25 und 45 und 75 direkt adressiert. Dem Fragebogen wurde bei der Verbreitung ein Anschreiben mit Angaben zum übergeordneten Forschungsthema „Mediennutzung und Informationsgewinnung“, dem universitären Kontext der Befragung und der Gewährleistung der Anonymität beigefügt. Der Fragebogen wurde durch die Forschungsgruppe im Bekannten- und Familienkreis und über soziale Netzwerke (Whatsapp, Instagram, Facebook, LinkedIn, Xing) auf privaten Profilen und in öffentlichen Gruppen verbreitet.

Grundlage des Fragebogens

Soziodemografie der Stichprobe

Insgesamt ergab sich aus der Erhebung eine unbereinigte Stichprobe von 69 Probanden, darunter 42 Probanden, die sich der Gruppe "Babyboomer mit Kindern" zu ordnen lassen, und 27 Probanden, die zu der Zielgruppe "Babyboomer ohne Kinder" angehören.

Babyboomer mit Kindern

Die Stichprobe der Babyboomer mit Kindern wies bezüglich des Alters ein Minimum von 38 und ein Maximum von 73 auf. Insgesamt ergab sich daraus ein Mittelwert 56,48 und eine Standardabweichung von 6,744.
Bezüglich des Geschlechts zeige sich hier für die Antwort "Männlich" eine relative Häufigkeit von 0,31, d.h. 31%, während sich für die weiblichen Probanden eine relative Häufigkeit von 0.69, als 69% ergab.
Hinsichtlich des höchsten Schulabschlusses gaben 9,5% der Probanden an, dass sie den Hauptschulabschluss erreicht hätten, während 21,4% der Probanden den Realschulabschluss als höchsten Schulabschluss angaben. Das Fachabitur gaben 14,3% der Probanden an, und die meistgenannte Antwort war das Abitur mit 47,6% der Teilnehmer. Außerdem gaben 7,2% der Probanden an, dass sie einen anderen Abschluss hätten, als die, die bei der Beantwortung des Items standen.

Babyboomer ohne Kinder

Die Stichprobe der Babyboomer ohne Kinder wies bin Hinsicht auf die Angabe ihres Alters ein Minimum von 46 und ein Maximum von 58 auf. Insgesamt ergab sich daraus ein Mittelwert von 53,65 und eine Standardabweichung von 3,357.
Hinsichtlich des Geschlechts zeigte sich hier folgende Verteilung: 37% der Probanden gaben "Männlich" als ihr Geschlecht an, während 63% der Teilnehmer die Antwort "Weiblich" auswählten.
In Bezug auf den höchsten Schulabschluss zeigte sich ein Anteil von 14,8% der Probanden, die den Hauptschulabschluss angaben, während 25,9% den Realschulabschluss auswählten. Die Antwort mit der geringsten Häufigkeit war die Fachhochschulreife mit 7,4%. Über die Hälfte der Probanden (51,9%) gaben das Abitur als ihren höchsten Schulabschluss an.

Aufbau des Fragebogens

Die Zielgruppen des ersten Fragebogens umfassen die Generation Babyboomer mit und ohne Kinder, die des zweiten Fragebogens Babyboomer ohne Kinder sowie Generation Z und die des dritten Fragebogens Babyboomer und ihre eigenen Kinder der Generation Z. Für eine bessere Erreichung der lediglich relevanten Zielgruppen, wurde bei der Beantwortung des Fragebogens v2 bei der Frage „Haben Sie Kinder?“ mit „Ja“ eine Umleitung auf den Fragebogen v1 vorgenommen. Bei dem Fragebogen v3 wurden die Probanden vor der Durchführung des Fragebogens aufgefordert, eine Codierung vorzunehmen aus Initialen und Geburtsdaten, um die Fragebögen den zusammengehörigen Eltern und Kindern zuordnen zu können.

