Generationenkonflikt und Klimakrise/Abhängig vom nächsten Klick: Was macht die „Klickerei“ mit unserem Gehirn?

Aus ZUM Projektwiki

Die Abgabe dieser Unterseite ist am 30.09.2020.


  • Der Titel der Seite symbolisiert das Thema, zu welchem eine Hausarbeit angefertigt werden soll
  • Aufgrund der Struktur des Wikis lässt sich der oben vergebene Titel nicht mehr ändern
  • Kapitelüberschriften bereits angelegt und Hinweise hinterlegt, was in den einzelnen Kapiteln dieser Hausarbeit behandelt werden soll
  • Das Inhaltsverzeichnis wird automatisch vom Wiki angelegt

1. Einleitung

  • Einführung in die Thematik
  • Beispielsweise kann etwas über die Klimakrise in Bezug auf die Ernährung und auf die mediale Darstellung dieser verfasst werden
  • Aufzeigen, dass es sich um eine empirische nicht/wenig untersuchte Behauptung (falls Quellen vorhanden = wenig untersuchte Behauptung) handelt, zu der Daten erhoben und ausgewertet sollen
  • Fokus auf das Angstkonstrukt; kurze Erläuterung, was man unter Angst bzw. eco-anxiety versteht (ggf. Untersuchung mit einzelnen Fragen zum Angstkonstrukt anreichern)
  • Kurz erläutern, welche Ergebnisse die Studie aufweisen müsste, wenn die bisherigen Berichte richtig sein sollten

Alles mit Quellen nachweisen (APA 6th Edition)

Weitere Ideen:

  • Eco-anxiety und ihre Rolle im Rahmen der Klimakrise
  • Wie gehen die Menschen mit Angst um? (Coping)
  • Wie gestaltet sich das Konsumverhalten von Menschen in Bezug auf die Ernährung?

2. Theoretischer und empirischer Hintergrund

2. 1 Der Angstbegriff

Sigmund Freud versuchte erstmals die Bedeutung des Angstbegriffs im Kontext der der psychologischen Theorie zu definieren (Spielberger, 1966). Er beschreibt Angst als etwas Fühlbares und definiert sie als einen unangenehmen affektiven Zustand des menschlichen Organismus (Freud, 1924). Angst lässt sich durch ihre einzigartige Kombination aus erlebbaren und physiologischen Qualitäten von anderen unangenehmen affektiven Zuständen wie Wut, Trauer oder Kummer unterscheiden. Erlebbare Qualitäten, welche mit Angst assoziiert werden, sind Gefühle wie Besorgnis, Spannung und Furcht. Zu den physiologischen Qualitäten zählen Herzklopfen, Respirationsstörungen, Schwitzen, Unruhe, Zittern, Schüttelfrost u. ä (Spielberger, 1972a). Freud schreibt dieser besonderen Kombination an Qualitäten einen besonderen „Charakter des Unbehagens“ zu, der „eine eigene Note besitzt“ (Freud, 1936, S. 69; Spielberger 1966). Trotz der zahlreichen Definitionen des Begriffs, herrscht immer noch große Uneinigkeit darüber, wie der Begriff eigentlich zu definieren ist. Die Uneinigkeit kann auf die Problematik der in den Definitionen verwendeten Begrifflichkeiten zurückgeführt werden. Es herrschen Operationalisierungsprobleme, die sich in einer niedrigen Übereinstimmung hinsichtlich der bestmöglichen Konzeptionalisierung und Messung affektiver und emotionaler Zustände bemerkbar machen (Sarason, Sarason & Pierce, 1990). In den folgenden Zeilen sind drei beispielhafte Definitionen aufgeführt. Spielberger (1972b) beschreibt den Begriff der Angst als einen „unpleasant emotional state or condition which is characterized by subjective feelings of tension, apprehension, and worry, and by activation or arousal of the automatic nervous system” (S. 482). Eine weitere Definition des Angstbegriffs lieferte Leary (1982): “Anxiety refers to a cognitive-affective response characterized by physiological arousal (indicative of sympathetic nervous system activation) and apprehension regarding a potentially negative outcome that the individual perceives as impending” (S.99). Für Krohnes (1996) ist Angst ein „affektiver Zustand des Organismus, der durch erhöhte Aktivität des autonomen Nervensystems sowie durch die Selbstwahrnehmung von Erregung, das Gefühl des Angespanntseins, ein Erlebnis des Bedrohtwerdens und verstärke Besorgnis gekennzeichnet ist“ (S. 8). Alle Definitionen haben gemein, dass sie einen affektiven Zustand beschreiben, der durch die Aktivierung des vegetativen Systems, genauer bezeichnet als Sympathikus, gekennzeichnet ist. Zudem herrscht in diesem Zustand ein Gefühl der Besorgnis. Freud, Spielberger & Krohne erwähnen ebenfalls ein Gefühl der Anspannung. Leary ergänzt die vorhandene Affektivität um eine kognitive Komponente, sodass beide Komponenten die Reaktion des Individuums moderieren.  

