Generationenkonflikt und Klimakrise/Aufmerksamkeit I: Der Kampf um unsere wichtigste Ressource

Aus ZUM Projektwiki

Inwieweit beeinflusst die mediale Darstellung die Aufmerksamkeit der Rezipienten am Beispiel der Klimadebatte?

Einleitung

In folgender Forschungsarbeit soll es darum gehen unsere wichtigste Ressource - unsere Aufmerksamkeit - näher zu betrachten. Im Fokus steht dabei die Manipulation, sowohl im positiven als auch im negativen Sinn, unserer Aufmerksamkeit durch die negative Berichterstattung. Denn obwohl negative Nachrichten und Schlagzeilen bewiesenermaßen einen stärkeren Verarbeitungsprozess in unserm Gehirn auslösen, fördern sie nicht zwingender Maßen unseren Aktivismus. Zusammengefasst haben wir diese Vermutung in den folgenden beiden Hypothese, die im Zentrum unserer Forschung stehen sollen. Gestützt werden diese durch eine grundlegende Recherche zu dem Thema Aufmerksamkeit- wie verarbeiten wir (negative) Informationen - aber auch Forschungen zu konstruktivem Journalismus werden herangezogen um besonders unsere zweite These zu unterstützen.

Des Weiteren wird unsere Forschung in Bezug zu dem aktuellen Thema "Klimaschutz" ausgeführt. Wie auch später unter dem Asket "Forschungsmethode" erläutert werden wird, haben wir diese Thematik als Anlass genommen die Auswirkungen von negativer und positiver Berichterstattung zu untersuchen.

Welche Auswirkung hat also tatsächlich die veränderte Formulierung von Schlagzeilen, die jeden Tag in Massen auf uns einprasseln, auf unser Verhalten und unsere Einstellung ? Wäre eine Welt ohne negative Berichterstattung vielleicht produktiver ? Auf diese Fragen soll abschließend in der Diskussion Bezug genommen werden.

Hypothesen

Folgende Hypothesen wurden aufgestellt:

  1. Negatives erregt mehr Aufmerksamkeit als Positives.
  2. Positives führt hingegen zu lösungsorientiertem Denken und aktivem Handeln.

Theoretische Fundierung

Als theoretische Grundlage der Forschung wurden verschiedene Aspekte und grundlegende Definitionen anhand aktueller Studien, Literatur erläutert.

Um die erste Hypothese „Negatives erregt mehr Aufmerksamkeit als Positives“ zu unterstützen wurde eine aktuelle Studie der Forscherin K. McIntyre herangezogen. In ihrer Forschung unter dem Titel „May I have your attention, please: Electocortical responses to positive and negative stimuli” geht es um die unterschiedliche Verarbeitung von positiven und negativen Stimuli. Bereits bestehende Untersuchungen ergaben, dass negative Informationen einen größeren Einfluss auf die Informationsverarbeitung haben als positive. Verantwortlich sind dafür die Systeme zur Verarbeitung von negativen Stimuli, die deutlich stärker reagieren als die Systeme, die positive Informationen verarbeiten. In McInyres Forschungen wurden zwei Studien durchgeführt, bei denen das P1 als Messvariable der Aufmerksamkeit bei unterschiedlichen Stimuli verwendet wurde. In beiden Untersuchungen wurde diese Variable gemessen, während Teilnehmer positive und negative bewerten sollten. Das Ergebnis beider Studien zeigten, dass die Amplitude der P1 Messvariable bei negativen Stimuli größer war als bei negativen Stimuli. Dies zeigt also, dass sehr schnell zwischen positiven und negativen Informationen unterscheiden wird und ein negativer Bias in der Zuteilung der Aufmerksamkeit besteht.