Die Instruktionen zur Durchführung des Fragebogens wurden vor Beginn des Fragebogens gestellt, wobei für die Probanden sich auch die Möglichkeit bot, bei Fragen bezüglich der Instruktion oder auch bei Fragen, die sich während der Beantwortung des Fragebogens ergaben, die jeweiligen zuständigen Studierenden der einzelnen Fragebögen über eine Emailadresse kontaktieren zu können.

Die Items betreffs der Mediennutzung der einzelnen Medien sowie deren Nutzungsdauer wurden so konzipiert, dass die Probanden diese erst vor der Coronazeit beantworten sollten und daraufhin während der Coronazeit. Dies sollte eine Vergleichbarkeit darstellen, um mögliche Auswirkungen der Coronazeit für die Mediennutzung zu erkennen. Jedoch wurde lediglich bei der Forschungsgruppe "Generationenkonflikt?" 5 Set of relevant media: Unterschiede zwischen "Boomern" und "Gen Z" der Fokus auf signifikante Unterschiede der medialen Nutzung vor und während der Corona-Pandemie gelegt.

Der Fragebogen besteht aus 24 Items und ist in vier verschiedene Teile gegliedert.

Der erste Teil befasst sich mit der Abfrage der demografischen Daten. Die Probanden wurden aufgefordert Aussagen bezüglich des Geschlechts, des Alters, des Bildungsstandes (höchster allgemeinbildender Schulabschluss) sowie des durchschnittlichen monatlichen Haushaltseinkommens zu treffen.

Der zweite Teil des Fragebogens erfragt die allgemeine Mediennutzung der Probanden, wobei beachtet werden sollte, dass diese Items aus Sicht der Mediennutzung des Probanden vor Corona beantwortet werden sollten.

Die erste Frage dieses Abschnittes beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie häufig verschiedene Medien (Internet, Soziale Medien, Fernsehen, Radio, Zeitungen, Podcasts) von den Probanden in einer normalen Woche verwendet werden. Als Auswahlmöglichkeiten für die Angabe der Häufigkeit der Nutzung gab es hierbei „Nutze ich nicht“, „Seltener“, „ein Tag pro Woche“, „zwei Tage pro Woche“, „drei Tage pro Woche“, „vier Tage pro Woche“, „fünf Tage pro Woche“, „sechs Tage pro Woche“ oder täglich. Hierbei war pro Medium nur eine Zeitangabe möglich. Darauf aufbauend wurde die durchschnittliche Nutzungszeit pro Tag, an dem das Medium genutzt wird, abgefragt. Dazu wurde der Proband aufgefordert, für die zuvor auch schon angegebenen Medien anzugeben, wie oft er sie pro Tage nutze. Die möglichen Antworten für dieses Item waren „Unter eine Stunde“, „eine Stunde“, „zwei Stunden“, „drei Stunden“, „vier Stunden“, „fünf Stunden“ sowie „Mehr als fünf Stunden pro Tag“. An dieser Stelle war es dem Probanden erneut bloß möglich pro Medium eine Antwortmöglichkeit auszuwählen.

Abschließend zu diesem Sinnabschnitt wurde das Item mit der Frage untersucht, ob die Probanden sich selber aktiv in den Medien äußern. Ausschließlich bei einer Bejahung dieser Frage wurden den Probanden zwei weitere Items angezeigt. Der Teilnehmer wurde bei diesen gefragt, in welchen Medien sie sich äußern sowie zu welchen Themen. Beide Items wurden mit einem offenen Antwortfeld gestaltet.

Im nächsten Schritt oder bei einer Verneinung der Frage nach der aktiven Äußerung des Probanden begann der dritte Teil des Fragebogens, bei dem die Mediennutzung politischer Themen im Vordergrund stand. Dabei wurde der Proband zunächst gefragt, wie sehr er den folgenden Medien vertraue, wenn es um Nachrichten und Informationen zum politischen Geschehen in Deutschland und der Welt gehe.

