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<u>Inhaltsanalyse:</u>     
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Durch die konkrete Beschreibung eines Novembertages, der durch Nebelm      
Durch die konkrete Beschreibung eines Novembertages, der durch Nebel illustriert wird, entsteht ein Bild des Winteranbruchs. (Vers 1) Das Leben kehrt sich nach innen und wirkt vertraut. (Vers 2-3) Die zweite Strophe erläutert die Stille und beinahe Leblosigkeit der Menschen, denn sie sprechen im Winter weniger und träumen.      


<big><u>Sonett im Barock:</u></big>
<big><u>Sonett im Barock:</u></big>

Version vom 7. Dezember 2021, 08:16 Uhr

Schule: https://www.nellysachs.de

Seminar: Nelly-Sachs-Gymnasium

Meine Projekte: Naturlyrik

Mein Arbeitsschwerpunkt: Mondnacht- Joseph Eichendorff & Sommersonate- Georg Trakl

Betreut durch: MaFlo


Novembertag

Nebel hängt wie Rauch ums Haus,

drängt die Welt nach innen;

ohne Not geht niemand aus;

alles fällt in Sinnen.

Leiser wird die Hand, der Mund,

stiller die Gebärde.

Heimlich, wie auf Meeresgrund

träumen Mensch und Erde.[1]


Erster Eindruck:

Das Gedicht „Novembertag“ von Christian Morgenstern erzählt über den trüben Einbruch des Winters, daruch entsteht ein Gefühl der Heimeligkeit und des inneren Friedens.

Inhaltsangabe:

In dem Gedicht wird ein Tag im November beschrieben, der durch den trüben Nebel charakterisiert wird. Der Wintereinbruch drängt das Leben nach innen, in die Häuser. Die Menschen werden ruhiger und sprechen weniger.

Inhaltsanalyse:

Durch die konkrete Beschreibung eines Novembertages, der durch Nebel illustriert wird, entsteht ein Bild des Winteranbruchs. (Vers 1) Das Leben kehrt sich nach innen und wirkt vertraut. (Vers 2-3) Die zweite Strophe erläutert die Stille und beinahe Leblosigkeit der Menschen, denn sie sprechen im Winter weniger und träumen.

Sonett im Barock:

- ein Sonett besteht aus zwei Quartetten und zwei Terzetten (jeweils im fünfhebigen Jambus geschrieben)

Gedichtinterpretation: Andreas Gryphius „Einsamkeit“

Einsamkeit

In dieser Einsamkeit, der mehr denn öden Wüsten,

Gestreckt auf wildes Kraut, an die bemooste See:

Beschau ich jenes Tal und dieser Felsen Höh',

Auf welchem Eulen nur und stille Vögel nisten.


Hier, fern von dem Palast; weit von des Pöbels Lüsten,

Betracht' ich: wie der Mensch in Eitelkeit vergeh',

Wie, auf nicht festem Grund all unser Hoffen steh',

Wie die vor Abend schmähn, die vor dem Tag uns grüßten.


Die Höll', der rauhe Wald, der Totenkopf, der Stein,

Den auch die Zeit auffrisst, die abgezehrten Bein'

Entwerfen in dem Mut unzählige Gedanken.


Der Mauern alter Graus, dies unbebaute Land

Ist schön und fruchtbar mir, der eigentlich erkannt,

dass alles, ohn' ein' Geist, den Gott selbst hält, muss wanken.

Das Gedicht beschreibt die Einsamkeit, welche durch die Öde und die Wüste zum Ausdruck gebracht wird. ( Vers 1) Zusätzlich entsteht ein Bild der völlig unberührten Natur die in Verbindung mit der beschriebenen Einsamkeit und der stillen Tiere ein Bild der Leere erzeugen. ( Vers 3-4 ) Es werden Menschen dargestellt, die das lyrische Ich aus dem Abseits beobachtet, während es sich der Menge entzieht und somit die Einsamkeit zuversichtlich wirkt. ( Vers 5-6) Durch das Abbilden der erschwerenden Bilder, wie die Hölle und Totenköpfe, wird die Vergänglichkeit ausgedrückt, die im Bezug darauf den Krieg thematisiert. (Vers 9)

Entstehungshintergrund Sommersonate - Georg Trakl

Das Gedicht Sommersonate wurde 1905-1906, dementsprechend in der Epoche des frühen Expressionismus, von Georg Trakl, dem 1887 in Salzburg geborenem Dichter und Apotheker verfasst. Er wurde damals von Gouvernanten aufgezogen, da mit seiner drogenabhängigen Mutter ein schlechtes Verhältnis hatte. Trakl studierte Pharmazie nachdem er 1905 eine Ausbildung zum Apotheker absolviert hatte. Im Verlauf seines Lebens litt er an Depressionen und Angstzustände, die durchaus mit seinem Alkohol- und Drogenkonsum in Verbindung standen. Demnach starb Trakl 1914 an einer Überdosis.