Zwei weiter Studien McIntyres stützen eher die zweite aufgestellte Hypothese dieser Arbeit. So beschäftigt sich die Arbeit McIntyres "Positive Psychology as a theoretical Foundation for Constructive Journalism", die sie zusammen mit der Forscherin C. Gyldnsted durchgeführt hat, mit dem Thema des konstruktiven Journalismus. Dieser zielt laut McIntyre und Gyldensted darauf ab Techniken der positiven Psychologie anzuwenden um produktiv, motivierend zu berichten. Journalismus sollte nicht nur informieren, sondern die Bürger auch zum Handeln motivieren und eine öffentliche Debatte erzeugen. Es sollte eine ausgeglichene Berichterstattung geben, die die Realität nicht beschönigt aber auch mögliche Lösungsansätze aufzeigt. Zu vergessen ist dabei nicht, dass dennoch objektiver Journalismus nicht möglich ist, da jeder Journalist seine Berichterstattung durch Auswahl seiner Quellen und Themen beeinflusst. Die beiden Forscherinnen führen sechs möglichen Methoden der positiven Psychologie an um den Journalismus konstruktiver zu gestalten. Es soll lösungsorientiert berichtet werden, damit der Leser die Möglichkeit hat die Emotion einer aktiven Handlung nachempfinden zu können, die er dann wiederum nutzen kann um sich selber zu motivieren. Es soll zukunftsorienteiert geschrieben werden und der übliche Fragenkatalog eines Journalismus um die Frage „Was jetzt?“ erweitert werden. Dadurch soll den Rezipienten eine produktive Perspektive über die Zukunft geboten werden. Konstruktiver Journalismus soll gegen Polarisierungen arbeiten und Dynamiken entstehen lassen. Die Interviews sollen konstruktiv geführt werden mit Fragen nach möglichen Ressourcen, Kollaborationen, Gemeinsamkeiten und Lösungen. Aber auch fundierte Berichterstattung mit realistischen Daten, die sowohl positive als auch negative Entwicklungen aufzeigen können, ist von Bedeutung. Schlussendlich soll der Rezipient mit einbezogen werden und motiviert werden zu Handeln.

Die letzte hier angeführte Studie McIntyres wurde unter dem Titel "Tell me Something Good: Testing the Longitudinal Effects of Constructive News [...]" veröffentlicht. Hierbei wurde gezielt untersucht, wie Rezipienten der Stichprobe ihr Verhalten beziehungsweise ihre Einstellung ändern, wenn sie über einen bestimmen Zeitraum regelmäßig konstruktive Berichterstattung konsumierten. Über einen Google Assistent der mit einem Feature "Something Good" ausgestattet war, wurde den Teilnehmern des Experimentes mindestens einmal am Tag eine konstruktiv verfasste Nachricht aus den aktuellen Ereignissen vorgelesen oder auf einem Mobilgerät angezeigt. Hierbei wurde ein Pre- und Posttest, sowie ein Vergleichsgruppe zur Überprüfung eingesetzt. Die Hauptergebnisse der Studie zeigen, dass die Nutzer des Features signifikant positiver eingestellt waren, als die Vergleichsgruppe. Es konnte festgestellt werden, dass sich die Nachrichtenkonsumenten durch die konstruktivere Berichterstattung positiver fühlten und diese Einstellung auch als Ressource bei der Verarbeitung von anderen negativen Schlagzeilen nutzen konnten. Allerdings zeigten die Ergebnisse auch, dass sich durch dieses Experiment zwar die Einstellungen und Gefühle der Teilnehmer veränderten, allerdings nicht ihre Handlungen. Zwischen Pre- und Posttest haben die Teilnehmer die herkömmlichen Nachrichten als negativer beschrieben und im Durchschnitt wurde auch das Feature gut angenommen von den Teilnehmern.

Als Zusammenfassung und essentielle Punkte dieser drei oben beschriebenen Studien für die hier durchgeführte Forschung kann festgehalten werden, dass unser Aufmerksamkeit tatsächlich schneller durch negative Informationen angeregt wird und wir negative Stimuli stärker verarbeiten als positive. Außerdem ist es möglich den Journalismus konstruktiv zu gestalten, nach Ansätzen der positiven Psychologie, ohne dass die Realität in einer Weise beschönigt wird. Ein großer Unterschied besteht allerdings zwischen dem Verändern des Verhaltens und des tatsächlichen Handelns, weshalb auch innerhalb unserer Forschungsarbeit immer nur von Handlungsmotivation und nie von Handlung die Rede sein wird.