Die diesbezüglich aufgeführten Medien waren „Persönliche Gespräche“, „Diskurs bzw. Thematisierung im Unterricht / Vorlesung oder am Arbeitsplatz“, „Nachrichtensender (NTV, N24, Welt etc.)“, „Privates Fernsehen (RTL, PRO7, Sat1, VOX etc.)“, „Öffentlich-Rechtliches Fernsehen (ARD, ZDF, NDR etc.)“, „Radio“, „Printmedien“, „Podcasts“, „YouTube“, „Instagram“, „Facebook“, „Twitter“, „Snapchat“, „Tiktok“, „Pinterest“, „Private Messenger“, „Nachrichtenseiten / -apps“, „Wikipedia oder andere“, „Wissenschaftliche Veröffentlichungen / Journals (peer-reviewed)“, „Alternative Medien“, „Xing / LinkedIn“ sowie „Anderes“. Jedem Medium sollten die Probanden ihr entgegengebrachtes Vertrauen angeben.

Die Antworten der Vertrauensskala erstreckten sich über „Sehr starkes Vertrauen“, „Starkes Vertrauen“, „Weniger starkes Vertrauen“, „Gar kein Vertrauen“ bis zu„Kenne ich nicht“. Die Antwortmöglichkeit „Kenne ich nicht“ wurde hierbei durch Fettdruck von den anderen abgehoben, damit sie dem Probanden nicht signalisiere, dass das Vertrauen in fünf, sondern nur in vier Intensitäten angegeben werde. Auch für dieses Item war pro Medium nur eine Antwortmöglichkeit wählbar.

Nach diesem Abschnitt folgte die Einleitung in das Thema der Klimadebatte und somit auch der dritte Teil des Fragebogens. Die Probanden beschäftigten sich dabei mit der Fragestellung, wie sehr sie sich für das Thema Umwelt, Klima, Umweltschutz und Klimaschutz interessieren. Dieses Item war wieder mit nur einer Antwortmöglichkeit beantwortbar. Die Antwortmöglichkeiten dieses Items umfassten „Sehr stark“, „Stark“, „Weniger stark“ oder „Gar nicht“. Das zweite Item bei dieser Themeneinleitung ermittelte, ob sich die Probanden aktiv über die Klimadebatte informieren. Lediglich bei der Bejahung dieser Frage ergaben sich zwei weitere Items. Zunächst wurde bei diesen erfragt, wie häufig sich der Proband aktiv über die Klimadebatte informiere. Die Antwortmöglichkeiten waren „Seltener“, „1x pro Woche“, „2x pro Woche“, „3x pro Woche“, „4x pro Woche“, „5x pro Woche“, „6x pro Woche“, „Täglich“ oder „Mehrmals am Tag“. Es war lediglich eine Antwortmöglichkeit wählbar. Im Anschluss erschien die Frage, warum sich der Teilnehmer mit dem Thema Klimadebatte auseinandersetze. An dieser Stelle waren mehrfache Antwortmöglichkeit auswählbar. Die zur Auswahl stehenden Antwortmöglichkeiten waren „Gar nicht“, „Aus persönlichem Interesse“, „Um mich mit Bekannten und Freunden austauschen zu können“, „Um mir eine Meinung bilden zu können“, „Um am öffentlichen Diskurs teilzunehmen“, „Um mich politisch zu engagieren“, „Um mein Verhalten zu ändern“, „Um mein Gewissen zu erleichtern“ sowie „Anderes“.

Infolgedessen oder bei einer Verneinung der Frage, ob sich der Proband mit dem Thema Klimadebatte aktiv informiere, folgte die Abfrage der klimabezogenen Mediennutzung. Das darauf folgende Item war identisch wie jenes zur Mediennutzung politischer Themen als der Proband aufgefordert wurde, die Stärke des Vertrauens in die folgenden Medien anzugeben, wenn es um das politische Geschehen in Deutschland und der Welt gehe. Der einzige Unterschied bei diesem Item und seiner Antwortmöglichkeiten war, dass es hierbei um das Vertrauen in die folgenden Medien ging, wenn es um Nachrichten und Informationen zur Klimadebatte in Deutschland und der Welt gehe.