Allgemein kann man die Epoche des Expressionismus durch das Ausdrücken von Gefühlen und der eigenen Innenwelt charakterisieren. Oft hat Georg Trakl auf Wahnvorstellungen in seinen Gedichten hingedeutet, die insgesamt eine andere Wirklichkeit erschaffen sollen. Der Expressionismus war besonders geprägt durch die Urbanisierung und die Industrialisierung der Gesellschaft, die Reizüberflutungen ausgelöst haben und somit den extremen Ausdruck der subjektiven Wahrnehmung und Emotionen entstehen lassen haben. Zusätzlich verwendet Georg Trakl in seinen Gedichten sehr ausdrucksstarke Bilder, die oft aus „Schnitt und Montage“ bestehen. In der Literatur bedeutet das, das konkrete Zusammensetzen und das folgende Zerstören des Inhaltes, diese Mischung aus harmonisch wirkenden aber eigentlich düsteren Gegensätzen lassen sich in der Sommersonate immer wieder aufweisen.

Die Sommersonate ist vielmehr ein Musikstück als ein Gedicht, das lässt sich am Titel erkennen, eine Sonate über den Sommer, und an den Aliterationen, die dem Gedicht/ der Sonate einen harmonischen Textfluss geben. Grundsätzlich beschreibt das Gedicht verschiedene Szenarien des uns bekannten Sommers, Georg Trakl lässt die bestimmten Sommerbilder dennoch freudlos und bedrückend wirken. Er verwendet für diese Wirkungen sprachliche Bilder, die seine Sinneswahrnehmungen lebhaft erscheinen lassen. Zum Beispiel beschreibt er die stark wahrnehmbaren Farben und Bewegungen. Zusätzlich aber auch Gerüche und Geräusche. Diese extremen Beschreibungen könnten Wahrnehmungen eines Rauschzustandes sein, die dadurch deutlich verstärkt und abstrahiert wurden oder Georg Trakl verdeutlicht seine eigentlichen Vorstellungen und seine Ansichten, die nur er aus seiner eigenen Perspektive begreifen und spüren kann. Das Gedicht/ die Sonate ist dementsprechend ein Versuch des Ausdrucks seiner Gedanken.


Mondnacht- Eichendorff

Es war, als hätt der Himmel

die Erde still geküsst,

dass sie im Blütenschimmer

von ihm nun träumen müsst.

Die Luft ging durch die Felder,

die Ähren wogten sacht,

es rauschten leis die Wälder,

so sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte

weit ihre Flügel aus,

flog durch die stillen Lande,

als flöge sie nach Haus.


Erster Eindruck:

Das Gedicht “Mondnacht” von Joseph von Eichendorff aus dem Jahr 1837 handelt von der Liebe, die durch die Sehnsucht der Vereinigung von Himmel und Erde beschrieben wird. Insgesamt verleiht das Gedicht ein Gefühl des Erhabenen und der Sehnsucht nach dem Gefühl anzukommen.

Inhaltsangabe:

In dem Gedicht wird die Atmosphäre einer Mondnacht vermittelt, die besonders durch das Bild eines Kusses von Himmel und Erde illustriert wird. Außerdem wird beschrieben, wie der Wind die Wälder und Felder, und deren Ähren, in einer sternklaren Nacht bewegt. Am Ende des Gedichtes wird dargestellt, wie Seele ihre Flügel auspannt und durch die stille Landschaft wie nach Hause fliegt.

Inhaltsanalyse:

Die erste Strophe malt ein Bild einer Mondnacht, das seine Wirkung durch das Einsein von Himmel und Erde erhält. Es symbolisert eine tiefe Verbundenheit und vermittelt somit eine Stimmung der Entrücktheit.

Durch die Beschreibung des Windes, welcher durch die Felder und ihre Ähren und Wälder rauscht entsteht ein Gefühl der lebhaften Bewegung. Das lyrische Ich nimmt diese Bewegungen und "sternenklare Nacht" wahr, während es den Moment des Einseins von Himmel und Erde beobachtet. (Vers 5-8) Die aufkommende Sehnsucht nach dem Gefühl zuhause zu sein oder dem Gefühl anzukommen bildet sich durch die Darstellung der offenen Seele des lyrischen Ichs auf der Suche nach dem vertrauten Heim. (Vers 9-12) "Heimat ist da, wo noch niemand war." -Ernst Loch. Insgesamt wird das Gefühl des Erhabenen und der Weite verdeutlicht, indem die sich gleichmäßig wiegenden Ähren und sich spannenden Flügel der Seele zu einer gemeinsamen Bewegung verschmelzen.

Formanalyse:

Insgesamt ist das Gedicht in 3 Strophen mit jeweils vier Versen aufgeteilt, die Strophen verfügen alle über einen Kreuzreim(abab; cdcd; efef), der den einzelnen Strophen einen Rhytmus verleiht und die Verse inhaltlich miteinander verknüpft. Das Gedicht weist einen Jambus auf, der zusätzlich den gleichmäßigen Rhytmus bestärkt.