2.2  Differenzierung von Angst als Zustand und  Eigenschaft

Die nun folgenden Unterabschnitte beschäftigen sich mit der Unterteilung des Angstbegriffs in einen vorübergehenden Zustand (State-Angst) sowie in ein andauerndes Persönlichkeitsmerkmal (Trait-Angst). Unterabschnitt 2.2.1 widmet sich zunächst der Entstehungsgeschichte. In den Unterabschnitten 2.2.2 und 2.2.3 werden im Anschluss die Begriffe State-Angst und Trait-Angst erläutert. Der vierte Unterabschnitt, Unterabschnitt 2.2.4, erklärt das State-Trait-Angstmodell und Unterabschnitt 2.2.5 liefert relevante Studienergebnisse in Bezug auf die State- und Trait-Angst.

2.2.1 Entstehungsgeschichte

In seinem Vortrag „Über den psychischen Mechanismus hysterischer Phänomene“ differenzierte Sigmund Freud (1893/1971) erstmals den Angstbegriff als emotionalen Zustand sowie als habituelles Persönlichkeitsmerkmal. Dabei unterschied er zwischen dem kurzzeitig vorhandenen Affekt und der andauernden Eigenschaft der Hysterie. Hysteriker haben nach Freud mehrere psychische Traumata in sich. Bei diesen psychischen Traumata handelt es sich um Situationen, in denen keine adäquate Reaktion (z. B. durch Taten oder durch Worte) gezeigt werden konnte, um den erhöhten Reizzuwachs abzureagieren. Des Weiteren schlägt bei Hysterikern die Möglichkeit fehl, dem Affekt durch eine assoziative Verarbeitung (z. B. kontrastierende Vorstellungen) an Intensität zu entziehen.  Die Erinnerung an ein pychisches Trauma löst immer wieder den gleichen Affekt aus, wie er in der Situation vorhanden war (Krohne, 2010). Spielberger (1972b) beschreibt in seiner Arbeit den Beginn der Differenzierung zwischen Angst als vorübergehenden Zustand sowie als Persönlichkeitsmerkmal durch das Werk von Cattell & Schleier (1961). Diese führten laut Spielberger erstmals in diese Unterscheidungformen des Angstbegriffs ein.

2.2.2 State-Angst (A-State)

Spielberg (1972a) beschreibt den Begriff der State-Angst „as a transitory emotional state or condition of the human organism that varies in intensity and fluctuates over time. This condition is characterized by subjective, consciously perceived feelings of tension and apprehension, and activation of the autonomic nervous system” (S. 39). Spielbergers Definition von State-Angst spiegelt sich in seiner grundlegenden Beschreibung des Angstbegriffs wider. In dieser postuliert er, dass es sich bei „Angst“ um einen unangenehmen emotionalen Zustand bzw. um eine Verfassung handelt. Subjektive Gefühle wie Spannung, Besorgnis und Sorge sowie die Aktivierung bzw. die Erregung des vegetativen Nervensystems werden ebenfalls erwähnt (Spielberger, 1972b). Die einzigen Unterschiede zwischen diesen beiden Definitionen bestehen in der Zusammenfassung der Begriffe „Besorgnis“ und „Sorge“ sowie in den zusätzlich beobachtbaren Eigenschaften der State-Angst, wie z. B.  die Variation der vorliegenden Intensität oder die zeitlich bedingten Schwankungen.