Das folgende Item behandelte die Fragestellung, wie informiert sich der Proband zur Klima-Debatte fühle. Als Antwortangabe wurde ein semantisches Differential gewählt, bei welchem der Proband die Möglichkeit hatte, den Schieber zwischen „gar nicht informiert“ und „bestens informiert“ einzustellen. Gleichzeitig wurde ihm im Kästchen daneben ein Wert zwischen 0 und 10 angezeigt, wobei 0 „gar nicht informiert“ und 10 „bestens informiert“ gleichgesetzt war, um den Probanden bei der Einschätzung auch noch numerisch zu demonstrieren, wo sich der Schieber befindet.

Ferner waren auch die nächsten fünf Items in Form eines semantischen Differentials gestaltet. Das erste Item erfasste die Einschätzung der Probanden zu der Aussage „In Bezug auf die Klimasituation habe ich…“, wobei die Probanden zwischen Angst (Wert = 0 ) bis zu Zuversicht (Wert = 10) auf dem Schieber auswählen konnten. Die drei anknüpfenden Items „In die Politik habe ich im Bezug auf die Klimadebatte…“, „In die Jugend habe ich im Bezug auf die Klimadebatte…“ sowie „In die ältere Generation habe ich in Bezug auf die Klimadebatte…“ umfassten allesamt eine Skala, die sich von Misstrauen (Wert = 0) bis Vertrauen (Wert = 10) ersteckte. Das abschließende Item in Form eines semantischen Differentials untersuchte die Einstellung der Probanden bezüglich der Frage „Wie sehr sehen Sie die Klimasituation als Bedrohung an?“. Hierbei erforderte es eine Beurteilung dieser Situation mit der Bewertung von „Kaum (Wert = 0) bis „Sehr“ (Wert = 10).

Der vierte Teil des Fragebogens handelte von der coronabezogenen Mediennutzung. Hierbei gab es die Anweisung an die Probanden, die folgenden Fragen hinsichtlich ihrer Mediennutzung aus aktueller Sicht während der Corona-Pandemie zu beantworten. Das erste Item dieses Fragebogenteils war identisch aufgebaut zu dem ersten im zweiten Teil des Fragebogens (siehe oben). Im Folgenden zeigte sich wieder ein bereits zweimal verwendetes Item auf. Dabei handelte es sich um das Item mit der Fragestellung, wie sehr den folgenden Medien vertraut werde, wenn es um Nachrichten und Informationen zum politischen Geschehen oder zur Klimadebatte in Deutschland und der Welt geht. In diesem Fall wurde dieses Item so umformuliert, dass die Probanden angeben sollten, wie sehr sie den aufgeführten Medien vertrauen, wenn es um Nachrichten und Informationen zur Corona-Pandemie geht. Abgesehen von der Formulierung der Fragestellung dieses Items war es identisch in den Antwortmöglichkeiten und der Aufzählung der Medien aufgebaut.

Abschließend erschien den Probanden eine abschließende Seite, auf welcher ihnen erneut vergleichend in der Einleitung gedankte wurde und falls Interesse zu den Ergebnissen dieser Studie bestehe, erneut eine Emailadresse der jeweilige Gruppe mitgeteilt, bei der Proband sich melden könne.

Ergebnisse

Ergebnisse der H1-Hypothese

Die H1 besagt "Die insgesamte, durchschnittliche Nutzungszeit für Medien liegt bei Babyboomern mit Kindern höher als bei Babyboomern ohne Kinder".
Die erhobenen Werte ergaben sich aus der Summe der einzeln erhobenen Nutzungszeiten für verschiedene Medien. Die einzelnen Ergebnisse der Probanden geben also wieder, wie viele Stunden sie sich pro Woche dem Internet, sozialen Medien, Radio, Fernsehen, Zeitungen und Podcasts insgesamt zuwenden.
Bezogen auf die Gesamtnutzungszeit für Medien allgemein ergab sich bei der Probandengruppe der Babyboomer mit Kindern ein Mittelwert von 13,00 Stunden pro Woche mit einer Standardabweichung von 3,07. Für die Babyboomer ohne Kinder ergab sich hier ein Mittelwert von 13,44 mit einer Standardabweichung von 4,05. Beim Vergleich der beiden Mittelwerte ergibt sich im t-Test eine Signifikanz von 0,676.