Sprachanalyse:

Durch die Verwendung des Konjunktives im ersten und im letzten Vers entsteht die Wahrnehmnug einer fiktiven Vorstellung oder eine Art des Traumes, somit zieht das Gedicht Vergleiche an, die die Sehnsucht verbildlichen und einrahmen, während innerhalb dieser Einfassung eine reale Mondnacht beschrieben wird. Der Gebrauch des Präteritums unterstützt die Wirkung der erdachten, unwirklichen Vorstellung und stellt das Gedicht als ein vergangenes Ereignis dar.

Entstehungshintergrund:

Das Gedicht gehört zu der Gattung der Naturlyrik und stammt aus der Epoche der Spätromantik. Die Epoche der Romantik wird mit der Sehnsucht, der Fantasie, der Hinwendung zur Natur und den subjektiven Gefühlen verbunden, welche in dem Gedicht durch die konkrete Beschreibung einer Sommermondnacht aufgegriffen werden.

Heimat ist da, wo noch niemand war Ernst Loch

Sommersonate:

Täubend duften faule Früchte.

Büsch’ und Bäume sonnig klingen,

Schwärme schwarzer Fliegen singen

Auf der braunen Waldeslichte.

In des Tümpels tiefer Bläue

Flammt der Schein von Unkrautbränden.

Hör’ aus gelben Blumenwänden

Schwirren jähe Liebesschreie.

Lang sich Schmetterlinge jagen;

Trunken tanzt auf schwülen Matten

Auf dem Thymian mein Schatten.

Hell verzückte Amseln schlagen.

Wolken starre Brüste zeigen,

Und bekränzt von Laub und Beeren

Siehst du unter dunklen Föhren

Grinsend ein Gerippe geigen.


Mondnacht und Sommersonate im Vergleich
:

- Die Gedichte sind beide Naturgedicht

Mondnacht beschreibt die Natur während einer Mondnacht

Sommersonate beschreibt ein Sommerbild

- das Thema der Sommersonate ist Leben und Tod, Vergänglichkeit (Verwesen, Verfaulen)

insgesamt wirkt durch das Sommerbild harmonisch, froh und lebhaft, beschreibt aber eigentlich Düsternis, Tod und Vergänglichkeit (düsterer Unterton)

Gleichzeitig verbindet sich das “Schlechte” mit dem “Guten”


J. W. v. Goethe (1780)

Ueber allen Gipfeln

Ist Ruh',

In allen Wipfeln

Spürest Du

Kaum einen Hauch;

Die Vögelein schweigen im Walde.

Warte nur! Balde

Ruhest du auch.[1]

  1. Hochspringen ↑


Der erste Eindruck:

Weißach River from a bridge below Wildbad Kreuth, Blick vom Heideknock ins Kleinziegenfelder Tal auf das Massiv in der sich die Höhle "Diebeshöhle" befindet

Das Gedicht „Über den Gipfeln ist Ruh“ von J. W. von Goethe handelt von der Ruhe und der Lautlosigkeit der Natur, welche durch die anhaltende Bewegungslosigkeit (Vers 3-5) & dem Schweigen (Vers 6) des Naturmomentes entstehen. Der Wunsch des Sterbens und die Sehnlichkeit des Todes wird durch die baldige Ruhe der Person dargestellt. (Vers 8) Insgesamt verleiht das Gedicht ein Gefühl der verschwiegenen Sorglosigkeit & der gelösten Freiheit. Das Gefühl wird durch die Verbindung der stillen Natur & der zukünftigen Ruhe des einzelnen Menschens vermittelt.

Inhaltsanalyse:

Das Gedicht beschreibt die Stille über den Berggipfeln, dadurch wird ein scheinbar unantastbares Bild der absoluten Ruhe und Lautlosigkeit vermittelt. (Vers 1-2) Durch die Darstellung der bewegungslosen Bäume, auf Grund der Windstille in den Baumkronen, wirkt der insgesamt beschriebene Naturmoment noch deutlich unverletzlicher und friedlicher. (Vers 3-5) Das Gefühl der Leblosigkeit wird besonders durch das Schweigen der Vögel erzeugt. (Vers 6-7)

Inhaltsinterpretation aus der Sicht des Autors:

Die Überschrift „Ueber allen Gipfeln ist Ruh“ deutet auf das Thema des Gedichtes, die Vergänglichkeit, welche im Zusammenspiel mit dem Moment der Ruhe in der Natur und dem Tod des lyrischen Du’s veranschaulicht wird. Die eingefangenen Naturmomente weisen dementsprechend auf das vergangene Leben des lyrischen Du‘s hin. Die Gipfel der Berge stellen die Höhen und Tiefen des Lebens dar, die darüber hinaus nun ihre Ruhe finden werden und somit ein Ende finden. (Vers 1-2) Vers 3-5 erzählt über die Windstille, die über den Wipfeln der Bäume herrscht. Das Motiv des Wind drückt für die Kraft des Lebens aus, die zwischen all den Baumkronen kaum noch wahrnehmbar ist. In Vers 6 wird das Schweigen der Vögel beschrieben. Das Schweigen ist in diesem Sinne eine Art der Wiederkehr.