2.2.3 Trait-Angst (A-Trait)

Für den Begriff der Trait-Angst findet Spielberger (1972a) folgende Erklärung:

Trait anxiety (Α-Trait) refers to relatively stable individual differences in anxiety proneness, that is, to differences in the disposition to perceive a wide range of stimulus situations as dangerous or threatening, and in the tendency to respond to such threats with A-State reactions. Α-Trait may also be regarded as reflecting individual differences in the frequency and the intensity with which Α-States have been manifested in the past, and in the probability that such states will be experienced in the future. (S. 39)

Im Gegensatz zur State-Angst, stellt die Trait-Angst ein relativ stabiles Persönlichkeitsmerkal dar, welches durch seine interindividuellen Differenzen angibt, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Individuum eine Bandbreite an Situationen als gefährlich oder bedrohend einstuft und mit welcher Tendenz ein Individuum auf diese Situation mit State-Angst Reaktionen reagiert. Individuen, die eine hohe Ausprägung von Trait-Angst aufweisen, neigen dazu, im Gegensatz zu Individuen mit einer niedrigen Ausprägung, ein breiteres Repertoire an Situationen aufzuweisen, die sie als bedrohlich einstufen und auf welche sie mit einem höheren Anstieg an State-Angst reagieren (Spielberger, 1972a).  

2.2.4 Das State-Trait-Angstmodell

In seinem Werk „Anxiety and Behavior“ präsentierte Spielberger (1966) eine schematische Darstellung, welche er „trait-state conception of anxiety“ nannte. Ziel seiner Darstellung war die Erklärung der beiden Angstkonzepte (State- und Trait-Angst) sowie ihre Beziehung zueinander (Laux, Glanzmann, Schaffner &. Spielberger, 1981). Faktoren, welche ebenfalls für die die Angstforschung von Relevanz waren, wurden in das Schema aufgenommen und mögliche Wechselbeziehungen aufgezeigt. Sowohl State- als auch Trait-Angst gelten laut Spielberger als unabhängig von den Stimuli, die eine mögliche Bedrohung für das Individuum darstellen und somit einen Angstzustand hervorrufen können und den Abwehrmechanismen, die diese Zustände vermeiden sollen. Für das State-Trait-Angstmodell wird angenommen, dass für die Entstehung von Angstzuständen (A-State) eine Abfolge von zeitlich geordneten Ereignissen notwendig ist. Eine genauere Betrachtung der zeitlichen geordneten Abfolge der Ereignisse kann in Abbildung 1 erfolgen. Auslöser für die Entstehung eines Angstzustands können entweder externe oder interne Stimuli sein, die sich beispielweise durch Situationen, in denen der Selbstwert des Individuums bedroht ist, äußern oder durch jeglichen inneren Reiz, der das Individiuum dazu veranlasst über eine gefährliche oder beängstigende Situation nachzudenken. Der aufgetretene Stimulus muss von dem Individuum kognitiv bewertet werden. Bei der kognitiven Bewertung gilt jedoch zu beachten, dass diese von mehreren Faktoren abhängig ist, u. a. von der Eignung des Individiuums, seinen Fähigkeiten, seinen bisherigen Erfahrungen, seinem individuellem Ausprägungsgrad der Trait-Angst und von der objektiven Gefahr, die von dem Stimulus ausgeht. Wenn die kognitive Bewertung des Stimulus ergibt, dass dieser als gefährlich oder bedrohend einzuschätzen ist, wird eine A-State Reaktion hervorgerufen, die mit einer Intensität einhergeht, die proportional zur wahrgenommenen Gefahr der Situation verläuft. Für die Dauer der Reaktion wird angenommen, dass sie davon abhängig ist, wie lange der auslösende Stimulus andauert und inwieweit das Individuum Erfahrung im Umgang mit ähnlichen Stimuli in der Vergangenheit gehabt hat. Die entstandene A-State Reaktion kann mithilfe von sensorischen und kognitiven Feedback-Mechanismen als Impuls dienen, um eine Verhaltenssequenz auszulösen, die dazu dient, die vorliegende Gefahrensituation zu vermeiden oder direkt zu bewältigen. Ein Individuum, welches mit Situationen zu tun hat, die immer wieder auftreten, kann sich infolgedessen dazu veranlasst sehen, effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln, die eine schnelle Linderung oder Minimierung der Gefahr anstreben oder die, die Intensität des A-State umgehend herunterfahren. Des Weiteren kann ein Individuum gezielte kognitive oder motorische Abwehrmechanismen anwenden, um die Intensität des A-State zu verringern, indem es die Gefahrensituation neu bewertet. Die Anwendung von Abwehrmechanismen zur Reduktion des A-State kann mithilfe eines Beispiels demonstriert werden. Ein Student, welcher an einem Experiment teilnimmt, in dem die Gefahr eines Elektroschocks besteht, stuft die ihm vorliegende Situation als bedrohlich ein. Auch seine Herzfrequenz erhöht sich stark. Die Betrachtung seiner Lebensumstände, veranlasst ihn zur Argumentation, dass er keinen Elektroschock erhalte, oder, falls er einen Elektroschock bekomme, er keine Schmerzen spüren werde, da die Unversiätsbeamten dies nicht zuließen. Um die vorliegende Gefahr abzuwehren, nutzt er Mechanismen wie die „Verleugnung“ oder die „Intellektualisierung“. Die Neubewertung der Situation zeigt einen Rückgang im Ausprägungsgrad der A-State Intensität. Der Rückgang zeigt sich deutlich in den Veränderungen der Herzfrequenz sowie in der Selbstauskunft bezüglich vorliegender Besorgnis- und Spannungsgefühle (Spielberger, 1966; Spielberger, 1972a).

