Benutzer:HeANSG

Aus ZUM Projektwiki

Schule: Nelly-Sachs Gymnasium Neuss

Seminar: Nelly-Sachs Gymnasium

Meine Projekte: Naturlyrik

Mein Arbeitsschwerpunkt:

Betreut durch: MaFlo


Über den Gipeln ist Ruh‘ , W. v. Goethe (1780)

Ueber allen Gipfeln

Ist Ruh',

In allen Wipfeln

Spürest Du

Kaum einen Hauch;

Die Vögelein schweigen im Walde.

Warte nur! Balde

Ruhest du auch.

Stichpunkte

- kalt und still

- Berge („Wipfel“) -> Landschaft

- Friede

- Einsamkeit

- kein Windzug

- Leser direkt angesprochen („Warte nur! Balde ruhest du auch.“, V.7f.), („Spürest Du“, V. 4)

- erinnert Leser an kurze Dauer des Lebens (V. 7f.)

- lyrisches Ich möchte schönen Moment festhalten

- lyrisches Ich ist sehnsüchtig

- Vögel sind nicht zu hören (kein Lebenszeichen) (V. 6)

Das Gedicht „Über allen Gipfeln ist Ruh‘“, welches 1780 von Johann Wolfgang von Goethe verfasst wurde, thematisiert einen Moment der Ruhe und des Friedens in Einsamkeit.

Erster Eindruck

(1) Es handelt von dem lyrischen Ich, das die Natur genießt und beschreibt, was es bei dem Anblick dieser fühlt. Der Leser wird mehrfach direkt angesprochen (V. 4, 7f.) und somit in die Situation mit eingebunden. Das Gedicht lässt den Leser vor allem Gefühle von Einsamkeit und Melancholie fühlen und lässt nachdenklich werden. Dies bestärkt die Vorhersage des lyrischen Ichs (V. 7f.), die dem Leser in Erinnerung ruft, dass er bald sterben wird und auch diese Stille und Einsamkeit empfinden wird, die jedoch nicht negativ belastet ist.

(2) Das Gedicht handelt von der Stille und Schönheit der Natur und der Sehnsucht nach einem Ende und Ruhe, was ich als Tod interpretiere. Im Zusammenhang mit dem Gedicht steht eine gewisse Schwere und Abendmüdigkeit und ruft in dem Leser eine Art inneren Frieden und Sorglosigkeit hervor. Es vermittelt das Gefühl, dass der Tag geschafft ist und es keine Sorgen oder Tätigkeiten mehr gibt, denen man sich zuwenden müsste. Man darf also sorglos und friedlich ruhen. Das verbinde ich persönlich mit dem Tod. So steht für mich das Ende des Lebens im Mittelpunk des Gedichts, das jedoch nicht mit Angst und einer furchteinflößenden Szenerie in Verbindung gebracht wird, sondern eher mit einem guten Abschluss. Nachdenktlich, sehnsüchtig und melancholisch.

Inhaltsangabe

In dem Gedicht geht es um das lyrisch Ich, welches die Natur um sich herum genießt und welches beschreibt, was es bei dem Anblick dieser fühlt. Berggipfel, Baumwipfel, Wälder, Windstille sowie Vögel sind die zentralen Naturelemente, die eingebunden werden. Das lyrische Ich gibt dem Leser außerdem einen Impuls für Ruhe und Vertäumtheit mit der direkten Ansprache von diesem.

Inhaltsanalyse:

Das Gedicht „Über allen Gipfeln ist Ruh‘“, welches 1780 von Johann Wolfang von Goethe verfasst wurde, thematisiert einen Moment der Ruhe und des Friedens in Einsamkeit in der Natur.

Es beschreibt das lyrischen Ich, welches die Natur um sich herum genießt und welches beschreibt, was es bei dem Anblick dieser fühlt. Berggipfel, Baumwipfel, Wälder, Windstille sowie Vögel sich die zentralen Naturelemente, die eingebunden werden. Das lyrische Ich gibt dem Leser außerdem einen Impuls für Ruhe und Verträumtheit mit der direkten Ansprache von diesem.