Grundlegende Paradigmen

  • Cherrys (1953) Theorie des dichtomonen Hörens (dichotic listening)
  • Broadbents (1954) Split Span Paradigma
  • Welfords (1952) Paradigma zur psychologischen Refraktärperiode (psychological refractory period; PRP)


Theorie des dichotomen Hörens

Bei dieser Theorie wurde den Versuchspersonen zwei unterschiedliche Nachrichten auf das rechte und das linke Ohr gleichzeitig abgespielt. Sie sollten nur eine Nachricht beachten und diese nachsprechen. Dies war den Probanden kaum bis gar nicht möglich, sowie auch das Wiedergeben des Inhalts der nicht beachteten Nachricht. Der Grund dafür: Die Stimulierung desselben Sinnesorgans mit zwei unterschiedlichen Nachrichten macht es unmöglich nur eine Nachricht anzuhören und diese zusätzlich noch nachzusprechen.


Das Split Span Paradigma

Eine Abfolge von gleichzeitig Ziffernpaaren wurden den Probanden vorspielt. Die erste Ziffer auf das linke Ohr, die zweite Ziffer auf das rechte Ohr. Die Ziffernpaare sollten wiedergegeben werden. Die Probanden gaben aber nicht die Ziffernpaare an sich wieder, sondern gaben die Ziffern nach rechten und linkem Ohr wieder.

Die Erkenntnisse die Boradbents daraus schloss waren folgende:

  • "das aufgabenirrelevante Nachrichten vor ihrer vollen Verarbeitung abgeblockt werden
  • dass physikalische Merkmale der Eingangsinformation effektive Hinweisreize (>>cues<<) sind, um die unterschiedlichen Nachrichten auseinanderzuhalten,
  • dass nur physikalische Merkmale der nichtbeachteten Nachricht entdeckt werden können und
  • dass folglich die Nachrichtenselektion auf der Basis physikalischer Reizmerkmale (z.B. Reizort, Ohr, Frequenz etc. erfolgt"


Das Paradigma zur psychologischen Refraktärperiode

In diesem experimentellen Aufbau wurde Versuchspersonen zwei Reize in schneller Aufeinanderfolge dargeboten. Aufgabe des Probanden war es, so schnell wie möglich auf den Reiz zu reagieren. Dabei stellte sich heraus, dass die Reaktionszeit der Versuchspersonen davon abhing, in welchem Abstand der zweite Reiz auf den ersten folgte (Stimulus onset asynchrony; SOA) Bei einer kurzen Stimulus onset asynchrony wurde die Reaktionszeit länger, da der erste Reiz noch nicht vollständig verarbeitet wurde. Die Verarbeitung des ersten Reizes muss erst abgeschlossen sein, damit ein neuer Reiz danach wahrgenommen und im Anschluss zusätzlich verarbeitet werden kann.

Diese Erkenntnis führte zu weiteren ersten experimentellen Untersuchungen. Aus der Erkenntnis des Paradigmas zur psychologischen Refraktärperiode entwickelte sich die Informationsverarbeitungstheorie von Broadbent, seine Filtertheorie (1958). Seine Theorie war, dass nur eine Nachricht zu einer Zeit verarbeiten werden kann. Durch einen Filter auf einer frühen Verarbeitungsstufe wird die entsprechende Nachricht ausgewählt, andere werden herausgefiltert, bzw. nicht verarbeitet.

Die Filtertheorie von Broadbents wurde dann Grundlage für weitere theoretische Überlegungen.



Forschungsmethode

Zur Erforschung der Fragestellung wurde ein Fragebogen mit der Plattform SosciSurvey eigens erstellt. Dabei sollten Gegenüberstellungen von positiv und negativ formulierten Schlagzeilen auf ihre Wirkung beim Leser untersucht werden. Bezüglich der oben genannten Hypothesen, war das Ziel festzustellen, ob negative Schlagzeilen zwar eher die Aufmerksamkeit der Teilnehmer erregen, positive allerdings eher zu einer Handlung motivieren. Dazu wurden wurden fünf bestehende thematisch aufeinander abgestimmte Schlagzeilen ausgewählt. Jeweils drei Items pro Gegenüberstellung wurden entworfen um die unterschiedliche Auswirkung der positiv und negativ formulierten Schlagzeilen zu messen. Zusätzliche wurde zu Beginn eine generelle Abfrage gestellt, welche die Aufmerksamkeit der Leser bezüglich der unterschiedlichen Überschriften abfragen sollte. Ebenso wurde abschließend ein finales Item angeschlossen, mit welchem überprüft werden sollte welche Überschrift bzw. welche Schlagworte den Teilnehmern in Erinnerung geblieben ist.