2.2.5 Relevante Studienergebnisse

Laux et al. (1981) weisen darauf hin, dass die Trait-Angst einen wesentlichen Einfluss auf die Bedrohlichkeitsbewertung einer Situation hat. Individuen, welche einen hohen Ausprägungsgrad an Trait-Angst aufweisen, nehmen jedoch nicht alle Situationen als bedrohlicher wahr. Vielmehr kommt es auf die Art der vorliegenden Situation an. Ein Anstieg der Zustandsangst ist bei hochängstlichen Personen, laut Laux et al., nur in ich-involvierenden Situationen zu beobachten, d. h., in Situationen in denen der Selbstwert dieser Personen in Frage gestellt oder beeinträchtigt wird. Situationen, in denen eine physische Gefährdung vorliegt, weisen dagegen keine Unterschiede im Anstieg der Zustandsangst zwischen hoch- und niedrigängstlichen Personen auf. Diese Vermutungen konnten durch zahlreiche Studien bestätigt werden. Auerbach (1973) konnte beispielsweise nachweisen, dass sowohl hoch- als auch niedrigängstliche Patienten ähnliche Veränderungen in der prä- und postoperativen Zustandsangst aufwiesen. Spielberger, Auerbach, Wadsworth, Dunn, & Taulbee (1973) konnten ebenfalls ähnliche Veränderungen der Zustandsangst vor und nach der Operation feststellen. Hodges (1968) Studie zeigte, dass Probanden mit einer hohen Trait-Angst Ausprägung einen stärkeren Anstieg der Zustandsangst in der „failure-threat condition“ aufwiesen als Probanden mit einer niedrigen Ausprägung. In der „shock-threat“ und „no-threat condition“ wurden keine Unterschiede im Anstieg der Zustandsangst beobachtet. Diese Studie verifiziert die von Laux et al. getätigten Aussagen in Bezug auf Unterschiede in der Trait-Angst und die damit verbundenen Bewertungen von Situationen. Weitere Studien zu der Thematik stammen u. a. von Hodges & Spielberger (1966) und Lamb (1973). Sarason (1960) weist im Zuge der stärkeren Ausprägung von A-State Reaktionen in ich-involvierenden Situationen auf selbst herabwürdigende Tendenzen bei Personen mit einer hohen Ausprägung der Trait-Angst hin. Dabei findet sie folgende Worte:

the bulk of the available findings suggest that high anxious subjects are affected more detrimentally by motivating conditions or failure reports than are subjects lower in the anxiety score distribution. (...) It is interesting to note that high anxious subjects have been found to be more self-deprecatory, more self-preoccupied and generally less content with themselves than subjects lower in the distribution of anxiety . . . it may well be that highly motivating or ego-involving instructions serve the function of arousing these self-oriented tendencies. (S. 404)

An dieser Stelle sei besonders der letzte Satz ihres Zitats hervorzuheben. Hochängstliche Individuen, die sich im Allgemeinen durch ein höheres Maß an Selbstentwertung, Selbstbesorgtheit und durch weniger Zufriedenheit auszeichnen, werden durch ich-involvierende Anweisungen mit ihren selbstorientierten Tendenzen konfrontiert und somit mehr beeinträchtigt, als niedrigängstliche Personen.