Ergebnisse der H2-Hypothese

Die H2 besagt "Babyboomer mit Kindern weisen eine höhere durchschnittliche Nutzungszeit für soziale Netzwerke auf, als Babyboomer ohne Kinder".
Bezogen auf die durchschnittliche Nutzungszeit für soziale Netzwerke ergab sich bei den Babyboomern mit Kindern ein Mittelwert von 1,82 Stunden pro Woche mit einer Standardabweichung von 0,88. Für die Gruppe der Babyboomer ohne Kinder wiederum ergab sich ein Mittelwert von 1.96 und eine Standardabweichung von 0,95. Im Rahmen des durchgeführten t-Tests ergab sich hier eine Signifikanz der Ergebnisse von 0,637.

Ergebnisse der H3-Hypothese

Die Hypothese H3 besagt "Babyboomer mit Kindern äußern ihre Meinung in den Medien häufiger als Babyboomer ohne Kinder". Durch Erstellen einer Kreuztabelle ergaben sich folgende Ergebnisse:

Kinder Keine Kinder Gesamt
Äußert sich 22,45% 10,20% 32,65%
Äußert sich nicht 44,90% 22,45% 67,35%
Gesamt 67,35% 32,65% 100,00%

Im Rahmen des durchgeführten Chi-Quadrat-Tests ergab sich eine Signifikanz von 0,884.

Ergebnisse der H4-Hypothese

Die Hypothese H4 besagt "Es bestehen keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf das Vertrauen in soziale Netzwerke zwischen Babyboomern mit Kindern und Babyboomer ohne Kinder".
Die erhobenen und verglichenen Werte der hier dargestellten Ergebnisse ergeben sich aus der Summe des angegebenen Vertrauens in einzelne soziale Netzwerke, welche auf einer 10er-Likertskala erhoben wurden. Darin enthalten sind die Netzwerke Snapchat, Instagram, Facebook, TikTok, Pinterest, Twitter und YouTube.
In Hinsicht auf die Angaben des eigenen Vertrauens in soziale Netzwerke ergab sich bei den Babyboomern mit Kindern ein Mittelwert von 80,70 mit einer Standardabweichung von 10,71. Die Ergebnisse der Babyboomer ohne Kinder kamen auf einen Mittelwert von 81,50 und eine Standardabweichung von 10,17. Die in einem t-Test der beiden Mittelwerte errechnete Signifikanz beträgt 0,804.

Ergebnisse der H5-Hypothese

Die letzten beiden Hypothesen beziehen sich neben dem Relevant Set of Media vor allem auf die Einschätzung der Klimasituation. Die Hypothese H5 besagt "Babyboomer ohne Kinder empfinden größere Zuversicht in Bezug auf die Klimasituation als Babyboomer ohne Kinder".
Die erhobenen Werte beziehen sich auf ein semantisches Differential, bei welchem die Probanden ihre Einschätzung auf einer Skala mit zehn Ausprägungen zwischen "0 = Angst" und "10 = Zuversicht" abgeben mussten.
Für die Babyboomer mit Kindern ergab sich hier ein Mittelwert von 4,66 mit einer Standardabweichung von 1,696. Die Babyboomer ohne Kinder kamen wiederum auf einen Mittelwert von 4,60 mit einer Standardabweichung von 2,063. Um die Mittelwerte zu vergleichen, wurde ein t-Test durchgeführt, welcher eine Signifikanz von 0,922 erbrachte.

