Benutzer:Schulten/Frieden durch Krieg?/Schritt 3 - Konfliktanalyse

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Schritt 3 - Beispiel Nahostkonflikt

Lösung
Kontrolliere deine Lösungen zu den Aufgaben aus Schritt 2 - Gefahren für den Frieden. Nutze die Datei "02 Gefahr für den Frieden - Lösungen" im Politikkanal in Teams für deine Kontrolle.


In diesem Schritt wollen wir uns einen Konflikt anschauen, der mehrere Jahrzehnte alt ist und für den eine friedliche Lösung sehr weit entfernt ist.


Aufgabe 1

Lies dir die beiden Stimmen zum Nahostkonflikt durch.

Fasse die beiden Positionen in deinen eigenen Worten zusammen.


Niv Rafaeli, 31 Jahre alt, Tel Aviv:

"Sirenen sind für mich ziemlich normal. Ich kenne sie als Kind aus dem Golfkrieg, ich kenne sie aus meiner Zeit bei der Armee. In Tel Aviv ist das natürlich anders, da hat es lange keinen Alarm mehr gegeben. Die Menschen in der Stadt sitzen trotzdem noch draußen in den Cafés und Restaurants, das Leben geht weiter. Es ist zwar nicht so, als wäre nichts geschehen, von einer Atmosphäre der Angst zu reden, ist aber völlig übertrieben. [...] Ich finde es schrecklich, wie tief die Gräben zwischen uns und den Palästinensern sind. Ich habe noch nie mit einem Palästinenser gesprochen, noch nie. Dabei würde ich das gern. Ich glaube, die normalen Menschen in Palästina und Israel könnten sich schon zusammenfinden - wenn es nur die Radikalen auf beiden Seiten nicht gäbe. Die schauen immer nur auf kurzfristige Erfolge und militärische Siege. Langfristig bringt uns das gar nichts, außer Bomben und Krieg."

[1]
Ragy Mousalm, 50 Jahre alt, Gazastreifen:

"Ich befinde mich im westlichen Teil von Gaza-Stadt. Seit sechs Tagen haben meine Frau, meine fünf Kinder und ich kaum das Haus verlassen - zu gefährlich. Unser Haus, ein mehrstöckiges Gebäude, wackelt bei jedem Einschlag, als würde es gleich zusammenfallen. Das ist lebensgefährlich. Meine Kinder haben unglaubliche Angst, besonders nachts. Wir sitzen die ganze Zeit herum und versuchen, uns irgendwie abzulenken. Die Fensterscheiben sind kaputt, es ist heiß und wenn man hinaussieht, kann man Bomben fliegen sehen. Ein Freund von mir, 42 Jahre alt, ist vor ein paar Tagen bei einem Angriff getötet worden. Ich könnte ins Ausland flüchten, aber mit einer siebenköpfigen Familie ist das wirklich nicht einfach. Ich gehöre zu denjenigen, die auf keinen Fall an Gewalt glauben. Die einzige Lösung ist, miteinander zu reden. Den Zorn auf die Israelis verstehe ich trotzdem. Wir leben hier in Angst, jeden Tag."

[2]


Aufgabe 2

Verschaffe dir mithilfe des Videos einen ersten Überblick über den Nahostkonflikt.

Versuche die W-Fragen in Stichworten in deiner Mappe zu beantworten.




Aufgabe 3

Führe eine Konfliktanalyse zum Nahostkonflikt durch.
Die notwendigen Schritte findest du hier weiter unten.
Die Grundlagentexte findest du im Politikkanal in Teams ("03 Der Nahostkonflikt").

Arbeite zusammen mit zwei Mitschüler*innen.



Methode

Konfliktanalyse
Wir können noch so interessiert an politischen Zusammenhängen sein, aber einen Konflikt wirklich zu durchdringen ist nicht leicht.
Friedensforscher haben zur Vermeidung von zu einfachen Erklärungen, falschen Feindbildern oder Vorurteilen die Methode der Konfliktanalyse geschaffen.
Mithilfe von vier Schritten und Leitfragenkann der Konflikt untersucht werden.


1. Ausgangslage

- Wer sind die Konfliktgegner?
- Welche Vorgeschichte hat der Konflikt?
- Was löste den Konflikt aus?

- Welche Ursachen sind erkennbar?

2. Konfliktverlauf

- Welche wichtigen Ereignisse kennzeichnen den Konfliktverlauf?

- Wie ist die aktuelle Situation?

3. Ziele und Interessen

- Welche Ziele und Interessen haben die Beteiligten?

- Wie sind die Machtverhältnisse zwischen den Gegnern?

4. Konfliktlösung

- Welche Lösungen streben die Beteiligten an?

- Wie sind die Lösungen zu bewerten? (Kriterien: Folgen für die Beteiligten, Beseitigung der Ursachen, Entspannung der Situation, Verbesserung des Verhältnisses zwischen den Beteiligten)
 
  1. Tel Aviv unter Beschuss - "Ich wollte heulen, schreien" - Politik - SZ.de (sueddeutsche.de)
  2. Protokolle aus Gaza - "Wenn es knallt, singen und lachen wir so laut wir können" - Politik - SZ.de (sueddeutsche.de)