Das Gedicht hat eine Strophe und acht Verse. Es handelt sich bei dem Reim um einen Kreuzreim und es gibt verschiedene Metren. In V. 1 handelt es sich um einen Trochäus, danach V.2-3 Jambus und V.4 wieder Trochäus. Anschließend ist das Metrum nicht genau bestimmbar. Das Metrum und das Reimschema widersprechen sich in den ersten vier Versen zwar in ihrer Wiederholung, das hat jedoc keinen Einfluss auf den Lesefluss. das Gedicht lässt sich gut lesen und da es nicht ein eiziges Metrum gibt, ist jeder Vers individuell und hat eine besondere Wirkung, ohne dass er schnell überflogen wird mit dem Fluss des Metrums.

Zu Beginn des Gedichts wird davon gesprochen, dass über den Berggipfeln Ruhe herrscht (V.1f.) und in den Baumwipfeln Windstille (V.3ff.). Die Beschreibungen vermitteln dem Leser ein bestimmtes Bild von einer Landschaft. Sogar die Vögel sind zu dieser Zeit still und zwitschern nicht (V.6). Das lässt darauf schließen, dass die Situation, in der sich das lyrische Ich befindet, am späten Abend oder in der Nacht stattfindet, wo auch die Tierwelt zur Ruhe kommt. Die so vermittelte Ausestorbeheit und Isolierung des lyrischen Ichs ruft ein melancholisches Gefühl im Leser hervor. Folgend wird der Leser das zweite Mal direkt angesprochen in dem Ausruf „Warte nur!“ (V.7). Dies wirkt drohend auf den Leser und lässt ihn sofort hellhörig werden. Danach wird ihm eine Vorhersage mitgeteilt, dass er auch bald ruhen wird (V.7f.). Es ist unklar, ob das im negativen oder positiven Sinne des lyrischen Ichs gemeint ist. Doch in Verbindung mit dem Rest des Gedichts gibt es dem Leser einen Impuls von der Sehnsucht nach dem Tod und dem Frieden, der damit einhergeht. Der Leser darf zur Ruhe kommen und muss sich nicht mehr mit Sorgen oder Tätigkeiten des Lebens befassen, sondern hat seinen persönlichen, einsamen Moment der Seelenruhe in der Natur, bevor er stirbt und für immer ruhen wird. So wird der Tod nicht als etwas Grausames, Angsteinflößendes dargestellt, sondern schön und friedvoll. Der Ausruf (V.7f.) hat die Funktion, dass der Leser kurzzeitig aus seiner Träumerei und dem Schwelgen in den Gedanken an das Bild, das das Gedicht vermittelt, herausgerissen wird und dem Gedicht wieder volle Kozentration schenkt. Er hat eine böse Vorahnung und ist gespannt, da er direkt von dem lyrischen Ich angesprochen wird und dies eine tiefere, persönlichere Funktion hat, als würde eine Verbindung zwischen dem lyrischen Ich und dem Leser hergestellt werden. Der letzte Satz wirkt jedoch weniger wie eine Drohung, sondern eher wie eine Prophezeiung, die nicht mit negativen Gefühlen assoziiert wird. Das Wort „auch“ (V.8) lässt darauf schließen, dass das lyrische Ich bereits entschlafen ist und wirkt nicht erschrocken von dem Tod. So muss der Leser ebenfalls keine Furcht haben.

Insgesamt ist das Gedicht in sich stimmig und strahlt eine Ruhe aus, die den Leser beeinflusst. Ebenfalls wird die Natur und die Todessehnsucht in Zusammenhang gebracht.


Gedichtinterpretation „Mondnacht“ (1837), Joseph v. Eichendorff

Das Gedicht „Mondnacht“ von Joseph v. Eichendorff aus dem Jahr 1837 thematisiert die Vereinigung von Himmel und Erde bei Nachtanbruch und die romantische Atmosphäre der Natur.

Am dunklen Himmel in einer klaren Sommernacht sind nur Mond und Sterne zu sehen. Es weht ein leichter Wind durch die Felder und Wälder. Das lyrische Ich schaut in der Stille dabei zu, wie die Dunkelheit die Erde umhüllt und beschreibt, wie es seine Seele dabei entfalten kann.

Die Aussage des Gedichts bezieht sich auf die Sehnsucht und die Suche nach dem friedvollen Tod, welcher als Zuhause gilt. Das lyrische Ich darf in der schönen Umgebung der Natur das Ende seines Lebens finden.

Das Gedicht hat eine Strophe mit zwölf Versen. Das Metrum ist ein dreihebiger Jambus und das Reimschema ist ein Kreuzreim. Die Form gibt dem Gedicht ein stabiles Gerüst und bewirkt, dass es sich flüssig lesen lässt und harmonisch klingt. Im Zusammenhang mit dem Inhalt passt es auf die Atmosphäre der Nacht und die leichte Brise, die durch die Felder geht, sowie das Metrum den Text durchwirkt.