Ergebnisse der H6-Hypothese

Die H6-Hypothese besagt "Babyboomer mit Kindern empfinden die Klimasituation als bedrohlicher als Babyboomer ohne Kinder". Im Rahmen der Untersuchung dieser Aussage sollten die Probanden ihre empfundene Bedrohung gegenüber der Klimasituation auf einer 10er-Likertskala zwischen den Extremen "0 = Gar nicht" und "10 = Sehr stark" angeben.
Hier ergab sich für die Gruppe der Babyboomer mit Kindern ein Mittelwert von 6,81 und eine Standardabweichung von 2,455, während die Babyboomer ohne Kinder auf einen Mittelwert von 6,47 mit einer Standardabweichung von 1,846 kamen. Die im t-Test berechnete Signifikanz der Ergebnisse ergab einen Wert von 0,631.

Diskussion

Fazit

Im Rahmen der erhobenen Signifikanzen, aber auch bereits bei Betrachtung der jeweiligen Mittelwerte der beiden Versuchsgruppen zeigt sich schnell, dass hier durchweg keine Signifikanzen ersichtlich sind. Alle errechneten Signifikanz-Werte liegen zwischen 0,631 und 0,922, und sind somit weit entfernt von der definierten 0,05-Grenze, unter welcher die Werte liegen müssten, damit die Ergebnisse als signifikant betrachtet werden. Somit müssen die Hypothesen H1, H2, H3, H5 und H6 allesamt abgelehnt werden. Lediglich die Hypothese H4 kann beibehalten werden, da diese bereits aussagt, dass in Bezug auf das Vertrauen in soziale Netzwerke keine signifikanten Unterschiede bestünden.
In Bezug auf das Relevant Set of Media und die damit verbundenen Unterschiede zwischen Babyboomern mit und ohne Kinder zeigt sich also, dass sich hier nicht auf eine große Differenz in der Mediennutznung und den Einstellungen gegenüber verschiedenen Medien schließen lässt.

Limitation

Im Rahmen der Anfertigung des vorliegenden Wikis haben sich einige Punkte herauskristallisiert, die kritisch zu bewerten sind.

Methodik

Zu Beginn der Datenerhebung zeigten sich Netzwerkprobleme mit dem Online-Tool Surveymonkey. Es lässt sich vermuten, dass der zur Verfügung gestellte Link nicht vollumfänglich funktionsfähig war und die Probanden die Umfrage nicht vollständig beantworten konnten. Aufgrund dessen ließ sich anfänglich eine hohe Abbruchquote verzeichnen.

Des Weiteren wurde außer Acht gelassen, dass die Items nicht alle zwingend beantwortet werden mussten. So war es den Probanden möglich einzelne Fragestellungen zu überspringen, wodurch diese schlussendlich aus den Datensatz entfernt werden mussten.

Zudem ergaben sich Unsicherheiten bezüglich der Benennung der Thematik. Schwierigkeiten zeigten sich vor allem bei der Entscheidung für einen geeigneten Begriff hinsichtlich der Klimathematik. Im Fokus stand dabei die Auswahl aus den Begriffen Klimadebatte, Klimasituation und Klimakrise. Hier galt es einen Begriff zu wählen, der keine negativen Assoziationen bei den Probanden hervorruft. Es bestand die Sorge, dass die Probanden im Falle des Begriffs Klimakrise keinerlei Ambitionen verfolgten an der Umfrage teilzunehmen. Zudem bestand die Befürchtung, dass die Probanden durch die Nutzung eines negativ behafteten Begriffs hinsichtlich ihrer Antworten beeinflusst werden und demnach auch dazu tendieren könnten negative Antwortmöglichkeiten auszuwählen. Daher wurden die Begriffe Klimadebatte und Klimasituation gewählt.

Zuletzt lassen sich bezüglich der Methodik die Gütekriterien der verwendeten Vodafone-Studie kritisch betrachten, da diese nicht auf Anhieb ersichtlich waren. Aufgrund dessen wurde versucht mit dem Projektleiter der Studie in Kontakt zu treten um so die Werte der Güteriterien in Erfahrung zu bringen. Jedoch ist eine Antwort seitens der Proejktleitung bis dato noch ausstehend.