2.3 Umweltfreundliches Konsumverhalten

Lee (2009) nutzt den Begriff „green purchasing behavior“, um den Konsum von Produkten zu beschreiben, die vorteilhaft für die Umwelt sind. Des Weiteren werden kompostierbare bzw. wiederverwertbare Produkte sowie Produkte, welche auf die ökologischen Bedenken der Konsumenten eingehen, zu seiner Definition gezählt. Produkte, welche laut Mostafa (2007) vorteilhaft für die Umwelt sind, sollten zum Erhalt dieser beitragen, die Umweltverschmutzung minimieren und sich durch eine Produktion auszeichnen, welche sinnvoll mit den nicht erneuerbaren Ressourcen umgegangen ist. Auch der Tier- und Artenschutz spielt bei solchen Produkten eine wichtige Rolle. Verschiedene Variablen beeinflussen „green purchasing behavior“. Tanrıkulu (2015) fand beispielsweise in seiner Studie heraus, dass sowohl „Kollektivismus“ als auch „Umweltbedenken“ und die von den Konsumenten „wahrgenommene Wirksamkeit“ einen positiven Einfluss auf „green purchasing behavior“ haben. Die Einflussfaktoren „Umweltbedenken“ und „wahrgenommene Wirksamkteit“ haben nicht nur einen direkten Einfluss auf umweltfreundliches Kaufverhalten, sondern agieren ebenfalls als Mediator für die Variable „Kollektivismus“. Bei dem Begriff „Umweltbedenken“ handelt es sich nach Yeung (2004) um eine emotionale Eigenschaft, die Ängste, Leidenschaft und Aufmerksamkeit umfasst. Diese Komponenten dienen als Ausdruck gegenüber den Umweltfolgen.  Büyükahraz & Aytekin (2013) konnten in ihrer Studie weitere Einflussfaktoren ausfindig machen, die Einfluss auf das Kaufverhalten von umweltfreundlichen Produkten ausüben. Bei den zusätzlichen Variablen handelt es sich um das „Umweltinteresse“ der Verbraucher sowie um die „Umweltsensibilität“ dieser. Zusammen mit der Variablen „Umweltbedenken“ beeinflussen sie bei einem Anstieg die Quote an umweltfreundlichen Produktkäufen.  Lee (2009) konnte Prädiktoren für „green purchasing behavior“ ausfindig machen. Die drei wichtigsten Prädiktoren für diese Form des Kaufsverhaltens sind der Peereinfluss, Umweltbedenken und wahrgenommene Umweltverantwortung bei weiblichen und Selbstidentität im Umweltschutz bei männlichen, jugendlichen Verbauchern. Im Zuge von „green purchasing behavior“ wird auch vom Kauf von sogenanntem „organic food“ gesprochen (Kaufmann, Panni & Orphanidou, 2012). Shafie & Rennie (2012) definieren „organic food” „as a product from a farming system which avoids the use of synthetic fertilizers and pesticides. The principles used in the farming system apply the benefit of modern scientific understanding and technologies to offer a more sustainable food production.” Käufer von “organic food” sind vorwiegend weiblich, gehören einer höheren Altersgruppe an und haben Kinder in ihrem Haushalt leben. Obwohl jüngere Verbraucher eine positivere Einstellung in Bezug auf organisch angebaute Lebensmittel haben, kaufen eher ältere Verbraucher diese ein. Ein möglicher Erklärungsansatz für dieses beobachtbare Verhalten bieten die hohen Preise von „organic food“. Ältere Verbraucher können sich diese mit einer höheren Wahrscheinlichkeit leisten als jüngere. Zudem kann beobachtet werden, dass künftige Eltern durch die Geburt ihres Kindes an „organic food“ herangeführt werden, da sie ein hohes Interesse daran haben, was für Lebensmittel ihre Familie konsumiert (Hughner, McDonagh, Prothero, Shultz & Stanton, 2007). Um die Kaufabsicht von „organic food“ bei älteren Verbauchern zu erhöhen, müssen ihre Motive der Selbstdarstellung und ihre Bedenken hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit bedacht werden. Motive, die die Umweltbedenken und die ethische Selbstidentität von älteren Verbrauchern beinhalten, verbessern nicht ihre Kaufabsicht hinsichtlich „organic food“ (Hwang, 2016). Weitere Faktoren, die die Häufigkeit des Kaufs von umweltfreundlichen Lebensmitteln bestimmen, sind das Bildungs- und das Einkommensniveau. Personen, die sowohl einem hohem Bildungsniveau als auch einer hohen Einkommensklasse angehören, geben an, häufiger an, umweltfreundliche Lebensmittel einzukaufen als Personen, die diesen Gruppen nicht angehören (Nam, 2020).