Stichprobe

Die Teilnehmer der Studie sind zwischen ... und ... Jahre alt. Es haben ... Frauen und ... Männer teilgenommen. Zusammengestellt wurde die Stichprobe aus unserem eigenen Bekanntenkreis. Sie besteht aus ... Teilnehmer, was wenig repräsentativ ist. Auffällig ist, dass es 164 Teilnehmer bis zum Ende des Befragungszeitraums den Fragebogen entweder nur angeklickt haben oder nicht bis zum Ende durchgeführt haben. Diese Auffälligkeit soll auch unter dem Aspekt "Einschränkungen und Bewertung" thematisiert werde.

Auswahl und Gestaltung der Items

Das erste vorangestellte Item besteht aus einer "Auswahl- Abfolge mit Reaktionszeit", wobei diese nicht ausgewertet wird. Dargestellt wird jeweils eine der fünf Schlagzeilen, bei welcher der Teilnehmer entscheiden soll ob er oder sie diese lesen würde oder nicht. In der Auswertung wird betrachtet ob ein Unterschied der Lesebereitschaft zwischen den positiv und negativ konnotierten Überschriften besteht.

Darauf folgend werden in fünf Gegenüberstellungen die ausgewählten Überschriften mit jeweils drei Items untersucht. Dabei ist die erste Abfrage immer ein semantisches Differential (Polaritätenprofil) mit vier Ausprägungen. Es wurden vier Ausprägungen der Skala gewählt um eine Anordnung in der Mitte zu vermeiden. Hierbei geht es nicht darum, wie sehr die persönliche Präferenz zu der jeweiligen Überschrift ausgeprägt ist, sondern zu welcher Schlagzeile generell sich der Teilnehmer eher hingezogen fühlt. Auch aus diesem Grund haben wir uns für vier und nicht mehr Auswahlmöglichkeiten entschieden. Die Teilnehmer können sich dadurch für die persönlich präferierte Schlagzeile eher stark oder weniger stark entscheiden. Um zu vermeiden, dass die Versuchspersonen sich nicht zu 100 Prozent auf eine der beiden Schlagzeilen festlegen müssen und dadurch unter Druck geraten, wurden nicht nur zwei Ausprägungen der Skala angelegt.

Das zweite Item in jeder Gegenüberstellung fragt spontane Assoziationen der Teilnehmer zu den Überschriften ab. Als Frage wurde hier der Typ "offene Nennung" verwendet. Hierbei ist für die Auswertung interessant, was die Versuchspersonen aus den Schlagzeilen verstehen beziehungsweise was für Gefühle, Emotionen, Gedanken sie mit diesen verbinden. Mindestens ein Begriff soll genannt werden und maximal drei Antwortfelder stehen zur Verfügung. Aus technischen Gründen konnte nicht vermieden werden, dass Teilnehmer diese Mindestangabe nicht befolgen, da die Option zu einer verbindlichen Antwort zu technischen Problemen geführt hat.

Als letzte Abfrage in jeder der Gegenüberstellungen, werden die Teilnehmer nach ihrer Bereitschaft zu Handeln gefragt. Dabei ist von Bedeutung welche der beiden Schlagzeilen sie motivieren würde sich eher mit dem Thema auseinander zu setzen. Als Nebeneffekt soll diese Frage die Versuchspersonen dazu anregen die eigenen Gedanken zu reflektieren und Gewohnheiten zu verändern. Als Fragetyp wurde hier die "Auswahl-Abfolge mit Reaktionszeit" gewählt, wobei auch hier die Reaktionszeit nicht von Bedeutung ist.

Um die Befragung abzuschließen und einen finalen Überblick dafür zu bekommen wird zum Schluss von den Teilnehmern verlangt, die Überschrift auszuwählen die ihnen am meisten in Erinnerung geblieben sind. Hierzu wurde das Item als "offene Nennungen" gestalten, bei denen die Teilnehmer einzelne Begriffe oder auch eine komplette Überschrift nennen sollte.

Einschränkungen und Bewertung

Ergebnisse

Die Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass sich unsere erste Hypothese nicht bestätigt unsere Zweite Hypothese hingegen schon.