Stichprobe

Bei einer Gesamtstichprobe von 69 Probanden, gaben 42 an Kinder zu haben und 27 nicht. Hier ist kritisch zu bewerten, dass die Gruppen nicht dieselbe Größe aufweisen. Hier wäre das Ergebnis der Arbeit repräsentativer gewesen, wenn die beiden Probandengruppen am Ende der Datenerhebung die gleiche Gruppengröße aufgewiesen hätten. Jedoch ist hier zu beachten, dass sich bei der Findung von Probanden ohne Kinder mehrere Schwierigkeiten zeigten. So schränkte zum Beispiel die aktuelle Covid-19-Situation die Möglichkeiten der Verbreitung des Fragebogens ein, wodurch dieser lediglich über online Medien verbreitet werden konnte. Dadurch war es fast ausschließlich möglich, den Fragebogen über Freunde und Bekannte zu verbreiten, die den Fragebogen an die eigenen Eltern weitergaben, wodurch es vermutlich mehr Probanden mit Kindern gab.

Abseits von dieser Situation wäre es vermutlich möglich gewesen, weitere Probanden ohne Kinder zu befragen,  da die Akquise der Probanden auch im öffentlichen Raum durchführbar gewesen wäre.

Da die Umfrage ausschließlich über online Medien verbreitet wurde, lässt sich davon ausgehen, dass überwiegend medienaffine Probanden teilgenommen haben. Es ist anzunehmen, dass sich eine Verzerrung hinsichtlich der Mediennutzungsdauer vorfinden lässt, da medienaffine Menschen allgemein viel Zeit online verbringen.

Des Weiteren ist das Alter der Probanden kritisch zu betrachten. Bei der Probandengruppe der Boomer ohne Kinder ist der älteste Teilnehmer 58 Jahre alt. Dadurch lässt sich sagen, dass  die Generation der Babyboomer nicht vollständig erfasst ist, da somit kein Proband die Boomer von 59 bis 74 Jahren vertritt.

Die Ergebnisse der Umfrage wären repräsentativer gewesen, wenn zum einen die Probandengruppen gleich groß gewesen und zum anderen die Generation vollständig vertreten gewesen wären.

Ergebnisse

Es lässt sich anhand der Umfrage nicht auf einen Generationenkonflikt schließen, da Unterschiede zwischen den Gruppen bezüglich der verschiedenen Medien und deren Nutzungsdauer nicht aussagekräftig sind. Die Ergebnisse sind eher ein Indiz dafür, dass es einen Generationenkonflikt geben könnte, zeigen jedoch kein Kausalzusammenhang. Unabhängig von den Ergebnissen, hätte man die Frage, ob ein Generationenkonflikt besteht nicht beantworten können, da in der Umfrage nicht explizit danach gefragt wurde.

Außerdem ist aufgrund der aktuellen Covid-19-Situation anzunehmen, dass die allgemein durchschnittliche Mediennutzung angestiegen ist, wodurch sich vermuten lässt, dass es diesbezüglich eine Verzerrung bei den Angaben zur Mediennutzungsdauer bei den Probanden gibt.

Ausblick

Der in den Medien geschilderte Generationenkonflikt in Bezug auf das Relevant Set of Media und die Risikowahrnehmung der Klimakrise kann anhand der hier dargestellten Ergebnisse also nicht untermauert werden. Jedoch ist zu beachten, dass das Ausmaß der Unterschiede zwischen Babyboomern mit und ohne Kinder nicht darauf schließen lässt, ob zwischen der Generation der Babyboomer (allgemein) und der Generation Z ein Unterschied besteht. Die Größe der Differenzen zwischen den hier behandelten Versuchsgruppen kann lediglich als Indiz für einen möglichen Generationenkonflikt zwischen den Babyboomern und Gen. Z angesehen werden. Spannend bleibt, welche Ergebnisse sich aus dem direkten Vergleich der Mediennutzung zwischen den beiden Generationen ergeben.

Der direkte Vergleich zwischen Babyboomern und Generation Z wird in folgenden Forschungsberichten genauer untersucht:

Literatur

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