2.4 Fragestellung und Hypothesen

Da in Bezug auf die Angstthematik ein besonderer Fokus auf die Konstrukte State- und Trait-Angst gelegt wird (Spielberger, 1972a) und auf Wahl von umweltfreundlichen Lebensmitteln übertragen werden soll, lautet die Fragestellung im Rahmen dieser Hausarbeit: „Welchen Einfluss üben State- und Trait-Angst auf Wahl von umweltfreundlichen Lebensmitteln aus?“.

Das Fundament für die folgenden Hypothesen bilden die vorliegende Fragestellung und die theoretische Fundierung:

H1: Je höher die Trait-Angst eines Individuums ausfällt, desto stärker steigt die State-Angst nach Betrachtung der ich-involvierenden, externen Stimuli an.

Diese Hypothese wurde von Laux et al. (1981) inspiriert, die hochängstlichen Individuen einen höheren Anstieg der Zustandsangst in ich-involvierenden Situationen, d. h., in Situationen, in denen ihr Selbstwert in Frage gestellt oder beeinträchtigt wird, zuschreiben, als niedrigängstlichen Indviduen. Da die gezeigten, externen Stimuli den Lebensmittelkonsum der Probanden in Frage stellen, dürfte mit einem stärkeren Anstieg der Zustandsangst gerechnet werden, da diese Situation den Selbstwert der Probanden in Frage stellen sollte. Zudem ist die Hypothese durch ein Zitat von Rozins (1990) inspiriert worden. Für ihn hat Essen folgende Bedeutung: „eating is an extraordinarily personal activity; it threatens the self in that it involves incorporation of material from the out- side world into the self. It is affectively laden” (S. 555). Da Essen, laut Rozin, das Selbst bedroht, dürfte bei hochängstlichen Individuen mit einem stärkeren Anstieg der Zustandsangst zu rechnen sein.

H2:  Je höher die State-Angst eines Individuums nach Betrachtung der ich-involvierenden, externen Stimuli ausfällt, desto umweltfreundlicher sind die Produkte, die es auwählt.

Grundlage für diese Hypothese ist das State-Trait-Angstmodell, welches annimmt, dass ein Individuum, welches eine Situation als bedrohlich eingeschätzt hat, mit Hilfe von kognitivem und sensorischem Feedback Verhaltenssequenzen einleitet, die dazu führen, dass die gefährliche Situation vermieden oder direkt bewältigt wird (Spielberger 1966; Spielberger, 1972a). Eine mögliche Strategie, um die als bedrohlich eingeschätze Situation direkt zu bewältigen, ist die Wahl von umweltfreundlichen Produkten. Der in Frage gestellte Selbstwert wird somit nicht mehr beeinträchtigt, da geanu die Produkte ausgewählt worden sind, die in Bezug auf die Thematik „umweltfreundliches Kaufverhalten“ ein möglichst gutes Licht auf den Probanden werfen.

H3:  Wenn ein weibliches Individuum eine hohe Ausprägung von Trait-Angst hat, dann neigt es zur Wahl von umweltfreundlicheren Produkten.