Die Erwartungen an das Gedicht werden von dem Zusammenhang von Titel und Text gestützt. Auch wenn der Mond nicht im Gedicht selbst erwähnt wird, so verbindet der Leser diesen mit der beschriebenen Situation, da der Titel auf diesen verweist. Das gibt dem Gedicht eine gewisse Besonderheit und Magie.

Am Anfang (des Gedichts) wird erläutert, wie der Himmel am Horizont auf die Erde trifft (V.1f.). Dies wird als „küssen“ beschrieben und personifiziert Erde und Himmel. Dem Gedicht verleiht diese Wortwahl eine romantische Atmosphäre. Die Natur wird mit der Liebe und Zuneigung in Zusammenhang gebracht. Genauso empfindet das lyrische Ich Zuneigung zu der Natur bei Nacht. Anschließend wird darauf eingegangen, dass die Erde im Blütenschimmer von dem Himmel träumen müsse (V.3f.). Mit dem Blütenschimmer ist der Mondschein gemeint, der auf die Blumen fällt und ihnen etwas Magisches verleiht. Die Erde und der Mond werden ebenfalls in diesen Versen personifiziert und die romantische Bindung verstärkt, indem gesagt wird, dass die Erde von dem Mond träumen müsse (V.4). Es ist wie die Sehnsucht nach einem Partner in einer Liebesbeziehung, welcher eine besonders starke Ausstrahlung hat. Folgend wird der Luftzug des Windes über die Felder beschrieben, welcher die Ähren sachte wiegt (V.5f.). Die Personifikation erinnert an eine Zärtlichkeit, die man einem anderen schenkt. Das zarte Wiegen hat etwas Liebevolles und Vorsichtiges, als wenn der Wind auf die Felder Acht geben würde und ihnen Berührung spendet. Das Rauschen der Wälder und die sternklare Nacht (V.7f.) verstärken das harmonische Bild der Mondnacht. Die Stille wird nur von dem Rauschen des Windes begleitet, es gibt jedoch keine störenden Geräusche. Der klare Himmel steht für die Klarheit des lyrischen Ichs, welches erkennt, dass es sich zum Himmel hingezogen fühlt und weiß, dass es sterben wird (V.8). Anschließend spannt die Seele des lyrischen Ichs ihre Flügel aus (V.9f.) und fliegt über die Länder in nächtlicher Stille, als flöge sie nach Hause (V.11f). Die personifizierte Seele steigt nun endlich zum Himmel empor, dort wo sie ihr zu Hause findet. Es ist eine Metapher dafür, dass das lyrische Ich in der Schönheit der Nacht entschläft und Frieden in der Natur findet. Das lyrische Ich ist bereit dazu, die Erde zu verlassen und wendet sich dem Himmel zu.

Das Gedicht enthält Enjambements. Die ersten zwei Sätze erstrecken sich dabei über jeweils vier Verse und die nächsten zwei Sätze über jeweils zwei Verse. Auffallend ist, dass viele Metaphern und Personifikationen benutzt werden. Fast alle erwähnten Elemente der Natur haben lebendige Züge an sich. Der Zusammenhang zwischen der Liebe und der Natur sowie die Zuneigung und Wärme, die in dem Gedicht angesprochen wird, passt auf die Epoche der Romantik.

Die zu Anfang aufgestellte Deutungshypothese über das Gedicht hat sich nach der Analyse und Interpretation des Textes bestätigt. Die Romantik bleibt durchgehend bestehen. Die Liebesbeziehung und Vereinigung von Himmel mit Mond und Sternen und der Erde mit der Schönheit seiner natürlichen Landschaften hat eine starke, einzigartige Auswirkung auf das lyrische Ich. Dieses sieht in der letzten Zeit seines Lebens in die Nacht hinaus und schaut dem Spiel von Himmel und Erde zu. Es sehnt sich nach dem Himmel, seinem Zuhause, und lässt schließlich seine Seele frei.



Georg Trakl: Sommersonate

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Georg Trakl (1909-1912): Sommersonate

Täubend duften faule Früchte.

Busch' und Bäume sonnig klingen,

Schwärme schwarzer Fliegen singen

Auf der braunen Waldeslichte.

In des Tümpels tiefer Bläue

Flammt der Schein von Unkrautbränden.

Hör' aus gelben Blumenwänden

Schwirren jähe Liebesschreie.