Abb. 1:Vergleich der Mittelwerte aus den Antworten zu der Lesebreitschaft für die negativen und positiven Überschriften.

Aus der Abfrage vorab, mit welcher die Lesebereitschaft der Teilnehmer für die negativen bzw. positiven Überschriften überprüft wurde, geht hervor, dass diese mit Mittel eher bei den positiv formulierten Schlagzeilen liegt. Der Wert 1 ( „würde ich lesen“ ) beschreibt hierbei eine höhere Lesebereitschaft, während die Wert 2 ( „würde ich nicht lesen“ ) eine geringere Lesebereitschaft darstellt. Im Mittel lagen die Antwort der Teilnehmer bezüglich der negativen Überschriften stark signifikant bei x = 1,53. Der Mittelwert bezüglich der positiven Schlagzeilen hingegen signifikant bei x = 1,39 (s. Abb.1).

Abb. 2: Vergleich der Mittelwerte aus den Antworten der Teilnehmer zur Sympathie gegenüber der Überschriften

Da wie oben beschrieben das Maximum 2 eine geringere Lesebereitschaft hindeutet, kann als Ergebnis festgehalten werden, dass die negativ formulierten Überschriften von den Teilnehmern weniger als lesenswert angesehen wurden als die positiv formulierten. Womit unsere erste Hypothese „Negatives erregt eher die Aufmerksamkeit als Positives“ nicht bestätigt werden konnte. Dieses Ergebnis wird bestätigt durch die Auswertungen des semantischen Differentials. Hierbei beschreiben die Werte 1 und 2 eine persönliche Neigung zu der negativ formulierten Schlagzeile und die Ausprägungen 3 und 4 eine Sympathie für die positive Überschrift. Auch hier kann ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen positiv und negativ festgestellt werden. Die Mittelwerte der Antworten lagen bei den fünf semantischen Differentialen zwischen x = 2,78 und x = 3,54.  Damit haben sich die Teilnehmer auch hier eher von den positiven als von den negativen Überschriften angezogen gefühlt. Da hier mehrere T-Tests durchgeführt wurden, musste das Signifikanzniveau auf = 0,1 angehoben werden (s. Abb. 2)

Die zweite aufgestellte Hypothese, "Positives führt hingegen zu lösungsorientiertem Denken und aktivem Handeln." ,konnte durch unsere Abfrage bezüglich der Handlungsmotivation unserer Teilnehmer hingegen nicht widerlegt werden. Die Ergebnisse zeigen signifikant an, dass die Befragten durch die positiven Überschriften eher darüber nachgedacht haben zu Handeln als durch die negativen Schlagzeilen. Der Wert 1 beschriebt hierbei eine verstärkte Motivation zu Handeln beim Lesen der negativen Überschriften, der Wert 2 dementsprechend die höhere Handlungsmotivation beim Lesen der positiven Schlagzeilen. Hier zeigen sich nach der Auswertung der Ergebnisse signifikante Mittelwerte zwischen x = 1,61 und x = 1,83, woran sich schließen lässt, dass die Teilnehmer wie oben beschrieben eher die positive Schlagzeile ausgewählt haben. Da auch hier wiederholte T-Tests durchgeführt wurden, wurde ebenfalls das Signifikanzniveau nach der Bonferroni Korrektur auf α = 0,1 angehoben.

Abb. 3: Zusammenfassung der Begriffe aus der finalen Abfrage

Unterstütz werden diese Erkenntnisse durch die finale Abfrage, in welcher die Begriffe abgefragt wurden, die den Teilnehmern am Ende der Umfrage noch in Erinnerung geblieben sind. Wie in Abbildung 3 erkennbar ist, wurde sich überwiegend an positive Begriffe erinnert. Da hier keine statistische Prüfung auf Signifikanz möglich ist, könnte dieses Ergebnis natürlich auch an der Stichprobengröße liegen. Allerdings sollte es trotzdem an dieser Stelle aufgeführt werden, da es im Zusammenhang mit den oben schon erläuterten Auswertungen doch von Bedeutung ist.


Mögliche Handlungsempfehlungen für Rezipienten

  • Aufklärung über Manipulation unseres Gehirns durch die Medien
  • Reißerisch ist nicht unbedingt = wahr
  • Bewusstsein schaffen für das Hinterfragen der Medien und Informationen