Die soeben aufgestellte Hypothese wurde u. a. von einer Studie von Lee (2009) inspiriert. In seiner Studie stellte er die Hypothese auf, dass sich jugendliche Verbraucherinnen in Hong Kong stärker um die Umwelt sorgen würden, als jugendliche Verbaucher. Lee konnte seine Hypothese verfizieren, da sich die Umweltbedenknen von weiblichen Verbaucherinnen in Hong Kong um ein erhebliches Maß von denen männlicher Verbraucher unterschieden. Des Weiteren konnte Lee nachweisen, dass weibliche Verbraucherinnen höhere Werte in Bezug auf das sogenannte „green purchasing behavior“ aufwiesen als männliche Verbraucher. Tanrıkulu (2015) und Büyükahraz & Aytekin (2013) konnten zudem nachweisen, dass „Umweltbedenken“ einen Einfluss auf umweltfreundliches Kaufverhalten hat. Die Definition von „Umweltbedenken“ nach Yeung (2004), die „Umweltbedenken“ als emotionale Eigenschaft auffast, die u. a. die Emotion Angst umfasst und als Ausdruck in Bezug auf Umweltfolgen dient, bietet einen weiteren Ansatz für die Hypothese. Personen mit einer hohen Ausprägung von Trait-Angst neigen dazu, mehr Situationen als bedrohlich wahrzunehmen und mit einem höheren Anstieg an State-Angst zu reagieren, als Personen mit einer niedrigen Ausprägung von Trait-Angst (Spielberger, 1972a). Da Umweltbedenken eine überdauernde Eigenschaft darstellen und somit die darin enthaltene Emotion „Angst“ der Trait-Angst zugeordnet werden kann, besteht die Annahme, dass Frauen, die eine hohe Ausprägung von Trait-Angst haben, umweltfreudlichere Produkte beim Einkauf wählen, um eine für sie bedrohliche Situation, angesichts möglicher aufkommender Gedanken hinsichtlich der ohnehin schon stärker ausgeprägten Umweltbedenken, die aufgrund eines inneres Reizes ausgelöst werden könnten, zu vermeiden.

Methoden

Fragen, die innerhalb dieses Kapitels beantwortet werden sollen:

  • Wie wurde die Stichprobe gewonnen?
  • Welche Fragebögen dienten als Grundlage für den eigenen Fragebogen? (Möglichst keine eigenen Fragen stricken!)
  • Wie setzt sich die Stichprobe soziodemographisch zusammen (Geschlecht, Alter, Bildung etc.)?
  • Wie ist der Fragebogen aufgebaut?

Die Reihenfolge der Punkte kann nach Ihrem Schreibstil und Vorlieben variieren

Ergebnisse

  • Darstellung der Ergebnisse der Studie
  • Empfohlenes Programm zur Auswertung: PSPP
  • Achtung: Nicht nur deskriptivstatistische Ergebnisse aufzeigen, sondern auch Unterschiede zwischen Hoch- und Niedrigängstlichen aufzeigen (Überprüfung auf signifikante Unterschiede!) Idee:
  • Unterteilung in deskriptivstatistische und interferenzstatistische Ergebnisse

Diskussion und Ausblick

Diskussion:

  • Erneute Betrachtung der signifikanten Ergebnisse sowie Erläuterung von folgenden Fragen:
  • Wie passen die Ergebnisse zu den theoretischen Erwartungen im Theorieteil?
  • Wo gab es überraschende Abweichungen?
  • Wie kann man sowohl die getroffenen Erwartungen als auch die unerwarteten Abweichungen erklären?

Ausblick:

  • Bezug auf die Einleitung


Diskussion und Ausblick können in zwei Kapitel gegliedert werden!

Idee:

Diskussion in drei Unterabschnitte unterteilen:

  • Zusammenfassung (kurze, prägnante Zusammenfassung von Fragestellung und Kernbefunden)
  • Limitationen (Selbstkritische Diskussion der eigenen Arbeit (Limitation, Schwachstellen))
  • Fazit und Ausblick (Schlussfazit der Arbeit und Ausblick auf weitere/künftige Forschungen

Limitationen:

  • Studie grenzt Vegetarier und Veganer aus (allerdings Fokus auf das Thema "Fleischkonsum")
  • Unpassende Abfrage in Bezug auf die Zielgruppe des Fragebogens, da kaum ein beruflicher Bildungsabschluss vorhanden
  • Habilitation statt Professur (beruflicher Bildungsabschluss)

Literatur

  • Literaturliste nicht alphabetisch im Wiki, dennoch Aufbau nach APA möglich
  • Schwergewicht bei Quellen: Fachbücher und Journals, Internetlinks sind die Ausnahme

Anhang

Datei:Fragebogen - Angst & Konsumverhalten.pdf