Lang sich Schmetterlinge jagen;

Trunken tanzt auf schwülen Matten

Auf dem Thymian mein Schatten.

Hell verzückte Amseln schlagen.

Wolken starre Brüste zeigen,

Und bekränzt von Laub und Beeren

Siehst du unter dunklen Föhren

Grinsend ein Gerippe geigen.

Interpretation von „Sommersonate“ im Bezug auf die Wirkung der Natur

Die Natur wird in dem Gedicht „Sommersonate“ von Georg Trackl (1909-1912) negativ und unangenehm dargestellt. Die Früchte duften faulig, anstatt fruchtig und lecker (V.1) und somit wird schon am Beginn eine negative Assoziation mit der Natur eingeleitet. Es wird zudem keine grüne Landschaft beschrieben, sondern es soll eine braune Waldeslichte zu sehen sein (V. 4), die im Widerspruch mit sanftigen Gras und weiten Wiesen steht. Unkrautbrände sind ebenfalls sichtbar (V.6), welche nicht das Bild von einer schönen, harmonsichen Natur vermitteln. Das Tierreich soll nicht in fröhlichem Einklang sein. So wird angegeben, dass Schmetterlinge sich jagen (V. 9). Das lyrische Ich phantasiert außerdem ein Gerippe, dass unter dunklen Kiefern geigt (V. 16). Die Wirkung des Verses ist, dass der Leser sich keine liebliche Melodie vorstellt, sondern eher eine schiefe, grässliche, welche von dem Skellet/ Gerippe praktiziert wird. Im Gedicht „Mondnacht“ spielt der Himmel eine große Rolle und vervollständigt das Bild der harmonischen, schönen Natur. In „Sommersonate“ jedoch, werden die Wolken sexualisiert und mit „starren Brüsten“ (V. 13) verglichen. Somit wird auch der Himmel als kein höhere, friedlicher Ort assoziiert, sondern eher als unangenehm und unlebendig/ tot (wegen dem Wort „starr“).


Deine Inhaltsanalyse ist dir sehr gut gelungen. Du konntest deine Inhaltsanalyse gut am Gedicht belegen und hast die Wirkung immer benannt .


(EdANSG)


sehr gut! Flo


Interpretation „Einsamkeit“ von Andreas Gryphius

Das Gedicht „Einsamkeit“ von Andreas Gryphius aus dem Jahr 1663 thematisiert den Krieg und seine Ausmaße auf das lyrische Ich. Dieses verarbeitet in dem Gedicht die schlimmen Erlebnisse und die Einsamkeit, die es bei den Gedanken an den Krieg und die Szenerie empfindet.

Am Anfang des Gedichts erzählt das lyrische Ich von der Einsamkeit in öden Wüsten mit wildem Kraut und einem bemoosten See (V.1f.). Es schaut von einem Felsen in ein Tal und es ist so still, dass nicht mal die Vögel und Eulen zu hören sind (V.3f.). Diese Wüste im Tal soll den Schauplatz des Krieges darstellen, nachdem eine Schlacht vorbei ist. Es ist still, einsam und ungemütlich. Der Schauplatz ist unbewachsen und düster.

Das lyrische Ich befindet sich weit von dem Palast entfernt, das zu seinem Land gehört (V.5f.). Wahrscheinlich ist der Oberbefehlshaber, welcher den Krieg angeordnet hat, Teil des Palastes. Der Mensch vergeht in Eitelkeit, in der Ansicht des lyrischen Ichs (V.6). Das soll ausdrücken, dass Menschen Krieg führen, weil sie eitel sind und sich für unbesiegbar und wichtig halten. Das lyrische Ich empfindet dies eher als negativ, das es mit der Aussage ausdrückt, dass unsere Hoffnungen auf keinem festen Grund stehenen (V.7), so auch der Sieg des Krieges.

Anschließend beschreibt es den Schlachtplatz erneut und erwähnt einen Totenkopf, der eine Metapher für die gefallenen Soldaten darstellen soll, abgezehrte Beine, ebenfalls von Opfer des Krieges und die unzähligen Gedanken, die diese Anblicke bei ihm auslösen (V. 10ff.).

Zum Schluss sagt das lyrische Ich, dass alles ohne einen Geist, den Gott selbst hält, wanken muss. Es macht eine Anspielung darauf, dass der Krieg geistlos ist und fern von Religion und Gott. Der Krieg wird somit als schlecht dargestellt.